ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

Mit 950 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 298 Forrige Næste
142 Voge l. Pritte Vrdnung. berselben. Trotz ihrer Leibesgrohe und dem Umfange ihres Schnabels springen ste mit Leichtigkeit von Ast zu Aste und fliegen gewandt zwischen den dichten Baum- kronen. Haben ste die Hochste Spitze eines Baumes erreicht, so lassen ste ihr lautes drohnendes Geschrei Horen, welches bei einigen an Starte, freilich aber nicht an Wohlklang einem Trompetentone nichts nach- geben fod. 'Der Kehlkopf allein scheint nicht geeignet zur Erzeugung so ausnehmenb lauter Tone; toahrschein- lich dienen die grohen zelligen Rhume des Schnabels und zumal seines Aufsatzes als Schallhohlen. Esdurfte eine solche Deutung dieser Organe naturlicher sein, als eine andere, welche ste zu Vertheidigungsmitteln gegen Affen und gegen solche Reptilien macht, die von dem Nashornvogel aus ihren Hohlen Hervorgezogen werden. Der Charakter entspricht bei diesen Vogeln nicht dem drohenden auheren Ansehen; ste sind seig, surchtsam und vorstchtig. Ueber ihre Fortpstanzung mangelt es an genugenben Nachrichten. Nach Levaillant nisten ste in hohlen Baumen; Bruce schreibt der von ihm beobach- teten Art (Buceros abyssinicus), ein freistehendes Nest zu, welches demjenigen der Elster sehr ahnlich sein soll. Durch Farbenglanz zcichnen sie fich eben nicht aus; die Mehrzahl ist schwarz, mit oder ohne metallischen Schiller, aneinzelnen Korpertheilen schmutzig weih, andere sind schtoarzbraun. Man tennt ziemlich viele Arten, die in zwei Abtheilungen, mit oder ohne Schnabelhocker, ge- bracht werden und Afrika oder Sudasien angehoren. Der grope Nashornvogel ist einer der am Langsten bekannten und aus den Philippinen, Java und Sumatra ziemlich gemein. Bontius, ein Schriftsteller des 16. Jahrhunderts, nennt ihn den „gehornten inbi- schen Raben" und erzahlt, dah er den Jagern folge, um sich von den weggeworfenen Eingeweiden der erlegten Thiere zu sattigen. Levaillant sah am Cap ein leben- diges, von Batavia gebrachtes Eremplar und bestatigte jenc Neigung zur Fleischkost; der Vogel schien seig, un- geschickt und dumm. Die Farbung ist obenher schwarz, am Bauche, den Hosen und dem Schwanze weih; ver Schnabel ist 10 Zoll lang, an der Wurzel schwarz, in der Mitte rothlich, an der Spitze gelb; der Aufsatz groh, an dem vorderen zusammengedruckten Ende nach oben gebogen. Die Febern der Wangen und des Hin- terhalses ahneln Haaren. Die Lange des Korpers be- tragt gegen 4 Fuh. Der zweigehornte Nashornvogel. (Buceros bicornis.) Fig. 1575. Diese zweite Art scheint in Indien vom Himalaia bis Malacca und im ganzen indischen Archipel sehr gemein zu sein. Der grohte Theil des Kopfes ist schwarz. ver Hals schmutzig strohgelb, Korper und Flugel stub schwarz, die groheren Flugelbeckfebern und Schwingfedern an der Spitze weih, Burzel - und Steihfedern sowie der Schwanz weih. Der Aufsatz des grohen, an der Wurzel schwar- zen Schnabels erscheinl nach vorn concav und geht in zwei Horner aus, der Hintere stumpfe Theil ragt aus- liegend uber die Stirn Hinaus. II. Momot. (Prionites.) Gattungscharakter: Schnabel groh, stark, ge- krummt, spitzig ; Kiefernrauder mit sehr Hervorragenden Zahnen; Nasenlocher schief gestellt, rund, offen, theil- weis unter den Stirnfedern verborgen; Zunge lang, dunn, an den Randern gefranzt. Fuhe mittelmahig, Schreitfuhe. Flugel kurz, abgerundet; vierte und funfte Schwingfedern die langsten. Schwanz lang, keilfsrmig. Der merikanische Momot. (Prionites mexicanus ) 8ig. 1576. Durch anhere Aehnlichkcit verfuhrt, haben die mei- sten Systematiker die Gattung Momot neben die Tukane (Ramphastos) gestellt, und Linns hat nicht augestanden, sie sogar mit diesen zu verbinden. Der Schnabel Hat allervings in beiden Gattungen viele Aehnlichkcit; die Zungenbildung ist fast dieselbe, auch