Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

— 7 Aus dem reichhaltigen Vorführungsplan, der ungekürzt in der Fußnote1) angegeben ist, erwähne ich zunächst die Darstellung des Berliner und des großen Fürstenwalder Werkes der Firma, welch letzteres unzweifelhaft zu den größten des Gasfaches gehört; dann den Einblick in die Werkstätten für Eisenbahnwagenbeleuchtung, durch welche der überwiegende Teil der Eisenbahnwagen der Welt mit Pintschgasbeleuchtung ausgerüstet wurde. Andere Abschnitte sind der Herstellung des trockenen Gasmessers, besonders des neuen Pintschautomaten, der Modelltischlerei, der Großgießerei, dem Gasbehälterbau, der wenig Bewegung aufweisender Fabrikationsabschnitte beachtet, weiters für Abwechslung in dargestellten Gegenständen gesorgt wurde, ist die bei technischen Films nur zu oft zu befürchtende Langeweile beseitigt worden. Auch gewannen die Vorführungen dadurch für jedermann Interesse und die Films bleibenden, nicht nur Ausstellungswert. Auch die Art der Darstellung und Behandlung des spröden Stoffes war eine durchwegs gute, größtenteils eine vorzügliche zu nennen. Die Bilder aus dem Leuchtfeuerbau, Leuchtfeuer- bedienung, Gießerei gehören unstreitig zu den besten tech- nischen Films, die mir bekannt sind. Fig. 7. Ausstellung der Firma Julius Pintsch A.-G., Berlin. neuen Dreherei gewidmet. Dadurch, daß mit den Vorführungen stets die Anwendung gezeigt wurde, ferner weise Mäßigung in der Länge der Vorführungen, Ausschaltung allzulanger, i) Programm: Eine Studienreise durch einen deutschen Großbetrieb der Gasindustrie. 1. Teil: Berliner Fabrik der Julius Pintsch A.-G. 2. Teil: Fürstenwalder Werle der Julius Pintsch A.-G. 3. Teil: Werkstätten für Eisenbahn-Waggon-Beleuchtung. 4. Teil: Gasmesserbau. 5. Teil: Modell- Tischlerei, Gießerei, Wassergas, Generatorgas. 6. Teil: a) Leuchtfeuerbau. b) Leuchtfeuer auf See. 7. Teil: Groß Schweißerei. 8. Teil: Ausgeführte Gasanstalten: Bremerhaven, Kiel, Düsseldorf. Der Bau des Lichtspielhauses selbst war ein Schulbeispiel für die Verbindung von Architektur mit Ausstellungstechnik zu nennen. Beherrscht wurde der Bau von einem idealisierten Leuchtturm, in dessen Krönung ein Leuchtfeuer mit annähernd 100 000 HK Leuchtkraft eingebaut war. Der Unterbau des Turmes diente als Eingang; darüber lag der feuersichere Pro- jektionsraum. Nebeneinanderstehende, entsprechend abge- tonte Gasmesser, Beleuchtungskörper in Reihen, wurden als Gesimsfriese innen und außen benutzt und hatten unverkenn- bare Wirkung. Außen waren zur Beleuchtung 27 Preßgaslampen mit je 1500 HK, innen ein Kronenleuchter mit 60 Hängelicht- brennern verwendet. Da die Zündung des Kronleuchters von der Ferne erfolgte und die Ausgestaltung des Lüsters gediegen