ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
246 V o g c l. Siebente Oibnung. mer, Schnecken, aber auch die Saameii maitcher Pflanzen, zumal der Graser, vermehren sich monogamisch und legen gelbliche, grunliche oder roeigliche, in Ler Regel in angenehmen Farben gefleckte Eier. Man kennt meh- rere Arten au8 verschiebeiien Welttheilen. Eine der gemeinsten nitter den europaischen ist das Wiesensumpf- huhn oder, mit dem volksthumlicheren Namen bezeichnet, der Wachtelksnig, der als des Nachts reisender Zug- vogel bei unS ungewbhnlich spat, im Mai, erscheint und im September dadonzieht, ubrigens von der Breite Mitteldeutschlands an bis nach Lappland, in ganz Rug- land und Sibirien, aber nicht in Italien gefunden wird. Im gemeinen Leben gilt er ost fur feltener, als er roirklich ist, benn in der Kunst, sich so zu verbergen, bag gewbhn- liche Beobachter von seiner Anroesenheit keine Ahnung haben, ubertrifft er noch bie Wasserralle. Seinen Na- men verbankt er theils ber Farbung, bie allerbings an bie Wachtel erinnert, theils bent Umstanbe, bag er zur Ernbtezeit in Gesellschaft ber Wachtel auf Getraibefel- bern herumstreift; weil er viel groger ist als biese, bie ihm sonst ganz fern steht, so hat bas Volksvorurtheil in ihm eittett naturlichen Beherrscher berselben gesehett. An Schnelligkeit unb Geroanbtheit ubertrifft er nicht alleitt biese gerabe nicht fchroerfalligeren Huhttervogel, sonbern alle anbere Waber unb selbst bie Rallen. Er fchlupft mit ber Behenbigkeit einer Mans attt Boben Hin, versteht es, jebe Unebenheit, jebett Grasbuschel ober Baumwurzel unb zumal bas Gestrupp zu benutzen, roel- ches an Walbranbern gewohnlich ist, Wiesen unb Gra- ben einsagt ober an schlecht gehaltene Heckett anstogt, verschwinbet vor ben Augen bes Beobachters in ost ganz unbegreiflicher Weise unb fonimt in grogerer Ent- fernung wieber zum Vorscheitt. Schnell lausenb ver- mag er sich bttrch sehr kleine Oeffnungen zu zwangen unb kriecht auf bent Bauche rasch tinter bicht zusammen- gewirrten Brombeerranken unb fogar tinter Kornman- beln Hin. Nur zufallig mag man ihm nahe kommen; er ist so ausmerksam, hort so scharf unb roagt so wenig, bag er bie Flticht ergreift, sowie er einen Menschen auf 40—50 Schritte Entfernung entbeckt Hat. Sein Leben verbringt er ungesellig unb legt sein Nest nie in ber Nahe von Gattungsverwaiibten an. Das Manitchen verrath sich zur Fortpflanzungszeit burch weithin hor- bare, knarrenbe Tone, bie titan mit ber mehrmals roieber- Holten Sylbe „Knarp" verglichen Hat unb am Besten soll baburch nachahnten koniten, bag titan uber bie Zåhne eines starkerett, zwischen ein Paar Bretchen eingeklemnt- ten Kammes mit einettt bunnen Holzstabe Hin - unb Her- fahri. Die Paarung erfolgt im Mai, unniittelbar nach ber Ankunft. Man weig nicht, od beibe Gattungen bei bem Bane bes Nestes sich betheiligen, welches in einer ausgetieften unb kunstlos ausgesutterten flachen Grube besteht. Die 7—9 gelblichen, violettgrau punk- tirten unb etwas gefleckten Eier roerben gegen 20 Tage bebrutet unb vom Weibchen angstlich gehuthet. Die Anfangs mit schroarzent, roolligen Flauttt uberzogeneit Jungen folgen sogleich ben Aeltern unb erhalten bie Flugfertigkeit mit Enbe ber sechsten Woche. Das Ge- fieber ber Erroachsenen ist in seiner Farbung anspruchs- los, obenher gelblichaschgrau unb gesteckt vermoge bes bunkeln Mittelfelbes jeber einzelnen Feber; uber bie Seiteit bes gelblichroeigen Bauches lansen zahlreiche rothlichbraune Querbinben; bie Flugelbecken sinb rost- braun, bie Beine rothlichbraun; ein aschsarbener Brauen- streis zieht sich ziemlich roeit nach ginten. Der oben braune, tinten roeigliche Schnabel migt 1 Zoll, ber gatize Bogel 10 Zoll. 2. Das gesprenkelic Sumpfhuhn. (Crex porzana.) Fig. 1906. Diese zroeite Art von Sumpfhuhn zahlen viele Orni- thologen zu einer besonbern Gruppe, bie von Einigen sogar als Gattung betrachtet roirb, bie sie Rohrhuhn genannt haben, unb roelche burch langere Zehen, soroie burch niebrigeren unb