Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Die Lampen waren in entgegenkommendster Weise von
den Firmen Gebrüder Jacob, Zwickau, und Hugo
Schneider, Leipzig, der Ausstellung zur Verfügung ge-
stellt worden.
Das Preßgas für die 4000 HK-Lampen in Halle I
sowie der Teil der Parkbeleuchtung vor Halle I und II, welche
ebenfalls durch Preßgas bewirkt war, wurde erzeugt in einer
kleinen Preßgasstation in Halle II (s. Fig. 175), bestehend
aus zwei Maschinenaggregaten mit je einem Fafnir-Gasmotor
von 3 PS, der mit Riemen einen rotierenden Kompressor
für 120 Stundenkubikmeter bei 750 Umdr. antrieb. Ein
Kompressor diente als Reserve. Die Anlage war von der
Firma Ehrich & Grätz, Rerlin, unentgeltlich geliefert.
Der andere Teil der Preßgas-Parkbeleuchtung vor Halle III
wurde von einer Kompressorstation in einem gesonderten
Fig. 175. Dio Preßgasstation in Hallo II.
Ausgestellt von Ehrich & Grätz, Berlin.
Häuschen neben Halle III gespeist. Hier war ein Kompressor
für eine Stundenleistung von 50 cbm und ein solcher für eine
Stundenleistung von 100 cbm aufgestellt. Der Antrieb er-
folgte ebenfalls durch Fafnir-Gasmotoren mittels Riemen.
Der 100 cbm-Kompressor diente als Reserve. Die Anlage
war unentgeltlich geliefert von der A.-G. für Gas und
Elektrizität in Köln. Die Preßgasanlagen waren so her-
gestellt, daß beide Stationen zusammen arbeiten konnten,
daß aber auch der Betrieb von jeder Station allein aus erfolgen
konnte. In der Regel arbeitete jedoch jede Gruppe für sich,
größere Störungen kamen nicht vor, weshalb ein Einspringen
der einen für die andere nicht nötig wurde.
Die Aufhängung der Preßgaslampen in Halle I erfolgte
an den vorhandenen Herablaßvorrichtungen der sonst im
Betrieb befindlichen elektrischen Bogenlampen nach Fig. 172.
Die Zuführung des Gases geschah durch Metallschläuche,
welche von Berghöfer in Kassel unentgeltlich geliefert und
vor der Montage auf 1 Atm. geprüft waren.
Als Neuheit brachte Ehrich & Grätz bei der Kom-
pressorstation eine 1000 kerzige Preßgaslampe mit Quarz-
zylinder.
Preßgasanlagen wurden noch im Betrieb vorgeführt von
Julius Pintsch, A.-G., Berlin, welche an ihrem Platze
in Halle I 27 Preßgaslampen angebracht hatte. Das Preß-
gas wurde durch einen mit einem Elektromotor direkt ge-
kuppelten Kompressor erzeugt. Auch die Berlin-Anhalt.
Maschinenbau-Aktiengesellschaft, Berlin, hatte eine
Gasgebläseanlage ausgestellt nebst einigen Preßgaslaternen.
Fig. 176. Kompressoren der Pharos-Abteilung
zur Speisung der Ausstellungsanlage.
Ebenfalls in Halle I hatte die Deutsche Gasglühlicht-
Aktiengesellschaft eine Kompressoranlage, bestehend aus
zwei elektrisch angetriebenen Kompressoren, wovon der eine
Preßgas, der andere Preßluft für Starklicht nach dem Preßgas-
bzw. Preßluftsystem (Pharoslicht) erzeugt. (Fig. 176.)
Großes Interesse erregten die Pharosbrenner von 100,
150 und 200 Kerzen, die in jeder Lage, senkrecht, wagrecht
oder schräg, gleich gut funktionieren und auch in riesigen
Lettern als 160 blöndendweiße Lichtpunkte den Namen
»Auer« auf der Vorderseite des Aufbaues bildeten. (S. Fig. 177.)
Die Firma hatte in Halle V noch eine weitere Preßluftanlage
zur Beheizung von Brennern für technische Zwecke.
Fig. 177. Vorderansicht der D. G. A.-Ausstellung mit Empfangshalle.
12 000 Kerzen-Lichtreklame durch Pharos-Preßgaslampe.
In Halle II fand sich außer der schon erwähnten Kom-
pressorstation von Ehrich & Grätz eine kleine Kom-
pressoranlage auf dem Platze der A.-G. für Gas und Elek-
trizität, Köln, welche nach Belieben von einer Hoch-
druck-Wasserturbine oder von einem kleinen Gasmotor an-
getrieben werden konnte, und einige 1000 HK bzw. 2000 HK-
Preßgaslampen speiste. In Halle V zeigte schließlich die
Keithlichtgesellschaft, Köln, ihre kleinen Preßgas-
anlagen für Licht, Beheizung und gewerbliche Zwecke
(Juweliere usw.).
Zum Schlüsse möchte ich noch diejenigen Ausstellungs-
gegenstände erwähnen, welche Zwecken der öffentlichen Be-
leuchtung dienen, aber in den Hallen ausgestellt waren. So
fanden sich Kandelaber: in Halle l bei der Berlin-
Anhalt. Maschinenbau-Aktiengesellschaft, Berlin,
und bei der Auergesellschaft, in Halle II bei F. S.
Kustermann, München (darunter einige sehr schöne),