ahneln beide sich in manchen Sitten, allein ihre Fuhe lasten nicht die gleiche Beschaffenheit gewahren, indeni die an den Tukanen paarzehig und daher eigentliche Kletterwerkzeuge, am Momot aber Schreitfuhe und densenigen der Nashorn- vogel vergleichbar sind. Die Momot scheinen bestimmt, in der neuen Welt die Buceros der ostlichen Halbkugel zu vertreten, welchen sie freilich an Grohe nicht entfernt gleich kommen; ste bewohnen die dichtewWalder der heihesten Gegenden von Merico, Colombien, Guyana und Brasilien und fliehen den Sonnenschein. Von traurigem Charakter und vurchaus ungesellig, Halten sie sich auf zwischen den schattigsten Baumkronen, welche selbst der senkrechte Sonnenstrahl nicht durchdringt, und kommen dem Jager nur zufallig zu Gesicht. Gemein- lich sitzen sie regungslos auf einem durren Zweige, zwi- schen der Masse saftigen Laubes und lauern in schein- barer Tragheit auf kleine Vogel, die ihr wesentliches Futter abgeben und ergriffen werden, sobald sie arglos voruberfliegen. Ein starker Bau befahigt sie, es mit anderen und groheren Thieren aufzunehmen, und nach Crzahlung der Jndier legen sie nicht felten jene stumpfe Regungslosigkeit ab und fallen auch Reptilien und die Brut der groheren Vogel im Neste an. Sie gleichen in dieser Beziehung den Tukanen, verfahren bei Todtung eines Vogels wie diese, indem sie den mit dem starken Schnabel ergriffenen gegen den Boden schleudern und endlich unzerriffen verschlucken, fressen auch Mause, sollen fremde Eier haufig zerstoren und in der Gefan- genschaft sich leicht an vegetabilische Nahrung getoohnen, also als eigentliche Omnivoren anzusehen sein. Des Morgens und Abends verlaffen sie nie ihre grutten Schlupftoinkel und neden in dieser Verborgenheit nicht selten den Jager, der wohl ihren lauten und oft wieder- Holten Ruf vernimmt, allein sich umsonst bemuht, sie zwischen den Blattern zu entdecken. Im Uebrigen sind sie nicht ohne Mihtrauen und gewiffe List, wenn auch ohne eigentliche Klugheit, lassen sich jedoch zahmen, mihfallen aber dem Beobachter durch Gefrahigkeit und die Plumpheit ihrer Bewegungen, zumal im Gange auf ebener Erde, ein Umstand, der sich mit der Angabe einiger Reisenden nicht vertragt, dah sie hauptsachlich am Bo- den ihre Nahrung suchen und in Erblochern nisten sollen. Man kennt vier sich gegenjeitig sehr ahnelnde Arten. Die abgebildete kommt an Grohe einer Elster ziemlich gleich, ist obenher brannlich grun, unten heller und hat in der Ohrengegend schwarze, an den Spitzen blaue Federn. Zweite Familie. Raken. Die Raken weichen ab von den eigentlichen Heft- zehern durch Spaltfuhe, deren Zehen bis zur Wurzel frei und nicht mit einanber verwachsen sind. Von vielen Ornithologen sind sie daher aus der Nhhe derNaShorn- vogel entfernt, und der auheren Aehnlichkeit toegen zu den Rabenvogeln gestellt worden. Der Schnabel zumal erinnert an die letzteren durch allgemeine Umrisse; er ist kraftig, ganzrandig, kegelformig, manchesmal ettoas breitgebrucki, auf der Firste gebogen, gegen die Spitze Hakenartig. Immer ist der Rachen sehr toeit, seine Spalte schief nach hinten und unten gerichtet. Die Nasenlocher liegen offen da. Die Flugel sind spitzig, bald lang, bald mittelmahig, selten kurz. Schonheit der Farbung zeichnet fast alle Raken aus, die ubrigens eine der alten Welt ausschliehlich zukommende Gruppe 6iIben.