ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
Wabvogel. Voge l. 235 mit der sehr feinen Spitze ausroårls gefrummt, wenn auch nicht so stark wie bei der nåd?flen Gattung, den Sablern oder Avosetten. 3. Der australtsche Strandreiter. (Himantopus pectoralis.) 818.1879. Gould, welcher diesen Vogel an den sudlichen und westlichen Kusten Neuhollands entdeckte, halt ihn sur den Vertreter einer neuen Gattung (Cladorhynchus), weil die Spannhaut nicht allein das åuhere Zehenpaar, sondern alle drei Zehen verbindet. Die Lebensart ver- halt sich genau wie bei den eigentlichen Strandreitern. Der Korper ist weist, uber die Brust laust ein schwarz eingefahles, sonst kastanienbraunes Band, welches roahr- scheinlich nur in der Forlpflanzungszeil deutlich Hervor- tritt, Flugel und Bauch stnd schwarz. X. Sabler. (Recurvirostra.) Gattungscharakter. 'Schnabel sehr lang, dunn, plattgedruckt, auswarts gekrummt; Oberkieser gegen die fast Hånlige Spitze sehr biegsam; Nasenlscher in einer bis vorn verlaufenden Furche. Beine lang, dunn; Fuhe vierzehig; Vorberzehen durch Halbe Schwimmhaut verbunden; Hinlerzehe hoch eingelenkt, sehr kurz und unvottkommen. Flugel spitzig; erste Schwingseder die langste. Ter btaufutzigc Slbler. (Becurvirostra Avocetta.) Fig. 1880. Die gemeine Avosette bewohnt den gråsten Theil der ostlichen Halbkugel, wird an allen Seekusten, die nord- licheren ausgenommen, gesehen und scheinr int Jnneren der grofen Continente nur da zuruckznbleiben, wo sehr grohe Wassermafsen sich ausbreiten. Am caspischen See und am Baikal wird sie in ansehnlichen Mengen beobachtet, an der Ostsee und in Holland erscheint sie als Zugvogel alljåhrlich im Mårz und April, und un das Mittelmeer lebt sie als Standvogel. Auch im Suden Englands ist sie haufig, verbringt bort fogar ge- wohnliche Winter und halt wåhrend dieser ungunstigeren Jahreszeit in kleinen Flugen gufammen, die an den Mundungen der Fluffe, auf Schlammbånken und in Seefumpfen zur Zeit der Ebbe ihre Nahrung fuchen. Der uilgemein dunne und elastifche Schnabel kann nicht zur Ergreisung irgend gråficrer Seethiere dienen, erweist sich aber da sehr nutzlich, wo im feinen, aber zahen Schlamme sehr kleine Krnstenthiere und Mollusken sich verbergen. Er wird mit fo lebhaster and entfchiedener Bewegung unb in fo fchneller Folge in ben Schlamm gestohen, bah man aus ber Ferne meinen komite, er biene nur, um rasch bie Oberfiåche zu fchlagen. Jeber folcher Stoh tragt aber bem unermublichen Vogel irgenb eine Bente ein. Im Sommer leben bie Avofetten paarweis unb wåhlen in ben Sumpfen einen trockeneren Ort fur bas Nest, welches eben nur aus einer kleinen, mit ver- trockneten Sumpfpflanzen auSgefutterten Grube besteht unb 4 olivengrunliche, fchwarzbraun gesieckte Eier ent- hålt. Beibe Gatten bruten abwechfelnb; bie mit Flaum bebeckten Jungen brechen am 18. Tage Hervor. Um Neugierige ober sonst Unwillkommene aus ber Nåhe bes Nestes zu verlocken, bebienen sie sich fast berselben Lift wie bie Stranbreiter.. Sie fliegen in ber Regel niebrig, jeboch schnell, laufen gefchwinb, fchwimmen, wo es nåthig wirb, waden bis an ben Bauch in baS Wasfer, finb fcheu unb tlng, schlafen am Tage auf einem Beine stehenb unb verlegen ihre Thatigkeit meistens auf bie Morgen- unb Abenbstunben. Das Gefieber ist rein weih, ausgenommen Kopf, Nacken, Schwingen unb eine auf bem Mantel verlaufenbe Långsbinde, welche zusammen schwarz finb; bie Beine finb schieferblau. Vierte Familie. Schnepfen. Die unterscheibenben Merkmale ber schnepfenartigen Wabvogel bestehen in ber gleichmåhigen Befieberung ber Zugelgegenb, dem langen, dunnen, weichen und bieg- samen Schnabel, dem Vorhandensein einer Hinlerzehe und dem bunten, gefleckten oder gebånderten Gefieder. Der Kopf ist groh und kugelig, die Stirn steigt sehr gewålbt empor, die grohen Augen liegen