ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
Jochzehcr. Vogel. 151 Maulbeeren scheinen ihm eben so willkommen zu fein als Raupen, kleinere und welchere Jnseeten und beson- ders die fettleibigen Nachtschmetterlinge. Jm Herbste nahert er sich gern den Garten und versteht es, aus den reifenden Trauben mit genauer Wahl die grotten und besten Beeren auszusuchen. Gelegentlich laht er fich, um eine Schnecke oder einen Wurm zu ergreifen, aus den Boden nieder, obgleich er sich auf demselben, durch die kurzen Fuhe gehindert, nur mUhsamunb unbeholfen bewegt, wackelnd einhergehc und durch kurze Seiten- sprunge sich vorwarts zu helsen sucht. Man steht ihn felten auf einem unbeschutzlen Zweige sitzen, denn wo irgend die Oertlichkeit es gestattet, verbirgt er sich, um auszuruhen, nicht hoch uber der Erde zwischen den bich- testen Buschen. Das Nest wird, ohne besondere Wahl des Baumes, auf einem Horizontalen Aste, oft kaum 5 Fuh uber dem Boden, befestigt, hat eine gewohnliche, flache Gestalt, besteht aus trockenen Reisern und Gras- Halmen und beweist eben nicht tiiel Kunsttrieb. Das Weibchen legt in daffelbe 4—5 etwas verlangert ovale, Hellgrune Eier. Werden diese nicht zerstort, so begnugt sich das Aelternpaar mit einmaliger Brutung; im ent- gegengesetzten Falle versucht es seinen Verlust zu ersetzen. Die Jungen erhalten meiche Jnsectenlarven zur ersten Nahrung und werden gegen den Herbst sehr fett, indessen nur von den Creolen von Louisiana als jagdbar be- trachtet. Wilson, vem bie.europaischen Forschungen unbekannt waren, fand den Magen dieses Kukuks in- wendig mit gelblichem Haar dicht uberzogen und Hat nicht angestanden, daffelbe fur dort erzeugtes zu erklaren und sogar die Abflcht zu deuten, welche die Natur bei Herstellung einer so ungewohnlichen Bildung gehabt haben komite.— Die Farbung ist obenher erdbraun, unten weih; die auhersten Schwanzfedern sind ganz weih, die uachsten am unteren Ende weih, an der Wurzelhalfte schwarz; der Oberschnabel sticht durch gelbe Farbung von dem schwarzen Unterschnabel stark ab. 3. Vaillant's Kukuk. (Cuculus Vaillantii.) Fig. 1602. Nach neueren Ansichten zerfallt die ehemalige Gattung der Kukuk in funf bis sechs besondere Gattungen, deren Kennzeichen freilich nicht immer so scharf flnd, wie Zoo- logen fruherer Zeiten es verlangten. Der Kukuk Vail- lant's reprasentilt eine dieser Gruppen (Oxylophus Swainson's), die, im Ganzen durch wenige wesenkliche Punkte unterschieden, am Ersten noch von den typischen Arten der alten Gattung abweicht durch einen ansehn- lichen Federschopf und geringe Umanderungen in den Umrissen der Flugel und des Schnabels. Als Vater- land wird die Westkuste Asrika's angegeben. Das Ge- steder ist obenher schwarz, mit metallgrunem Schiller, eine Binde uber das nittere Ende der Schwingfedern, das auhere Ende der Steuerfedern und der Bauch find weih; auf der Kehle verlaufen schwarzliche Striche, den Kopf ziert eine Federhaube, die Flugel sind zwar lang, aber abgerundet, indeni die funfte Schwingfeder die au- deren an Sålige ubertrifft, fte erreichen jedoch, zusam- mengefaltet, noch nicht die Spitze der Schwanzdeckfedern. Die Lange betragt 15 Zoll. 4. Der goldgrune Jtufuf. (Cuculus aureus.) Fig. 1603. Vaillant, der sich eben nicht durch Geschmack in der Namengebnng der von ihm zuerst beschriebenen Vogel auszeichnet, nennt diefen Kukuk, um ben Laut seines Geschreies zugleich auszudrucken, „Didrik". Aeuhere Schonheit und eben ,o umfangliche als zahlreiche Ver- breitung haben veranlaht, dah dieser Vogel in jeder ge- wohnlichen Sammlmig angetroffen wird. Gleich der Mehrzahl seiner die sudliche Hemisphare bewohnen- den Verwandten, zeichnet auch er durch einen starken Metallglanz sich aus. Die grune Oberseite leuchtet, je nachdem man sie wendet, nicht weniger als polirtes Gold, welches sreilich in dem schnmckloseren Weibchen dem rothen