| W§MZ Hl. Mandelkrahe. (Coracias.) Gattungscharakter: Schnabel stark, Hoher als breit, toeniz zilsainmetigedruckt, att der Spitze ab- toarts gebogen; Kieferrander scharfschneidend; Nasen- locher an der Schnabeltourzel, spaltformig, schief gestellt, halbosten; Mundtoinkel mit Bartborsten (Fig. 1577.). Fuhe kurz, stark; Zehen bis zur Wurzel getheilt, Flu- gel lang, die ztoeite Schtoingfeder die langste. I. Die europlische Mandelkrahe. (Coracias garrula.) Fig. 1578. In Europa vertritt die gemeine Mandelkrahe allein eine nicht unanfehnliche Gattung und zugleich eine ganze Familie; ste batf inbesten zu ben schoneren ihrer Ver- toanbten, unb unter ben europaischen Vogeln zu ben schonsten gerechnet werben. Es scheint, als sollte bikse artenarme - Vertretung auf andere Weise aufgetoogen toerden, benn bie Verbreitung ber Mandelkrahe gehort zu ben grohten unb unbegranztesten unb finbet nur ba Schranken, too bie Harte bes Klima's unb bie Armse- ligkeit ber Natur bev Enttoickelnng zahlreicher Thier- formen hoherer Classett sich feinblich ertocist. Jener Vo- gel toirb als eigentlicher Wanberer nicht allein in ganz Europa, vom sublichen Schtoeben bis Malta angetroffen; sonbern er lebt auch am Senegal, in ber Berberei, in Syrien unb Armenien. In Suddeutschland ititb Sud- ruhlanb ist er haufiger als in Frankreich, too er nur in ber Provence in Menge angetroffen toirb ; um Gibraltar kennt ihn jebes Kinb, in Italien sieht man vom Marz bis September ihn aller Orten; in Malta unb Sicilien liegt er 5tint Verkaufe aus bei ben Wildprethandlern unb toirb ber Turteltaube als Gericht gleichgeschatzt, unb in ber Morea erfahrt er im Herbste unablassige Nachstellungen, weil er bann, bnrch reichliches Futter gentastet, als Leckerei gilt. Er besucht bie Lander um bas schtoarze Meer unb ben kaspischen See. Siebold unb Burger suhren ihn in ihrer Fauna von Japan an unb A. Smith zahlt ihn zu ben auf ber Wanberung in Subafrika eintreffenben Vogeln. Nur in bent uber- volkerten unb ber Natur stellentoeis ganz entfrembeten Englanb ist er sehr selten. In manchen Gegenben von Deutschlanb gehsrt er zu ben gemeinen Vogeln, an an- beren toirb er fast nie gesehen. Ueberall betoohnt er Walber von gemischter Art, am Liebsten solche, wo Nabelholz mit Birken unb Buchen toechselt, stieht alle bergigen Gegenben unb nieibet bas Jnnere sehr Hoch- stammiger unb baher vertoachsener unb bunkler Forste. Er kommt Anfang Mai's an, beginnt schon in ber ztoei- ten Halfte August's toieber fortzuziehen unb mausert sich nicht toahrend seines kurzen Sommeraufenthaltes. Rast- los streift er Herum, scheuel bie Dorfer unb nahert sich selbst einzeln stehenben Hausern nicht, fliegt so schnell als Tauben, unb laht sich nach Art ber Tummeltauben auf Einmal aus ber Lust Herabfallen. Ein neuerer Beobachter, ber 1839 Kleinasien besuchte, erzahlt, bah ber Anblick bieser raschen unb eigenthumlichen Betoe- gungen ber bort utigemein Haufigen Manbelkrahe ihn stunbenlang unterhalten Hade. Mit ihres Gleichen liegt biese im eroigen Kampfe, ber obenein sehr ernstlich, bis- toeilen sogar mit blinber Wuth gefuhrt toirb; beffer vertragt sie sich mitVogeln anberer Arten. Ihr rauhes weit tonendes Geschrei ist ziemlich gut in bem Namen Rake, ben sie an vielen Orten tragt, angedeutet. Nie- mals sieht man mehrere zusantmen, selbst nicht toahrenb ber Zugzeit, unb am Wenigsten bulbet sie Gesellschaft toahrenb bes Aufsuchens ober Geniehens ihres aus Jn- secten unb Wurmern bestehenben Futters. Uarrell ist wohl ber einzige neuere Ornitholog, ber unter ihren Nahrungsstoffen auch toeiche Beerett auffuhrt; beutsche Beobachter stellen biese Neigung zu pflanzlichem Futter entschieben in Abrebe. Junge Frosche sinb vor ihr nicht sicher. In ber Wahl ihres Bruteortes scheint ste sich ganz nach ber Oertlichkeit zu beguemen. Nach Naumann, Temminek u. A. legt sie bas Nest in Baumhohlen, 10 — 12 Fuh uber ber Erbe an. Der Bau besteht eigentlich nur aus einer ziemlich unorbent- lichen Ausfutterung ber naturlichen Hohle mit Gras- Halmen, Febern unb Thierhaaren unb ist, toiebie Mehr- zahl ahnlichcr Bruteorte ausnehmenb schmutzig, toeil bie Gelegenheit zum Herausschaffen ber Unreinigkeiten sehlt. Auf Malta, wo Baume selten sinb, baut bie Manbelkrahe, wie Vieillot erzahlt, an ebener Erbe; in ber eben so kahlen Berberei bezieht steLocher steiler Fluh- user, unb Pennant melbet Aehnliches von ben im