ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
234 Voge l. Siebente Vrdnung. er sehr fett gesunben toirb. Er gehort zu den schoneren der einheimischen Vogel, hat bunfelgrunen, broneeschil- lernden Mantel, rostrothen Burzel; ein breiter Ring- kragen, Kops, Federbusch und Schnabel sind tief schwarz, die Beine fleischroth; im Winter werden Kehle, Sugel und ein Strich uber den tingen schmutzigtoeih. Der Schtoanz Hat am Ende ein weisies und schwarzes Band; an den Jungen, die obenher gelb gesleckt erschei- nen, ist die Schtoanzspitze rostroth. Die Lange betragt 14 Zosi, die Klasterweite 30 Zoll. Vil. Steinwalzer. (Strepsilas.) GattungScharakter: Schnabel kurzer als der Kopf, kegelformig, vom etwas nach vben gebogenund zu- sammengebruckt; Oberkiefer an der Harten Spitze keilfbr- mig ; Nasenlocher ritzenartig, durchgehend, halb geschlvssen. Fusie kur; ; Unterschenkel ganz befiedert ; Sehen inittellang, fast ganz getrennt; Hinterzehe hochgestellt, mit der Spitze auftretend. Flugel svitzig ; erste Schwingfeder die langste. 1. Der Halsband - Steinwalzer. (Strepsilas interpres.) Sig. 1874. Der Gattungsname der Steinwalzer bezieht sich auf die durch den starken Schnabel moglich gemachte Ge- wohnheit dieser Vogel, grosiere Kiesel und andere am Ufer liegende Gegenstande umzukehren, um zu den Wur- mern und kleinen Krustenthieren zu gelangen, die unter jenen sich zu verbergen pstegen. Man kennt nur eine Art, die aber so ausierorbentlich weit verbreitet ist, dasi von Nowaja Semlja bis zum Borgebirge der guten Hostnung und von der Hudsonsbah bis zur Magalhaens'- Strasie wohl faunt eine Seekuste bekannt ist, an Welcher sie nicht vorfomint; man hat sie in Japan, den Moluf- ken, Neuguinea, Neuholland, ganz Europa und Afrika gefunden. Streng genommen ist der Steinwalzer in allen Welttheilen ein Kalte liebender, ausierordentlich weit ziehender Wandervogel. Obgleich er auf beiden Halbkugeln sich den Polen moglichst nahert, um zu bruten, so wandert er doch im Winter gcgcn ben Aequa- tor; in Deutschland nirgends sehr Hanfig, wird er wah- rend seiner Reise im April und ruckkehrend im August beobachtet, verweilt aber niemals in dem Jnneren, son- dern eilt den Seekusten zu. In England kennt man ihn als einen vom August bis April uberwinternden, ziemlich gemeinen Vogel, auf dem Festlande nirgends, indem er am Mittelmeere die rauhesten Monate ver- bringt. Auf seinen nordischen Bruteorten wird er im Sommer zu Tausenden angetroffen. In feinent ganzen Wesen, dem Fluge und Laufe, der Lebhaftigkeit, der Nei- gung, sich durch lautes Pfeifen horbar zu machen, und der Wahl des Futters gleicht er den ubrigen Strand- laufern. Neber die Art der von ihm gewahlten Brule- orte lasil sich etwas Ausschliesiliches nicht sagen. Man sindet sein in einer Grube des Bodens destehendes Nest bald nah, bald fern vom Strande, bisweilen in Felsen- spalteu, wo es z. B. von Hewitson in Norwegen entdeckt ward, bald im Sande der MeereSufer, andere Male zwi- schen Herumliegenden und Schutz gewahrenden Steinen oder Wachholdergestrauch und Buschen von Haidekraut, die auf den meisten der nordischen Jnseln nicht fehlen. Die 3 —4schmutziggrunen, bald nur graupunktirten, bald gefleckten Eier werden im Juni gelegt und zwei Wochen lang bebrutet. Der vollkommen ausgefarbte Steinwalzer ist obenher auf schwarzbraunem Grunde rostgelb gefleckt, Hat schwarze Oberbrust und Halsband, weisie Kehle und Mundwinkclfleck, weihen Unterrucken , Stiru - und Nackenbinde. Neber den Burzelgeht ein schwarzes Band. Die Fusie sind orangenroth; die Lange betragt 9 Zoll. VIII. Ansterufischer. (Haematopus.) Gattungscharakter: Schnabel viel langer als der Kopf, gerad, stark zusammengedruckt, Hart; Nasen- locher an der Schnabelwurzel, schmal, spallformig, durchgehend, Halbgeschlossen, in eine Furche verlangerl. Beine kurz, kraftig; Fusie ohne Hinterzehe; auheres Zehenpaar durch eine bis zum ersten Gelenk reichende Spannhaut verbunden. Flugel grosi; erste Schwingfeder die langste. 