ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
Schmintmvogcl. Vogel. 271 ist. 3nt wilven Zustanbe verbringt sie den Sommer in den arkiischen Gegenden Norbamerika's, wanbert aber von Eintritt Augusts bis in den October uber Canada und die sudlicheren Staaten in solchen Mengen hin, bah unzahlige Jager in der Verfolgung ihre Rechnung finden. Mogen aber auch diese Wanberschaaren durch Hunderte von Meilen zwischen guten Schutzen hinziehen muffen, so kommen sie darum im Suden, wo sie uberwintern, noch nicht in bemerklich verminderten Zahlen an, nur haben die Ueberlebenden Erfahrung genug erworben, um den Jagern in Florida und Louistana jeden Erfolg Hinlanglich zn erschweren. Um Hudsonsbay beeifern sich die Bewohner, die noch arglosen im Anfang ihrer Wanbernng begriffenen Vbgel in grofiter Menge zu er- legen, indem diese als nicht geringe Vermehrungen des Wintervorralhes gelten; in einer einzigen jener kleinen Niederlassungen find jahrlich 3—4000 Stnck Enten ein- gesalzen morden, und nicht nngewohnlich ist es, dah ein geschickter Jndier aus seiner Laubhutte 200 in einem einzigen Tage erlegt. Die nach Eintritt voller Win- terkalte getodteten lfiht man gefrieren, ohne ste zu rupfen, von den etwas fruher getodteten und eingesal- zenen bewahrt man Hingegen die Federn als nicht werth- losen Handelsgegenstand. Nach Richarbson s Urtheil ist das Fleisch saftig, indeffen an Wohlgeschmack bem- jenigen der Schneegans nicht zu vergleichen. Ohngefahr um die Mitte Aprils kehren diese Ganse nach dem Nor- den wieber, und mit geringen Unterbrechungen dauert der Zug bis Mitte Mai's. Ehe sie noch zu ihren im hohen Norden, z. B. in Labrador, gelegenen Brute- platzen gelangen, haben sie eine allgemeine Verfolgung durch Indianer und Meifie zu erdulden; eine einzelne wiegt, wenn gehorig fetl, acht Psimd nnd macht in sener Jahreszeit die gesetzliche iagliche Ration eines der von der Hudsonsbay- Gesellschaft angestesiten Leute. Nach drei Wochen zerstreuen sich diese Schaaren, um Paarweis zwischen dem 50—67 ° n. Br. zu nisten, bringen in- defsen nur selten bis zur Eismeerkuste vor. Eine nene Verfolgung bricht uber sie herein, sobald im Juli, nach AuSbrutung der Jungen, die Alten sich mausern und zum Fluge unfahig geworden sind. Sie suchen sich dann zwar durch Tauchen zu retten, ermuden aber bald, da die Jager aus leichten Kahnen ihnen keine Rast ge- statten, und werden von Hunden au8 den Verstecken Her- vorgezogen, die sie bisweilen erreichen. Im Herbste vereinen sie sich wieder, branchen hierzu drei Wochen, und sie ziehen dann mit einem Male fort. Ausgeffirbte Mannchen haben braune, weifi gewafserte Flugeldecken und Rucken und graulichbraune Seiten; Kopf, Hals, Burzel, Schwingfedern, der tsfederige Schwanz, der Schnabel und die Fnhe sind schwarz, die Mangen und die Kehle weih. Die Lange betragt gegen 3 Fuh. II. Huhnergans. (Cereopsis.) Gattungscharakter: Schnabel sehr kurz, stark, fast so lang als hoch an der Murzel; Oberkiefer an der Spitze gewolbt, abgestutzt, mit weit nach vorn reichender Machshaut; Unterkiefer an der Spitze ailSgerandet; Na- senlocher sehr grofi, durchgehend (Fig. 1993.). Unter- schenkel nach unten unbefiedert; Lanse langer als die Mittelzehe; Krallen groh. Flngel grofi; Deckfebern sehr lang, erste Schwingfeder etwas kurzer als die solgenden. 1. Die australische Huhnergans. (Cereopsis cinereus.) Fig. 1994. 