ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
Kuhuervoget. V o ge l. 191 nachtlichen Balzen und dem Herbeilocken der Hennen vom Marz an sich unermudlich erweisen. 3ur Nahrung die- nen verschiebenarlige Stoffe, im Sommer allerlei Znsec- ten, Blulhen, Blatter und Beeren, im Winter die Knospen von den meisten Laubholzbaumen und die wenigen fafti- gen Frfichte des niederen Gestrfipps, die unter der Schnee- decke sich erhalten haben mågen. Nehmen auch diese sparlichen Vorrathe ein Enbe, so tritt inzwischen das Frfih- jahr ein und spendel reichlich die Bluthenkatzchen der Waldbanme, die dann nicht verachtet werden. In Schottland und bem Norden Scandinaviens lebt, nach zahlreichen Berichten, das Birkhuhn fast nur von den jungen Trieben oder den reisen Fruchten der Moos- oder Sunipfbeeren , im Herbste von den Saanien verschiedener wildwachsender Hfilfenpflanzen. Die Henne bereitet ohne besondere Sorgfalt ihr Nest, gemeinlich eine flache Grube, an einem verborgenen Orte des Waldes und beginnt ge- gen Anfang Mai Eier zu legen , deren Zahl aus 12 — 14 anwachst, und welche den Hfihnereiem an Grohe gleichen, glattschalig und auf geblichem Grunde braun gefleckl sind. Die Brutung dauerl 3 Wochen ; die Jungen wer- den ausgesuhrt und mit Jnsectenlarven geffittert und er- langen nicht vor Ablaufe eines Monats die Fahigkeit, sich auf Banmezu schwingen. Viele erliegen in der ersten Zeit des Lebens den Nachstellungen der Raubthiere, und die Erwachseuen werden, mindestens im Hhheren Norden, z. B. in Sibirien, zahlreich den Jagern zur Beule, welche, hohe Schneefakle und Nahrungsmangel benutzend, man- cherlei Fallen und Schlingen zu stellen verstehen. Dem mit Feuergewehr allein gerfisteten Jager entgehen sie aither der Balzzeit sehr leicht und sind nicht minder schwer zu erlegen als der Auerhahn. In Schottland und Nor- Wegen, wo dieseJagd ein sehr beliebtes Wintervergnugen ausmacht, scheint man im Auffinden und Beschleichen der Birkhuhner niehr Uebung zu besttzen als in Deutsch- land. Petersburgs Markte werden im Winter stets mit bedeutenden Mengen von Birkhfihnern aus dem norblich- sten Provinzen des europaischen Ruslands und zum Theil aus Sibirien versehen, wo man den Fang beson- ders gut verstehen soll. Das Fleisch ist ungleich zarter als dasjenige des Anerhahnes. Das Mannchen wachst gegen 2 Fuh, wiegt bis 2^ Pfund und ubertrifft um ein Bedeutendes das Weibchen an Grohe; es ist dunkelschwarz, am Halse und auf dem Unterrucken durch stahlblauen Glanz ausgezeichnet, am Bauche iveih gefleckt, mit schnee- weihen llnterschwanzdecken versehen und mit Hochrothen, zumal in der Balzzeit sehr Hervortretenden warzigen Au- genkreisen geschmuckt. Ueber jeden Flfigel lauft eine weihe Binde; der Schwanz ist gabelformig getheilt, und die vier Seitenfedern desselben, von welchen die autzersten die langsten sind, krummen sich mit ihren abgestutzten Enden bogenformig nach Atthen. Das Weibchen ist obenhcr rostgelbbraun und mit reichlichen, in Querban- der gestellten dunkelbraunen Flecken angenehm gezeichnet; die grå^cren Flugeldecken haben weihe Spitzen, die kasta- nienbranne Brust ist schwarz guergebandert, der Schwanz undeutlich gegabelt, rostfarben, schwarz gefleckt und mit weihen, schwarzgestreiften Deckfedern versehen. 3. Das schwarze Waldhuhn. (Tetrao obscurus.) Fig. 1733. Nordamerika, ein an Wald-und Felbhfihnern keines- wegs armer Welitheil, besttzt am sogenannten schwarzen Waldhuhne einen Reprasentanten des europaischen Birk- huhnes. Man sindet diesen Vogel nicht in den offeneren und angebaueten Gegenben der sogenannten atlantischen Staaten, sondern nur in dem weit entlegenen, jedoch sehr ausgedehnten Gebiete des Nordwestens, jenseits der Ge- birgskette, welche die Gewasser des Missisippi von jenen dem grohen Ocean zuflromenden scheidet. Seine Sitten und Manieren soklen ebenfalls an die genannte nahe ste- hende europaische Art erinnern, benn er balzt und lebt wie diese und als strenger Tyrann in einem polygamischen Verhaltnisse, welches indeffen die eigentliche Fortpflan- zungszeitnicht uberdauert. Ein sehr besonderer duperer Charakter findet sich in dem leicht abgerundeten Schwanze, der aus 20 breiten, abgerundeten Steuerfedern besteht; eine so grohe und daher ungewohnlicheZahl von Schwanz- federn kommt auch bei dem weiterhin zu besprechenden Auerfasan ( Tetrao Urophasianus) vor, wo jedoch die Steuerfedern nicht rund, sondern schmal und scharf zu- gespitzt sind. DaS Mannchen der in Rede stehenden Art ist durchaus dunkelschwarz und weit groher als daS schwarzlich braune, ockergelb gefleckte und gebanderte Weibchen. 