ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
Kocker. Vogel. 91 Bewegung des Schwanzes begleitet und bei feber neuen Ortsveranberung wieberholt werden. Das Mannchen slugt eine einfache, jeboch nicht unangenehme Melobie und zeichnet sich aus durch die Fahigkeit, andere Vogelstim- men rauschend nachzuahmen. Nach Swcet benutzen eng- lische Vogelhanbler dieses Talent, um befsere Preise fur ihre Waare zu erhalten. Sie verstehen es, dem Stein- schmatzer beinahe jede innerhalb des naturlichen Umfan- ges der Stimme liegende Melodie beizubringen, und macheu ihn zu einem geschatzten Zimmervogel. Die Paarung erfolgt bald uach Ankunft, im Alai, und ver- anlatzt den Bau eines Nestes, welches aus allerlei durren Pflanzentheilen, Halmen, Wurzelfasern und Blattern ziemlich los zusammengefugt, mit Moos und Thierwolle ausgefuttert, am Boden selbst angelegt und zwischen hohem Grase wohl verborgen ift. Es enthalt 5 — 6 hell blaugrune, ungefleckte Eier, welche, nicht min- der als die Jungen, vorslchtig gehutet werden. Das Mannchen im Fruhlingskleide hat oberhalb schwarz- braune, rostbraun oder gelbgrau gerandete Federn, vom Nasenloche uber das Auge bis zum Genick einen weitzen Streifen, an der Hinteren Halfte Weitze, sonst schwarze, mit braunen Schaften versehene Schwanzfedern; am ahnlich gezeichneten Weibchen sind alle Farben verwa- schener. 3. Der schwarzkehtige Steinschmatzer. (Saxicola rubicola.) gig. 1408. In Deutschland und den mittleren und nordlichen Gegenden des europaischen Festlandes kennt man den schwarzkehligen Steinschmatzer nur als Zugvogel; Selby wollte ihn fur England als Standvogel anchrechen, Hat stch aber ohne Zweifel geirrt, benn wie tnitb auch bas Klima bes englischen Subens sein moge, so kann es, schon wegen bes Mangels an Jnsecten wahrenb bes Winters, jenem Vogel nicht zusagen; bast Einzelne burch Zufall zuruckgeblieben unb bie rauhe Zeit uber- lebt haben, ist keine ganz seltene Erscheinung, bie, Wenn auch nicht hinsichtlich bes in Rebe stehenben Zugvogels, boch an auberen, nicht minber zartlichen auch in Deutsch- lanb beobachtel worben ist. Jener kommt bei uns zeitig im April an unb entfernt sich im September, verbringt ben Winter in Norbafrika unb bem westlichen Asien, ist aber auch in Jnbien angetroffen worben unb verbreitet sich im Sommer uber ganz Europa unb ben grostten Theil bes norblichen Asiens. Zum Aufenthalte wahlt er bieselben Orte wie ber vorhergehenbe, braunkehlige Steinschmatzer, ångert aber viel weniger Wiberwillen gegen feuchte Nieberungen unb gilt in Englanb sogar fur einen gewohnlicheit Bewohner ber bort nicht felte- nen, weit ausgebehnten Moore. An Beweglichkeit unb Rustigkeit giebt er feinen Verwanbten nichts nach, treibt feine Jagb auf ganz gleiche Art, verrath vieles Mitz- trauen unb gehort baher zu benjenigen kleinen Vogeln, bie trotz ihrer Haufigkeit nicht leicht zu erlegen sinb. Er fliegt fchnell, inbessen nur in kurzen Slrecken, nahrt stch gleichtalls nur von Jnsecten unb Raupen, bepicht ber letzteren wegen auch Gemufegarten unb Kohlselber unb Hat einen melancholisch klingenoen, nicht unangenehmen Gefang. Das aus Halmen unb ahnlichen Stoffen sehr kunstlos zusammengefetzte Nest wirb mit ber anglichsten Vorsicht zwischen hohem Grase unb in bicht uberwach- senen Vertiefungen bes Bobens verborgen. Die 5—6 hell blangrunen Eier sinb am runben Enbe rothlich- braun gesteckt. Am erwachsenen Mannchen sinb Kops, Oberhals unb Rucken schwarz, bie Seiten bes Halses, Unterbrust, Burzel unb Schwanzbecksebern weist, bie Oberbrust unb Theil bes Unterhalses rostrolh, Schwin- gen unb Schwanzfebern schwarzlichbraun. Im Herbst unb Winter erhalten bie schwarzen Febern bes Kopfes unb ber Gurgel gelblichbraune Saume. Das Weibchen (auf ber Abbilbung bie obere Figur) hat am Kopfe unb auberen, am Mannchen fchwarzen Theilen eine bunkel- braune Farbung, blast rostrothliche Brust unb uberhaupt hell eingefahte Febern auf Rucken unb Flugeln. 