1995. Die Verwandtschaft des Cereopsis mit den Wasser- huhnern oder gar mit den Reihern, von welcher manche nenere Ornithologen gesprochen, besteht nicht in der Mirklichkeit, benn Hochstens kann man einige Aehnlich- keit nachweisen mit ber erstgenannten Familie, bie sich seboch anf ben mehr senkrechten Gang nnb aus bie Bil- bnng beS Schnabels beschranken wurbe. In allen we- sentlichen Beziehnngen kommen bie Hnhnerganfe mit ben anberen Entenvogeln uberein nnb nahern sich bnrch Knrze bes Schnabels ber RingelganS nnb einigen der- selben verwanbten Arten. Man kennt nur eine Species bieser Gattnng, bie zwar in manchen Gegenben Nenhol- lands haufig sein soll, inbessen in ornithologischen Sammlungen noch immer zu ben Seltenheiten gehort. Bekannt warb ste zuerst nm 1802 nnb galt lange Zeit balb fur einen Walbvogel, balb fur einen Schwan. Wahrscheiylich wanbert sie in ihrem Vaterlanbe mit ber Regelmafiigkeit eines gewohnlichen Zngvogels, benn Flinbers und anbere Reisende haben sie periodisch an Orten zahlreich angetroffen, welchen sie zn anderenZeiten vollkommen fehlte. Sie soll sich nur anf grasreichen Ebenen anshalten nnd allein von zarten Psianzen leben, selten in das Masser gehen nnd so wenig schen sein, dafi man sie mit Siocken niederschlagen ober ohne grofie Mnhe lebenb fangen kann. Flinbers, Labillarbiere, Baisiy nnb anbere Seefahrer beschreiben biese Jagb als leicht nnb lohnenb uno toben bas Fleisch als Hbchst wohlschmeckenb. Die britischen Anstebler anf Nenhoi- lanb haben sene Eigenschaften zn benntzen gewnfit nnb Hallen anf ihren Meierhofen bie Huhnergans als sehr zahmen nnb in ber Gefangenschaft sich leicht fortpsian- zenben Vogel. Auch vertragt bieselbe bas enropaische Klima ohne Schwierigkeit, brutet minbestens in Eng- lanv, wirb noch zahmer nnb zntranlicher als bie gemeine Hansgans, genieht mit bieser gleiches Fntter nnb ver- langt nur gewohnliche Ansstcht nnb Psiege. Man Hat bennoch bisher es unterlassen, ste anf bem Festlanbe einznfuhren, nnb selbst in Englanb solchen Versuchen noch keine grofie Ansmerksamkeit gewibmet, obgleich ihr Fleisch weit femer schmeckt als bas ber Hansgans. Vor ber Hanb begnugt man stch, ste anf Gewafsern grofier Parke zur Zierbe zn halten. Ihre Stimme klingt ranh nnb brohnenb. Obwohl im Allgemeinen friedlich, ent- wickelt ste boch viele Kampflnst ober boch nngemeine Reizbarkeit, sobalb sie Junge nm sich hat, nnb bulbet bann fauni solche Vogel in ber Nahe, bie, wie ber schwarze Schwan, mit ihr bie Gefangenschaft theilen und zn anderen Zeiten gern gesehene Gesellschaster find. An Grofie gleicht der Cereopfis bie Hansgans; er ist im Ganzen von graner Farbnng, bie anf bem Scheitel bleicher, ans ben Schnltern bnnkler ansfasit ais am Rumpfe; bie Febern bes Mantels tragen gegen bie Spitze einen runben, schwarzlichen Fleck, bie Wachshant ist gelb, bie Schnabelspitze schwarz; von ben orangefar- benen Lansen stechen bie schwarzen Zehen nnb Schwimm- Hante nicht wenig ab. III. Schwan. (Cygnus.) Gattungscharakter.'Schnabel burchaus von gleicher Breite, an ber Murzel hoher alS breit, an ber Spitze plattgebrnckt; beibe Kiesern mit parallelen Blatt- chen besetzt; Zngelgegenb meist nnbefiebert, von ber Wachshant bekleibet. Nasenlocher eifbrmig. Hals sehr lang. Beine weit nach hinten liegenb; Hinterzehe kanm ben Boben bernhrenb, ohne Hautige Einfafsung; Krallen schwach- Flngel grofi; zweite Schwingfeber bie langste. 1. Der Hockerschwan. (Cygnus olor.) Sig. 1998 c. 1997. Alle bekannle Schwane finb grofie nnb schwerfallige Vogel nnb babei bnrch ihren ungentein bunnen, im Ver- haltnisse zum Korper ansnehmenb langen Hals so ans- gezeichnet, bafi ihre Gestalt eine typische geheihen toerben kann. Mit Ansnahme bes am Kopfe und Halse sammetschtoarzen subamerikanischen unbbeSbnrch- ans schwarzen neuhosianbischen Schwanes finb asie an- bere, gerabe nicht zahlreichen Arten von rein weifier Farbnng. Nur bie Jungen haben bis in bas britte Jahr ein granes, grabweiS abbleichenbes Gefieber. In ber Farbe ihres Schnabels nnb ber Wachshant Herrscht nbrigens je nach ber SpeeieS manche Verschiebenheit, bnrch welche bie sonst schwierige