Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Ammonlakverarbeltungsanlage.
Fig. 9.
dere ein Schnabel-Bone-Dampfkessel mit 20 Heizrohren, also
4,8 qmHeizfläche. Da diese Kessel auf jeden Quadratmeter 100 kg
Dampf und mehr erzeugen, so war seine stündliche Leistungs-
fähigkeit 500 kg Dampf bei 5 Atm. Druck. Der stündliche
Gasverbrauch beträgt bei voller Verdampfung 60 cbm.
Neben dem Schnabel-Bone-Dampfkessel waren weiter
noch zwei Glühöfen und ein Backofen ausgestellt, deren Be-
heizung ebenfalls nach dem Prinzip der flammenlosen Ober-
flächenverbrennung erfolgt. Die beiden Glühöfen hatten unten-
liegende Herdplatten, während bei dem Backofen die Heizung
in der Decke angeordnet war.
Neben dem Schnabel-Bone-Kessel hatte
ein Gassauger neuester Bauart Aufstellung
gefunden, zwischen dessen Saug- und Druck-
leitung ein Dessauer Umlaufregler geschal-
tet war.
An die Gasdruckleitung war eine Alarm-
vorrichtung angeschlossen, welche beim Stei-
gen des Gasdruckes über eine bestimmte
Grenze zu tönen begann. Die Alarmvor-
richtung bestand im wesentlichen aus einem
Flüssigkeitsbehälter, welcher mit einer Um-
gangsrohrleitung versehen war, die so an-
geordnet war, daß die im Gefäße enthaltene
Flüssigkeit bei Steigerung des Gasdruckes
über ein zulässiges Maß in die Umgangs-
leitung gedrückt und hierdurch dem Gas-
strome der Weg zu einer laut tönenden
Pfeife freigegeben wurde.
Neben dem Gassauger war ein Teer-
scheider aufgestellt, bei welchem besonde-
rer Wert auf die leichte Auswechslung der
Stoßbleche gelegt war.
Weiter folgte ein trockener Bamag-Gas-
verdichter, welcher für jeden Druck und
jede Förderung gebaut wird. Die Bamag-
Kolbengasverdichter gehören zu den trockenen, d. h. es kommt
bei ihnen während der Verdichtung des Gases kein Kühlwasser
mit dem Gase in Berührung. Als Abschlußorgane waren sog.
masselose Stahlblechventile verwendet mit dem Vorteil eines
geringen Ventilwiderstandes beim Öffnen und Schließen,
höherer Betriebssicherheit und geräuschlosen Ganges. Die
Ventilteller, welche als Ring ausgebildet sind, werden nur in
ihren inneren Aussparungen freischwebend geführt und durch
leichte Federn auf ihrem Sitz gehalten. Durch diese Bauart
wird eine Festlegung der Bewegung des Ventilringes durch
eine mit dem Ventilkörper starr verbundene, innerhalb der
Ringscheibe angebrachte Feder vermieden. Vor allem ist bei
den Gasverdichtern besondere Sorgfalt auf die leichte Aus-
wechselbarkeit irgendwelcher schadhaft gewordener Teile gelegt.
Neben dem Gasverdichter war die Ecke eines Reiniger-
kastens ausgestellt, in welchen eine Stromwendevorrichtung
eingebaut war, mittels deren der Gasstrom innerhalb des
Reinigerkastens in einfachster Weise umgeschaltet werden
konnte. Durch diese Einrichtung wird das längere Verbleiben
der Reinigungsmasse im Reinigerkasten ermöglicht.
Weiter sahen wir einen Bamag-Schleuderwascher, dessen
Wirksamkeit durch eingebaute Glasscheiben beobachtet werden
konnte. Diese Wascher dienen als Ersatz der bisher meist
gebräuchlichen Standardwascher und zeichnen sich neben ihrer
hohen Wirksamkeit durch geringen Platzbedarf aus. Der
Schleuderwascher ist mit einem Geipertventil ausgerüstet,
mit dem es möglich ist, die durch den Wascher hindurch-
strömende Gasmenge zu messen.
Ferner waren dann noch verschiedene Regler ausgestellt,
von denen der eine ein normaler Membranregler mit einem
Ein- und Ausgangsstutzen von 800 mm 1. W. war, wie er für
die Regleranlage im Gaswerksbetriebe Verwendung findet.
(Fig. 11.)
Der übrige Teil des Ausstellungsstandes wurde noch von
einer neuen, selbsttätigen Umsteuervorrichtung.eingenommen,
wie sie für Schrägaufzüge verwendet wird und die sich durch
ihre Einfachheit und Zweckmäßigkeit bereits mehrfach be-
währt hat, ferner von einem Wärme-Austausch-Apparat, wie
er für chemische Fabriken vielfach Verwendung findet. Dieser
Apparat gestattet eine außerordentlich weitgehende Reglung
der Temperatur der zu kühlenden Flüssigkeit.
Die hintere Wand des Ausstellungsstandes zeigte noch
eine große Reihe von Photographien, welche verschiedenartige
Fig. 10. Apparat für OberHÄchenverbrennung.