ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
138 — Was die Aufmerksamkeit der Beschauer am meisten anzog, war der auf Fig. 363 rechts vorne zu sehende und in Fig. 364 in größerem Maßstab abgebildete Transmissionstisch mit seinen zierlichen amerikanischen Spezialbügelmaschinen für einfache Kragen und Stehumlegkragen mit Gasheizung und elektrischem Antrieb. Diese bis ins kleinste sinnreich konstru- ierten Maschinchen lieferten einen augenfälligen Beweis, zu welcher hohen Gesamtleistung Gas und Elektrizität in enger Verbindung sich hier vereinigen. Die Gasflamme ist, oft kaum sichtbar, in vollkommenster Weise dem jeweiligen Arbeits- vorgang angepaßt. Unter dem Tisch ist die Doppelleitung für Gas und Preßluft sichtbar, welch letztere durch einen elektrisch angetriebenen Ventilator erzeugt wird. Von den Maschinen dient die links stehende zum Polieren der Kanten und Runden von Kragen und Manschetten; dann folgt ein Querschnitt hat, zuführt (Fig. 367). Die kleinen im Innern der Eisen brennenden blauen Flämmchen verbrauchen stünd- lich etwa für 1 bis 1% Pf- Gas. Die Anwendung von Preß- gas oder Preßluft bietet für gewerbliche Betriebe den großen Vorteil, daß sich mit der Gasfeuerung auch eine sehr billige, in allen Lichtstärken abstufbare Gasbeleuchtung verbinden läßt, die ein für Werkstätten und Arbeitsräume sehr geeignetes helles, weißes und ruhiges Licht liefert. Die beiden obenge- nannten Stände enthielten nicht nur die verschiedensten Arten größerer und kleiner, tragbarer Werkstattlampen, auch die Stände selbst und die angrenzenden Werkstätten waren mit dieser Beleuchtungsart glänzend erhellt. Als Vorzüge des Gas-Heizverfahrens mit Hochdruck für Gewerbebetriebe können folgende genannt werden: 1. Genaueste Anpassung der Flamme an das Heizobjekt. Fig. 368. Dekatiermaschinen mit Gasheizung. kleines, mit Gas geheiztes Kesselchen, das den Dampf für die mit Gas geheizte Rundemaschine für Stehumlegekragen liefert. Neben den Bügelöfen und den Bügelmaschinen für Gas- feuerung hat sich das durch Schlauch mit der Leitung verbundene Gasbügeleisen im Gewerbebetrieb, nament- lich in Waschanstalten und Färbereien, in ausgedehntem Maße eingeführt. Diese Art der Bügeleisenheizung ist besonders dann am Platze, wenn Preßgas oder Preßluft zur Anwendung kommt, wodurch die Zuführung der nötigen Verbrennungsluft in den Hohlraum des Eisens und damit die vollständige Ver- brennung des Gases gesichert ist. Das Bügeln mit Preßluft nach dem System »Pharos« wurde ständig in dem Stande der Deutschen Gasglühlicht-Aktiengesellschaft, Abt. Pharos, der eine von der Münchener Chemischen Waschanstalt A. Giulini betriebene Gasbügelei enthielt (Fig. 365), vor- geführt, das Preßgasverfahren nach dem Keith-System da- gegen wurde in dem Stande der Deutschen Keith-Licht- Gesellschaft, Gebrüder Hirsch, Köln-Braunsfeld, gezeigt. Beide Arten der Bügeleisenerhitzung unterscheiden sich im wesent- lichen dadurch, daß bei dem Preßluftverfahren die beiden getrennten Leitungen für Gas (unter Niederdruck) und Preß- luft in einen gemeinsamen Mischhahn Fig. 366 münden, wo- gegen beim Preßgasverfahren nur eine einzige Zuleitung das Gas (unter Hochdruck) durch einen Druckreduzierhahn dem starkwandigen Schlauch, der aber nur geringen lichten 2. Vollkommene Verbrennung des Gases, auch in Maschinen- teilen mit beschränktem Luftzutritt (Hohlwalzen). 3. Hohe Flammentemperatur. 4. Unabhängigkeit vom Gasdruck. 5. Billigkeit des Betriebes. 6. Webstoffgewerbe. Wohl eines der ältesten Anwendungsgebiete des Stein- kohlengases in der Industrie ist die Webstoffindustrie. Die sengende Wirkung der Gasflammen wurde von jeher dazu benutzt, die Fasern der Fäden und Gewebe zu beseitigen und durch Pressen der Stoffe zwischen geheizten Walzen diesen den nötigen Glanz zu verleihen. Wenn in neuerer Zeit die Heizung solcher Dekatier- oder Appreturmaschinen nicht selten, der Billigkeit wegen, durch Generatorgas erfolgte, lehrt uns dagegen die Ausstellung »Das Gas«, daß die jüngsten Fortschritte auf diesem Gebiete darauf ausgehen, diese Art von Maschinen einfacher, leichter und billiger zu gestalten, um ihre allgemeinere Einführung in den Betrieben des Beklei- dungsgewerbes zu ermöglichen, und daß man sich dabei mit größtem Vorteil des überall zur Verfügung stehenden Stein- kohlengases als Heizmittel bedient. Es bot deshalb großes Interesse, daß die Firma Stapp & Co., München, Lud- wigstr. 26, in ihrem hübsch ausgestatteten Stand in Halle VI (Fig. 368) ihre neuen Dekatiermaschinen mit Gas-