Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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und bewirkt eine dauernde Kühlung der Roststäbe, so daß
auch ein Festbacken von Schlacke auf dem Rost nicht vor-
kommen wird.
Eine wirksame Unterstützung seiner Leistungsfähigkeit
erfährt ein Kessel aber auch durch die Freihaltung der Heiz-
Fig. 35. MAN-Motorgreifer.
fläche von Flugasche, was durch die Flugaschen-Ausblase-
vorrichtung erreicht werden soll.
Genau wie im Innern des Kessels der Kesselstein die
Kesselwandung belegt und die Wärmeübertragung vermindert,
bedeckt die Flugasche die Heizfläche des Kessels in den Flamm-
rohren und in den Feuerzügen,
und sie ruft hierdurch eine
ähnlich ungünstige Wirkung
auf die Dampferzeugung her-
vor wie der Kesselsteinansatz.
Durch die sich ansammelnde
Flugasche werden aber auch
noch die Querschnitte der
Feuerzüge verengt. Hier soll
die ausgestellte Flugaschen-
Ausblasevorrichtung Wandel
schaffen. Eine solche Anlage
besteht aus einem Zentral-
umschalteapparat, dessen ein-
zelne Ausgänge mit den in
den Feuerzügen liegenden guß-
eisernen Ausblaserohren ver-
bunden sind. Letztere werden
von dem Zentralumschalte-
apparat aus unter Dampf ge-
setzt und zwar dergestalt, daß
die einzelnen Kesselzüge nach-
einander durch Verstellen des
Apparates ausgeblasen werden.
Aus den Zügen wird die Flug-
asche in eine Sammelgrube
außerhalb des Kesselmauer-
werkes oder, falls es die ört-
lichen Verhältnisse zulassen,
außerhalb des Kesselhauses getrieben und von dort ohne
Störung des Betriebes entfernt. Die Ausblaserohre sind an
den erforderlichen Stellen gegen die Einwirkung des Feuers
durch Schamottestücke geschützt. Der Zentralumschalte-
apparat wird vor dem Ausblasen entwässert, so daß nur
trockener Dampf mit der Flugasche in Berührung kommt
und ein Verkleben und Verstopfen der Ausblaselöcher
in den Rohrleitungen als auch ein Zusammenbacken der
Flugasche verhindert wird. Die Betriebskosten sind nach
Angabe des Ausstellers nicht nennenswert, da der Dampf-
verbrauch gering ist und die Einrichtung je nacli dem
verwendeten Brennstoff nur wenigemal wöchentlich ein
paar Minuten in Betrieb gesetzt werden soll. Die Fig. 37
zeigt eine Ausführung bei einem Einflammrohrkessel im
Längsschnitt.
Recht wirkungsvoll machte sich die Umrahmung
dieser Darstellung aus Teilen einer Flugaschen-Ausblase-
vorrichtung in natürlicher Größe.
Unter den ausgestellt gewesenen Dampfkesselfeue-
rungen für geringwertige Brennstoffe ist auch die Spezial-
Unterwindfeuerung von 0. de Causse, Nürnberg, zu er-
wähnen. Diese Unterwindfeuerung ist gekennzeichnet durch
eine Reglereinrichtung, die im Verbrennungsraum einen
mehr oder minder gleichmäßig niedrigen Druck zu halten
imstande ist. Hierdurch sollen einerseits die Undichtheiten
im Kesselmauerwerk größtenteils ausgeschaltet werden und
anderseits die zur Überwindung des Rostwiderstandes zu
leistende Arbeit in der Hauptsache durch das Gebläse
geschehen. Es hat diese Einrichtung den besonderen
Vorzug, daß z. B. beim Verschlacken der Feuerung der
Widerstand im Rost sich erhöht und entsprechend der ver-
minderten Luftzufuhr der Rauchschieber ebenfalls zuge-
macht wird. Das bewirkt eine Steigerung des Kohlensäure-
gehaltes der Rauchgase und somit des Nutzeffektes der Hei-
zung. Die Luftzufuhr ist also in diesem Falle nicht mehr un-
abhängig von der Bedienung und wird beeinflußt durcli den
Rostwiderstand. Die Unterwindfeuerung wird mit einem Ven-
tilator betrieben, so daß die sonst bei Dampfgebläsen eintreten-
den Explosionen, insbesondere wenn die Kessel etwas stärker
Fig. 36. Stand von Müller & Korte, Berlin-Pankow.
beansprucht sind, ausbleiben. Die Regelung des Druckes im
Flammrohr oder im Kesselraum erfolgt durch eine Schwimmer-
glocke, die unter dem Einfluß des Zuges oder Druckes im Feuer-
raum steht und infolge ihres großen Arbeitsvermögens ein
Steuerventil, das das Druckwasser in den Arbeitskolben des
Rauchschiebers zu- oder abläst, unmittelbar bewegt.