Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Dämmerung ab meist bis 11 Uhr, während die übrigen Ori-
flammen, wie auch die gesamte Illuminationsbeleuchtung
wechselweise außer an den Mittwoch-Abenden an allen Sonn-
und Festtagen und deren Vorabenden in Betrieb zu setzen
waren.
Der gewaltsame Schluß der ganzen Ausstellung hatte
natürlich auch die Einstellung der Festbeleuchtung zur Folge,
bevor dieselbe noch die in Anbetracht ihrer beträchtlichen
Einrichtungskosten erwünschte häufigere Vorführung hatte
finden können, da die Witterungsverhältnisse im ersten Aus-
stellungsmonat ihre öftere Inbetriebnahme nicht ermöglicht
hatten. In wenigen Tagen mußte die Arbeit mancher Wochen
entfernt und der frühere Zustand wiederhergestellt werden.
Der Krieg hatte seine mächtige, einen ganzen Erdteil
in Flammen hüllende Fackel entzündet und allenthalben rings
um unser Vaterland lodernde Brände entfacht. Wir aber
hoffen, daß der Tag nicht mehr fern sei, an dem unsere tap-
feren Truppen siegreich zur Heimat zurückkehren und frohe
Flammenzeichen allerorten als einzige mächtige Festbeleuch-
tung ihre Rückkehr begrüßen.
Nachtrag.
Teerdestillationsanlage und Eismaschine der Firma Heinrich Hirzel, Leipzig-Plagwitz.
Von Oberingenieur Dipl.-Ing. B. Ludwig, München.
Bei der Beschreibung der Halle I haben versehentlich
zwei von der Firma^Heinrich Hirzel, Leipzig-Plagwitz, un-
mittelbar gegenüber der Wirtschaftlichen Vereinigung Deutscher
)F
Fig. 445.
Gaswerke zur Ausstellung gebrachte Apparate
keine Erwähnung gefunden, was ich hiermit gerne
nachhole.
Die beiden ausgestellten Objekte waren eine
Eismaschine und eine Teerdestillationsanlage. —-
Die Ammoniakeismaschine, eine Kleineismaschine,
wie sie häufig für Fleischereibetriebe,Krankenhäuser
und sonstige gewerbliche Betriebe Verwendung
findet, bestand aus einem Antriebsmotor, dem
Ammoniakkompressor, dem Kondensator, welcher
mit dem Kompressor auf gemeinsamer Grundplatte
montiert war, wie dies aus Fig. 445 ersichtlich
ist. Weiters war ein Eisgenerator aufgestellt, in
dem Eisstangen von 7% kg Gewicht hergestellt
wurden. Die ganze Anlage war geschickt auf
kleinem Raum zusammengebaut.
Die Teerdestillationsanlage war eine in
natürlicher Größe ausgeführte Anordnung des
durch D.R.P. Nr. 172224 geschützten kontinuier-
lichen Verfahrens für eine Tagesleistung von
7000 bis 10000 kg. Die Photographie des Standes
(Fig. 446) zeigt die Destillationsanlage, bei der
durch Pfeile und ähnliche Hilfsmittel der vom
Rohmaterial und den Fertigprodukten zurück-
gelegte Weg gekennzeichnet war, um den Ausstellungs-
besuchern den Arbeitsvorgang klarzumachen.
Durch eine zum Beschauer senkrecht stehende Mauer
wurde die Destillationsanordnung in zwei Abteilungen, links
den Blasenraum, rechts den Kühlerraum, geschieden. Es
waren zu sehen links die gußeisernen Köpfe zweier stufen-
förmig zueinander gemauerten Kofferblasen, die untereinander
mit entsprechend angeordnetem Übergangsstück verbunden
waren. Jede der Blasen besaß einen Destillationsraum, von
dem je ein Dämpferohr zu dem entsprechenden Ölkühler
der rechten Abteilung führte. Außerdem hatte jede der Blasen
Hilfseinrichtungen, wie Dampfbrausen, Thermometer usw.
Rechts im Kühlerraum stand oben ein rechteckiger, aus
Einzelbecken zusammengesetzter Teer-Entwässerungsapparat
Fig. 446.