4. Der jaranische Steinschmatzer. (Saxicola montana.) Jig. 1409. Horsfielb gab zuerst einen genauen Bericht uber einen Vogel, welchen bie Javaner Kelk nennen, unb ber zwischen ben Steinschmatzern unb Sylvien in ber Mitte steht, in- beffen zu ben ersteren im Ganzen mehr Verwanbtschaft zeigt als zu ben letzteren. Er ubertriffc an Groste unse- ren granen Steinschmatzer um einige Zoll unb glanzt burch Lebhaftigkeit unb Schone ber Farbung. Am Mann- chen sinb Kops unb Hals bunkelinbigoblan mit abwech- selnb helleren unb bunkleren Tinten; oberhalb bes Auges vetlauft ein weister Streif; ber Korper ist im Allgemei- nen rostfarbig, Flugel unb Schwanz sinb schwarz, Un- terbrust unb Hinterleib weihlich, bie Febern uberall mehr ober minber seibenartig. An bem Weibchen verbreitet stch bie bunkelblaue Farbung uber ben ganzen Korper unb sogar uber bie Ausienfahne ber Schwingfcbern ; Kehle unb Unterhals sinb graulich, ber Unterleib grau- weist unb wie bie Schenkel mit langen, seibenartig Wei- chen, herabhangenben Febern bebeckt. Horssielb fanb biesen schonen Vogel auf bem Berge Prahu in Java unb zwar aus einer Hohe von 7000 Fust uber bem Meere unb macht, bei Erwahnung biefes Vorkommens, bie Bemer- knng, bast auf fener Jnfel verfchiebene Saugethiere unb Vogel ebenfo stufenweife sich folgen unb an Zonen ge- bunben sinb, wie bekanntlich allenthalben bie Pstanzen. Der Berg Prahu wirb von einer bichten unb bunkeln Walbvegetation uberzogen, bie hinsichtlich ber Ueppig- keit unb Schonheit in keinem Welttheile ubertroffen wirb. In ber bustersten unb seuchtesten Region bes Urwalbes fehlen inbessen offene Stellen nicht, welche, mit trockenem Grase unb vereinzelten Buschen uberzo- gen, ben bevorzngten Ausenthaltsort senes Steinschma- tzers abgeben, ber balb an bem Boben, balb auf den unteren Aesten der nahestehenden Waldbaume sitzend angetroffen wird unb nur kurze Entfernungen fliegend zurucklegt. Seine ungentein kurzen Schwingen verhin- bern ihn am weiten unb schnellen Fluge unb haben bie Veranlassung gegeben, tbit zum Reprasentanten einer befonberen, jeboch schwerlich Haltbaren Galtung (Bra- chypteryx) zu erheben. Jnsecten unb ihre Larven, seine gewohnliche Nahrung, finbet er uberflussig in ben verwachsenen Dickichten. Er latztzwei verfchiebene Slim- men hhren, kurze, gleichfam fchnatternbe, faunt zwit- schernbe Laute unb lang ausgehaltene, klagenbe Locktone, bie wieberum mit einem vielfach mobulirten Gefange wechfeln, ber in folchen Hohen unb bei fo lautlofer Stille auf ben vereinzelten Forfcher einen unbeschreib- lichen Einbruck hervorbringt. — In ber Abbilbung stellt bie obere Figur bas Weibchen, bie untere bas Mannchen bar. 5. Der weisistirnige Steinschmatzer.'(Saxicola albifrons.) Sig. 1410. Neufubwales, bas westliche Neuhollanb unb bie klei- nen Jnfeln ber Bast's-Straste haben in neuesten Zeiten ben Sammlern eine interessante Art von Steinschmatzer geliefert. Goulb, ber eigentliche Entbecker, beschreibt biesen Vogel als sehr lebhaft, beweglich unb scheu. Er soll, wie unser graner Steinschmatzer ^orzugsweis aus einzeln Herumliegenben Steinen sich nieberlassen, uber- haupt am Boben unb nicht in ben Baumkronen leben unb nur etwa aus abgestorbenen Zweigen nicht hoher Busche stch hinsetzen. Durre unb schattenlose Flachen, an welchen in Neuhollanb wahrenb bes Sommers kein Mangel herrscht, scheint er jebem anberen Wohnorte vorzuziehen. Um Abelaibe bemerkt man ihn in Menge auf bem verhartelen, thonigen Boben, ber nur nach Ein- tritt ber Regenzeit mit Grun stch beklelbet. Dort streist er, in eigenthumlicher Art sich fortbewegenb, weber eigent- lich hupfenb noch laufenb, sonbern beibe Bewegungen mit einanber verbinbenb, fchnellt babei ben Schwanz empor, fliegt, wenn er ausgefcheucht wirb, fchnell unb gewanbt unv fetzt sich erst in Entfernung von 200 bis 300 Schrilten wieber hin. Die Nahrung besteht in Jn- feeten; bie