hoch und weit nach hinten; den Schnabel uberzieht eine danne, aber weiche and nervenreiche, daher sehr empfindliche Haut, die nach dem Tode schnell eintrocknet und jenen als Tastorgan brauchbar macht. Manche Arten Haben am Schnabel einen besonderen Muskel, welcher, wåh- rend die Hintere Hålfte der Kiefern geschlossen bleibt, die Spitzen derselben von einander entfernt. Diese Ein- richtung gestattet dem Vogel, aus einem engen, den Schnabel umschliehenden und mittels desselben in die Erde gebohrten Loche Wårmer hervorzaziehen, die sich zwar in der Tiefe verbergen, aber tastend entdeckt werden. Man Hat diese eigenthåmliche Art, die Beate zu ergreifen, mit dem Saagen verglichen und daher die Schnepfen, roenn auch nicht glåcklich, Saugvogel genannt. Die Riechfåhigkeit ist wahrscheinlich sehr scharf und mag eben fo auf bie Beate Hinleiten, wie bas bei vielen Arten zam nåchtlichen Sehen eingerichtete Auge; nach vvrn verlångern sich bie spaltformigen Nasenlocher in eine fast bis zar Schnabelspitze aaslaafenbe Furche. Alle Schnepfenvogel besttzen ein bebeatenbes Flugver- mogen, lieben wafferreiche Gegenben ober Halten sich in feachten, bankeln Walbungen auf, finb meistens nur aaf Ebenen zu Haus, Wanbern regelmåhig ober streifen umher als Slrichvvgel. Sie nisten an ber Erbe unb legen gemeinlich vier befvnbers gefvrmte, an bem einen Enbe fehr stumpfe, am anbern fehr fpitze Eier, bie fie im Neste mit bem spitzen Enbe gegen bie Mitte gerichtet unterbringen, um Raum moglichst zu sparen. Viele haben sehr fchmackhafteS Fleifch unb gehoren baher zu bem geschåtztesten Feberroilb. Verbreitet finb fie uber bie ganze Erbe. Jhr Gefieber ist niemals sehr auffållig gefårbt, allein nicht felten mit fehr zarten Zeichnungen gefchmåckt. l. Brachvogel. (Numenius.) Gattungscharakter: Schnabel lang, bunn, ge- bogen, runb, fast stumps; Oberkieser mit verbreiterter, glatter Spitze, ben Unterkiefer uberragenb; Nasenlocher in einer nicht ganz bie Spitze erreichenben Furche. Beine hoch; Fuhe vierzehig; Vorberzehen burch eine Spann- haut vereinigt; Hinlerzehe mit ber Spitze auftretenb. 1. Groper Brachvogel. (Numenius arquatus.) Fig. 1881. a. 1882. Die Brachvogel, von roelchen Europa zwei Arten befitzt, wanbern regelmåhig zroischen Norben unb Suben, leben am Meeresstranbe, an Seen, Flahufern, Moråsten unb selbst auf feuchten Miesen, freffen Jnfeetenlarven, Mårmer, Schnecken unb Beeren, haben einen gemesfenen, ernsten Gang, fetzen sich niemals auf Båume, fliegen gut, anhaltenb unb hoch unb Lilben wåhrenb ber Wan- berung anfehnliche Gefellschaften, bie in ber Fortpflan- zungszeit zu Paaren sich auflofen. Sie nisten auf bem Sanbe ber User ober zwifchen bem nieberen Grafe feuchter Triflen. Ihre Jungen entwickeln sich so schnell, bah fie fast unmittelbar nach bem Ausfchlupfen bie eigene Nahrung zu suchen vermogen. Månnchen unb Weib- chen laffen sich ånherlich kaum unterscheiben. Der so- genannte grohe Brachvogel bewohnt ben Norben ber alten Welt, ist zumal in Schweben unb Ruhlanb gemein, verbringt ben Winter in Norbafrika, Westafien unb Subeuropa, trifft ein an feinen Bruteorten Enbe Mårz, verlåht sie wieber im September unb bleibt bisweilen, wenn ber Winter nicht zu Hart ist, im Jnneren von Deutschlaitb zuruck. Seinem bentschen Namen entfpricht er roenig, benn auf Ackerfelber taft er sich feltener nieber als auf morastige ober boch feuchte Orte, wie Haiben, Viehtveiben unb Triften, giebt aber uberall ben Ufergegenben ben Vorzug, roeil er ba leicht genug ben Schnabel in ben Schlamm verfenken unb feine Nahrung finben kann. Wenige anbere Wabvogel finb fcheuer ober vorstchtiger; lgufenb, wabenb, fchroimmenb ober fliegenb entzieht er sich leicht ben Nachstellungen unb låht, roenn er eine sichere Hohe erreicht hat, gleichsam triumphirenb, ein lautes Pfeifen erfchallen. Auf ben