ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
Hacker. Vogel. 127 abgestuft, die sechste die langste. Gesteder mit starkem Melallglanze. 1. Die grune Stahtkrlhe. (Chalybaeus paradiseus.) gig. 1520. Die Stahlkråhen stehen ebenfalls in der Mitte ztoi- schen den Raben und Wurgern und sind von Cuvier wirklich zu den letzteren gerechnet worden. Sie gehoren Neuguinea an, sind von nicht unansehnlicher Grbhe, lebhaft, larmend, gewiffermahen die Elstern jener Weit eutlegenen Jnsel, ubertreffen diese aber buret? die Herrlich- keit ihrer Farbung, welche an die in Neuguinea alleiu heimischen und nahe vermandten Parabiesbogel erinnert. Der franzosische Naturforscher Lesson, welcher Duperrey auf seiner Reise um die Erde begleitete, hat uber die Parabiesbågel und ihre Verwandte mit besonderer Vor- liebe Nachrichten gesammelt, die immer noch zu den besten der sehr unvollstandigen gehoren, die man fiber- Haupt besitzt. Unter den vieleu Balgen jener geschåtzien Schmuckvogel, welche die eingeborenen Papus tåglich an Bord der Entdeckungsschiffe brachten, befanden sich nicht felten solche von Stahlkrahen, die ubrigens auf ganz gleiche Art behandelt, nåmlich auf krenzweis zu- sammengebundenen Stocken ausgespaunt waren. Spater gelang es den franzosischen Reisenden, auf ihren Sagben senen Vogel anzutreffen unb zu erlegen. Er lebt ber- einzelt und scheu in ben bichtesten Walbern, scheint Hohe Baume nicht zu verlassen, nur auf ben Aesten zu sitzen unb von Fruchten zu leben, iin Uebrigen Sitten unb Gewohnheiten ber Rabenvogel zu haben. Die Papus nennen ihn Manstneme. Er mistt 16Zoll ui ber Lange, zeichnet sich aus burch grohen unb starken Schnabel unb nicht ininber kraftige Fuhe unb Zehen unb besitzt ein Herrlich iribistrenbes Gefieber, beffen Grundfarbe, bunkles Stahlgrun, stellenweis mit starkem Metallglanze violet ober bunkelroth spiegelt, auf ber Brust stahlblau wirb unb bort so wie am Halse wie mit Silber ober mit Golb belegt erscheint, jenachbem bie Lichistrahlen unter ver- schiebenen Winkeln auffallen. In Sammlungen ist bie- fer Vogel feltener als eigentliche Parabiesbogel. LXL Parabiesvogel. (Paradisea.) Gattungscharakter: Schnabel mittelinåhig, ge- rab, start, zusammengebruckt; Oberkiefer fpitzig, nicht ausgeranbet, auf ber Firste getoolbi; Unterkiefer gerab, fpitzig; Nafenlocher an ber Schnabelmurzel unter ber sammetartigen Stirnfeber bollig verborgeu. Fuhe start; Lauf långer als bie Mittelzehe; Hinterzehe langer unb starter als bie feitlichen. Flugel mittelmåhig; bie vor- beren funf Schtoiitgfeberii abgestuft, bie sechste unb sie- dente bie långsten. Febern ber Weichen mehrentheils verlångert, loeker gefiebert, grohe Feberbusche unter ben Flugeln bilbenb. I. Der gewohnliche Paradiesvogel. (Paradisea apoda.) Sig. 1521 — 1523. 1524. a. In ber an sich burch schone Formen unb Glanz ber Farben vor allen Hoheren Thieren ausgezeichneten Claffe ber Vogel nimmt bie Gattung der Paradiseen uitbe- stritten einen der ersten Plåtze ein; sie stand Hinsichtlich åuherer Schonheit an ihrer Spitze bis zu der noch nicht entlegenen Zeit, wo in den wenig zugånglichen Hoch- gebirgen der Himalaias Huhnerarten entdeckt murben, beren fchon langer bekannte unvolltommene Abbil- dungen von Ornithologen fur Ausgeburten der Phantaste indifcher Maler gehalten tourben. Neranlaht noch Heut- zutage ber Anblick bes Parabiesvogels jeben Laien zur Betounberung, so låht sich beaten, mit toelchem Stau- nen bie vom Auslande abgetrennten Betoohner bes euro- påischen Festlanbes bie erste Kunbe von senen tounber- baren Thieren erhalten haben mogen, als Pigafetta, Magalhaens' uberlebenber Begleiter, 1622 in Sevilla toieber einlief. Man liest nicht ohne eine getoisse Rfih- rung, toie einige ber eifrigen, aber in ihren Mitteln un- enblich beschrånkten Naturforscher bes 15. Jahrhunberts es als eines ber grohten Ereignisfe ihres Lebens, als Erfullung eines lange umsonst gehegten Wunfches be- zeichnen, bah ihnen enblich ber Anblick ber verstummelten