Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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von der Bamag erbaute Anlagen aus allen
Gebieten des Gaswerksbetriebes zeigten.
Eine Landkarte erläuterte die Verbreitung
der Bamag-Wassergas- und Wasserstoff-
anlagen, die von der Firma in allen Teilen
der Erde errichtet sind.
Als Umgrenzung des Ausstellungs-
standes waren Rechlaternen verschiedener
Bauart verwendet, welche auch inmitten
des Ausstellungsstandes angeordnet waren.
Als Laternentyp wurde die Kölner Laterne
vorgeführt, die auch noch an 2 Wandarmen
an der Rückseite Verwendung fand. Diese
Laternen waren dreiflammig mit einer Leucht-
kraft von etwa 1000 HK.
Sämtliche Niederdruck-Starklichtlater-
nen wurden durch Bamag-Fernzünder be-
tätigt.
In zwei Ausführungen waren auch die
neuesten Fernzünder - Starklichtlaternen in
stehender Anordnung mit der Rechlaterne
1914 ausgestellt.
Neben dem Hauptausstellungsstande
hatte die Bamag in Halle I noch einen
zweiten, kleineren belegt, auf welchem aus-
schließlich Erzeugnisse der Abteilung Köln-
Bayenthal vorgeführt wurden. Es waren dies ein betriebs-
fertiger Generator (Fig. 12) und ein Kohlenbrecher. Der
Generator war ein Drehrostgenerator neuester Bauart. Um
eine leichte Besichtigung des Generators zu ermöglichen, war
der Rost und die Haube zur Zuführung des Brennstoffes nicht
eingebaut und seitlich vom Generatorgehäuse aufgestellt.
Neben dem Generator stand noch ein Kohlenbrecher bewährter
Bauart, wie sie die Bamag in großer Zahl und in verschiede-
nen Ausführungsformen für zahlreiche Gaswerke geliefert hat.
Den reichhaltigsten Stand in Ofenbaumaterialien und
Ofenkonstruktionen hatten folgende drei Firmen gemein-
schaftlich erstellt: (Fig. 13)
Ofenbaugesellschaft m. b. IL, München,
Vereinigte Chämottefabriken (vorm. C. Kulmiz)
G. m. b. H., Markt- Redwitz,
Stettiner Chamottefabrik Aktiengesellschaft,
vorm. Didier, Stettin.
Wuchtig wirkten die beiden Ofenvorderfronten eines
Münchener Kammerofens, sowie eines Stuttgarter Horizontal-
Fig. H. Stehender Ammoniakwascher und Regler.
— 10 —
Fig. 12.
ofens, welche nebeneinander in natürlicher Größe zwischen
zwei Stützsäulen der Hallonkonstruktion eingefügt waren.
Ersterer stellte die neueste Bauart des Münchener Kammer-
ofens samt den Rahmen der Entladetüren sowie der Veranke-
rung und einen Teil der Rekuperation dar. Die mächtigen
Kammern haben bereits eine Höhe von 3% m, wodurch eine
Gaserzeugung von 7000 bis 9000 cbm pro Ofen, je nach Kammer-
zahl, erzielt werden kann. Daneben stand die Front des Stutt-
garter Neunerofens mit Generator und seitlich liegender
Rekuperation. Begrenzt war der Stand gegen die Bamag zu
durch eine Doppelreihe verschiedenartiger Retorten, für
Horizontal-, Schräg- und Vertikalöfen, gegen Pintsch zu
durch das Modell der Hanauer Kammerofenanlage, welches
im Maßstab 1:10 alle wesentlichen Teile des Münchener Kam-
merofens wiedergab. Mit dem Modell verbunden war ein
Rank sches Kohlensilo. Vorne beim Eingang standen mächtige
Klötze aus Rohton, Schieferton, ferner Kaolin in dem Zustande,
wie sie für die Fabrikation Verwendung finden. In der Mitte
des Raumes befand sich ein Tisch mit verschiedenartig vor-
gearbeiteten Rohmaterialien, sowie ganz
vorzüglich ausgearbeiteten Produkten der
Schamotteindustrie, Schmelztiegel und Ähn-
liches mehr. Seitlich standen auch einige
Formsteine, z. B. die sogenannten franzö-
sischen Regenerationskacheln, Münchener
Kammerofensteine usw. Besonders erwäh-
nenswert waren die ausgestellten Retorten
verschiedenen Systems mit einer Länge bis
zu 4,7 m aus einem Stück. Dieselben werden
in Markt-Redwitz aus einer besonders sorg-
fältig vorbereiteten Masse hergestellt und be-
sitzen anerkannt hohe Lebensdauer. Ferner
wurde eine runde Retorte gezeigt, welche
90 cm Durchmesser aufwies; es dürfte diese
Retorte mit 3 m Länge die größte sein, die je-
mals aus einem Stücke gemacht wurde; diese
Retorte wird regelmäßig gebraucht, und zwar
zur Schwefelkohlenstoffherstellung in einem
Ofen mit dieser einzigen, stehend angeordne-
ten Retorte. Auch Vertikalretorten, welche
von Markt-Redwitz geliefert wurden, ge-
langten in tadelloser Ausführung zur Aus-
stellung.