ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
— 23 — und bewirkt eine dauernde Kühlung der Roststäbe, so daß auch ein Festbacken von Schlacke auf dem Rost nicht vor- kommen wird. Eine wirksame Unterstützung seiner Leistungsfähigkeit erfährt ein Kessel aber auch durch die Freihaltung der Heiz- Fig. 35. MAN-Motorgreifer. fläche von Flugasche, was durch die Flugaschen-Ausblase- vorrichtung erreicht werden soll. Genau wie im Innern des Kessels der Kesselstein die Kesselwandung belegt und die Wärmeübertragung vermindert, bedeckt die Flugasche die Heizfläche des Kessels in den Flamm- rohren und in den Feuerzügen, und sie ruft hierdurch eine ähnlich ungünstige Wirkung auf die Dampferzeugung her- vor wie der Kesselsteinansatz. Durch die sich ansammelnde Flugasche werden aber auch noch die Querschnitte der Feuerzüge verengt. Hier soll die ausgestellte Flugaschen- Ausblasevorrichtung Wandel schaffen. Eine solche Anlage besteht aus einem Zentral- umschalteapparat, dessen ein- zelne Ausgänge mit den in den Feuerzügen liegenden guß- eisernen Ausblaserohren ver- bunden sind. Letztere werden von dem Zentralumschalte- apparat aus unter Dampf ge- setzt und zwar dergestalt, daß die einzelnen Kesselzüge nach- einander durch Verstellen des Apparates ausgeblasen werden. Aus den Zügen wird die Flug- asche in eine Sammelgrube außerhalb des Kesselmauer- werkes oder, falls es die ört- lichen Verhältnisse zulassen, außerhalb des Kesselhauses getrieben und von dort ohne Störung des Betriebes entfernt. Die Ausblaserohre sind an den erforderlichen Stellen gegen die Einwirkung des Feuers durch Schamottestücke geschützt. Der Zentralumschalte- apparat wird vor dem Ausblasen entwässert, so daß nur trockener Dampf mit der Flugasche in Berührung kommt und ein Verkleben und Verstopfen der Ausblaselöcher in den Rohrleitungen als auch ein Zusammenbacken der Flugasche verhindert wird. Die Betriebskosten sind nach Angabe des Ausstellers nicht nennenswert, da der Dampf- verbrauch gering ist und die Einrichtung je nacli dem verwendeten Brennstoff nur wenigemal wöchentlich ein paar Minuten in Betrieb gesetzt werden soll. Die Fig. 37 zeigt eine Ausführung bei einem Einflammrohrkessel im Längsschnitt. Recht wirkungsvoll machte sich die Umrahmung dieser Darstellung aus Teilen einer Flugaschen-Ausblase- vorrichtung in natürlicher Größe. Unter den ausgestellt gewesenen Dampfkesselfeue- rungen für geringwertige Brennstoffe ist auch die Spezial- Unterwindfeuerung von 0. de Causse, Nürnberg, zu er- wähnen. Diese Unterwindfeuerung ist gekennzeichnet durch eine Reglereinrichtung, die im Verbrennungsraum einen mehr oder minder gleichmäßig niedrigen Druck zu halten imstande ist. Hierdurch sollen einerseits die Undichtheiten im Kesselmauerwerk größtenteils ausgeschaltet werden und anderseits die zur Überwindung des Rostwiderstandes zu leistende Arbeit in der Hauptsache durch das Gebläse geschehen. Es hat diese Einrichtung den besonderen Vorzug, daß z. B. beim Verschlacken der Feuerung der Widerstand im Rost sich erhöht und entsprechend der ver- minderten Luftzufuhr der Rauchschieber ebenfalls zuge- macht wird. Das bewirkt eine Steigerung des Kohlensäure- gehaltes der Rauchgase und somit des Nutzeffektes der Hei- zung. Die Luftzufuhr ist also in diesem Falle nicht mehr un- abhängig von der Bedienung und wird beeinflußt durcli den Rostwiderstand. Die Unterwindfeuerung wird mit einem Ven- tilator betrieben, so daß die sonst bei Dampfgebläsen eintreten- den Explosionen, insbesondere wenn die Kessel etwas stärker Fig. 36. Stand von Müller & Korte, Berlin-Pankow. beansprucht sind, ausbleiben. Die Regelung des Druckes im Flammrohr oder im Kesselraum erfolgt durch eine Schwimmer- glocke, die unter dem Einfluß des Zuges oder Druckes im Feuer- raum steht und infolge ihres großen Arbeitsvermögens ein Steuerventil, das das Druckwasser in den Arbeitskolben des Rauchschiebers zu- oder abläst, unmittelbar bewegt.