Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Fig. 371. Mit Gas geheizter Friktionskalander.
Reliefprägungen, fürReklame-
plakate, zum Bedrucken von
Schachteln und Schachtel-
rändern, zum Ziehen vonPapp-
tellern, Puppenbälgen und
anderen in der Spielwaren-
branche vorkommenden Tei-
len, zum Prägen von Tapeten,
Schokoladen- und Zigarren-
packungen und vielen an-
deren Sachen.
Die auf der Ausstellung
gezeigte Krausesche Presse ist
aus der Fig. 373 ersichtlich
und besteht aus einem Haupt-
körper 1, in dem der Druck-
tiegel 2 mit dem Tisch 3 sicher
in Prismen geführt ist und der
an der Oberseite den heizbaren
Gegendruckhalter 4, den sog.
Heizkasten, mit der Anhänge-
platte 5 trägt. Durch ein
Kniehebelsystem 6, das durch
den Handhebel 7 in Be-
Augsburger Kattunfabrik vorm. Schöppler & Hartmann und
von Martini & Co., Augsburg, ausgestellt.
7. Buchdruckgewerbe.
So reizvoll und dankbar im allgemeinen die Aufgabe
war, die Gewerbebetriebe, die sich des Gases als Heiz-
oder Kraftquelle bedienen, auf der Ausstellung in Form
von Werkstätten im Betrieb vorzuführen, so groß waren
die Schwierigkeiten, die sich der Durchführung dieses Ge-
dankens in den Weg stellten. Wie anziehend wäre es z. B. ge-
wesen, das Gas im Buchdruckergewerbe durch Vorführung
einer kleinen Druckereiwerkstatt mit Setzmaschinen, Schrift-
gießerei, Buchbinderei usw. darzustellen. Kam hier einerseits
die Leipziger Bugra in die Quere, so mußte man anderseits die
Erfahrung machen, daß die in Betracht
kommenden Firmen nicht die Kosten für
die Einrichtung und den Betrieb einer
solchen Werkstatt übernehmen wollten.
Fast in allen diesen Fällen suchte der
Gewerbetreibende die Kosten auf den
Maschinenlieferanten abzuwälzen, dieser
aber erklärte wiederum, daß eine Gas-
ausstellung für ihn keine genügende Ge-
legenheit biete, seine Maschinen abzu-
setzen, so daß er die Kosten für deren
Lieferung, Aufstellung, Abnutzung und
alle sonstigen Unkosten einer Ausstellung
nicht übernehmen könne. So kam es,
daß die Druckereiwerkstatt, die man
sich bemühte vorzuführen, auf eine Ver-
golderpresse zusammenschrumpfte, mit
der Karl Harz in München Schriften
auf Lederwaren aufdrucken sollte, wäh-
rend er in Wirklichkeit diese Presse nur
als Mittel benutzte, um Geldbörsen
und sonstige Lederwaren zu verkaufen.
Eine zweite solche Presse, die die Leip-
ziger Firma Karl Krause ausgestellt
hatte, blieb, da sie nicht in Betrieb vor-
geführt wurde, leider wenig beachtet.
Diese Prägepressen dienen zur Her-
stellung von Golddrucken auf Buch-
deckel, Samt- und Seidenbänder, Schlei-
fen und ähnlichen Arbeiten, ferner für
wegung gesetzt wird, wird der Drucktiegel 2 auf- und
abwärts bewegt. Die zum Drucken und Prägen notwendigen
gravierten Platten werden an der Anhängeplatte 5, die dazu
nötige Gegenmatrize auf dem Tisch 3 meist mittels Kleb-
stoff befestigt. Je nach der Stärke der gravierten Platte und
der Stärke des zu prägenden Materials kann die Einfahrt,
d. i. der Raum zwischen Tiegel und Anhängeplatte in Druck-
stellung, durch einen Keil 8 vergrößert oder verkleinert werden.
Die meisten auf der Prägepresse herzustellenden Arbeiten,
wie z. B. Golddrucke, können nur unter Anwendung von
Wärme hergestellt werden, zu deren Erzeugung in erster
Linie Gas in Frage kommt. Zur Heizung dient die sog. Gas-
gabel, die aus der Fig. 374 ersichtlich ist. Sie besteht aus der
sog. Laterne oder dem Bunsenbrenner 1, durch den das Gas
Fig. 372. Garn-Songmaschine mit Gasheizung.