ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
— 139 — heizung und elektrischem Antrieb in Betrieb vorführte. Fig. 369 zeigt eine solche Maschine, an der die Gaszuführung deutlich zu sehen ist. Gewebe aus Wolle, Halbwolle und Halbseide müssen vor der Verarbeitung dekatiert werden. Durch die Behandlung der Stoffe mit Wasserdampf wird er- reicht, daß die daraus gefertigten Kleidungsstücke nachträg- lich nicht eingehen oder krumpfen und Regentropfen keine dauernden Flecken darauf hinterlassen. Auch wird durch das Dekatieren der dem Stoff künstlich aufgepreßte unnatür- liche und nicht haltbare Glanz entfernt. Zu den bis jetzt verwendeten Dekatierapparaten ist zur Erzeugung des Dampfes ein besonderer Dampfkessel, der behördlicher Kontrolle unterworfen ist, notwendig, und zur Bedienung ist ein geübtes Personal erforderlich, wenn eine einigermaßen zweckentsprechende Dekatur erzielt werden soll. Bei den Maschinen von Stapp & Cie. wird der Dampf in der Maschine durch Gasheizung in offenen Kesseln erzeugt, die keiner behördlichen Erlaubnis bedürfen. Die Bedienung ist sehr einfach und völlig gefahrlos, so daß in kaufmännischen Betrieben Lehrlinge, Ladenmädchen oder Ausgeher damit beauftragt werden können und be- sonderes Personal nicht erforderlich ist. Die Dekatur mit dieser Maschine ist eine vollkommene und gleichmäßige und kann jeder Stoffart bequem angepaßt werden. Die Regulierung erfolgt durch Geschwindigkeits- änderung der Maschine und Änderung der Dampferzeugung durch Regulierung der Heizflamme. Die abgebildete Maschine hat einen Dampfkesselinhalt von 24 1 und dekatiert bei einem stündlichen Kraftverbrauch von % PS und einem Gasverbrauch von 1,2 cbm mindestens 140 m Stoff in der Stunde. Sie ist infolge der Einfachheit ihrer Bauart, ihrer Billigkeit, geringen Raumbeanspruchung und der durch die Gasheizung ermöglichten steten Gebrauchs- bereitschaft und leichten Handhabung dazu bestimmt, das Dekatieren von Stoffen jedem, selbst dem kleinsten Kon- fektionsgeschäft im eigenen Betrieb zu ermöglichen. Die Ersparnisse gegenüber den bisherigen Dekaturkosten sollen nach Angabe der Firma 88 bis 92% betragen. Sehen wir also hier das Steinkohlengas alten Gebieten wieder neue Möglichkeiten erschließen, so zeigen uns einige photographische Aufnahmen aus Augsburger Betrieben, die Fig. 370. Gas-Sengmaschine. auf der Ausstellung zu sehen waren, wie auch in älteren Groß- betrieben der Augsburger Textilindustrie das Steinkohlengas vielseitige Verwendung findet. Fig. 369 ist eine Gas-Seng- Maschine aus der Bleicherei, Färberei, Druckerei und Appreturanstalt von Martini & Co. Fig. 369. Dekatierniaschine von Stapp & Co. Die von der Weberei rauhen und faserigen Rohgewebe werden zur Erzielung einer glatten Oberfläche auf der »Gas- Seng-Maschine« sehr schnell durch entleuchtete Gasflammen gezogen, um alle vorstehenden Fasern abzubrennen und auf diese Weise eine glatte Oberfläche zu erhalten. Hierauf wird die Ware gebleicht, gefärbt, gedruckt und appretiert. Fig. 371 ist ein mit Gas geheizter Friktionskalander der gleichen Firma. Um einen hohen Glanz auf dem Baum- wollstück zu erzeugen, zieht man die etwas an- gefeuchtete Ware zwischen der mit Gas auf ca. 120° C erwärmten hohlen Stahlwalze und der darunter liegenden größeren Walze aus Papier oder Baumwolle eines sog. »Friktionskalenders« durch. Der Effekt ist dem Bügeln ähnlich. Fig. 372 zeigt eine Sengmaschine der Augs- burger Zwirnerei, Glanzgarn- und Nähfaden- fabrik Gebr. Gemmerli. In der Posamenten- industrie vielfach verwendete Baumwollzwirne werden mit dieser Gas-Sengmaschine faserfrei gemacht (gasiert). Das Bild zeigt eine der neuesten Sengmaschinen mit 20 Trommeln, von denen eine mit Gasbrenner im Original nebst Proben der gesengten Faden ausgestellt war. Mit 1 cbm Gas werden in diesem Betrieb auf einer Trommel 4,6 kg Garn Nr. 30/3 in einer Stunde gesengt. Die Gasbrenner, an denen die Fäden rasch vorbeigeführt werden, befinden sich in Blechschloten über den Spulen. In der Abteilung der Halle III, die die Leistung eines Kubikmeters Gas veranschau- lichte, waren hübsche Zusammenstellungen von mit Gas appretierten Stoffmustern der neuen