ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

Mit 950 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 298 Forrige Næste
Schwimmvogel. Vogel. 255 keinen Wiberstanb und wird auf dem Lande leicht mit der Hand ergrisfen. Mit Pinguinen anderer Arten vermengt er sich nicht und brutet noch am Ersten zwi- schen Pelekanen. Die Weibchen graden zum Bruten eine Vertiefung mittels des SchnabelS, werfen die Erde mit den Fuhen heraus und geden den Eiern keine beson- dere Unterlage. Capitain Carmichael erwahnt in seiner Beschreibung der Jnsel Tristan d'Aeunha, bah der ge- Haubie Pinguin dort an der Mundung der nach dem Meere offenen Schluchten zwischen hohem Grase in un- zahlbaren Mengen lede und Tag und Nacht ein aus groher Entfernung horbares , klagendes Geschrei ertonen lafse. An Grohe ubertrifft er kaum eine grohe Ente, hat einen rothen, 3 Zoll langen, an den Spitzen Haken- formig ubergekrummten Schnabel, schwarze Oberseite, Weihe Unterseite, uber jedem Auge einen blahgelben Streif, der an den Schlafen zu einem 4 Zoll meffenden, nach Willkuhr aufrichtbaren Federbusche wird. Die Fuhe sind orangengelb. 3. Der Brillen < Pinguin. (Aptenodytes demersa.) gig. 1933. Der die Gattung Manchot (Spheniscus) vertretende Brillen - Pinguin verdankt seinen Namen einem weihen Brauenstreise, der, am Halse hinablaufend, mit dem weihen Mittelhalse verschmilzt und weiterhin sich bis an die Seiten des Rumpfes verlangert; auf der Ober- seite ist er schwarz, untenher weih und gegen 26 Zoll lang. Sein Verbreitungsbezirk begreist ebenso die Sub- spitze Afrika'S als Sudamerika's, von Cap Horn bis Valparaiso und dem Plata. An allen diesen Kusten auherordentlich zahlreich, ist er besser beobachtet und beschrieben worden, als seine Verwandten. Jm Schwim- men entwickelt er dieselbe staunenSwerthe Fertigkeit, wie jene und geht sehr weit auf das Meer hinaus; zwischen dem hohen Tussok-Grase, welcheS die unfruchtbaren Kusteninseln der Maluinen und des Feuerlandes bedeckt, lauft er fast so schnell wie ein Saugethier, indem er die kurzen anch beim Tauchen nutzlichen Flugel gleich Vor- derfuhen gebraucht. Die Bruteorte werden durch ge- meinsame Anstrengung vieler Tausende angelegt und von diesen gesellschafilich bezogen; fle bestehen in viereckigen moglichst geebneten Flichen, von welchen alle Steine weggelesen und an drei Seiten als Umwallung aufge- schichtet sind, zeriallen durch regelmahig sich kreuzende Gange in kleinere Bierecke, die wiederum in Nestplatze getheilt sind. Das Weibchen verlaht das Nest nur dann, wenn das nahe Mannchen es ablost. In diesen grohen Republiken herrscht ubrigeus strenge Ordnung; die Bewohner verrathen bei allen ihren Handlungen eine deutliche Uebereinstimmung, und nur das Geschrei, wel- cheS wie jencs des EselS klingt und Zuruckbeugung des Kopfes zu erfordern scheint, schallt unregelmahig und in Einem fort aus tausend Kehlen. Alte Vogel futtern die Jungen miiheraufgewurgtem Speisebrei ; fie stellen sich zu diesem Zwecke, wie Fitzroh beobachtete, auf eine kleine Erhohung und laden durch lauteS Schreien das Junge tin , welches endlich aus dem weit aufgesperrten Schnabel der Mutter seine Nahrung hervorzieht. Jeder solcher Act dauert gegen 10 Minuten und wiederholt sich einige Male. Ungeachtet ihrer Wehrlofigkeit verrathen diese Pinguine sehr vielen Muth und ruhige Entschlofsenheit; sie weichen dem Angriff nicht aus und behaupten jeden Fuh Boden, den fie diesem abgerungen. Der Natur- forscher Darwin bestand absichtlich einen dieser unge- fahrlichen Kampfe, dem freilich ein gemeiner Matrose durch einen Siockschlag ein Ende gemacht haben Wurde. Das Fleisch der Jungen mag allensalls ehbar heihen, Mindestens nach einer mehrmonatlichen Seereise, allein dasjenige der Alten ist nicht allein Hart und schwarz, sondern auch von einem widerwartigen Fischgeruche durchdrungen. Nur vom KbnigSpinguin