Scheine des uneblen Kupfers weicht. Auf dem Kopfe, den Hinteren Schwingfedern und vielen der Flugeldecken stehen gegen die Spitze hin weihe Flecken, und von der metallisch glanzend dunkeln Oberseite sticht die einfache, reinlichweihe Unterseite angenehm ab. Wie uberaus gewohnlich innerhalb kurzer Entfernung von der Capstadt dieser schbne Vogel sein muffe, laht wohl am Ersten aus der Angabe Vaillaut's sich abnehmen, dah sein Jager in kurzer Zeit 340 Jndividuen beider Ge- schlechter und jeden Alters erlegte. Jener Reisende glaubt ubrigens durch eigene Beobachtung die Frage nach dem Verfahren beantworten zu konnen, welches dieser Kukuk und vielleicht auch der europaische befolgt bei Uebertra- gung seines Eies in frenide Nester. Er tobtete ein Weibchen, welches im Rachen ein unversehrtes Ei ein- geschlossen Hielt, und erfuhr von seinem als Jager die- nenden Hottentotten, dah ein zerbrochenes Ei Haufig neden Herabgeschossenen Weibchen gefunden tvurde. Am Cap mag diese Thatsache bekannt gernig sein, wird je- doch unrichtig gedeutet; man halt dort den Goldkukuk fur einen Zerstorer fremder Eier und meint, dah er sich von denselben nahre. Er gehort ubrigens zu den klei- neren Arten seiner Gattung, wird nicht langer als 6Vs Zoll, ist oben prachtvoll dunkelgrun mit spiegelndem Goldglanze, unten reinweih; auf dem Kopfe stehen schmale weihe Streifen; die dunkelbraunen Flugel und der Schwanz sind weihgefleckt, an den Seiten der Brust verlaufen bronzenfarbeue, goldglanzende Streifen. Jm Weibchen ist die Farbung rothlichbronze; die hellen Ab- zeichnungen treten an ihm viel weniger deutlich Hervor. 5. Ter schwarze Kukuk. (Cuculus orientalis.) Fig. 1604. Asien besttzt eine kleine Zahl von Kukuken, welche, als besondere Gattung (Eudynamis) von einem engli- schen Ornithologen aufgestellt, durch unbedeutende Kenn- zeichen sich unterscheidet; der Schnabel ist stark, dick, der Unterkiefer nicht gebogen noch an der Wurzel eckig; die vierte Schwingfeder ist die langste der zugespitzten Flugel ; der Lauf erreicht noch nicht die Lange der langsten Zehe und ist obenher befiedert; die Federn des Hinter- ruckens und die Schwanzdecken zeichnen sich aus durch seidenartige Weichheit. Von dem als Typus dienenden schwarzen Kukuk weih man nichts weiter, als dah er auf den Philippinen nicht felten ist und Hauptsachlich von Beeren lebt; den Magen eiues genauer untersuchten, auf Mindanao getodteten sand man mit Beeren einer Caffytha angefullt. Mannchen und Weibchen weichen in Farbung sehr von einander ab; das Gefieder des ersteren ist schwarz mit Metallschiller, das letztere Hin- gegen erscheint glanzend braungrun, weihgefleckt, ist untenher weih und braungkun gewellt. 6. Der afrikamsche Raten.Kukuk. (Cuculus afer.) Fig. 1605. Man trifft an der Sudostkuste Asrika's vom Kaf- fernlande bis Zanzibar eine Art von Kukuk, welche fich von ben ubrigen burch bicken, spitzen, geraben, an ber Oberkieferspitze zusammengebruckten Schnabel, schiefe Nasenlocher unb zwolfseberigen Schwanz unterscheibet. Ban unb Ansehen erinnern theils an bie Heher, niehr noch an bie Raken, ohne jeboch vom Typus ber Kukuk sich ganz zu entfernen. Schon Vaillant ist biese Ver- mengung verschiebener Formen aufgefallen unb von ihm in einem Nanten angebeutetworben, ber bem oben gege- beneit beutschen entspricht. Man kennt bie Naturgeschichte bieses Vogels nicht, ber von Jnseeten unb Fruchten zu- gleich leben soll unb in gewohnlicher Weise brutet. Das Mannchen ist am Kopfe, Halse unb an ber ganzen Unterseite blaugrau, auf Scheitel unb Nacken schwarz- grun mit Kupferglanze, obenher grunblau, auf ben Flugeln, beren zwei ersten Schwingfebern bie langsten fiub, golbschimmernb. Das Weibchen ist rostbraun, mit bunkel eingefahten Febern unb schwarzbraunen Schwingen. II. Dchiieibenvogel. (Crotophaga.) Gattungscharakter: Schnabel mittelmahig, sehr zusammengebruckt, mit