ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
Hacker. U ø g c 1. 115 Hinzufchlupfen oder gat fte mit den Ringen ihreS Kor- pers zu umschlingen vermogen. Das Gefieder des Ma- Hali ift obenher braun, untenher gelblich Weih; die Kehle uno die Steihfebern sind reinweih. Die Lange betragt 6% Zoll. 6. Ter rothschnlbelige Webervogel. (Ploceus erythrorhynchus.) Sig. 1484. Es ist bereits oben bemerkt worden, bah die Weber- vogel auch iit ihren Sitten sich den Staaren sehr nfihern. Der zunachst zu besprechende Vogel liefert Hierzu einen unabweislichen Beleg, denn den Finken ganz iin- ahnlich, nahrt er sich, wie der Madenhacker (Bupliaga), von jenen parasttischen Jnsecten, welche unter allen Himmelsstrichen grovere Sangethiere plagen , indessen in Heihen Klimaten vorzugsweis zu Hause sind. Man barf nicht erwarten, ihn da anzutreffen, wo capische Buffel (Bd.I. S. 278.) felten sind, denn treulich begleitet er diese und leistet ihnen, indeni er sich selbst nahrt, Wefentliche und gern gesehene Dienste durch Ablesung der Schmarotzer. Der Buffel Hutet sich durch Heftige Bewe- gungen seinen Freund zu verscheuchen, der ihm auch noch auf andere Weise nutzlich wird, denn immer aufmerksam auf die Umgebungen, fliegt der Vogel sogleich empor, sobald ihin irgend etwas Verbachtiges vorkhimnt, und warnt hierdurch die schwerfalligen Vierfusiler, die, den Kops emporstreckend, die Lust einschnuffeln und nach Untstanben heerdenweis die Flucht ergreifen. Jhre ge- fiederten Freunde folgen ihnen fliegend und lassen sich auf sie von Nettent nieder, um ihre Thatigkeit zu be- ginnen, sobald sene zu grasen anfangen. Wie Smith Hinzusetzt, Hat sich der Buffel allein dieser Besuche zu er- freuen; der Webervogel fchlieht nur an ihn sich an, nie an ein anderes grohes Saugethier, wahrenb z. B. die Madenhacker vorzuglich dem Rhinoceros folgen. Auch in der Farbung weichl jener Webervogel von den ande- ren Verwandten ab. Er ist ohne alles Gelb, oben und unten fchwarzbraun; die vorderen Schwingfedern Haben einen breiten weihen Rand; der Schnabel ist gelbroth, an den Seiten purpurfarbig. 7. Der Nelieurvi-Webervogel. (Ploceus pensilis.) Sig. 1485 u. 1486. Wenige ornithologische Sammlungen dursten eines der Hier abgebildeten Nester entbehren, und dennoch Herr- schen verschiedene Anstchten uber diejenige Art von Weber- vogel, von welcher man den ungemein kunstlichen Bau Herleiten solle. Wenn nicht die Reisenden selbst Ver- wechselungen verschuldet haben, so muh man annehmen, bah sowohl in Sudafrika als in Indien und selbst auf den Philippinen Arten von Ploceus ivohnen, die dei Einrichtung ihrer Rester denselben Plan befolgen. Barrow fand an einem sudafrikanischen Fluhe Rester weit uber das Wasser hinaus an Zweigen aufgehangt, die er mit einer Retorte des Chemikers vergleicht, beschreibt aber den Vogel nicht; Sonnerat bemerkte ahnliche auf den Philippinen, Sykes dergleichen in Deccan, Pringle im Jnnern der Capcolonie, und seit einigen oahren er- halt man sie aus Ceylon, gemeinlich mit einem Stucke des Palmenblattes, an welches sie befestigt sind. Immer bestehen sie aus etwas rauhen Grashal- men, die, zu einem offenen und weiimaschigen Gewebe vereinigt, einen fast kugelrunden Korper darstellen, der in eine ercentrisch stehende, wenigstens fuhlange Rohre verlangert tind im Jnnern mit einem seitlichen Vorsprung versehen ist, der eine eben so sichere als zweckmahige Brutestelle darbietet. Stets sind sie mit dem oberen Ende an einen Baumzweig befestigt. Nach Sykes ist ver philippinische in Deccan so gentein, dah man schwerlich einen zur Beschattung eines Brunnens beflimniten Bauni ohne Hangende Rester antrifft; die kleinen Erbauer sollen sehr gesellig fein und ihre gemeinfamen Arbeiten unter vieletn Larmen ausfuhren. Die nicht genan bestimmte afrikanische Art hangt