ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
— 172 — Ihrer Billigkeit halber wurden hierfür gußeiserne Hähne ver- wendet, die sich entgegen den verschiedentlich laut gewordenen Befürchtungen trotz ihrer großen Beanspruchung in jeder Hinsicht bewährten; auch als Hauptabsperrhähne für die 8 Steigleitungen, die an Stelle der umständlicher zu bedienen- den Schieber gewählt wurden, fanden Gußeisenhähne, und zwar bis zu 4" Durchgang, Verwendung; dieselben wurden infolge ihrer Lage unmittelbar über der Erde durch die in Fig. 442 dargestellte Sicherung, die dabei eine rasche Betätigung durch das Bedienungspersonal ermöglichte, vor mutwilligem Öffnen geschützt. Die endgültige Einstellung und Fixierung der zahlreichen Regulierhähne, die man zunächst ins Auge gefaßt hatte, er- wies sich freilich schon bei der ersten probeweisen Inbetrieb- nahme der Beleuchtungsanlage als unmöglich, und zwar hauptsächlich wegen der verschiedenen Druckverhältnisse schon im Hauptgasrohr. Der wechselnde Umfang der Fest- beleuchtung selbst, bei der je nach Bedarf auch die Oriflam- menbeleuchtung zum Teil in Betrieb zu setzen war, vor allem aber auch die je nach den Umständen mehr oder weniger gleichzeitige Inbetriebnahme der Straßen- und Privatbeleuch- tung in nächster Nähe der Ausstellung, endlich das nachein- ander erfolgende Abschalten der größeren Konsumenten inner- halb der Ausstellungshallen hatte naturnotwendig Druck- schwankungen zur Folge, die ein fast jedesmaliges Verstellen der Abzweighähne erforderten. Da dieselben zum größten Teil in luftiger Höhe eingebaut und ohne Gerüste nicht mehr zugäng- lich waren, wurden dieselben mit Gegenfedern und Drahtseil- zügen versehen, welch letztere bis zu Stellen herabführten, die entweder von Hand oder durch Anstelleitern zu erreichen waren. In ganz der gleichen Weise, vor allem auch bezüglich der Verwendung und Befestigung der Brenner, Rohre, Hähne usw., erfolgte auch die Herstellung der an dem Verbindungs- bau, Café- und Basargebäude sich hinziehenden Linienbeleuch- tung, die im wesentlichen aus einer horizontalen Flammen- kette, entlang den dem Platz vor Halle III zugewandten Fronten dieser Gebäude, sowie aus 34 ungefähr 70 cm hohen Ornamenten, die bei jedem Pfeiler von der horizontalen Linie nach abwärts führten, bestand. Bei einer Länge von beinahe 300 m der zu beleuchtenden Linien waren weitere 12 000 Brenner nötig geworden, für welche sich ein beiläufiger Gasverbrauch von rd. 250 cbm für die Stunde berechnete. Mit Rücksicht auf ihre fast nur horizon- tale Ausdehnung konnte hier von der Verwendung eigener Regulierhähne abgesehen und die Einstellung der Flammen- größen ohne weiteres durch die Absperrhähne in den Steig- leitungen vorgenommen werden, von welchen 9, und zwar in Abmessungen von 1% bis zu 2", vorgesehen waren. Als geradezu unentbehrlich erwiesen sich die obenerwähn- ten Regulierhähne an Halle III aber bei der jedesmaligen Inbetriebsetzung der Fassadenbeleuchtung. Dieselbe konnte nämlich nicht, wie anfänglich vorgesehen, in ihrer ganzen Ausdehnung gleichzeitig zur Entzündung gebracht werden, da sich bei der plötzlichen gemeinsamen Öffnung der sämtlichen Absperrhähne vor allem Druckschwankungen im Hauptgasrohr ergaben, die mit Rücksicht auf die verschie- denen in den Ausstellungshallen aufgestellten Apparate wie auch auf die zahlreichen Kleinstellflammen in den Ausstellungs- ständen nicht angängig waren; außerdem konnte aber bei der gleichzeitigen Freigabe der Gaszufuhr zu den am höchsten gelegenen Illuminationsteilen in den tieferen nicht mehr die zur sicheren Entzündung der Flammen erforderliche Länge, welche für einige Augenblicke wenigstens doppelt so groß als die normale sein sollte, erzielt werden. Mit der infolge- dessen nötig gewordenen gruppenweisen Inbetriebsetzung der Beleuchtung war aber auch die Verwendung eigener Kletter- zündungen für das Entzünden der Lichter nicht mehr möglich geworden. Man entschloß sich vielmehr, dieselben durch ständig brennende Dauerflammen zu ersetzen, die in kleinen, aus Drahtsieben gebildeten und unmittelbar unter den Licht- leitungen befestigten Laternchen bestanden, in welchen eine etwa 10 mm lange, bis zu ihrem Austritt aus der Düse in keiner Weise gedrosselte und daher gegen Luftzug sehr widerstands- fähige Stichflamme fortwährend brannte, während eine darüber hinwegstreichende, die Laterne überragende längere Flamme zum Entzünden der eigentlichen Illuminations- flämmchen diente. Diese Lämpchen waren in einer Anzahl von 26 über die oberen, von unten nicht mehr zugänglichen Teile der Hallenfront entsprechend verteilt und durch eine eigene, aus 3/8" und ^"-Rohren bestehende, vor den Haupt- absperrhähnen weggezogene Schmiedeeisenrohrleitung ge- speist. Die Inbetriebnahme der ganzen Beleuchtungsanlage er- folgte nun in der Weise, daß vor allem sämtliche Regulierhähne mit Hilfe der Zugvorrichtungen geschlossen und hierauf alle Absperrhähne, anschließend daran dann auch die Abzweig- hähne für die untersten Lichtpartien, geöffnet wurden. Nach dem Entzünden der untersten Flammen in den Ornamenten am Erdgeschoß der Halle III mit Hilfe von an 9 m langen Bambusstäben angebrachten Spirituslämpchen kletterten die Feuerlinien leicht an den senkrechten Rohren nach oben, von wo sie sich durch allmähliches gegenseitiges Zusammen- fließen zu den horizontalen Linien vereinigten. Erst nach dem vollständigen Brennen sämtlicher Flammen dieses Teiles wurden ihre Längen einreguliert und hierauf die Abzweighähne für die nächsthöher gelegene Abteilung geöffnet. Hier ent- zündeten sich die Lichter bereits selbst an den Dauerflammen, so daß gleichzeitig die Linienbeleuchtung an den Arkaden von Hand zum Brennen gebracht werden konnte. Nach dem vorläufigen Einregulieren auch dieses Beleuchtungsabschnittes wurde wiederum die Gaszufuhr zu dem nächsthöheren an der Fassade freigegeben, während erst nach dem Entzünden der ganzen Anlage die genaue Einstellung der Flammen in den einzelnen Teilen möglich war. Alle diese Maßnahmen erforderten freilich eine ziemlich geraume Zeit, so daß immerhin teilweise 8 bis 10 Minuten zur vollständigen Inbetriebsetzung der gesamten Illuminations- beleuchtung erforderlich wurden; wenn man aber berücksich- tigt, daß im ganzen nicht weniger als 55 000 einzelne Flammen mit einem stündlichen Gasverbrauch von ca. 1100 cbm, der jenem der gesamten Münchener Straßenbeleuchtung nahe-