1. Der europlische Austernfischer. (Haematopus ostralegus.) Sig. 1875. Gleich dem Steinwalzer gehort auch der gemeine Austernflscher den verschiedensten Landern an; er be- wohnt ganz Europa bis zu dem Polarkreise und einen grosien Theil von Asien und Afrika, darf aber mit eini- gen ihm sehr ahnlichen in Amerika und am Cap leben- den Berwandten nicht verwechselt werden. Anden nord- lichen Kusten Deutschlands und in ebenso niedrigen und ebenen Strandgegenden Englands kann er sogar als ein sehr gemeiner Vogel gelten. In England Halt man ihn allgemein fur einen Standvogel, auf dem Festlande wandert er Hingegen regelmatzig zwischen Nor- den und Suden, konimt an im April und zieht im August und Semptember davon, um am Mittelmeere zu uber- wintern. Im Jnneren bleibt er selten zuruck und wåhlt niemals so hohe und felstge Kusten, wie Norwe- gen sie theilweis darbietet, zum Aufenthaltsorte. Er ist gesellig, lebhaft, klug, sehr scheu, fliegt schnell, schwimmt sogar ziemlich geschickt, lauft geschwind und sindet seine Nahrung theils dadurch, datz er in dem Seeschlamme Herumwadet, theils durch Stillstehen auf einzelnen, vom Wasser umgebenen Steinen und Belauern der herbeischwimmenden kleinen Krustenthiere und Wur- nier. Mit vielem Geschick lost er Napfschnecken und ahnliche Weichthiere von den Felsen, allein eine Fabel ist es, dasi er im Stande sein sollte, sogarAustem zu ostnen. Das Thier der Miesmuschel sindet mau allerdings oft in seinem Magen; wie er zu demselben gelangt, ist schwer zu sagen, denn die Schaale zu zerbrechen vermag er nicht. Vielleicht ergreift er jeneS, wenn es dieSchaa- len offnet, und reisit es Heraus, ehe es sich schliehen kann, oder er frisit die Todten, deren Kalkhulle stets auf- gesperrt ist. Wurmer Holt er aus dem nassen Sandbo- den des Seeufers mittels des langen Schnabels Hervor. Durch lauten Schrei warnt er alle andere Seevogel vor dem Feinde, der ihm, wie vorsichtig er sich auch Herbei- schleiche, nicht entgeht, und bringt unter den oft unuber- sehlichen Schaaren einen allgemeinen Aufruhr Hervor. Ebenso wie er in grosien Gesellschaften wandert und ein- sanieS Leben nicht liebt, so ausiert er gleichen Trieb auch in dem Zeitraume der Fortpflanzung. Unmittelbar nach der Ankunft am Bruteorte sucht'er sich ein Weibchen, dem er mit Treue anhångt, wahlt aber zum Neste einen Platz, wo theils andere Familien seiner Art, theils uber- Haupt Seevogel sich niedergelassen haben. Es enistehen daher auf angemessenen Orten, besonders auf begrasten Flachen in der Nahe des Strandes ganze Colonien, in welchen die mannichfachste Thatigkeit Herrscht, aber auch der argste Larm ausbricht, sobald eiwas Verdachtiges naht. Statt eines befseren Banes wird eine Grube ausgescharrt und mit einigen Halmen ausgefuttert; diese geringen Vorkehrungen genugen zum Schutze der 2—3 ziemlich grosien, braunlichgelben, violettgrau oder dun- kelbraun gesteckten Eier. Das Weibchen brutet gegen 3 Wochen; beide Gatten beweisen bei Vertheidigung ihrer zartlich geliebten Jungen viele Enlschlofsenheit, suchen aber, wo irgend moglich, den Feind von dem Neste durch mancherlei List abzuziehen. Das Mannchen z. B. umschwirrt jenen unter lautem Geschrei und sucht ihn unvermuthet in andere Richtungen zu verlocken, und das Weibchen verlaht, sobald der Warnungsruf erschallt, seine Eier, lauft schweigend in einige Ferne und schwingt sich dann erst empor, um in das Schreien des Mann- chens einzufallen. Das Fleisch des Austernfischers ist nicht genietzbar. Er gehort ubrigens zu den schoneren der europaischen Seevogel, ist untenher weisi, an Kopf, Hals und Mantel schwarz, hat orangenrothen Schnabel, dunkelsteischsarbene Fusie, uber die Flugel eine weisie Binde und misit 16 Zoll. Im Winterkleide ist das Schwarz viel weniger gesattigt und nicht so ties; ein weisier Halbmond erscheint dann auf der Gurgel. IX. Strandretter. (Himantopus.) Gattungscharakter: Schnabel langer als der Kopf, dunn, fast gerad, cylindrisch; Kieferrander einge- zogen; Nasenlocher in einer bis zur Schnabelmitte ver- langerten Furche. Beine sehr lang, dunn, biegsam; Fusie dreizehig; ausiere Zehen durch breite Spannhaut verbunden, innere schwach geheftet; Hinterzehe fehlt. Flugel zugespitzt; erste Schwingfeder die langste. 