ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
— 8 — Fig. 8. Stand der Bainag. war, so haben wohl die meisten Besucher die Gasbeleuchtung des Kronleuchters für eine elektrische angesehen. Zahlreiche tadellos ausgeführte Modelle von Fabrikaten der Firma sowie zwei drehbare Bildständer flankierten wirksam den Eingang. Im ganzen machte der Bau der Firma Julius Pintsch Aktiengesellschaft, Berlin, einen .ruhigen, vornehmen und gutwirkenden Eindruck, der insbesondere durch die glückliche Wahl der Tonung gehoben ward. Die Wirkung der Ansicht vom Eingang der Halle her wurde leider durch den architek- tonisch völlig unnötigen, die ganze Halle durchschneidenden Zaun der Wirtschaftlichen Vereinigung deutscher Gaswerke gestört.. Den größten Platz in Halle I hatte die Berlin - Anhal- tischeMaschinenbau-Aktien-Gesellschaft, Berlin, be- legt. (Fig.8.) Ihr Hauptausstellungsstand, welcher rechts vom großen Gaswerksmodell in der Mitte der Halle lag, wurde durch einen Gang in zwei Hälften geteilt, von denen die eine haupt- sächlich zur Ausstellung von Modellen und einer Ammoniak- verarbeitungsanlage diente, während auf der anderen betriebs- fertige Maschinen aufgestellt waren. Unter den Modellen sahen wir Darstellungen der von der Bamag gebauten Gaswerke Merseburg, Coburg, Lindau, Schliersee, Ebersbach und Geising- Altenberg. Es sind dies Gaswerke, welche in verschiedenen Stilarten, entsprechend dem Charakter der Städte oder des Landschaftsbildes, ausgeführt sind. Gerade hierin hat sich eine erfreuliche Änderung vollzogen; denn während früher der Architekt die Arbeit des Ingenieurs höchstens mit malerischem Beiwerk umgab, ist nun die Arbeit beider in der Weise vereinigt, daß der Architekt die Ansichten des Gebäudes aus dem Grund- riß heranzubilden sucht unter Verwendung einfachster cha- rakteristischer Mittel. Die gleichen Anforderungen in architektonischer Beziehung gelten auch für Wasserwerke und deren Hochbehälteranlagen. Beispiele gefälliger Lösungen zeigten die ausgestellten Modelle der Wasserwerke in Preußisch-Eilau und Tilsit. Zwischen den Gaswerksmodellen war das Modell der für das Gaswerk Heidelberg bestimmten Koksförder- und Auf- bereitungsanlage aufgestellt, wobei besonderer Wert auf die einwandfreie Durchführung der hygienischen Forderungen, als Abführung der Dämpfe, sowie möglichste Schonung des Koks, gelegt wurde. Auch das Modell eines Standardwaschers neuerer Kon- struktion war zu sehen. An Hand einer Versuchsan- lage wurden Bamag-Fernzünder im Betriebe vorgeführt; dieselben sind nach Angabe der Firma heute in über 200 000 Stück in mehr als 800 Städten in Ver- wendung. Eine Landkarte zeigte die Verbreitung der Fernzünder über die einzelnen Städte und eine graphische Darstellung deren steigende Jahresabsätze. Die daneben aufgestellt ge- wesene kleine Versuchsgasanlage bestand aus einem gasgeheizten Ofen mit gußeisernen Retorten und Vorlagen, den Kühl- und Reinigungsapparaten, einer Uhr und einem Gasbehälter. Die Apparate waren mit allen er- forderlichen Hähnen und Meß- instrumenten ausgerüstet, welche zur Untersuchung des Gases not- wendig sind. — Auf einzelnen Tischen befanden sich verschie- dene kleinere Apparate für den Gaswerksbetrieb und für Haus- installationen, u. a. der Hausregler Bamag in verschiedenen Größen, Bamag-Druckschreiber, ferner Thermometer, Schwefel- prüfer, verstellbare Gasmesserstützen, Sicherheitshähne, Gas- haupthähne, Absperrvorrichtungen für Gasleitungen und voll- ständige Laboratoriumseinrichtungen für die im Gaswerks- betriebe erforderlichen Untersuchungen. Zwei weitere Modelle zeigten ausgeführte Anlagen zur unmittelbaren Gewinnung des Ammoniaks aus dem Gasstrome und eine Benzolfabrik, letztere für Kokereien. Bei dem unmittelbaren Ammoniakgewinnungsverfahren Bamag werden die heißen Koksofendämpfe durch einen Teer- wascher geleitet, in welchem der Teer auf heißem Wege ent- zogen wird. Die Wirkung des Apparates beruht darauf, daß die Teerdämpfe beim Hindurchstreichen durch Teer sich niederschlagen und an Beruhigungsblechen an die Oberfläche treten, wobei die Entteerung infolge der Oberflächenwirkung vollendet wird. Das auf diese Weise entteerte heiße Gas gelangt unmittelbar in den Sättiger, in welchem das schwefel- saure Ammoniak als Salz aüsfällt. Das Modell einer Benzolfabrik nach Dr. Gasser stellte eine Anlage dar, mit welcher das rohe Benzolwaschöl auf gereinigtes, 90 proz. Benzol, Toluol und Xylol verarbeitet wird. Die Gewinnung der Vorprodukte aus dem angereicher- ten Waschöle sowie deren weitere Verarbeitung zu reinem Benzol erfolgt in ununterbrochenem Betriebe. Es wird also die Ansammlung von größeren Benzolmengen in dem Arbeits- raume vollständig vermieden, wobei im Hinblick auf die Feuer- und Explosionsgefahr dieser Stoffe Vorteile gegeben sind. In natürlicher Größe war eine Gaswasserverarbeitungs- anlage für 5 cbm Tagesleistung errichtet; dieselbe dient zur Herstellung von schwefelsaurem Ammoniak oder chemisch reinem Salmiakgeist. Auf diese wird später noch näher ein- zugehen sein. (Fig. 9.) Auf der anderen Hälfte des Ausstellungsstandes der Bamag waren ausschließlich betriebsfertige Maschinen ausgestellt, welche größtenteils im Betriebe vorgeführt werden konnten. Eine besondere Abteilung war zur Vorführung der Schnabel- Bone-Feuerungen vorgesehen. (Fig. 10.) Dazu diente insbeson-