wird der Vor- dertheil deS Felles der schonen Zeichnung wegen abge- zogen und durch Sudseewalfischfanger gelegentlich nach Europa als Waare gebracht. Vierte Familie. Pelekan e. Die in die Familie der Pelekane gehorenden Vogel sind leicht zu erkennen an den Rudersuhen, d. H. solchen, deren Schwimmhaut nicht nur die vorderen drei Zehen, sondern auch die nach innen gewendete Hinterzehe ver- bindet. Jhre Beine stehen sehr weit nach Hinten, wenn auch nicht in so starkem VerhLltnifse wie bei den Tau- chern; meist ist dieKralle der Mittelzehe am Jnnenrande kammartig eingeschnitten. Die Flugel eignen sich zum Fliegen und sind bald lang, bald nur mittelmahig. Der mehrentheils ziemlich lange Schnabel hat Harte, am Rande bisweilen schneidende Kiefern; die Schnabelflrste ist gewohnlich von den Seitentheilen durch tiefe Furche abgesetzt. An den meisten Gattungen bemerkt man als charakteristisch nackte Stellen der Wangen, Kehle und Schnabelwurzel. Nicht leicht entdeckt man die schmal-spaltformigen Nasenlocher. Die Zunge erscheint stets klein, die Kehl- und Kinnhaut kann bei vielen zum sehr geraumigen Sacke sich ausdehnen. Selten glanzt das Gefiedcr in etwas lebhafteren Farben, in der Regel ist es schwarz, gran, graubraun oder weih. Viele Pelekanvogel erlangen ansehuliche Grohe. Mehrentheils bewohnen sie die Meereskusten, wenige ntachen zwischen suhen und gesalzenen Gewafsern keinen Unterschied. Sie fliegen zum Theil sehr gut, steigen hoch empor und stohen fallend, selten aber eigentlich tauchend auf die Fische, die ihr wesentliches Nahrungsmittel ausmachen. Jhre Nester sind grop, aber kunstlos und liegen bald auf Baumen, bald aus Felsenspitzen. Sie legen wenige ungefleckte Eier, entbehren mehrentheils die Bruteflecke und futtern ihre Jungen aus der Speiserohre. Ver- breitet sind sie uber alle Erdgegenden. I. Pelekan. (Pelecanus.) Gattungsch arakter: Schnabel sehr lang, groh, gerad, plattgedruckt, schmal; Nasenlocher ritzenforntig, kaum bemerkbar; die zwischen den Aesten des Unterkiefers und an der Gurgel liegende Haut zum Sacke ausdehn- bar (Fig. 1934.) ; Zunge sehr klein. Beine kurz (Fig. 1935.). Flugel mittelgroh, zweite Schwingfeder die langste. Der gemeine Pelekan. (Pelecanus Onocrotalus.) Fig. 1936. —1939. Unter den 10—11 Arten, auS welchen die Gattung desteht, stellt ohue Zweifel der gemeine Pelekan die be- kannteste dar, denn indem er vorzugSweis das subostliche Europa bewohnt, hat er sehr fruhzeitig die Ausmerk- famkeit der clasfischen Volker auf sich gezogen. In den Fabeln und in den naturhistorischen Schriften derselben kommt er Haufig vor. Er scheint uber einen grohen Theil von Asien und Afrika sich auszubreiten, ist am Aral und nicht minder am Vorgebirge der guten Hoff- nung, von Siebold endlich in Japan gesehen worden. In den Donauprovinzen und im sudlichen Ruhland ist er gentein, verfliegt sich aber sehr selten in daS Jnnere von Deutschland. Um das Mittelmeer Herum und bis Ungarn erscheint er alS Zugvogel im April, entfernt sich im September, um in den warmeren Gegenden Asiens und Afrika'S zu uberwintern, und wandert in Gesellschaften von mehreren Hunderten. Er fliegt sehr schnell und steigt ohne bemerkbare Anstrengung zu er- staunlichen Hohen empor, wo er sich schwebend erhalt oder weite Kreise beschreibt; von vielem Vortheile find ihnt die grohen, zwischen den Brustdecken und MuSkeln befindlichen Luftmagazine und die auSnehmend leichten, zelligen Knochen. Um zu fischen, steigt er gemeinlich in die Lufte, segelt dann langsam unther, sturzt aber wie ein Pfeil, oder besser, wie ein fallendes Gewicht auf das Masser nieder, sobald er einen Zug arglos an der Oberflache Hinschwimmender Fische gewahrt. Der Kopf und lang ausgestreckte Hals durchbrechen zuerst die Was- serflache, und alSbald verschwindet der schwere Korper zwischen dem hochaufspritzenden Schaunte. Durch eigene