ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
167 — Dabei war leider die Anwendung der bereits erwähnten Herablaßvorrichtungen nicht durchführbar, da sich weder die in den Kandelabern eingebauten Aufzugswinden hiefür eigneten, noch die Hinaufführung der Steigleitungen in die für die elektrischen Lampen mit ihrer ungünstigen Lichtver- teilung allerdings nötigen, außergewöhnlich hohen Kandelaber anging; aus diesem Grunde mußte auch von der festen Auf- hängung der Lampen abgesehen werden, da die Bedienung derselben mittels hoher Schubleitern inmitten des zahl- reichen Publikums nicht gerade einfach geworden wäre. Man entschloß sich daher, die Lampen herab- laßbar anzubringen, und zwar unter Verwendung von Metallschläuchen und fester Steigleitungen bis ungefähr zur halben Kan- delaberhöhe. Die Kon- struktion der Kandelaber ließ nun die Führung dieser Steigleitungen nur an ihrer Außenseite zu, und es war daher darauf Bedacht zu nehmen, dies wenigstens so unauffällig wie möglich auszuführen. Hierzu wur- den, wie von Anfang an vorgesehen, starkwandige Bleirohre verwendet, nach- dem die auf Grund der von einigen Seiten geäußer- ten Bedenken gegen Blei- leitungen unternommenen Versuche mit Eisenrohren infolge der Unmöglichkeit, mit diesem Material den reichen Profilierungen der Kandelaber auch nur eini- germaßen zu folgen, als aussichtslos und viel zu teuer aufgegeben werden mußten. Durch Walzen wurde der kreisförmige Querschnitt dieser Blei- rohre überdies in einen elliptischen übergeführt, wodurch es dann mit einigen Ausschnitten und Lötungen und entsprechen- den Biegungen gelang, diese Leitungen derart an der Rück- seite der Kandelaber anzuschmiegen, daß sie nach erfolgtem Anstrich kaum mehr zu bemerken waren. Flg. 436. An das obere Ende dieser Steigrohre schloß sich bei den eisernen Kandelabern, Modell Prof. Pfeiffer, nach Fig. 433 eine aus etwas schwächeren, ebenfalls eiförmig gewalzten Bleiröhren hergestellte, um den Kandelaber horizontal geführte Ringleitung an, in welcher auf der Vorderseite ein metallenes, am Kandelaber festgeschraubtes T-Stück eingesetzt wurde. Durch entsprechende Wahl der Länge des an dieses T-Stück angeschraubten Metallschlauches konnte dieser Ring un- mittelbar oberhalb einer sich verjüngenden Stelle des Kande- labers angebracht werden, so daß dadurch einerseits die charakteristische Form desselben nicht gestört, anderseits aber ein fester Stützpunkt für die schweren Bleisteigleitungen wie auch für die Metallschläuche gewonnen wurde. Mehrere am Kandelaber festgeschraubte Eisenbänder dienten zur weiteren Befestigung der Steigrohre, während sie ungefähr % m oberhalb ihres Eintrittes in das Erdreich gegen Beschä- digungen durch Anfahren u. dgl. mittels | _I-förmiger Belag- eisen, die ebenfalls am Kandelaber befestigt und auch unter der Erde die Erdböcke entlang fortgeführt wurden, ent- sprechenden Schutz erhielten. In ganz ähnlicher Weise erfolgte die Gaszuführung zu der 1500 HK-Graetzin-Außenlampe an dem in Fig. 434 dar- gestellten Kandelaber, nur waren hier, da Niederdruckgas in Frage kam, die Dimensionen der Leitungen entsprechend weiter zu halten. Auch an den vier massiven Eisen- betonkandelabern nach Fig. 435 konnten die Steig- leitungen in ganz ähnlicher Weise längs einer Hohl- kehle auf ihrer Rückseite emporgeführt werden, wo- bei an Stelle der oberen Ringleitung eine an den Beton durch. Steinschrau- ben befestigte metallene Deckscheibe zur Verbin- dung der eingelöteten Blei- leitung mit dem Metall- schlauch Verwendung fand. Schwieriger gestaltete sich dagegen die Führung der Gasleitungen in die vier sechsarmigen, eben- falls massiv aus Eisen- beton nach Entwürfen Pro- fessor Ranks seinerzeit geschaffenen Kandelaber (Fig. 436) auf dem Platze vor Halle I; denn vor allem mußte hier jede Be- einträchtigung der monu- mentalen Wirkung dieser oft bewunderten Bauwerke mit ihren breiten vor- gelagerten Treppen und den Ruhebänken darüber vermieden werden. Daher konnte auch der auf den ersten Blick allerdings sehr einfach scheinende Vor- schlag, die Gasleitungen über diese Stufen und Bänke außen an den Kan- delabern emporzuführen, nicht weiter verfolgt werden, es mußten vielmehr, wenn irgend möglich, die Gaszuführungen, wie seinerzeit die Kabel, im Innern der Kandelaber unterzubringen versucht werden. Bezüglich der Lage der letzteren war nur zu er- fahren, daß dieselben von den über den Bänken befind- lichen Verteilungshohlräumen aus in einem aus Tonrohr- krümmern gebildeten Kanal schräg nach unten verlaufen, während sie von hier aus aufwärts, gleich wie die Aufzugsseile, in schwachen, in den massiven Ständern einbetonierten Eisen- rohren nach oben führen (Fig. 437). Da weitere Angaben über Richtung der nach unten verlaufenden Kabel sowie irgendwelche Maße nicht zu erlangen waren, mußte die Lage derselben im Erdreich durch vorsichtige Schürfungen in dem kunstvoll ausgeführten Mosaikpflaster festgestellt werden. Nach dem Trennen der Kabel von den nach oben führenden Strängen in dem Verteilungsraum, wo sie auf kurze Strecke sichtbar waren, konnten die Kabel nach unten herausgezogen und aufgerollt werden. Nachdem noch die ca. 80 cm dicke