schlattkeren Schnabel abroeicht. Die hierher gehorenven Arten halten sich vorzugsweis an Geroaffern auf, mit Hochschilfigen Ufern unb einer j kraftigen Vegetation breitbl^ttriger Wasserpstattzett. Sie schroimmen gut unb aus freient Antriebe unb nicht, roie viele anbere Wabvogel, nur bantt, roenn Verfol- gung sie zroingt, tauchen vortrefflich, setzen sich zroar roohl auf Zweige ber bem Waffer itahen Bauttte, ver- tiesen sich aber nicht in Walber unb besuchen auch nicht trockene Wiesen ober gar Getraibefelber. Zum Fliegen entschliegen sie sich ungern, bewegen sich in ber Luft mit unverkeunbarer Attstrengung, fallen nieber, sobalb sich Gelegenheit bietet, lansen schnell unb gebtickt unb verstehen es beinahe eden so gut als bie Rallen, burch geschickte Verbergung sich plotzlich unfichtbar zu machen. In Sitten, Wahl ber Nahrung unb in ber Art ber Fortpflanzung gleichen sie ubrigens ben anberett Suntpf- huhnern. Die abgebilbete Species, bie hin unb roieber unter bem Namen ber Wiesenschnarre sehr bekannt ist, beroohnt als Zugvogel im Sommer bas gemagigte Eu- ropa, geht nicht norblicher als Subschweben, stnbet sich aber in Sibirien unb Westasien unb verbringt ven Winter in Subeuropa unb Norbafrika. In bergigen Gegettben roirb sie nie gesehen, sonbern nur in solchen Ebenen, roo groge Rohrteiche nicht fehlen. Zroischen ber hohen Vegetation von Schilf, Rohrpumpen, Rieb- gras unb Binsen verbirgt sie sich am Tage; ihre Thå- tigkeit beginnt bes Nachts, benn eine sast schrankenlose Furchtsamkeit kann sie sogar bahin bringen, eher Hunger zu ertragen, als sich ber Gefahr bes GesehenroerbenS auSzusetzen. Sie lauft geroanbt zroischen bem Rohre unb Grase unb auf Wafserpstanzen Hertint, nickt babei mit bem Kopfe unb schnellt ben Schwanz entpor, stogt einen kurzen, mit „Quit" ober „Girk" verglichenen, sehr unmelobischen Rus aus, fliegt nur im Nothsalle unb mit Herabhatigeitben Fugen. Jhr Nest dauet fle niemals auf trockenen Bobett, sonbern attfbie mit Wasser umgebenen moorigen Rasen, roelche burch bie Wurzeln ber Riebgraser unb Binsen mitten im Sitmpfe gebilbet roerben. Sie unb ihre Verroanbte gébrauchen babei bie Vorflcht, bie Stengel unb Blatter ber umstehenben Sumpfpflanzen so itieberzuknicken, bag fie bett Bau ver- bergen, ber ubrigens von ntehr Sorgfalt zeugt, als sonst bei verwanbten Vogeln unb aus einer Art von burchstchtigem, jeboch ziemlich festen Flechtroerke von Schilfblattern unb allerlei Halmen unb Stengeln besteht. In bas mit trockenen Sumpfpflanzen ausgefutterte Jnnere legt bas Weibchen 9 — 12 rostgelbliche, roth- lichgrau punktirte unb gefleckte Eier, roelche 21 Tage bebrutet roerben. Die Jungen finb nicht allein, roie biejenigen ber vorhergehenben Gatlungen, mit schroarz- roolligent Flaum bebeckt, fonbern auch mit gleicher sruh- zeitiger Beweglichkeil verfehen unb entroickeln fich schnell. In Italien soll bieses Sumpfhuhn gleichfalls bruten, tni Fruhjahre in Mettge mittels Netzen gefangen unb als Leckerbiffen geschatzt sein. Es migt nur 8 Zoll in ber Lange, ist obenher aus olivenfarbigetit Grunbe brautt gesteckt, an Hals unb Brust grau mit vielett roeigen Punkten gesprenkelt, an ben Seileti unb bent Burzel bunkelgrau mit roeigen, schwarz eingefagten Querbinben, auf bem Oberkopfe braun. Die Beine sinb roachsgelb. Hl. Teichhtthll. (Gallinula.) Gattungscharakter: Schnabel kurzer als ber Kops, gerab, mehr hoch als breit; Oberfiefer in eine nackie, in bie Stirn ubergreifenbe, unbefieberte Platte verlangert; Nasenlocher spallformig, burchgehenb. Beine mitlelhoch; Laus zusammeitgebrucki; Vorberzehen sehr lang, ganz gelrennt; Hinterzehe kurz. Flttgel miltel- grog, geroolbt; zroeite unb brille Schroingfeber bie langsten. 