Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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gasmesser (Kromschröder) gemessene Gas konnte von hier
aus durch 3 Gashähne nach Belieben so geschaltet werden,
daß es entweder zu Gruppen von Lampen verschiedener
Größe, die über den Durchgangsbogen unterhalb der Decke
angebracht waren, oder zu einer Grotte mit Wasserfall,
(Fig. 336) oder zu einem Warmwasserapparat (Fig. 337) ge-
langte. Diese drei Gruppen veranschaulichten die Verwendung
des Gases zur Erzeugung von Licht, Kraft und Wärme
und waren in ihrer Leistung so bemessen, daß sie jeweils un-
gefähr 1 cbm Gas in der Stunde verbrauchten. Die Lampen-
gruppen konnten durch Multiplexzündung so geschaltet werden,
daß mit 1 cbm Gasverbrauch in der Stunde gespeist wurden:
entweder 2 Lampen von je ca. 600 HK Lichtstärke
oder 4 » » » » 300 » »
» 10 » » » » 100 » »
» 20 » » » » 50 » »
» 30 » » » » 30 » »
Die Grotte war so eingerichtet, daß durch einen Fafnir-Gas-
motor mit ca. 1 cbm stündlichem Gasverbrauch, der 1% bis
1% PS entwickelte und eine direkt gekuppelte Zentrifugal-
pumpe von Klein, Schanzlin & Becker antrieb, aus einem
mit Tropfsteinen verkleideten Wasserbecken in der Stunde
ca. 60 cbm Wasser auf 2 m Höhe gehoben wurden und frei
in das Becken ausströmten. Die Wärmeleistung von 1 cbm
Gas war an einem mit Thermometer versehenen Warmwasser-
automaten zu beobachten, der
entweder 450 1 Wasser von 10 auf 20° C
oder 225 » »
» 150 » »
» 113 » »
» 10 » 30° »
» 10 » 40° »
» 10 » 50° » erhitzte.
Diese von der Münchener Installationsfirma Joh. Bauer, Inh.
Heinrich Kurz, installierte und künstlerisch ausgestattete An-
lage wurde zu bestimmten Zeiten dem Publikum vorgeführt
und erläutert.
Die Rückwand und die beiden Seitenwände dieses Raumes
waren mit den verschiedensten mit Hilfe von je einem Kubik-
meter Gas in Gewerbebetrieben der Städte München, Augs-
burg oder Pasing hergestellten Erzeugnissen ausgestattet.
Die Herstellung dieser Erzeugnisse selbst war durch photo-
graphische Aufnahmen der hierzu dienenden Maschinen und
Vorrichtungen und genaue Inschriften über den Fabrikations-
hergang erläutert. Um die mühevolle Sammlung dieser Gegen-
stände haben sich besonders verdient gemacht:
Inspektor Fuchs, des städt. Gaswerkes München,
Ingenieur Aßmann, des städt. Gaswerkes Augsburg,
Direktor Aicher, des städt. Gaswerkes Pasing.
Wir fanden hier
Aus Münchener Betrieben:
Glasgemälde, in Gasmuffelöfen im Atelier des Künstlers
gebrannt (mit 1 cbm ca. % qm Glasfläche);
mit durch Gas geheizten Pressen hergestellte Hutformen
(1 cbm Gas lieferte 8 Hutformen);
Matrizen für Stempelfabriken, die durch Gas getrocknet
und vulkanisiert wurden (1 cbm Gas lieferte im Betrieb durch-
schnittlich 1 Matrize);
Chemische Metallgravüren und kleinere Firmen-
schilder, Reklameartikel u. dgl. (mit 1 cbm Gas durchschnitt-
lich 500 Stück hergestellt);
Fig. 337. Leistung von 1 cbm Gas.