ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

Mit 950 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 298 Forrige Næste
148 V øg e 1. Uicrtc Vr-nung. Funfte Familie. Plattschnabe 1. Die Plattschnabel haben einige austere Aehnlichkeit mit den Fliegenfangern und sind Wirklich von einigen Ornithologen zu denselben gestellt ivorben; fie entbehren indessen jene Auskerbung des Obetkiefers, welche die achten Fliegenfanger auszeichnet, und besitzen Hingegen die verwachsenen, den Schreitfutz bildenden Zehen der Heftzeher. Sie nahern stch unverkennbar den Eisvd- geln, Halten wie diese in der Nahe der Gewasser fich auf und leben von Jnsecten, die sie aus dem Uferschlamme hervorziehen. Alle gehoren dem fernen Auslande an, theils dem tropischen Amerika, theils dem indischen Ar- chipel, erreichen gewohnlich eine geringe Groste, besitzen keine besonders glanzende Farbung, entwickeln ein stilles, fast trauriges Wesen, leben einsam und scheinen toenig Jnstinct zu besitzen. Kennilich sind sie durch ihre Schreitsuhe, einen besonders platten und breiten, an der Wurzel mit Bartborsten umgebenen Schnabel, eine toeite Rachenspalte, abgerundete Flugel und mittellange Lause. VIII. Plattschnabel. (Todus.) Gattungscharakter: Schnabel lang, breit, sast oval, platt, dunn; Kieferrander fein gezahnelt; Ober- kieser mit kurzer Spitze und deutlicher Firste; Unterkiefer stumps, abgestutzt; Bartborsten toenig und dunn; Nasen- locher an der Schnabeltourzel, von einander entfernt, offen, abgerundet. Fuhe mitielmastig; Auhenzehen un- gleich, die dupere mil der mittleren bis zum dritten Gelenk, die innere bis zum ztoeiten Gelenk vertoachsen. Flugel kurz, die vierte Schtoingfeder die langste. Der grune Plattschnabel. (Todus viridis.) Fig. 1595* Der als Beispiel einer nicht unintereffanteu Gattung abgebildete Plattschnabel betoohnt alle toestindische Jn- seln und einen ansehnlichen Theil von Sudamerika, bleibt aber vielen Fremden und selbst manchen Eingeborenen unbekannt, toeil er die einsamsten oder, toie Sloane sich ausdruckt, die „besonders melancholischen" Orte dichter Walber bewohnt, alle ostene und sonnige Orte Ver- meidet und uberhaupt schlecht und ungern stiegt. Die Franzosen von Martinique nennen ihn Erdpapagai, toegen seiner grunen Farbe und der Sitte, mehrentheils am Boden sich aufzuhalten. Er sitzt stundenlang auf einem niedrigen Buschztoeige, den Kopf ztoischen die Schultern gezogen und ohne Betoegung, und Hat in dieser Hinbruienben Stellung ein ziemlich albernes An- sehen. Auch scheint er Gefahren nicht zu erkennen, denn Menschen ldsti er Hart neben sich kommen und entfernt fich erst dann, toenn die Hand stch schon ausstreckt, um ihn zu ergreisen. Das Futter besteht ausschliehlich in Jnsecten, die am User aufgelesen oder auch iin Bor- uberfliegen gesangen toerden; in beiden Fallen mogen sich die fein gezahnelten Schnabelrander sehr nutzlich er- toeisen und das Festhalten auch des kleinsten Jnsects moglich machen. Biiffon schreibt irrihumlich diesem Vogel einen angenehmen Gesang zu; er vermag nur leis zu zwitschern. Sein Nest soli er, nach einigen Berichten, wie der verwandte Eisvogel in Etblochetn anlegen, nach anderen am Boden unter Buschen verbergen; es besteht ans Baumtoolle, Federn, Moos und anderen weichen Stoffen und enthalt 5 blaugrunliche Eier. An Groste nbertrifft der grune Plattschnabel den Zannkonig um ein Geringes; er ist obenher schon grun, unten weist, an der Kehle scharlachroth, an den Seiten rosenroth. Die Steistsedern sind gelb. IX. Kellenschnabel. (Eurylaimus.) Gattungscharakter: Schnabel kurzer als der Kops, stark, platt gebrnckt, an der Wurzel breit; Kieser- tdnber nach Snuen eingerollt; Oberkiefer