1. Grunfupiges Teichhuhn. (Gallinula chloropus.) Fig. 1907. Die Galltlng Teichhuhn ist ben vorhergehenben in allen Beziehungen sehr verroanbl, naherl fich inbessen ben e.genllichett Schroii>unvogeln noch roeit ntehr als biese. Sie roirb in allen milberen Klimaten ber Erbe burch Arten verlrelen, bie in ihren Sitten sehr uberein kommen unb baher, roetin auch mit Unrechl, lange Zeit fur ibentifch gehalten roorben finb. Von Mitlelgroge unb burch runbe Korperformen noch ntehr sich auszeich- itettb als bie anberen Waffethuhner, theilen sie nicht bie Buntheit berfelben, sonbern haben in ber Regel gleichartigere, obroohl nicht unangenehme Farbungen. Der Bestimmung zum Leben aus grogeren, jeboch stillen Wasserbecken enlsprechen sie burch ungemeine Ferligkeit im Schroimmen unb Tauchen unb beroahren fich uber- Haupt mehr als Schroimmvogel, benn hochst ungern entschliegen ste fich zum Fltige, ber ihnen Beschroerbe zu machett scheint unb balb roieber ausgegeben roirb. Auch bemachtigen sie sich ihrer Nahrung, bie aus kleineren Wafferlhieren besteht, nteistens nur schroimmenb, sel- leiter inbettt sie langsam unb ohne besonberes Geschick auf ber Decke von Suntpfntoofen unb Wasserpflanzen bahinschreileit. Sie leben in Monogamie unb nisten aus ben t'iber bas Wasser Hervorragenden Schilsbuscheln, inbessen immer fern von ben bem Menschen trockenen Fuges zuganglichen Stellen. — Das genteine Teich- huhn beroohni immer noch einen sehr grogen Theil ber Erboberflache, roenn auch aus ben genauen Unierstt- chungen tteuerer Oritithologeu hervorgehi, bag bie Teichhuhner ber enilegettsten Gegettben Asiens unb Amerika'S, bie man fur ganz gleich achiete, fich als Arten roirklich unterscheiben. Bonaparle hat sogar be- roiesen, bag bie auf ziemlich gleicher Breite in Norb- amerika lebenben Teichhuhner mit ben unferen nicht ver- roechselt roerben burfen. Bei allen Diesem bleibt bie Aehnlichkeit zroischen ben von ben Aniipoben in uttsere Sammlungen gelangenben unb ben einheimischen Jnbi- vibtien eine augerorbentlich groge. Das als unver- anberliche Species erkanitle europaische Teichhuhn befitzt einen sehr roeilem Verbreitungsbezirk, minbestens auf ber norblichen Halfte ber alten Well. Von Portugal bis Japan mag es keinen irgenb geeigneten Lanbstrich geden, ben es vollkommen vermiebe, unb an ben tneisten Orten gehort eS zu ben gemeinsten Suntpsvogeln. Im Suben tritt es auf alS Stanbvogel, in Deuifchlanb alS ein Wanderer, ber, beS Nachts feinen Weg burchmessenb, im April unb Mai einzeln, nicht in Schaaren ankommt unb noch vor Einlritt ber Winterfroste fich roieber ettt- fernt. Mil Vorflcht roahlt es sogleich nach ber Ankunft feinen Wohnort, nieinalS einen bem Austrocknen unter- roorfenett Teich, fonbern immer tiefere Beckett, mit klarent, roenn auch im Gefchtttack fumpfigen ober bra- kischen unb obenher mit allerlei fchroimmenben Pflanzen debecklen Waffer. Rings Herum mug aber hoheS Schilf stehen unb, roo irgenb moglich, Einfamkeit Herr- fchett. Mil vieler Aufmerkfamkeil beobachtet es stets bie Umgebuttgen; balb verbirgt es sich im Schilfe, ober es laucht, balb fchroimnit es roeit unter ber Oberflache fort unb kommt in sicherer Ferne erst zum Vorfcheine, ober es gebraucht roohl bie List, ben Korper ganz unter bas Waffer zu verfenken, nur Hals unb Kopf Hervor- ragen zu laffen unb itt folcher Slelluttg so underoeglich zu verharren, bag eittem ungeublen Atige bie Enlbeckttng fchroerlich gelingen kann. Neberrafcht am Lanbe, roo eS mit zehn unb mehr Genvfsen ben Sonnenschein in behaglichem Niebersitzen gerit geniegt, springt es auf, enllauft mit groger Schnelligkeit unb sturzt sich Halb- fliegenb in bas Wasser, uitt burch Tauchen bem Blicke zu enlgehen. Wo es nie gestort roirb, erlangl eS Be- rougtfein beS geroahrten Schutzes unb legt folche Zahm- Heit zu Tage, bag es mitten unter ben Hausenten Herum- fchroimmt unb bie Vorubergehenben kauin beachtet. Zur Nahrung bienen ihm kleinere Wasserthiere aller Art unb auf jeber EntroickelungSstufe; auf bas trockene Lanb geht es nicht, um fein Futter zu fuchen. Seine Stimme ist laut; feine Fortpflanzung gefchieht in schon erwahnter Weife. Die Farbung ist ziemlich einfach , auf bem Mantel olivenbraun, auf bem Kop fe, am Halfe unb an ber Unterfeite fchiefergrau; bie Stirnplatte ist lebhast roth, bie Fuge finb grun.