Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Die Deutschen Prometheus-Hohlrostwerke, G. m?
b.H., Hannover, hatten einen vollständigen Prometheus-Hohl-
rost sowie Querschnittsteile der Roststäbe und der Sammelkästen
ausgestellt (Fig. 38). Die Roste sind aus Siemens-Martin-
Eine 'Hohlrostanlage mit ca. 10 qm Rostfläche befand
sich auf S. M. S. Panzerkreuzer Blücher seit dem 1. März 1913
in Betrieb und hat sich nach Angaben des Reichsmarineamtes
bewährt, so daß nunmehr ein größerer Versuch an Bord eines
Jig. 37. Flugasche-Vorrichtung.
stahl gewalzt und in eine vordere und rückwärtige Sammel-
büchse eingeschweißt, im Innern durch strömendes Wasser
gekühlt und können an Stelle jedes anderen Rostes eingebaut
werden. Die Vorteile der Anordnung bestehen in einer Er-
sparnis an Brennmaterial, einmal weil die Schlacke infolge der
Fig. 38. Stand der Prometheus-Hohlrostwerke, G. m. b. H., Hannover.
leichteren Ablösbarkeit länger liegen bleiben kann, also einge-
schlossene brennbare Bestandteile mehr herausbrennen können;
anderseits wird durch das weniger häufige Herausreißen
der Schlacke die Mitherausnahme von unverbranntem Brenn-
material vermindert. Durch die stets freigehaltene offene
Rostfläche ist die Luftzufuhr weniger gehindert und deshalb
eine rauchschwächere Verbrennung gewährleistet. Infolge der
geringeren Bearbeitung der Rostfläche soll es nach Angabe
der Firma möglich sein, eine Mehrleistung bis zu 25% zu er-
zielen. Selbstverständlich ist die Lebensdauer der Roste eine
außerordentlich große. Besonders scheint diese Rostart ge-
eignet zu sein für die Verbrennung von Koks und Koksabfällen,
weil dadurch die sonst übliche Rostkühlung mittels Dampf-
oder Wasserschalen entfallen kann.
Von der Güte der Ausführung und Einrichtung zeugt
folgendes:
Linienschiffes vorgenommen werden soll. Die Anlage auf dem
Panzerkreuzer Blücher war ca. 6000 Stunden in Betrieb und
hat pro qm Rost und Stunde durchschnittlich 480 kg west-
fälische Syndikatkohle verbrannt, ohne daß die geringste
Betriebsstörung oder Undichtwerden des Rostes aufgetreten
ist. Die Kühlung fand dort anstandslos mit Seewasser statt.
Professor Kirsch in Moskau schreibt in seiner Abhandlung,
welche demnächst veröffentlicht werden soll, über den Prome-
theus-Hohlrost folgendes:
»Es wurden in ca. 10 Stunden 5580kg/qm Gruschewsky-
Anthrazit auf dem Prometheus-Hohlrost verfeuert, was einer
mittleren Beanspruchung von 561 kg/qm entspricht. In der
zweiten Hälfte des Versuches erreichte die Beanspruchung
sogar 600 kg/qm, wobei der Ventilator seine Höchstleistung
erreichte. Während des ganzen Versuches brauchte der Heizer
die Schlacken nicht einmal anzuheben oder durchzubrechen
trotzdem sie die beträchtliche Höhe von 300 mm erreicht hatten.
Der Schichtwiderstand stieg während der ersten Stunde rasch,
um sich nachher nur langsam weiter zu vergrößern. Der Ver-
brennungsprozeß ging die ganze Zeit über gut vor sich mit
14% CO2 und 20% (CO2 -|- 0) hinter dem Kessel. Die
Kohle, obgleich zu den festen Anthraziten gehörig, zerplatzte
ziemlich schnell bei solch hoher Beanspruchung.
Nach Verfeuerung von 76 000 kg Anthrazit pro qm Rost-
fläche (ca. 76 Arbeitstage à 15 Stunden), und zwar meistens
mit leicht schmelzender Asche auf dem Prometheus-Hohlrost
in den verschiedenen Versuchen, nahm man den Rost zur
Untersuchung heraus. Man fand keine Spur von Abnutzung
der Roststäbe, die scharfen Ecken derselben waren sogar überall
unverändert geblieben, man konnte kaum glauben, daß sich
der Rost je im Feuer befunden hatte. Ferner war auch kein
Ansatz von Kesselsteinen in den Hohlräumen der Roststäbe
zu bemerken.«
Ausstellungsgegenstände der Firma Chr. Hülsmeyer,
Maschinenfabrik, Düsseldorf, waren ein Kessel-Spar-
Schoner »Vapor« und das Schlammablaßventil »Vesuv« in
natürlicher Größe. (Fig. 39.)
Der »Vapor«-Apparat (Fig. 40) hat den Zweck, das
Speisewasser auf die normale Kesseltemperatur vorzuwärmen
es luftfrei zu machen und demselben gleichzeitig die Kessel-
steinbildner ohne Chemikalienzusatz während des Betriebes
zu entziehen.