mit deutlicher Firsie; Unterkiefer an der Spitze gekrummt, an der Wurzel gerad (Fig. 1596.); Nasenlbcher ander Schnabel- tourzel, rund, offen. Fuhe stark; Zehen znsammen- gedruckt, die mittlere von der Lange des Laufes; Krallen grost, kraftig. Flugel kurzer als der Schtoanz. Javanischer Kellenschnabel. (Eurylaimus javanicus.) Fig. 1597. Hinstchtlich der Lebensweise und der meisten Sitten kommt der indische Kellenschnabel fast ganz uberein mit dem amerikanischen Plattschnabel; diese Gleichheit deutet auf eine nahe Vertoandtschaft, die im Bane des Schna- bels stch austerdem noch zu erkennen giebt. Man sindet den javanischen Kellenschnabel nicht allein auf der Jnsel, von toelcher er den Namen tragt, sondern auch auf Su- matra; toahrscheinlich fehlt er auch dem indischen Fest- lanve nicht. Ueberall bewohnt er iiur die dichtesten und einsamsten Walder und giebt in ihnen solchen Stellen den Borzug, roo undurchdringlicher Urtoald die schmalen Fluffewiemii dunkeln Geroolben nbetragt. Ernistetda- selbst an ben einsamsten Orten und Hangt sein Nest uber dem Wasserund, toie die Webervogel, nn der Spitze eines Astes auf, der toeit uber das Ufer Hinausreicht. Seine Nahrung besteht aus Jnsecten und Wurmern, die er am Boden zusammensucht; stiegend scheint er den Fang tncht zu betreiben. Die vorherrschende Farbe ist schon wein- roth, am Borderkopfe schtoarz, am Hinterhalse braun, an den Flugeln schtoarzbraun; ztoischen den Deckfedern erster und zweiter Reihe lauft ein gelber Streif; die Schwanz- deckfedern sind schtoarz mit gelben Spitzen; die Fuhe braungelb. Der Schtoanz erscheint unregelmahig ge- steckc und gestreift, auf der Firste gelb, an den Randern schtoarz. Die Lange betragt 11 par. Zoll. Vierte (Ordnung. I o chz e H e r. Das toesentliche austere Unterscheidungsmerkmal der Jochzeher besteht in der Fustbildung. Ihre Zehen sind so eingelenkt, dah die austere Borderzehe neben die Hin- terzehe zuruckgeschlagen steht, also ztoei Zehen nach vorn, zwei nach hinten gerichtet sind. Bistoeilen behalt diese austere Borderzehe so viele sreie Betoeglichkeit, dast sie in gewohnlicher Weise nach vorn gedreht toerden kann; geschieht dieses, so ist freilich der Charakter des jochze- Higen Fustes fur den Augenblick aufgehoben, und jene Zehe empfangt dann den Namen einer Wendezehe. Die Hinterzehe besitzt gemeinlich eine ansehnliche Lange und Starke, alle Zehen stnd mit langen, starken, gekrummien Krallen betoaffnet, roelche das Anhaken anBaume leicht machen und in Gemeinschaft mit den Steuerfedern, beten starre Schaste als unbefieberte Spitzen Hervorragen, ben Korper im Klettern unterstutzen. Manche Klettervogel ober Jochzeher bebienen stch auch bes Schnabels toahrenb bes Kletterns, viele gebrauchen benselben mit groster Fer- tigkeit zum Zerstoten sauler Baumstamme unb entwickeln hierbei eine staunenswerthe Kraft unb Geschicklichkeit. Dieses wichtige Organ erscheint in bieser Orbnung man- chen Abanberungen unterworsen. Bei ben meistenJoch- zehern nbertrifft es ben Kopf an Lange, ist balb lang, kegelformig, gerab, kantig, stumpffpitzig unb sehr Hart, balb gebogen, nicht felten mit Hackenfotmiger Spitze verfehen, bistoeilen auf ben Schneiben gezahnt, in einer Familie sogar von abenteuerlicher Groste unb eigen- thumlichem inneren Bane. Die Zunge ist meist bunn ober auch wurmformig unb bei mehreren Gattungen so eingerichtet, bah sie toeit hervorgefchnellt toerben kann unb als Werkzeug bes Ergreifens bient. Zur Nahrung toerben sehr verschiebene Stoffe gewahlt; suste unb saft- reiche Fruchte unb olige Saanien lieben bie Papagaien, von Jnsecten, zumal von ben Larven berselben, sowie von kleinen Wurmern leben bie Spechte