ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Bei feiner ganzen Lebensarbeit, mochte es (ich um den Ausbau des Vorhandenen oder um die Erfchließung neuer Wege handeln, ftand F.A. Krupp fett auf dem Boden der von feinem Vater gefchaffenen Tradition. Wohl fcheute er (ich nicht, mit alten Ge- wohnheiten zu brechen, wo veränderte tlmftände es geboten; doch ging er auch dabei mit Vorficht zuWege, denn er kannte den Wert einer feften Überlieferung in dem großen Betriebe. So nützte er die Erfahrungen des Vaters felbft da, wo er von defTen Wegen ab- weichen mußte. Er fah diefe Dinge gleichfam mit den Augen des Naturforlchers an, dem das Gefet^ der Entwicklung auch für die Fabrik galt. Der Fortlchritt war ihm nicht etwas Neues, kein Sprung, fondern nur die allmähliche Entwicklung aus dem Beftehenden und langfam Gewordenen. Das war ein wichtiger Charakterzug Krupps, der viel dazu beitrug, das Werk nach dem Tode feines Vaters vor haftiger und fprunghafter Entwicklung zu be- wahren. Er hielt vor allem feft an der väterlichen AufFafTung von der Stellung des Unter- nehmers innerhalb des Fabrikverbandes, von feinen Pflichten und feiner Verantwortung gegenüberdenWerksangehörigen und von der ihm obliegenden Sorge fürdieWohlfahrt aller Glieder des Verbandes. Auch feine Arbeit galt dem Gemeinwohl, und er hat diefe Gefinnung mit dem wachfenden Ertrage der Fabrik in (leigendem Maße zurTat gemacht. Die Wohlfahrtspflege ift unter feiner Leitung durch zahlreiche Schöpfungen ausgeftaltet und auf neue Gebiete, insbefondere das der Geiftesbildung und Erholung, ausgedehnt worden. Im Bauwefen hat (ie durch feine perfönliche Mitarbeit ein befonderes Gepräge dadurch erhalten, daß neben dem Notwendigen und Nützlichen auch das Schöne mehr als bei den Schöpfungen der früheren Zeit Berückfichtigung fand. So trug Krupps red- liches Streben im Großen und Kleinen dazu bei, das alte Band der Zufammengehörig- keit zu erhalten, obwohl das bei der wachfenden Größe der Fabrik allmählich fchwerer wurde. Diefelbe Gefinnung Ipricht aus denWorten, die er bei der Enthüllung des väter- lichen Denkmals an die Arbeiter der Fabrik richtete. Er erklärte es für ein Zeugnis herz- erfreulicher Beziehung zwilchen Arbeitern und Arbeitgeber, für ein unvergängliches Denkmal feltenerTreue und Anhänglichkeit der Werksangehörigen. «Möge es — fuhr er fort — im engeren und weiteren Kreife dazu beitragen, bei Arbeitern und Arbeitgebern das Gefühl gegenfeitiger Achtung und Zurammengehörigkeit zu befeftigen.... Treue mit Treue zu vergelten, werde ich ftets für meine heilige Pflicht halten.» Hinfichtlich derErzeugnine der Fabrik hielt erden altbewährten Grundfatj aufrecht, daß nur das Befte aus dem Werke hervorgehen dürfe. Um die Leiftungsfähigkeit in jeder Beziehung auf der Höhe zu erhalten, zögerte er niemals, den Ertrag der Fabrik in erfter Linie zur VerbefTerung des Werkes zu verwenden, defTen Bedürfniiïe für ihn allen andern Rückfichten vorangingen. Die Finanzwirtfchaft der Firma verdankt erft ihm ihre fefte Tradition. Die Solidität und Sicherheit der Finanzen, welche die Unabhängigkeit nach allen Seiten verbürgte, war ihm eine der Grundbedingungen für das fernere Gedeihen der Fabrik. Die Erfahrungen des Jahres 1874 und die Mahnungen feines Vaters hatten einen tiefen Eindruck bei ihm hintertanen, und ftreng hielt er an diefer Forderung feft. Bei jeder Unternehmung, die erhebliche Mittel erforderte, ließ er diefe Seite befonders forg- fältig prüfen und nötigenfalls außerordentliche Maßnahmen treffen, wie die Anleihen beim Erwerb des Grufonwerks und der Germaniawerft in den Jahren 1893 und 1901 zeigen. So verband lieh in E À. Krupp praktilches Gefchick mit organifatorifchem Blick. 324