4. Cupido - Waldhuhn. (Tetrao Cupido.) Fig. 1734. Unter den amerikanischen Waldhuhnern fa tit dies auf durch seine Gewohnheit, sich auf sehr bestimmte Oert- lichkeiten und auf gewisse Districte zu beschranken, die es mit anderen nicht freiwillig vertauscht. Offene, trockene Ebenen, mit einzelnen Baumen dunn besetzt oder stuckweise mit knorrigen Buschstucken uberwachsen, sind ihm der bevorzugte Wohnort. Das Volk kennt diese Neigung und belegt daher gewisse Flachen in Neujersey, nuf Longisland bei Neuyork, in Pennsylvanien und in Kentucky mit dem Namen der Waldhuhn-Ebenen (grouse- plains). Weit jenseits der Grenzen der bevolkerten und wohl angebauten Staaten erstrecken sich uber einen gro- hen Theil des Landes vom Columbiaflusse bis tief nach Calisornien ebenfalls baumlose oder nur stellenweis be- waldete fruchtbare Ebenen, bie ebenfalls Tausende jenes schinen Waldhuhnes emahren. In menschenreicheren Gegenden verrath dieses meniger Scheu, zumal wenn ein Harter Winter ihm die Selbsterhaltung erschwert. Es nahert sich dann beobachtend den Meierhofen, wagt, Wenn es anfangs nicht verscheucht worden, sich auf die Hofe, inengt sich endlich zutraulich unter das Haus- geflfigel, um an feinem Futter Theil zu nehmen, und er- langt sogar ein fast gezahmtes Ansehen. Im Sommer dienen ihm mancherlei Beeren, in minder schneereichen Wintern Eicheln und BaumknoSpen zur Nahrung. Im April sammeln sich die Mannchen und liefern sich hochst erbitterte Gefechte, tummeln sich unter den lacher- lichsten Geberden nuf der Spitze beraster Ameisenhnusen, bnlzen und verfnllen dabei in eine kurzdauernde, jedoch Vollstanbige Verblendung. Wahrend jenes Zeitraumes schwellen am Halse des Mannchens zwei sonst schlaffe Hautlappen fo an, dah sie in Gestalt groher, Hochgelber Halbkugeln Hervortreten, eine gewiffermnhen im Reiche der Vågel beispieilose Bildung. Diese einem kleinen Hfih- nerei an Grohe wenig nachgebenden Auftreibungen sind mit Lust erffillt und beziehen sich augenscheinlich auf die Ver- starkung des Lockruses, der nus brei Inuten und scharf accentuirten Noten besteht, schon lange vor Sonnen- aufgnng fiber die Ebenen Hinschallt und erft nach neun Uhr aufhort, wo bie sich bekampfenden Mannchen schei- den und ihrem Futter nachzugehen beginnen. DerHahn wiegt ungefær 3% Pfund, ist 18 Zoll lang, das Gefie- der auf rostbraunem Grunde fein schwarz und weih guer- gebnndert,der kurze, abgerundete, dunkelbraune Schwanz ist am Ende grau. Oberhalb ber nackten Hautsacke des Halses steht sederseits ein Bfindel von ISVerlangerten, ausrichtba- ren, schmnlen und zugespitzten Federn, von welchen sfins schwarz, die fibrigen schwarz und braun gestreift sind. Auf demOberkopfe erhebt sich ein wenig bemerklicher Federkamm und oberhalb des Auges verlnuft eine Halbkreisformige Reihe orangengelber Warzchen. Das Weibchen ist viel klei- ner, Heller gefnrbtund entbehrt dieHnutfncke und Feberbfin- del des Halses, fotrie die nnckten Brnuenbogen bes Mann- chens. Man schntzt diese Vogel so hoch, bah in einigen Staaten auf der Erlegung eines jeden Stfickes zwischen dem 1. April und l.October eine Geldstrafe von 2% Dol- lar steht. Wie die meisten fihnlichen Gesetze wird auch dieses in den Ver. Staaten nicht beobnchtet. Im ge- meinen Leben kennt man bort bas Cupibo- Walbhuhn unter beni Namen bes HeibenhuhnS (Heath-henn). 5. .Das Kragen,Waldhuhn. (Tetrao Umbellus.) Fig. 1735. 