Fortpflanzung ist nicht bekannt. Am Mann- |chen sinb Vorberkopf, Wangen unb Kehle reinweist, Brust unb Bauch grauweist , Rucken unb Flugel braun; am Hinterkopfe steht ein fchwarzer Fleck, ber stch nach beiben Seiten zu einem Banbe verlangert, welches, an bem Halse herablausenb, uber bie Oberbrust zieht. Die Hohe ber Futze, Lange ber Zehen unb Hintern Schwing- febern beuten auf bie Bestimmung zum Leben am Bobeu. XXVIII. Bachstelze. (Motacilla.) Gattungscharakter: Schnabel pfriemenformig, gerabe, bunn, vorn etwas zufammengebruckt; Oberkiefer mit sehr flachem Ausfchnitte; Nasenlocher an ber Schna- belwurzel, burchgehenb. Flugel mittelgrost, bie Hinter- sten Schwingfeberu eben fo lang wie bie vorberen, bie erste ganz sehlenb. Futze bunn ; Kralle ber Hinterzehe kurz, bunn, gebogen. Schwanz lang unb fchmalfeberig. I. Die Weitze Bachstelze. (Motacilla alba.) Sig. 1411. Die Bachstelzen bilben eine nicht sehr umfangliche^ ber alten Welt angehoreube Gattung. Sie sinb klein, lebhaft, gewanbt, fliegen fchnell, laufen fast noch besser unb halten stch auf ebenen, rastgen Triften, brachliegen- ben Felbern, fanbigen Uferranbern unb uberhaupt an off^nen Orten unb in ber Nahe bes Wassers auf. In Walber tonnen sie nur burch Zufall ober Verfolgung gerathen unb verlaffen bieselben bei erster Gelegenheit; selbst bebuschte Flachen vermelben sie. Im regelmastigen Schritte schnell umherlaufenb, suchen sie Jnsecten an ber Oberflache bes Bobens unb zum Theil in ben Spalten unb geringeren Verliesungen besselben, wahrenb sie in Einem fort ben Schwanz auf- unb ab bewegen; sie fan- gen auch im Fluge ihre Bente. Einer boppelten Maufer unterworfen, erhalten sie im Fruhjahre ein bunteres Kleiv als im Herbste; bei vielen Arten anbert sich bann bie Farbe bes Halfes und sogar des Kopfes. Ihre Ne- ster bauen sie in naturliche Hohlungen des Bodens oder niedriger Userwande; sie sind ziemlich sruchtbar und legen sein gefleckte Eier. Deutschland besitzt drei Arten, unter welchen die weitze Bachstelze den grogten Verbrei- tungsbezirk behauptet, indem sie nicht allein in ganz Europa, sondern auch in Nordafrika und einem anfehu- lichen Theile von Asien gefunden worden ist. Sie ge- hort zu benjenigen Zugvogeln, welche burch sehr zeitige Ankunst bie bes Winters muben Bewohner bes Nor- bens erfrenen, erscheint im Februar, wenn irgenb bie Witterung ertraglich zu werben beginnt, unb kann nur burch bie im Spatfahre eintretenben Froste zum Weg- gehen bewogen werben. Gestallet sich ber Winter milb, so bleibt sie auch zuruck unb wirb bann zum Stanbvogel. Man kennt sie uberall um fo genauer, als sie kein Mitz- trauen gegen ben Menfchen fuhlt, im Gegentheile feine Nahe liebt unb beshalb gern um Dorfer herum, auf Viehweiben unb Wegen sich aushalt, wo bie Ausleerun- gen bes Hausviehes Jnfecten herbeiziehen, bie ihr zur Nahrung bienen. Auch defucht sie frifch gebungte Fel- ber, folgt gern bem Pfluge, mengt sich zwischen bie Heerben unb wirb gelegentlich selbst in ber Mitte lanb- licher Gehofte gesehen. Liefert ihr bas Lanb nicht Hin- reichenbes Futter, so bleibt sie in ber Nahe ber Gewaffer unb erhascht bort bie Herumfliegenben Jnsecten. Ihr Gesang ist weber angenehm noch laut unb kann sie min- bestens nicht zum Zimmervogel empfehlen. Das in einer Hohlung angelegte Nest besteht aus Grashalmen, Blattern unb fast feber Art von Pflanzenstoffen, bie ohne Kunst unb mit geringer Sorgfalt unb nicht einmal nach einem bestimmten Plane, fonbern wie es eben bie Oertlichkeit mit sich bringt, uber einanber geschichtet werben. Oben wirb eine flache Grube gelafsen unb mit Moos, Wolle unb Haaren ausgefuttert zur Aufnahme ber 6—8 blaulich- ober grunlichweitzen, graupunktirten Eier. In jebem Sommer werben zwei Bruten erzogen; bie erste Paarung finbet im Marz statt, bie zweite folgt, sobalb bie erste Brul sich selbst zu ernahren gelernt Hat. Am Nesterbau nehmen Mannchen unb Weibchen Theil. 12*