ebenfalls ihre Rester zu zwanzig und ntehr Stucken att demselben Aste auf. Der achte Relicurvi scheint die invischen Jttfeln und Madagascar zu bewohnen, ist obenher olivengrun, am Kopf, Hals und an Kehle gelb, an den Flugeln und dem Schwanze schwarzlich, hat grunlich gesaurnte Schwingfedern, dunkel- granen Bauch, schwarzen Schnabel und Fuhe. — Ob der in Hittdostan mit dem Ramen Baya belegte Vogel (Fig. 1487. Abbildung des Restes) wirklich ztt den Weber- vogeltt gehort, ist sehr zweifelhast. Seine Baukunst ist fast noch merkwurdiger, wenn anders bent Berichte von Forbes keine Uebertreibung ober Mihverstanbnih zu Gruttbe liegt. Seitt Rest soll nantlich zwei Abtheilungen enthalten, wovon eine bent Weibchen zuttt Bruteorte bient, bie anbere, am Boben offene einen Qiterstab ent- Halt, attf welchem bas Mannchen sitzt, wahrenb es seine Gefahrtin bttrch langen Gesang zu unterhalten sich bemuht. Moglicherweise fallt ber Baya - Webervogel mit bent beschriebenen Relicurvi zusammen, wenigstens scheint er in ber Farbung ihm sehr zu ahtteln. Nach Forbes wirb er in grohen Schwarmen in allett Gegenben Jnbiens angetroffen tttib Hangt seine Rester zu Hunberten an bornige Mimosen unb Dattelpalmen. XLV. Rartta. (Phytotoma.) Gattungscharakter: Schnabel kurz, bick, stark, kegelformig; Kieferranber fein gesagt; Rasenlocher an ber Schnabelwurzel seitlich, oval, klein, osten, Fuhe niittelmahig. 1. Die chilenische Narita. (Phytotoma R<ira.) Fig. 1489. Lange Jahre Hittburch Hat man einen kleinen, aber in tttehreren Beziehungen interessanten Vogel bes entlege- nen Chile allein ans ber unvollkomtttenen Beschreibung gekannt, welche Molitta, ber erste Naturbeschreiber senes Lanbes, gab. Viele Zoologen Hielten ihn fur zweifel- haft ober schwankten uber ben Ort, ben sie ihm im Systetne attzuweifen Habett wurben. Genaue Unter- suchung unb bessere Kenntnih ber Lebensweise fetzen es jetzt atther Zweifel, bah bie Rarita in bie grohe Familie ber Finken gehore tttib dei ben Antipoben gewissettnahen unfere Gimpel vertrete. Der Nante, eine Verkleine- rung von Rara, ist ber in Chile gewohnliche unb be- zieht sich nicht etwa, wie Manche gemeint, auf Selten- Heit bes Vogels, sonbern ahmt ben gewohnlichen Ruf beffelben nach. An Grohe gleicht bie Rarita etwa einem Kernbeiher, ist obenher graubraun, unten etwas Heller unb Hat auf ben Flugeln, wie viele anbere Finken, fchwarze unb weihe Zeichnuttgett, welche bttrch bie ver- fchiebenfarbigen Saume unb Spitzen ber Schwingfebern unb Deckfebern entstehen. Zur Wohnung erwahlt sie Busche unb lichte Laubholzer, bie sie ant Tage verlaht, um auf offenen Triften unb Felbern ihrer Rahrung ttach- zugehen. RachMolina's sehr ubertriebener Schilberung verbirbt sie eine Menge krautartiger Pflanzen, benn um zu ihren Saanten zu gelangen, foll sie bie Stangel nahe am Boben absagen unb zuntal in Garten folche Verwu- stungen anrichten, bah auf ihre Austilgung einst Prsi- mien gefetzt worben sinb. Man weih Heutzutage nichts von bieser fchablichen Thatigkeit unb betrachtet bie Rarita, wie jebett anberen kornerfreffenben Vogel, ber, wenn er freilich fchaarenweis irgenbwo einfallt, bem Lanbniantt Schaben zufugett kann. Keintenbe Pflanzen friht bie Rarita allerbings gern, inbeffen theilt sie biefen Appetit mit ben Sperlingen unb anberen norbischen Vogeltt, welchett barurn Riemanb bie Macht zutrauen wirb, alle Muhen bes Lanbtnannes zu vereiielti. Ohtte- hin gehhrt sie nicht zu ben sehr verbreiteten Vogeln von Chile, scheint wettig sruchtbar unb uberhaupt nicht von betit lebenssrohen Wesen zu seitt, welches alle Finken- vogel ntehr ober tninber auszeichnet. Mit ruhigstetn Phlegma sitzt sie auf Aesten nigerer Batinte, fobalb sie gefattigt ist, unb laht sich felbst bttrch einen Schuh nicht irren, ber ben Rachbar zu Boben wirft. Jhre Heintath