flachen Jnfeln ber Oreaben unb Hebriben verfammelt er sich zu Taufenben an geroiffen, von zahllosen Genera- tionen nach unb nach benutzten Bruleplåtzen; bort banet er in ber Mitte anberer fein eigeneS Nest, welches auS einer flachen, fchlecht auSgefutterten Erbgrube besteht, aber wo moglich unter bem Schutze von Haibekraut- buschen ober unter anberem Gestrupp verborgen liegen muh. Die 3 — 4 olivengrunlichen, braungefleckten Eier follen fehr fchmackhaft fein unb roerben foroohl an ber beutschen Norbseekåste alS anch in Englanb forg- fåltig gesammelt unb theuer bezahlt; auch bas Fleisch gilt fur fehr zart unb roohlfchmeckenb. Die Anfangs mit gelblichroeihem Flaum bebeckten, bunkel gefleckten unb gestreiften Jungen erlangen innerhalb 6 Wochen ihr vollstånbiges Gefieber unb verlaffen bann bie Ael- tern, von roelchen sie bis bahin sorgfåltig gepstegt unb muthigst vertheibigt worben sinb. Der laute, fast krei- fchenbe Ruf „Kurli, Kurli", roelchen bie Aeltern zorn- erfullt ansstohen, wåhrenb sie in grohler Nåhe ben Kopf bes nahenben Feinbes umkreifen, wirb zwar Nie- manb mit Furcht erfullen, kann aber Mitleib mit jenen Hervorbringen. Ausgewachfene Månnchen messen mit bem 4 Zoll langen, rothlichgrauen Schnabel gegen 2 Fuh, sinb obenher bunkelbraun mit rothgelben Feber- rånbern unb Flecken, unten weihlich mit bunkeln Schmitzen, haben eine weihliche, braungefleckte Haube, Weihen, ans 12 Febern bestehenden Schwanz unb Bur- zel, fchieferfarbene Fuhe. 2. Der kleine Brachvogel. (Numenius phaeopus.) Fig. 1883. Diefe zweite Art von Brachvogel brutet noch norb- licher als bie vorhergehenbe, z. B. auf Kamtfchatka, auf ben Tunbra's ber Eismeerkuste, in Lapplanb, Jslanb unb um bie Hubfonsbay, Wanbert aber im Winter bis zum Aeguator unb fogar uber benselben Hinuber nach Java unb Neuhollanb. Vielleicht ist aber ber austra- lische Vogel speeifisch verfchieben, minbestens rourbe bas Vorkommen berselben Art an entgegengefetzten Polen eine sehr grohe AuSnahme von ben Regeln ber geogra- phischen Verbreitung barstellen. Zetlanb ist ber einzige Punkt ber britischen Jnseln, wo ber kleine Brachvogel nistet. Auf Jslanb kommt er Enbe Aprils an, legt 4 otivengrune, braungefleckte Eier, nåhrt sich von Wur- mern unb kleinen Weichthieren, lebt gesellig unb gleicht uberhaupt in Sitten ber ersten Art. Er entfernt sich schon Enbe August aus bem Norben, wirb im September in Deutschlanb gesehen, uberwintert aber nicht, miht 16 Zoll, ist obenher bråunlich afchgrau, weih gefleckt, Hat auf ber bunkelbraunen Haube brei weihe Långs- binben, schieferblaue Fuhe, rothgrauen Schnabel. 11. Pfulfchuepfe. (Limosa.) Gattungscharakter: Schnabel lang, runb, weich, burchaus biegsam; Oberkiefer an ber stumpfen, bicken, glatten Spitze etwas zuruckgebogen; Nasenlocher in einer bis zur Spitze verlaufenben Furche. Fuhe vierzehig; Vorberzehen Halbgeheftet; Hinlerzehe mit ber Spitze auftretenb (Fig. 1884.). Flugel mittelgroh. Erste Schwingfeber bie långste. 1. Die grope Pfulschnepfe. (Limosa melanura.) Fig. 1884. Die Mehrzahl ber Pfulschnepfen wirb ebenso wie bie beschriebenen Brachvågel als eigentlich norbisch anzu- sehen fein; schon Deutschlanb will ihnen als Bruteort nicht recht behagen, unb baher wåhlen fie im Vorzuge bie bem Polarkreife genåherten Jnseln unb Kusten zum Sommerausenlhalte unb sinb bei uns eigentlich nur als zwei Male im Jahre vorubereileube Manberer bekanul. Auf bem Zuge ruhen sie aus an unferen Kusten, theils auch an ben Binnenseen, zumal roenn biese leicht ge- salzenes ober brakisches Waffer haben. Die mitten im Sommer im Jnneren Deutfchlanbs gesehenen mag man ohne Gesahr fur verirrte ober burch einen Slttrin ver- schlagene erklåren. Die Pfulschnepfen sinb furchlfante, am Tage nicht scharf fehenbe Vogel, bie ihre Nahrung am Liebsten in ber Dårnmerung ober auch bes NachtS 30 *