Haut eines Parabiesvogels zu Theil geroorben sei. Ent- schulbigung mag es baher verbienen, toenn in jener Pe- riobe Fabeln enistanben, bie ungewohnlich lange Zeit vol- len Glauben fanben. Man betrachtete iene Vogel als luftige Shlphen, bie ihre Heimath allein in bem unenb- lichen Lustmeere fånben, alle auf Selbsterhaltung zie- lenbe Gefchåste fliegenb vornåhmen unb nur toåhrenb einiger fluchtigen Llugenblicke ruhten, inbem sie sich mit ben langen, fabenformigen Schtoanzfebern an Baunt- åsten aufhingen. Fuhe follten sie nicht besitzen, gleich- sam als Hohere Wefen von ber Nothtoenbigkeit, bie Erbe zu beruhren, frei fein unb von åtherischer lllahrung, bem Morgenthaue, sich nåhren. Es half zu nichts, bah Pigafetta feldst bie Fuhlosigkeit jener Wunbervogel sur eine Fabel erklårte, bah Maregrab, Clusius unb anbere Forscher jener Zeit bie letztere als gar zu ungereimt be- kåmpften, — bas Volt blieb bei seiner borgefahten, allerbings nicht unpoetischen Ansicht, unb selbst Buffon, ber uberhaupt bem Einbrucke ber klingenben Phrase nicht selten bie Wahrheit opfert, stanb nichtan, bie Pa- rabiseen als Vågel zu beschreiben, „bie toeber Megen noch schtoimmen unb auher bem Fluge teine anbere Be- toegung besitzen." Linne hat jene alte Sage in bem speeifischen Namen ber getoohulichen Art (apoda, fuh- lose) zu beretoigeit gesucht. Alan berbankt, toie schon oben bemerkt toorben, bie besten Nachrichten uber bie int toilben Zustanbe befinb- lichen Paradiseen bem franzosischen Forscher Lefson, ber bon seinem kurzen Aufenthalte bon 13 Tagen auf Neuguinea ben desten Gebrauch gemacht zu haben scheint. Freilich erstrecken sich biefe Beobachtungen nttr auf bie bekaunteste Art, inbessen ist toohl anzunehmen, bah bie anberen nicht sehr in ihrer Lebenstoeife bon biefer ab- weichen toerben, ba sie burch korperlichen Bau unb Hin- stchtlich bes Vaterlanbes ubereinkommen. Alle eigent- liche Parabifeen betoohnen ausschliehlich Neuguinea unb bie zunåchst gelegenen kleinen Jnfeln unb nehmen sonach einen sehr beschrånkten Verbreitungsbezirk ein. Sie ziehen als Wanberbogel hin unb her, je nachbem ber eine ober ber anbere Mohnsuhn herrscht unb bie Regeit- zeit herbeifuhrt, unb treten bie Reise in Gesellfchaft an, sowie sie benn uberhaupt nicht sowohl gesellig, als bielmehr im polygamischen Verhåltnifse unb baher ben Huhnervogeln åhnlich leben; gemeinlich ist ein Måitit- chen von 12 — 13 Weibchen umgeben, toelche bie Fa- milie bilben unb bent Haupte berfelben sich unterorbnen. Es scheint jeboch, bah eine Art (ver Konigs-Parabies- bogel, P. regia) in Monogamie beharre unb nie anbers als paartoeis angetroffen toerbe. Alle Arten wåhlen ben Walb zuui Aufenthaltsorte unb toerben an offenen Orten nie gesehen. Es låht sich benken, bah ber erste Anblick einer biefer Wunbergefchopfe ben unvorbereiteten Europåer um fo mehr uberraschen ntuhe, als ber Ur- toalb von Neuguinea fo bunkel ist unb aus so gewaltig hohen Baumen besteht, bah in feiiteut Sinteren volle Ruhe herrscht unb ber einzeln bahinsegelnbe, von sei- nem silberglånzenbeit Feberbusche eingehullte Parabies- vogel fast an eine uberirbische Erfcheinung erinnert. Von biefein Anblicke tonnen freilich bie ausgestopften Eremplare gewohnlicher Sammlungen nur eine sehr unvollkominene Sbee geben, benn meistens sinb sie, so gut es eben gehen toollte, aus ben verzerrten unb in heihem Sanbe getrockneten Håuten zusammengefetzt, toelche seit Sahrhunberten bie Papus an Hanbel trei- benbe Malaien verkauften, unb bie ehebem nur als Schmuck ber Vornehmen in Sitbien einen Markt fanben. Nur erst in netten Zeiten haben bie berechnenbeii Chi- nefen vermocht, jene Eingebornen att etmas beffere Be- reitung folcher Balge unb befonbers an Schonuitg ber Fuhe zu gewohnen, bie man fonst regelmåhig abschnitt unb Hierburch bie oben ertoåhnte Fabel von Fuhlosigkeit bes Vogels veranlahie. Vorzugstoeife toirb biefer Han- bel burch bie Betoohner ber Dorfer Mappia unb Ent- berbakene betrieben. Sie nennen bie Parabiesvogel