hochhervorstehenber, schnei- benformiger Firste, ungezahnten Ranbern; Nasenlocher an ber Schnabelwurzel, offen. Flugel abgerunbet, vierte unb funfte Schwingfebern bie langsten. Schwanz achtfeberig, abgestuft. Der gemeine Schneidenvogel; Ani. (Crotophaga Ani.) Fig. 1606. Ebenso wie Europa gewisse gesellige, bem Men- schen mit Furchtlosigkeit stch nahernbe Vogel besttzt, so Hat auch Westinbien unb Subamerika sie aufzuweisen. Unser Staar wirb bort burch ben Ani vertreten, ber freilich einer sehr verschiebenen Familie angehort, am Liebsten in ber Nahe kleiner Nieberlassungen sich auf- halt, grohe Walber sorgfaliig vermeibet unb burch sein lautes Geschrei, seine muthwillige Beweglichkeit unb sein Zusammenhalten in kleinen Schwarmen nicht roenig zur Belebung ber Lanbschaft beitragt. Ohne sich burch Vorubergehenbe storen zu lassen, treiben biese ihr lustiges Wesen in ben niebrigen Buschen, welche, uberall empor- schiehenb unb ber orbnenben Hanb bes Menschen wiberste- Henb, alle bebauete Lanbereien, Wege unb Walbranber einfassen. Vorzuglich gern besuchen bie Anis grohe Weiden unb naturlichen Savanen, bie wahrenb eines grohen Theiles bes Jahres ben Heerben znm Anfenthalte bienen. Frei von aller Scheu, setzen sie sich auf ben Rullen bes Rinbviehes unb lesen biesein bie schmarotzenben Jnseeten ab, unter welchen bie grohen unb sehr zahlreichen Zecken eine besonbere Laubplage ausmachen. Verscheucht, flie- gen sie eine kurze Entfernung unb fallen alsbalb wieber auf Busche herab; sie enischliehen sich selbst bann kaum zur Flucht, wenn ein verfolgenber Jager bei jebem Auf- fliegen einige aus ihrer Mitte herabschieht. Allerbings mangélt ihnen Gewanbtheit unb Ausbauer im Fluge, unb gleich ben Krahen, schreiten sie gern am Boben Hin unb Her, Jnseeten aufsuchenb ober wohl auch kleinen Eibechsen unb Frhschen nachstellenb. Dah sie auch Same- reien freffen, wie bisher behauptet worben, ist Hochst unwahrscheinlich. In Folge ihrer Nahrungsstoffe burch- bringt ein ubler Geruch nicht allein ihr Gefieber, son- bern auch ihr Fleisch so sehr, bah sie als ungeniehbar selbst vom Neger verworfen unb von Niemanb verfolgt toerben. Jm Nesterbane verfahren sie gemeinschaftlich, inbem sie eine Metige von biegsamen Reisern nnb Stengeln von Schlingpflanzen zusammentragen unb auf bem Aste eines nieberen Baumes ziemlich nachlasfig, unb ohne Verbergung zu versuchen, uber einanber aufschichten. In ber Mitte bieses Haufens bleibt eine suhbreite Hohle, welche 4 —6 Weibchen zur Unterbringung ber ge- meinsam bebruteten Eier bient. Nach anveren Nach- richten, bie bartitn glaubwurbiger sinb, weil sie an ahnliche Sitten anberer Vogel erinnern, bauen bie Anis zwar gemeinsame Colonien, allein bas Jnnere eines solchen Banes zerfallt in mehrere Abtheilungen, von welchen jebe einem einzigen Weibchen angehbri unb als Bruteort behauptet wirb. Die blaugrunen Eier sollen mit einer abreibbaren, weihlichen Kalkrinbe tiber- zogen sein. Neger lieben es, bie Jungen einzufangen, sie vollkommen zu zahmen unb sie Worte ber eigenen kauberwelschen Sprache zu lehreit, bie vom Ani mit groher Dentlichkeit wieberholt werben. — Man kennt mehrere Arten bieser Gattung. Die abgebilbete ist bie gewohnlichste unb von Cuba bis Rio Janeiro unb von Merieo bis Peru fast aller Orten anzutreffen; sie theilt vie bustere Farbung ihrer Verwanbten, wirb jeboch so- gleich burch geringere Grohe zu unterscheiben sein. Air Umfang ber Amsel gleich, hat sie einen langeren Schwanz, violettschwarzes Gefieber, bie einzelnen Febern amRanbe kupfergrun, glanzenb. Zwischen Jnbivibuen verschiebenen Geschlechts finbet ein auherer Unterschieb nicht Statt. Zweite Unterordnung. P a a r z e h c r. Erste Familie. GroHschnabe l. Zu ben abenieuerlichen ober boch ungewohnlichen Formen, an welchen bie Warmeren Gegenben ber Erbe auherorbenilich reicher finb als ber gestaltenarme Norbeti,