Leichtigkeit gehoben, taucht der Pelekan einen Augen- blick spater wieder empor und schwingt sich mittels weniger gewaltiger Flugelschlage sogleich wieder in die Luft auf. Man kann dieseS Herabsturzen nicht eigent- lich Tauchen nennen, dennoch aber ist es dem Pelekan, der fast immer mit Wohlgefulltem Kehlsacke aus dem Wasser wiederkehrt, nicht minder eintraglich als die ahnliche, fedoch viel vollkommenere Fertigkeit den eigent- lichen Tauchern. Solche Fischereien werden gesellig be- trieben und gewahren einen hochst interessanten Anblick durch die dabei stattfindende Entwickelung groher Krast, Geschicklichkeit und lange bauernber Thatigkeit. Zugleich mit bem ergriffenen Fische wird nothwenbig eine an- sehnliche Massermenge in ben weiten Kehlsack aufge- nommen ; emporsteigenb offnet ber Pelekan ben Schnabel eben weit genug, um bieser Abfluh zu gestatten, bewahrt aber ben Fisch in seinem Gefangnih unb verschlingt ihn ungetrennt unb im Fluge, nicht am Lanbe, wie ehebem gesagt warb. Seine Gefrahigkeit ist auherorbentlich; ba er inbessen burch jebesmaliges Herabstohen wohl eben nur einen Fisch erlangt, so muh er geraume Zeit thatig bleiben, um ben Hunger zu befriebigen. Bei allen Diesem mag jeboch eine Gesellschaft von einigen Hun- berten int Lanse eineS einzigen Tages manchen Centner Fische verschlingen. In ber Gefangenschaft verschmaht er kleine gerupfte Vogel unb Saugethiere nicht unb beweist ben ihn regelmahig futternben Personen Dank- barkeit unb Anhanglichkeit. Im Schwimmen scheint er nicht zu fischen, minbestens ba nicht, wo er im freien Zustanbe ber eigenen Neigung folgen kann. Er nistet wo moglich auf Erhohungen unb sogar auf ben unteren Aesten bicht verwachsener Baume, tragt Holzstucken, Rohr unb Schilfblatter zusammen unb schichtet biese zu einem unkunstlichen, aber grohen Neste auf, welches 2—3 verhLltnihmahig kleine, weihe, mit einer beson- beren, abreibbaren Kalkkruste bebeckte, ungefleckte Eier enthalt. Bei bem Futtern ber Jungen stammen bie Alten ben Schnabel auf bie Brust (Fig. 1939.), um beguemer bie Halbverbaueten Fische heraufwurgen zu tonnen, ein Ver- fahren, welches zu ber alten Fabel, bah Pelekane sich bie Brust aufrissen, um mit bem Blute bie Jungen zu nahren, Veranlassung gegeben Hat. Ausgewachsene Mannchen messen ohne ben 15 Zoll langen Schnabel 4 —4% Fuh, klastern 9 —9% Fuh, sinb im Hochzeitkleibe, bie schwarzen Schwingfebern ausgenommen, vollkommen weih, haben auf Brust unb Rucken einen rosenrothen Anflug, am Hinterhaupte einen Feberschopf; bie Weib- chen sinb stets kleiner, bie Jungen aschgrau. — In bem krauskhpfig en Pelekane (P. crispus), ber in Dalmatien haufig ist, befitzt Europa eine zweite noch grbhere Art. II. Scharbe. Seerabe. (Halieus.) GattungScharakter: Schnabel mittellang, ge- rab, zusammengebruckt; Oberkiefer zum Haken uberge- bogen; Nasenlocher an ber Schnabelwurzel, spaltformig, Kehlhaut auSbehnbar. Beine turz; Laufe zusammen- gebruckt (Fig. 1940.). Flugel lang, zugespitzt; zweite unb britte Schwingfeber bie langsten. Schwanz 12 — 14- feberig, abgerunbet. 1. Die Cormoran - Scharbe. (Halieus Carbo.) Fig. 1941 — 1943. Die Scharben bilben eine nicht artenarme uber bie ganze Erbe verbreitete Gattung, ziehen gleich ben Pele- kanen zwar ben Aufenthalt am Meere vor, begeben fich inbessen zur Paarungszeit auch auf fuhe Gewaffer unb weilen zumal gern in ben Munbungen groher Flusse. Sie finb von Mittelgrohe, haben langen, etwas platt- gebruckten Rumpf, sehr langen unb meistens bunnen Hals unb runben Kops; bie Erwachsenen zeichnen fich aus burch ben broneefarbigen Glanz ihres Gefiebers, bessen eiuzelne Febern mit helleren Raubern eingefaht finb. Im Schwimmen versenken sie ben Korper ziemlich tief in bas Masser, kommen aber bennoch sehr rasch Vorwcirts, auch tauchen sie vortrefflich, vermogen an schlupfrigen Klippen Hinaufzusteigen, sitzen in Halb