unb bieKukuke; anberen unb Heineren Bogeln toerben bie Tukane nach Art ber Raubvogel gefahrlich, obtoohl sie auch Fruchte freffen; Honigkukuke nahren sich vom Honig toilber Bienen; Battvogel stub fast ben Omnivoren gleich zu achten; Schneibetvogel stellen kleinen Reptilien nach, verschmahen aber auch Jnsecten nicht. Die meisten stub auf bie Walber als eigentlichen Wohnort ange- toiesen, ein Umstanb, ber bie sehr ungleiche Berbreitung erklart; sie toerben besonbers haufig in toarmen Lanbern angetroffen unb bilben bort groste geographische Grup- pen, toelche entroeber uber ziemlich enge Granzen gar nicht hinausgehen, toie bie Tukane bes tropischen Amerika, ober boch, an thermometrische Bethaliniffe gebunben, auherhalb ber toarmen Zone butch verhalt- nistmahig toenige Arten vertreten roerben , toie bie Pa- pagaien. Die toeiteste Berbreitung lastt sich an ben Spechten toahrnehmen, von welchen einzelne Arten fast bis zum Polarkreis streisten, toahrenb anbere aus bie Aeguatoriallanber beschrankt bleiben. Selten sinb sie mit Fahigkeit zum Singen begabt; bie Mehtzahl besitzt eine enttoeber rauhe ober auch burchbringenve, aber nichts toeniger als melobische Stimme. Sie leben in Mono- gamie unb nisten zum grosten Theile in hohlen Baumen ober in Lochern, bie sie mittels ihres starken Schnabels erweitern; mehrere Arten unb sogar ganze Gattungen halten gesellig zusammen unb konnen (z. B. Papagaie) hierburch sur Laubtoirthe zu sehr unangenehmen Nach- barn toerben; anbere (z. B. Spechte) erblickt man nur paarweis ober einzeln. In ihrem Wesen Herrscht gemeinlich viele Lebhastigkeit; rustige Kraft spricht aus ihren Betoegungen unb ihrer Thatigkeit. Die einzige Ausnahme machen vielleichtbie melancholischen, ber Ein- samkeit unb Ruhe zugethanen Trogon. Als eine recht naturliche Gruppe kann man ubrigens bie Klettervogel nicht gelten lassen, benn im Ganzen begrunbet sich ber Begriff ber Orbnung eben nur auf ben ettoas toanbel- baren Charakter ber Kletterfuste, toahrenb in ber Schna- belform, ben Nahrungsstoffen, ben Sitten unb nicht minber in bem austeten Ansehen bie grostte Mannich- saltigkeit herrscht. Bon neueren Ornithologen toirb baher bie Zahl ber Gattungen unb ber Umfang ber Orb- nung sehr beschrankt unb Aufnahme in bie letztere nur solchen Bogeln zugestauben, bie nicht allein achte Klet- terfuhe besitzen, sonbern auch kletternb stch bewegen unb biese Art ber Fortbewegung als bie fur sie naturlichste unb leichteste im Borzuge toahlen. Es Hat inbeffen biese Zerfallung fur praktische Ztoecke eben auch ihre Un- beguemlichkeiten. Am Ersten vermieben toirb ber Ein- bruck unnaturlicher Zufammenstellung, toenn man bie in ihrem vollen Umsange belaffene Orbnung in bie zwei Unterabtheilungen ber Wenbezeher unb ber eigentlichen Klettervogel spaltet unb bie ziemlich schars charakteri- firten Familien in moglichst naturlicher Reihe sich folgen lastt. Es umfastt ubrigens biese Orbnung eine bebeu- tenbe Zahl von Bsgeln, bie, mehrentheils ettoas unter Mittelgroste, im llleuhersten ettoa einem Raben an Kor- permaste gleichkommen, selten zur Letchengtoste Herab- sinken, burch Fatbenglanz ober boch butch grelle Gegen- satze ber Farbung sich auszeichnen unb zum Theil als bie intelligentesten ihrer ganzen grosten Claffe sich be- toahren. Erste Unterotbnung. Wendezehe r. Die Wenbezeher haben einen meht ober minber ge- bogenen Schnabel, mittelmahig hohe, eher schwache als starke Fuste; bie austere Zehe steht gewohnlich nach Hin- ten wie bei ben achten Jochzehetn, kann aber auch nach vorn gebreht toetben. Erste Familie. Kukuke. Det Schnabel ber Kukuke ist zusammengebruckt, auf ber Firste mastig gebogen, ber Rachen bis unter bieAugen