Feststesinng ber Arten erleichtert wirb. Sie mansern sich asijahrlich nur ein- mal, entsprechen weit entschiebener als bie Ganse bem Vorbilbe åchter Wasservogel, suchen baher ihre Nah- rnng nicht am Lanbe, fressen nur solche Psianzen, bie im Masser wachsen, jeboch auch Mafserthiere, haben einen starken Muskelmagen (Fig. 1998.) nnb schwimmen mit bekannter Grazie, aber auch mit Krast nnb Schnel- ligkeit. Bei ihren Wanbernngen siiegen sie in grohen Hohen nnb mit ansbauernber Geschwinbigkeit, leben in Monogamie, banen ein schlechteS Nest nnb legen 6—9 Eier, welche vom Weibchen asiein 5—6 Wochen lang bebrutet werben. Mit Ansnahme ber oben genannten, bnrch Farbnng auSgezeichneten Arten gehoren bie an- beren ber norblichen Halbkngel an. Europa besitzt 4—5 Arten, inbessen nicht ausschliehlich, sonbern znm Theil mit Asien gemeinsam. Unter biesen zeichnet stch ber sonst vollig weifie Hockerschwan aus bnrch orangen- rothen, an der Spitze schwarzen, an der Murzel mit schwarzem Hocker versehenen Schnabel und 22 —24febe- rigen Schwanz. Er wirb boppelt so grofi alS eine ge- meine HauSgans, erlangt ein Gewicht von 18 — 24 Pfunb nnb klaftert gegen 8 Fufi bei einer Korperlange von 5% Fuh, von welcher aus ben Hals asiein 28—32 Zoll kommen. Nicht allein bnrch ganz Europa, bie trockenen Gegenben bes SubenS etwa anSgenommen, sonbern auch in einem grohen Theile Astens nnb in Norbamerika zur Zierbe von Teichen gehalten nnb leicht in milberen Klitnaten stch fortpsianzenb, gehort ber Hockerschwan zn ben verbreitetsten nnd bekauntesten ber Schwimmvogel. Sein eigentliches Baterlanb liegt in ben kalteren Breiten ber norblichen Halfte ber alten Welt, von Schweben bis nach Mittelfibirien, inbessen nicht in ben bem Pol noch mehr genaherten Lanbern. Ans seinen Wanbernngen zieht ber Hockerschwan jahr- lich uber einen Theil von Deutschlanb, zuinal uber baS norbliche, allein er brutet bort nicht zahlreich unb bleibt am Wenigsten int Jnneren zuruck. El-ebem soll bieses anbers gewesen sein, benn baS Anstrocknen vieler Seett nnb bie mit ber vermehrten Bevolkerung znnehmenbe llnstcherheit Hat nach unb nach gar viele Vogel ver- brangt. Die Zngzeit ffisit anf ben Marz unb ben Oc- tober; bie wanbernben Gesellschasten bestehen aus 30— 50, meistentheils wohl ein paar Familien angehorenben Jnbivibnen unb siiegen mehr am Tage als bes Nachts, stetS in sehr ansehnlichen Hohen unb in schiefer Linie. Zu ben Seevogeln bars ber Hockerschwan nicht gerechnet werben, benn anf bas hohe Meer hinanSzufliegen nnter- ninunt er nicht nnb vermeidet selbst vollkommen stchere Bnchten, wenn anberS baS Wasser stark gesalzen ist. Die Ostsee mit ihrem halbsuhen Masser sagt ihitt baher ungleich mehr zu alS bie Norbsee, unb wahrenb er an ben Kusken ber letzteren nur vornberziehenb bemerkt wirb, laht er auf bie erstere sich in solchen Schaaren nieber, bah bie Jager ber Jnseln unb bes Festlanbes wochenlang an ihm Beschastigung finben unb Hunberte erlegen. Wenn er sich auf Teichen ober Laubseen Hei- misch machen wisi, so untersncht er genatt bie Untge- bungen, erkennt gar balb solche Stellen, wo Hinterhalte gelegt werben konnen, unb nteibet sie fortan mit groher Vorsicht. Uebera(( zieht er tiefe Gewasser vor, mag am Wenigsten flache Suntpse unb solche Teiche leiben, wo Wasserpsianzen eine fast nnzerreihliche Decke bilben, liebt klares unb kuhles Wasser nnb fnhlt selten bas Be- bnrfnih, an bas Land zu gehen. Zur Schlafstelle er- wahlt er weniger gern das feste llfer als Halbtrockenes Gerohrig, wo er durch Niebertreten bes SchilfeS am Ende stch einen Platz bereitet. Er fchwimmt mit Leich- tigkeit unb sichtbarem Wohlgefallen, vergifit aber babei nientals seine gewohnliche Vorstcht unb lernt gar balb gewohnliche unb harmlose Vornbergehende vom Jager