Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Zwischen den verschiedenen Regleranlagen hatte die
Firma Theisen einen Gaswascher betriebsfähig ausgestellt.
Es erscheint notwendig, auf die Theisen-Gaswascher, die ja
in neuerer Zeit für die Gasanstalten zum Reinigen, insbesondere
von Generatorgas, Bedeutung zu erhalten scheinen, des näheren
einzugehen.
Die Theisen-Gaswascher eignen sich zur Reinigung von
Gasen aller Art; vor allem zur Reinigung von Hochofengas
für Gasmaschinen und für Heizzwecke (Cowper, Kessel, Martin-
öfen u. a.); von Generatorgas, erzeugt aus Steinkohle, Braun-
kohle, verschiedenen minderwertigen Kohlen, Holzkohlen, Koks,
Torf, Holzabfällen usw., von teerhaltigen Gasen, wie Leucht-
gas, Koksofengas usw.; von staubhaltigen Gasen der Blei-,
Zink- und Röstöfen u. dgl., ferner auch zur Reinigung von
Abgasen aller Art, wie Rauchgase, Abgase von elektrischen
Waschflüssigkeit mittels der Desintegratorvorrichtung, dann
nochmaliges Schleudern des Gases gegen eine geeignete Wasch-
fläche sowie Transport des Gases und hohe Druckerzeugung.
Die Apparate werden nach dem Mitstrom- und nach dem
Gegenstromprinzip gebaut.
Bei den Mitstromdesintegratoren durchläuft das Gas und
die Waschflüssigkeit von innen nach außen die Desintegrator-
vorrichtung, während bei dem Gegenstromapparat das Gas,
dem Wasser bzw. der Flüssigkeit entgegen, von außen nach
innen durch die Desintegratorvorrichtung streicht.
Das Gehäuse der Mitstromapparate (vgl. Fig. 55, 56
u. 57) gleicht äußerlich im allgemeinen einem Ventilator. Das
zu reinigende Gas tritt von beiden Seiten in die Mitte des Ge-
häuses ein. Auf dem Mittelbund der durchlaufenden Welle
ist eine Stahlgußscheibe befestigt, auf welcher beiderseits je
Fig. 61.
Hydro-Druckschreiber.
Aufnahmekörper
Regulierkörper
Fig. 62. Samson-Apparate.
Fig 63.
Samson-Kondenswasser- Ableiter.
Öfen, Abgase von Zementwerken, Magnesitwerken, Müllver-
brennungsanstalten usw., um Schädigungen naheliegender
Kulturen und auch Belästigung der Umgebung zu vermeiden.
In gleicher Weise können die Apparate auch in der che-
mischen Industrie zum Ausscheiden irgendwelcher Bestandteile
aus Gasen durch Einführung der entsprechenden Absorptions-
mittel benutzt werden.
Durch das Theisensche Zentrifugal-Gasreinigungsverfahren
war der Weg vorgezeichnet, für die gewaltigen Gasmengen der
Hochöfen praktisch brauchbare Reiniger mit geringen Ab-
messungen zu bauen. Die Theisenschen Apparate waren die
ersten Gaswascher, welche für die hochgradige Reinigung der
Gichtgase in Benutzung genommen wurden.
Um den Anforderungen der modernen Werke, ihren Betrieb
aufs wirtschaftlichste auszunutzen, gerecht zu werden, baut
Theisen seit einigen Jahren Desintegrator-Gaswäscher mit
geringerem Kraft- und Wasserverbrauch. Diese neuen Gas-
wäscher haben infolge ihrer hohen Leistungsfähigkeit sehr
guten Eingang gefunden und haben sich im Dauerbetrieb
bewährt. Sie erfüllen in ein und demselben Apparat alle an
eine wirtschaftliche Gasreinigung gestellten Anforderungen
durch inniges Durchmischen und Schleudern von Gas und
ein Gußring angeordnet ist, der die mitumlaufenden Winkel-
eisenzylinder trägt. An der Innenwand des Gehäuses sind
Gußringe angebracht, welche die feststehenden Stabzylinder
tragen. Die umlaufenden und die feststehenden Zylinder sind
konzentrisch ineinander angeordnet.
Die in das Innere des Apparates eingeführte Wasch-
flüssigkeit trifft gleichmäßig verteilt auf den innersten um-
laufenden Zylinder, und das Gas- und Wassergemisch bzw.
Flüssigkeitsgemisch wird sodann durch die als Zentrifugier-
flügel wirkenden Winkeleisen der umlaufenden Zylinder auf
die als Prallflächen wirkenden Stäbe der feststehenden Zylinder
geschleudert.
Das entstehende innige Gas- und Wasser- bzw. Flüssig-
keitsgemisch wird von den Ventilatorflügeln hindurchgesaugt.
Diese am äußersten Teil der umlaufenden Scheibe sitzenden
Ventilatorflügel sind in ihrem inneren Teil schräg gestellt un-
seitlich offen, so daß sie das Gemisch seitlich ausschleudern,
wobei das Gas selbst nochmals über die ausgeschleuderte
Flüssigkeit hinwegzentrifugiert wird. Die auf der kegeligen
Waschfläche nach außen kreisende Flüssigkeitsschicht wird von
den am Ende dieser Fläche eingebauten Fangrinnen aufge-
fangen und abgeleitet. Die Ventilatorflügel sind in ihrem äuße-