Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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(Rüben, Kartoffel), für sprödes und verletzliches Gut (Koks),
für leicht fließendes, kleinstückiges Gut von beliebiger Härte
(Feinkohle, Sand, Salze, Getreide), für grobstückiges Gut bis
zur Härte von Steinkohlen, für grobstückiges Gut von größter
Härte (Erze).
Die ausgestellt gewesenen Greifer waren beide Zweiseilgreifer
besonderer Pohligscher Bauart. Der Kohlengreifer (Fig. 25) mit
25 cbm Fassungsvermögen bestand aus dem Greiferrahmen,
in dessen Oberteil die Rollen der Oberflasche des Flaschenzuges
gelagert waren, dem Querstück, in welchem die Rollen der
Unterflasche gelagert waren und den Greiferschaufeln, die
einerseits mittels Lenker am Greiferrahmen, anderseits un-
mittelbar an dem Querstück aufgehängt waren. Der Greifer
zeichnet sich durch große Spannweite und niedrige Bauart aus,
leistung zu erhöhen; dieser Weg war augenscheinlich nicht der
richtige; denn tatsächlich ist der Greifer keine Zerkleinerungs-,
sondern eine Fördereinrichtung. Die Ausführung des Förder-
mittels ist am besten aus nebenstehenden Bildern zu ersehen.
Ein weiterer Fabrikationszweig der J. Pohlig Aktien-
gesellschaft, Köln-Zollstock, war durch eine inBetrieb befindliche
Elektrohängebahn dargestellt. Diese Bahn war als Ausschnitt
einer größeren Transportanlage gedacht und bestand aus einer
auf zwei Stützen stehenden Fahrbahn aus T-Trägern mit auf-
genieteter Grubenschiene, auf welcher pendelnd ein Elektro-
windenwagen verkehrte. Mittels Schalttafel, Anlasser und einer
längs der Bahn gespannten Schleifleitung wurde dem Wagen
der Arbeitsstrom zugeführt; die Hub- und Senkstelle kennzeich-
nete sich durch eine zweite, kürzere Schleifleitung. DerWagen
wodurch .ein Vollfüllen des Greifers und ein günstiges Greifen
an schräger Böschung erzielt wird. Der Zweck der Lenker, die
Greiferrahmen und Schaufeln verbinden, ist der, eine günstige
Schaufelkurve, die mehr dem Arbeiten der Handschaufeln
ähnelt, zu erreichen. Der andere Greifer war ein Doppelkübel-
greifer (Fig. 26) für weiche und sehr verletzliche Materialien, für
sprödes, verletzliches und für sehr hartes Gut. Er bestand aus
dem Greiferrahmen, in dessen Oberteil die Rollen der Oberflasche
des Flaschenzuges gelagert waren, dem Querstück, in dem die
Rollen der Unterflasche eingelagert waren und die sich in
senkrechten Führungen des Lagerrahmens bewegten, ferner
aus den Greiferschaufeln, die einerseits mittels Schwinghebel
am Greiferrahmen gelagert und anderseits durch Lenker mit
dem Querstück verbunden waren. Der Greifer hat außerge-
wöhnliche Spannweite und unterscheidet sich in der Haupt-
sache von den übrigen Greiferkonstruktionen dadurch, daß
die Schaufeln nicht aufeinander, sondern übereinander greifen,
wodurch ein Zerdrücken des Gutes bei weichen Gütern und bei
harten Erzen eine Beschädigung des Greifers vermieden wird.
Jahrelang haben sich die Konstrukteure bemüht, durch oft
geradezu unerhörte Steigerung der Schließkraft die Greifer-
stellte eine normale Pohligsche Ausführung dar; er bestand
aus einem Fahrwerk und einem Windwerk mit angehängtem
Kippkübel. Das geschlossene Fahrwerkgehäuse umfaßte zwei
Stahlgußlaufräder mit angeschraubtem, gefrästem Zahnkranz,
in welchen das die Bremsscheibe tragende Motorritzel eingriff.
Eine elektromagnetische Bremse von leichter Nachstellbarkeit
vervollständigte das Fahrwerk. Mittels Flansch war an ihm
der Hängebahnmotor angeschraubt, welcher das Fahrwerk in
dem einen oder anderen Sinne mit der Geschwindigkeit von
1 m pro Sekunde antrieb. Sämtliche der Fahrbewegung dienen-
den Teile waren in Kugeln gelagert, so daß bei denkbar ge-
ringstem Stromverbrauch ein gutes Arbeiten gewährleistet
erschien. Außer dem Stromabnehmer trug das Fahrwerk noch
zwei in Stahlbolzen gelagerte, geschmiedete Gehängebügel,
an denen unter der Fahrschiene der Rahmen zum Windwerk
angehängt war. Das ebenfalls hängend am Rahmen befestigte
Windwerk bestand aus einem Hubmotor, welcher durch ein
Rad- und ein Schneckenvorgelege die Seiltrommeln mit 0,25 m
pro Sekunde antrieb und mittels einer elektromagnetischen
Haltebremse unmittelbar auf den Motor wirkte. Soweit als
nötig waren alle Teile eingekapselt und liefen im Ölbad. Ver-