ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
— 140 — Fig. 371. Mit Gas geheizter Friktionskalander. Reliefprägungen, fürReklame- plakate, zum Bedrucken von Schachteln und Schachtel- rändern, zum Ziehen vonPapp- tellern, Puppenbälgen und anderen in der Spielwaren- branche vorkommenden Tei- len, zum Prägen von Tapeten, Schokoladen- und Zigarren- packungen und vielen an- deren Sachen. Die auf der Ausstellung gezeigte Krausesche Presse ist aus der Fig. 373 ersichtlich und besteht aus einem Haupt- körper 1, in dem der Druck- tiegel 2 mit dem Tisch 3 sicher in Prismen geführt ist und der an der Oberseite den heizbaren Gegendruckhalter 4, den sog. Heizkasten, mit der Anhänge- platte 5 trägt. Durch ein Kniehebelsystem 6, das durch den Handhebel 7 in Be- Augsburger Kattunfabrik vorm. Schöppler & Hartmann und von Martini & Co., Augsburg, ausgestellt. 7. Buchdruckgewerbe. So reizvoll und dankbar im allgemeinen die Aufgabe war, die Gewerbebetriebe, die sich des Gases als Heiz- oder Kraftquelle bedienen, auf der Ausstellung in Form von Werkstätten im Betrieb vorzuführen, so groß waren die Schwierigkeiten, die sich der Durchführung dieses Ge- dankens in den Weg stellten. Wie anziehend wäre es z. B. ge- wesen, das Gas im Buchdruckergewerbe durch Vorführung einer kleinen Druckereiwerkstatt mit Setzmaschinen, Schrift- gießerei, Buchbinderei usw. darzustellen. Kam hier einerseits die Leipziger Bugra in die Quere, so mußte man anderseits die Erfahrung machen, daß die in Betracht kommenden Firmen nicht die Kosten für die Einrichtung und den Betrieb einer solchen Werkstatt übernehmen wollten. Fast in allen diesen Fällen suchte der Gewerbetreibende die Kosten auf den Maschinenlieferanten abzuwälzen, dieser aber erklärte wiederum, daß eine Gas- ausstellung für ihn keine genügende Ge- legenheit biete, seine Maschinen abzu- setzen, so daß er die Kosten für deren Lieferung, Aufstellung, Abnutzung und alle sonstigen Unkosten einer Ausstellung nicht übernehmen könne. So kam es, daß die Druckereiwerkstatt, die man sich bemühte vorzuführen, auf eine Ver- golderpresse zusammenschrumpfte, mit der Karl Harz in München Schriften auf Lederwaren aufdrucken sollte, wäh- rend er in Wirklichkeit diese Presse nur als Mittel benutzte, um Geldbörsen und sonstige Lederwaren zu verkaufen. Eine zweite solche Presse, die die Leip- ziger Firma Karl Krause ausgestellt hatte, blieb, da sie nicht in Betrieb vor- geführt wurde, leider wenig beachtet. Diese Prägepressen dienen zur Her- stellung von Golddrucken auf Buch- deckel, Samt- und Seidenbänder, Schlei- fen und ähnlichen Arbeiten, ferner für wegung gesetzt wird, wird der Drucktiegel 2 auf- und abwärts bewegt. Die zum Drucken und Prägen notwendigen gravierten Platten werden an der Anhängeplatte 5, die dazu nötige Gegenmatrize auf dem Tisch 3 meist mittels Kleb- stoff befestigt. Je nach der Stärke der gravierten Platte und der Stärke des zu prägenden Materials kann die Einfahrt, d. i. der Raum zwischen Tiegel und Anhängeplatte in Druck- stellung, durch einen Keil 8 vergrößert oder verkleinert werden. Die meisten auf der Prägepresse herzustellenden Arbeiten, wie z. B. Golddrucke, können nur unter Anwendung von Wärme hergestellt werden, zu deren Erzeugung in erster Linie Gas in Frage kommt. Zur Heizung dient die sog. Gas- gabel, die aus der Fig. 374 ersichtlich ist. Sie besteht aus der sog. Laterne oder dem Bunsenbrenner 1, durch den das Gas Fig. 372. Garn-Songmaschine mit Gasheizung.