Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Decke dieser Verteilungshohlräume durchbohrt war, wurden
mit Hilfe von durch diese Bohrungen geführten Drahtseilen
und Flaschenzügen in die genannten Tonrohrleitungen Blei-
rohre von 38 mm lichtem und
44 mm äußerem Durchmesser vom
Erdkanal aus nach oben, und zwar
bis in die Mitte des Verteilungs-
hohlraumes, eingezogen, wobei frei-
lich manch glücklicher Zufall das
Abreißen dieser Rohre verhindert
haben mag. In die durchbohrte
Decke von oben eingeführte 2^"
Schmiedeeisenrohre wurden hierauf
an ihrem unteren Ende durch Lang-
gewinde mit den in Lötstutzen
endigenden Bleirohren verschraubt,
während am oberen Ende dieser
eisernen, innerhalb der sechs Stän-
der verlaufenden und daher kaum
sichtbaren Steigleitungen das in
Fig. 438 dargestellte, aus gang-
baren Fittingen hergestellte Ver-
teilungsstück zu den Metallschläu-
chen und damit zu den Lampen
führte. Die Befestigung der Metall-
schläuche an denVerteilungsstücken,
wie an den Ringleitungen der früher
beschriebenen Kandelaber konnte
unbeweglich ausgeführt werden, da-
gegen erfolgte die Verbindung der
oberen Enden der Schläuche mit
den Lampen schwenkbar, und
zwar durch sog. Viertelbewegungen,
um zu starke Krümmungen der
Metallschläuche vor allem beim
Herablassen zu verhindern.
Der Übergang von den im Bo-
den mit ca. 50 cm Deckung ver-
legten Hauptleitungen zu den Blei-
zuleitungen endlich erfolgte durch
in letztere eingelassene Lötstücke
mit Außengewinde, über welche die
Muffen der in die Abzweigstücke
der Hauptleitung eingestemmten
Langgewinde geschraubt wurden.
Die Hauptpreßgasleitungen selbst
bestanden aus Mannesmannröhren
und bildeten zwei, zur Vermeidung
etwaiger Mißverständnisse zwischen
den beiden Firmen, voneinander
MST
IBM
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Fig. 437.
bog und in die Kompressorstation der Aktiengesellschaft für
Gas und Elektrizität führte, welche in einem eigenen Fach-
werksanbau an der Nordostecke von Halle III (Fig. 428, K)
untergebracht worden war; das
westlich davon gelegene Röhren-
system dagegen war im wesent-
lichen entlang der ganzen Südfront
von Halle I bis zu dem Platz vor
dieser Halle verlegt und mündete
hier in eine quadratisch um die
vier Rankschen Kandelaber ver-
laufende Ringleitung, welche wie-
derum durch eine durch Halle I
und II führende Leitung mit der
Kompressorstation derFirma Ehrich
& Graetz in Verbindung stand.
Die genannte Kompressoranlage
hatte in der Nordostecke letzt-
genannter Halle Platz gefunden,
da von ihr aus bekanntlich ja
auch die gesamte Innenbeleuchtung
von Halle I zu betreiben war
(Fig. 428, C).
Mit Rücksicht auf diese doppelte
Inanspruchnahme bestand sie aus
zwei Kompressoren von je 120 cbm
Stundenleistung bei 750 Um-
drehungen in der Minute, von
welchen jeder durch einen Fafnir-
Gasmotor von 3 PS mittels Riemen
angetrieben wurde; ein Maschinen-
aggregat war dabei als Reserve
vorgesehen. Die Kompressoren-
anlage der Firma Aktiengesellschaft
für Gas und Elektrizität dagegen
umfaßte einen Kompressor von
50 cbm Stundenleistung, der zum
Betrieb der gesamten Lampen der
genannten Firma für gewöhnlich in
Betrieb war, und einen Reserve-
kompressor von 100 cbm Leistung
pro Stunde; auch diese beiden
Maschinen wurden mittels Riemen
durch zwei Fafnir-Motoren be-
trieben.
Wie bei der bekannten Zuver-
lässigkeit sowohl der Gasmotoren
als auch der Kompressoren der be-
teiligten Firmen eigentlich voraus-
zusehen war, gab es bei dem vier-
getrennte Systeme; die östlichere Röhrenleitung verlief
parallel zur Längsfront von Halle III bis nahe zum Haupt-
eingang Theresienhöhe, wo sie rechtwinklig nach Norden ab-
wöchigen Betrieb keinerlei Störungen an den Maschinen, so daß
es vielleicht übergroßer Vorsicht entsprach, wenn die beiden
Rohrsysteme noch durch eine durch einen Absperrschieber