1736. Das Kragen - Walbhuhn behauptet in Norbamerika einen sehr ausgebehnten Bezirk. Man finbet es eben nicht selten in Pennsylvanien, wo es Fasan gennunt wirb, von ba sfiblich bis in bie Hochlanbe Georgiens, norblich bis Moose-Fort an ber Hubsonsbay, sonach von 32° — 50° n. Br. Weiter westlich scheint es immer gemei- ner zu iverben, inbent es fast in jebem Walbe von Ken- tucky angetroffen wirb, und Lewis und Clark sind ihm sogar jenseits ber Felsgebirge und an 3000 Meilen von ber Mfinbung des Missisippi entfernt begegnet. Im Ge- gensatze zu dem vorhergehenben Cupibo-Wnlbhuhne ver- meidet es offene Ebenen unb wohnt eigentlich nur in Ge- birgSwalbern, vorzugsweise in solchen, bie nus Balsam- kiefer , Hemlocktanne unb anberen immergrfinen Bau- men bestehen unb von schnellfliehenben Bachen burch- schnitten iverben. Der Geselligkeit abgeneigt, lebt er einzelu ober hochstens paarweis, unb Gesellschnsten ober Volker, wie deutsche Jager sagen wfirben, von niehr als 4 — 5 Stfick gehoren selbst im Winter unb baher nach ber Paarungszeit zu ben Seltenheiten. Das Mannchen rust seine Gefahrtin im Frfihjahre, bisweilen auch zu anberen Jahreszeiten mittelst eines sehr eigenthfimlichen trommelnben ober rollenben Tones, ber. selbst in ber Nahe gehort, wie nus weiter Ferne kommenb klingt unb von bem Fremben leicht fur bas Murmeln eines sehr entfernten Donners genommen werbeit kann. Er wirb keineswegs burch die Athmungswerkzeuge, sonbren durch rasches Schfitteln ober Schlagen mit ben Flfigeln Hervor- gebracht. Auf einem Baumsturzel ober uingefallenen Stamme einer bichtverwachsenen Walbgegenb stehenb, entfaltet bas Mannchen feinen Schwanz, senkt bie Flfigel, zieht ben Hals so zusammen, bah bie einen Kragen bil- benden Seitenfebern besselben sich emporrichten, blaht ben ganzen Korper auf wie ein Truthahn unb fangt an wie bieser stolz unb stnttlich Herumzuschreiten. Nach einigen Minuten beginnt es mit steifen Flfigeln in schneller Folge kurze Schlnge auszuffihren, es laht biese immer schneller nus einanber folgen, bis sie zuletzt, nicht niehr unterscheibbar, bas beschriebene rollenbe Gerausch er- zeugen. Solche besonbere Nebungen nimmi es am Hau- figsten bes Morgens unb Abends vor, inbeh gefallt es sich in ihrer Wieberholung bisweilen auch zu anberen Ta- gesstunben. Sie Verrathen es natfirlich bem Jager, ber gerabe keine grohe Vorsicht anzuwenden braucht, um sich zu nahern unb zum Schusse zu gelangen. Man erzahlt, bah hin unb wieber bie Schfitzen verstehen soklen, auf aufgeblasenen unb eingetrockneten Rinbsblasen ein jenem Trommeln fo ahnliches Gerausch hervorzubriiigen, bah bie getanschten, einenNebenbuhler vermuthenbenHnhne Herbei- eilen unb leicht geschossen werben. Das Weibchen verbirgt mit vieler Sorgfalt seinen Brfiteort unter Bfischen ber bun- kelsten Walborte unb legt im Mai 9 — 15 Eier. Nach Wilson's Bericht verrath es ungemein viel Liebe zu ben Jungen, ffihrt biese nus, beobachtet jebes Zeichen von Gesahr unb wenbet die sonberbnrsten Listen an, um den Versolger ber Familie von ber wahren Spur abzulenken. Beibe Geschlechter fliegen mit vieler Kraft unb Ausdauer unb unter einem Inuten, schwirrenben Gerausch, welches wie bei anberen Hfihnern, zumal bei unseren genteinen Rebhfihnern, burch bie Harte ber Fahnen unb Unbieg- samkeit ber Schnfte ber Schwingfebern entsteht. Aus- gescheucht fliegen sie eine weite Strecke, ehe sie wieber im Walbe niebersaklen. Dennoch werben sie von ben sehr geschickten Jagern Norbamerikas in solcher Menge erlegt, bah bie Markte ber grohen Seestabte von ihnen im Spat- jahre erffillt sinb. Im September unb Oktober soklen sie besonbers fett unb barurn sehr wohlschmeckend fein, weil sie dann von ben zahlreichen Arten von Heidelbeeren unb zumal an der sehr aromatischen, fogenannten Reb- huhubeere ( Gaultheria), beren Geruch sich bem Fleifche rnittheilt, reichliches Futter finben. Das Mannchen niiht 18 Zoll, ist obenher kastnnienbraun unb mit wel- lenformigen Querbanbern unb Flecken von schwarzbrau- ner Farbe angenehm gezeichnet; auf ben Schultem tragt es Bfinbel langer, fammetschwarzer, grunfcbiltetnber Febern, bie, von beiben Seiten aufgerichtet, einen Kragen um ben theilweis nackten Hals bilben. Der I8feberige