1. Der rothfuHige Strandreiter. (Himantopus rufipes.) Fig. 1876. 1877. Die Beine der Strandreiter haben eine so unverhalt- nisimahige Lange und Dunne und sind dabei so biegsam, dasi man faunt begreift, wie sie vor Verlepung geschutzt werden fonnen, zumal da sie zum Schwimmen gebraucht werden, sobald der Vogel bei dem Herumwaden auf eine tiefe Stelle fonimt. Fast scheint es, als ob derselbe tvegen sener Schwache der Fusie feltener auf festem Lande laufe und einer halb schwimmenden Bewegungsart den Vor- zug gebe. Die befannten Arten der Gattung Halten sich auch nur in Landern auf, welchen grosie Moraste, Seen oder uberschwemmte Niederungen nicht fehlen. Der euro- Paische oder rothfusiige Strandreiter gehort daher im west- lichen Europa und selbst in Deutschland zu den seltenen Vo- geln und hat sein eigentlicheS Vaterland in Ungarn, dem sudlichen Ruhland und einem grosien Theile Asiens; in diesen kalteren Gegenden erscheint er im Fruhjahre als von Suden fommender Zugvogel und verlaht sie wieder im September. Sehr lange und spitzige Flugel gestalten ihm mit reisiender Schnelligfeit die Luft zu durch- schneiden. Zur Nahrung bienen ihm Wurmer, Fisch- laich unb Wasserinsecten. Er ist gesellig, nicht scheu unb wirb des schmackhaften Fleisches toegen aus Ungarn in Menge nach Wien gebracht. Seine Eier legt er auf zusammengetragene Stucken abgestorbenen Rohrs, macht aber fein eigentliches Nest. Mantel, Flugel, Nacken und Hinterhaupt sind glanzend schtoarz, alle ubrigen Korpertheile sind toeisi, die Beine hochroth; der 21/2 Zoll lange Schnabel ist tchwarzlich. DieLange des Korpers betragt ohne Schnabel 12Soll, der Beine 9Zoll. 2. Der merieanische Strandreiter. (Himantopus mexicanus.) gig. 1878. Unter den toenig zahlreichen, jedoch uber die ganze Erde vertheilten Arten dieser Gattung ist die in Nord- amerifa gemeine, zuerst in Merico entdeefte von Wilson genauer beobachtet toorden. Sie erscheint an den Kusten von Neujersey gegen Ende Aprils in fleinen Gesellschaf- ten, die sich alsbald in noch fleinere Haufen auslosen, um fortan ungetrennt getoisse Salzsumpst und von der Fluth des Meeres angesullte Pfutzen zum Wohnort zu erwahlen und zu behaupten. In der Nahe solcher fleiner Wasserbecken legen 6 —8Paare ihr Nest gemein- sain an, indeni sie so viele Halttte und Schilfblatter zu- sammentragen, dasi mit der Zeit und durch jortgesetztes Ausbessern und Vergrosiern eine Plattform von einigen Fusi im Umfange und 2—3 Pfund Getoichl entstehen , faun, auf deren Oberflache besondere Vertiefungen die einzelnen Nester darstellen. Diese enthalten gemeinlich 4 lehmgelbe, schtoarzbraun gefleckte Eier. Die Herum- streifenden Mannchen eilen zum Schutze der Nester Her- bei, sobald sie einen Feind bemerfen; sie fteigen senfrecht enipor, stosien Herab und umfreisen jenen mit Horizontal ausgestreeften Fusien und unter lautem, angstlichen, toie „Klick, Klick" flingenden Schreien, lasstn sich endlich nieder, stehenda auf halb zusammengefnickten Beinen und mit zitternden Flugeln und sehen aus, als toaren sie im Aeuhersten erschopst und unfahig zur Flucht. Alles dieses ist aber nur List, um den Eindringling zur Ver- folgung zu verlocken und von dem Neste abzuziehen. Hinsichtlich des Fluges, Ganges und der Fahigfeit zum Schwimmen gleichen sie den europaischen Strandreitern; vertoundet versuchen sie zu tauchen, nehmen sich indessen dabei nicht besonders geschickt. Sie verlassen Nord- amerifa, um in Westindien und Sudamerifa Winter- quartiere zu suchen. Die Farbung ist im Ganzen fast toie an der europaischen Art, jedoch spielt das Schtoarz des Mantels u. s. to. in Stahlgrun; ber Schnabel ist