ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
— 152 — nungsapparat, der in einem Mantel aus Eichenholz den kup- fernen Gegenstrom- und Rektifikationsapparat enthielt, in dem die Verflüssigung der Luft und die Abscheidung des Sauer- stoffes vor sich ging. Der gewonnene Sauerstoff wurde in einem kleinen Luftballon aufgespeichert, der über dem Gang aufge- hängt war und konnte mit dem gleichen Kompressor, in dem die Luft komprimiert wurde, in Stahlflaschen abgefüllt wer- den, die auf der Ausstellung selbst zum autogenen Schweißen Verwendung fanden. Zahlreiche Photographien zeigten An- lagen aller Größen, und statistische Tabellen erzählten von dem raschen Aufschwung der von der Firma errichteten Sauerstoff-Fabriken. Darstellung ihres Arbeitsgebietes, der Herstellung flüs- sigen, versandfähigen Leuchtgases, sowohl durch einen vollständigen Blaugasverflüssigungsapparat mit Kom- pressor (Fig. 407), als durch ortsfeste, fahrbare und tragbare Blaugasapparate, Lampen für Innen- und Außenbeleuchtung, für Waggonbeleuchtung, eine Leuchtbojenlampe mit Blink- lichtapparat (Fabrikat der Fa. Julius Pintsch in Berlin), eine große Anzahl Bunsenbrenner für chemische und zahnärzt- liche Laboratorien, Brenner für Plättmaschinen, Sengmaschi- nen, für Glasschmelzen, zum Härten, Glühen, Metallschmelzen, Löten und Schweißen usw. zur Ausstellung gebracht, welche sämtliche im Betrieb vorgeführt wurden. Fig. 407. Blaugasverllüsslgungsanlage. In ähnlicher Weise wie der Sauerstoff kann reiner Stickstoff aus der Luft gewonnen werden, der hauptsächlich zur Herstellung des bekannten Düngers »Kalkstickstoff« Verwendung findet. Eine Anlage dieser Art befindet sich in der Fabrik der Bayerischen Stickstoffwerke in Trostberg, die in Halle III Bilder und Modelle ihrer Anlagen ausgestellt hatte. Die größte Fabrik dieser Art steht in Odda in Norwegen, wo stündlich 2800 cbm Stickstoff erzeugt und auf Kalkstick- stoff verarbeitet werden. Die Wirkung des Düngers war in dem bei der Halle III liegenden Garten durch Anpflanzung verschiedener Gemüsepflanzen und Blumen mit und ohne Düngung gezeigt. Der Unterschied im Wachstum der ge- düngten und nicht gedüngten Pflanzen war von Woche zu Woche deutlicher zu erkennen. Die Gesellschaft für Lindes Eismaschinen liefert auch Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff aus Wassergas, die ebenfalls nach dem Verflüssigungssystem arbeiten. Auch von solchen Anlagen wurden mehrere Bilder gezeigt. Dem Publikum war nicht nur Gelegenheit geboten, den in offenen Schalen verdampfenden flüssigen Sauerstoff zu sehen, sondern auch Experimenten beizuwohnen, bei denen Quecksilber zum Gefrieren gebracht, Blumen, Kautschukstücke usw., hart wie Glas gefroren, zu Pulver zerrieben wurden. — Daß das auf der ganzen Welt einzig dastehende Lindesche Gasverflüssigungsverfahren dem Vaterlande im Kriege noch so wertvolle Dienste leisten würde, konnte man damals noch nicht ahnen. 14. Blaugas. Die Deutsche Blaugas-Gesellschaft m. b. H. und die Blaugas-Patent-Gesellschaft m. b. H. in Augsburg hatten auf ihrem Ausstellungsstande in Halle VI eine sehr lehrreiche Wenn die schnelle und umfangreiche Verbreitung, die die Verwendung des Steinkohlengases zur Beleuchtung und Heizung gefunden hat, den deutlichsten Beweis erbringt für die großen Bequemlichkeiten und sonstigen Vorteile des gas- förmigen Brennstoffes im Vergleich zu den festen und flüssigen, so ist es natüilich, daß dort eine Lücke immer lebhafter empfunden werden mußte, wo der Anwendungsbereich des Gases durch die Abhängigkeit von den städtischen Rohrnetzen seine Begrenzung gefunden hat, also an kleinen Orten oder entlegenen Gebäuden, wie auch bei Fahrzeugen u. dgl., die der Ortsveränderung unterworfen sind. Das »gaz portatif«, das an jeden beliebigen Verwendungsort gebracht werden sollte, hat deshalb schon zur Zeit der ersten Anfänge der Gasindustrie eine Rolle gespielt, und die ihm zugrunde liegende Idee der Druckverdichtung des Steinkohlengases wurde von Fachleuten seitdem immer wieder von neuem aufgegriffen. Allen diesen Bestrebungen konnte aber ein durchschlagender Erfolg niemals beschieden sein, weil das große spezifische Volumen des Steinkohlengases auch bei hohen Verdichtungsdrucken viel zu große Versandkosten verursacht. Hingegen hat das auf 6 bis 10 Atm. verdich- tete Ölgas von geringerem spez. Volumen wenigstens für die Zwecke der Eisenbahnwagenbeleuchtung und der Gas- versorgung von Leuchtfeuern an den Meeresküsten große Verbreitung gefunden. Für die Gasversorgung von Land- häusern usw. mußte man sich aber auf die Verwendung sog. Gaserzeuger (Azetylen und Luftgas) beschränken. Natürlich stehen diese Gaserzeuger an Bequemlichkeit dem aus einer Zentrale bezogenen gebrauchsfertigen Gas nach, denn sie be- dingen stets eine, wenn auch nach Möglichkeit vereinfachte Gasfabrik im kleinen.