verlaht sie nicht, fowie benn uberhaupt bie Zahl ber Zugvogel in bem ntilben Chile keine grohe ist, allein sie wanbert, als wahrer Strichvogel, in nicht grohen Be- zirken hin unb Her, je nachbent bie reifenben Saatnen unb Fruchte, befonbers bie im Neberstusse vorhanbenen Trauden sie locken. XLVI. Klammervogel. (Colius.) Gattungscharakter: Schnabel kurz, stark, kegelformig, stumps breikantig, mit gleichlangen, an ben Ranbern leicht gekrunimten Kiesern; Oberkieser auf ber Firste gebogen, vortt zufamtnengebruckt; Rasenlocher runb. Fuhe mittelmahig; alle Zeheit getreunt, bie auherste eine Wenbezehe, alle mit starken Krallen. Flu- gel kurz; bie britte Schwingfeber bie langste. Schwanz fehr lang, abgeftuft. 1. Senegal - Klammervogel. (Colius senegalensis.) Fig. 1490. Die Klammervogel kommen alle burch gewisse Eigett- thumlichkeiten uberein; sie haben ein weiches unb seiben- artiges Gefieber, an welchem eine mattgraue, aber ange- nehme Farbung vorwaltet, ein Untstanb, ber Vaillant veranlaht Hat, ihnen ben eben nicht bichterifchen Ramen ber Maus-Vogel beizulegen. Sie bewohnen Afrika unb Jiibien, sinb gefellig unb fuchen gern bie Fruchtbaume ber Garten Heint. Selten toerben sie auf ebener Erbe angetroffen, wo sie ungeschickt einhergehen, benn ben Meifen vergleichbar, klimmen sie auf unb ab an ben Aesten unb Stammen, vermogen babei ziemlich sebe Stellung einzunehmen unb Helfeit sich mit bem Schtta- bel nach Art ber Papagaien. Hat anbers Vaillant gut beodachtet, so fchlafen sie fogar in verkehrter Stel- lung, an ben Fuhen aufgehangt. Jhre runben unb gro- hen Rester bauen sie gesellig, boch nicht in groher Zahl nebeneinanber auf Baunten. Das Weibchen legt 5—6 Eier. Am Cap halt titan bas Fleisch ber bortigen Art fur sehr schmackhaft. Man kenni mehrere Species. Der Senegal - Klammervogel hat an ben Schneiben ber Kie- fern kleitte Sagezahne, perlgraues, in Grunlich schittt- mernbes Gefieber, gelbett Vorberkopf, eine kurze Haube bes Hinterkopfes, rothlichen Bauch unb unbefieberte, hochrothe Hånt um bie Augen. Zweite Familie. Staare. Der Familiencharakter ber Staare besteht in Folgen- bent: Schnabel verlangert kegelformig, von ber Wurzel an langsam abnehtnenb, gerab, spitzig, seitlich inehr ober tninber zusantmengebruckt; Oberkieser auf ber Firste schtoach gebogen unb in bie Stirit auslausenb, vor ber Spitze mit ober ohne flachett Ausschnitt. Lille zu bieser Familie gehorenbe Vogel gleichen sich im Habitus, in ben Getoohnheiten unb ber Wahl ber Rahrungstuittel; sie sinb gesellig, vereinigen sich mehrentheils zu grohen Schwarmen unb fressen sowohl weichen Saanten unb Fruchte als auch Jnsecten; manche bauen eben so kutist- liche Hangenbe Rester wie bie Webervogel. Man be- merkt in ber Vertheilung ber Farben ihres Gefiebers eine gewisse, sich viel wieberholenbe Gleichsormigkeit. Verbreitet sinb sie uber alle Welttheile, in Amerika jeboch am artenreichsten. XLVII. Staar. (Sturnus.) Gattungscharakter: Schnabel verlangert kegel- formig, gerabe, mit stumpfer, flachgebruckter Spitze; Muttbwinkel abwarts gebogen; Rasenlocher an ber Schitabelivurzel, seitlich, eiruttb, Halbgeschloffen. Flu- gel mittcUang; bie erste Schwingfeber sehr kurz, bie zweite unb britte bie langsten. Fuhe stark, Seitenzehen gleich lang; Mittelzehe so lang als ber Laus (Fig. 1492.). 1. Der genuine Staar. (Sturnus vulgaris.) Fig. 1491. Der gemeine Staar verbient tint so ntehr als Repra- fentant seiner Familie att bie Spitze gestellt zu werbett, weil er nicht ntinber in gattz Europa als in Sibirien, Mittelasten, Chitta, ben Hiatttalaias, ver Berberei und bem sublichstett Llsrika zu Hans ift, fogar ben Hochsten Norben, z. B. Jslanb, nicht fcheuet unb babei aller Orieti in grohen Gesellschaften vorkomtut. In kalte- ren Lanbern erfcheint er als Zugvogel, inbeffen befinbet 15 *