Mambefore unb tobten sie burch kurze Pfeile, bie fur biefen Zweck aus ben Stielen eines Fåcherpalmenblattes verfertigt toerben. Sm Uebrigen sinb jene Papus fo schlechte Sager, bah ihnen am Tage bie Erlegung einer Parabifea nicht gelingt; sie ersteigen vielmehr bes Nachts bie Baume, auf toelchen solche Vogel schlafen, unb schie- hen auf sie aus kurzer Entfernung. Zu Leffon's Zeiten verlangten sie fur jeben Balg einen fpanifchen Thaler unb nahnien nur Silber, nicht bas fonst sehr gefchåtzte Eifen als Zahlung fur ihre gesuchte Waare. Der getoobuliche Parabiesvogel Hat bie Grohe einer Drosfel, ist gelbbraun, an Oberkopf unb Hals eitron- gelb, um ben Schnabel unb bie Kehle fmaragbgrun. Nur bas Månnchen tragt an ben Seiten jene Buschel von sehr langen, zerzaferten, gelblichtoeihen Febern, bie man als Zierrathen schåtzt, unb in jebem einen ein- zeliten Hornartigen Feberfchaft, ber gegen bas Enbe saben- formig unb nur mit einzelnen Haaren bekleibet, etioas im Kreife gebogen unb ziemlich ztoei Fuh lang ist. Schna- bel unb Fuhe sinb von Horn- ober Bleifarbe. Am toeit fchmuckloferen Weibchen (Fig. 1523.) sinb Stirn unb Vorberhals bunkel kastanienbraun, Kopf, Hals unb Rucken rothlichgelb, Flugel unb Schwanz fchon bunkelbraun, Brust unb Baitch toeih. Unter allen Arten scheint biefer Parabiesvogel ber am Meisten verbreitete. Seinen Aufenthalt nimmt er auf ben Gipfeln ber hochsten Båunte, befonbers auf bem fur ben Schiffbau sehr geschatzten Tihkbaume (Tecto- nia grandis). Er steigt nur auf ben Boben Herab, um Nahrung zu sttchen, verbirgt sich, empfinblich ge- gen bie Hitze, in ben hohen Wipfeln, fobalb bie Sonnenstrahlen senkrechter zu fallen beginnen, unb låht von bort feine laute, aber rauhe Stimnie er- fchallen, ohne toelche er bom Såger nicht leicht entbeckt toerben tourbe. Getoohnlich sitzen auf beinfelben Baurne an ztoanzig Weibchen als Gefåhrtinnen eines einzelnen Månnchens. Nur bes Morgens fuchett alle ihre Nah- rung; ber europåifche Såger muh baher lange bor Tages- anbruch unter bem Tihk- ober einem grohen Feigen- baunte angelangt fein, beffen rothliche Fruchte ben Pa- rabiesbogeln als Hauptnahruitg bienen. Ohne ein toeit tragenbes Getoehr unb Labung mit starken Schro- ten barf man keinen befonberen Sagberfolg ertoarten; bie ®åume sinb zu hoch, unb ber nur leicht vertounbete Vogel geht sicherlich ztoifchen bem Unterholze berloren, toelches in jetten Urtoålbern eine solche Dichtigkeit er- langt, bah man mittels bes Compasses allein ben Weg burch basselbe finbet. Sin Uebrigen sinb bie getoohn- lichen Parabiseen scheu unb borsichtig, setzen sich nie auf bie freien Baumtoipfel, schweigen, fobalb irgenb ein Ra- scheln einen herbeischleichenben Feinb berråth, unb toer- ben bann kanin entbeckt. Ueber ihre Fortpflanzungs- geschichte fehlt es an zuberlåssigen Nachrichten. Sie getoohnen sich an bie Gefangenfchaft; sotoohl Lesson als ber spåtere Bennett sahen sie in Kåfigen, jener auf Amboina, biefer in Maeao. Zufolge bes unenb- lich toeitschtoeifigen Berichtes bon Bennett enttoickelte ber im Kåfig gehaltene unb gegen bas tuhlere Klima bon China nicht empfiiibliche Vogel ein heiteres unb gut- muthiges Temperament, ertoies sich zahm unb zutraulich, sprang bei Annåherung eines Beschauers lebhaft Herunt unb schieit mit bieler Eitelkeit sich ber Vertounberung unb bes Beisalls zu freueii, toelchen sein Anblick alle- zeit Herborriefen. Nieinals kant er auf ben Boben fei- iies luftigen Haufes herab, schieit biesen, so reinlich er auch gehalten toarb, zu scheueit unb war jeben Morgen lange Zeit, so toie mehrittals am Tage, eifrig beschaftigt, sein glåiizenbes Gefieber in Orbnung zu bringen. Nie- mals bemerkte man an beiuselben ben geringsten Schmutz- fleck, benn mit ber ungetobhulichsten Sorgfalt tourben alle einzelnen Febergruppen entfaltet, in bie berschie- bensten Stellungen gebracht unb ber Reinigung unb Glåttung mit bem Schnabel untertoorfen. Nach Voll- enbung biefer zeitraubenben Arbeit betrachtete sich ber