ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

Mit 950 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 298 Forrige Næste
Hanhund. Vogel. 47 Konigsgeier gleicht an Grose einer Gans, ntipt in der Lange ohngefahr 2y8 Fus und klafkert gegen 5 Fus. Seine Farbung ist bunter als bei irgend einent anderen verwandten Vogel. Die nackte Haut des Kopfes und Halses leuchtet in bunter Mischung von lebhaftem Scharlach, Dunkelgelb und Violett; oberhalb des Auges stehen verschiedene tiefe Ritiizeln, die weiterhin zu einer am Halse schief Hinablaufenden Hantfalte werden; uber die Wachshaut Hangt ein schlaffer, orangenrother Kanun hinab, und die Angen umgiebt ein scharlachrother, von der Perlweiseii Iris wunderlich abstechenver Ring. An der Wiirzel des Halses steht eine zart Hellgraue Kranse von weichen Dunenfedern. Das tibrige Gefieder ist von sahlgelber, in das Weitzliche ziehender Farbung mit Aus- nahnie der glanzend schwarzen, grohen Deckfedern, der Schwing- und Steuerfedern. Einjahrige Vogel Haben schmutzigblaulichen Rucken, iveisen Bauch und Seiten, violetten Hals und grunliche Fuse; die zweijahrigen sind braungrau und mit weisen Langsffecken gezeichnet; int dritlen Jahre begiunt sich die zuerst besehriebene Farbung des reiferen Alters zu zeigen, die mit jeder folgenden Mauser mehr Vollkommenheit erlangt. Das Nest wird, nach Azara, meist nur in hohlen Bnumen angetroffen und enthalt zwei weise Eier.' III. UachtraubvogcI. Die zweite grose Abtheilung der Raubvogel begreift die nachtlichen, im gemeinen Leben tinter dem Gefnmmt- namen der Eulen begriffenen. Alle zeichnen sich durch das charakteristische Ansehen aus, welches als bekannt vorausgesetzt wird, haben einen zwar kurzen, allein int Verhaltnisse furchtbaren, steil sibergebogenen, mit sehr scharser Spitze versehenen, an den Randern schneidenden Schnabel, beweglichen Oberkiefer, grohen Kops, abge- rundeten Schadel, ungentein grose Angen, grohe, von besonders gebildeten Federn eingefaste Ohrettoffiiuitgett, kurze, aber starke Zehen, von welchen die ausere als Wendezebe nach hinten gerichtet werden kann, wenig ge- krummte, aber sehr scharfspitzige Krallen und ein seiden- artig weiches, meist duster gefarbtes, aber oft zart ge- zeichnetes Gefieder. Die gesammte Organisation dieser Vogel steht aus das Unverkennbarste mit ihrer Lebens- weise in Beziehung. Sie sollen im nachtlichen Dunkel gegen viele gleichfalls nachtliche Thiere denstlben nutz- lichen Krieg fuhren, durch welchen der Tagraubvogel dem Umsichgreistn anderer, nicht minder schadlicher und das Soiinenlicht nicht scheuender Geschopfe wehrt. Jhr Auge ist fur diesen Zweck vortrefflich eingerichtet; gros und von eigenthumlichem starrenden Ausdrucke, vermag es zwar das scharst Licht der Sonne nicht zu ertragen, ist aber dennoch am Tage durchaus nicht so blind, wie gewohnlich angenommen wird. Unter Eitiwirkung star- ker Helligkeit schwindet die Pupille zu einent schmalen Spalte, das Augenlid sinkt ties hinab, und die sehr be- wegliche Nickhaut ist zum besseren Schutze fast bestandig uber den Augapfel weggezogen. Ganz anders erscheint dasselbe Ange bei Eintritt des Zwielichts; die Lider sind daiin weit offett, die Nickhaut ist wie ein wenig nutzlicher Vorhang in den Augenwinkel zuruckgeschoben, die Pu- pille hat sich zum grosen Kreise erweitert, und grun- licher Glanz leuchtet von der sehr eonveren Flache. Die bereits oben (Einleitung S .7Sp.2) beschriebenen, kno- chigen, den Augapfel umgebenden Ringe erreichen Hier ihre hochste Vollkommenheit; sie sind nicht wie gewohn- lich anserlich eonver, sondern eoneav und stellen tit Ver- bindung mit der durch sie nach vortt umfahten durchschei- nenden Hornhaut ein Gebild dar, welches in Gestalt und Nutzlichkeit sich mit einer gewissen Art von Loupen ver- gleichen last, welche viele Kunstler, zumal die Uhrmacher, anwenden. Die nach vorit mehr gewolbte, nach Hinten mehr abgeplattete Gestalt der Krhstalllinse (Fig. 1275.2) und die entsprechend starke Wolbung der Hornhaut be- nimmt dem Eulenauge zwar die Scharfsichtigkeit in wei- tere Fernen und bei vermehrter Beleuchtting der Uittge- buttgen, paht aber besser zum Sehett im Dunkeln. Das Sehvermogen der Eulen verhalt sich wie dasjenige einer gewissen Llrt von kurzsichtigen Personen, welchen iiiner- halb bestimmter Granzen die Gegenstande mit ungenteiner Klarheit und mit mehr Scharfe erscheinen als anderen, mit normalen Augen versehenen. Ob Eulen in vollig dunkeln Nachten oder in Gewolben und Rauinen, welche jedein Lichtstrahle uiizugaiiglich sind, wirklich so scharf sehen, wie man im gemeinen Leben eS vornussetzl, bleibt iioch zu untersuchen ; dammerndes Zwielicht sagt ihneti je- denfalls mehr zu als eigentliches Nachtdunkel, und daher uben sie ihre Jagdthatigkeit vorzngsweis am Abend und am fru(jetten Morgen, wenu Saugethiere und Tagvogel, im Schlafe verfunken, ihr gerauschloses Nahen nicht ver- nehmen. Der Horsinn unterstutzt sie bei diesent Geschaste wahrscheinlich nicht minder als das Gesicht. Entfernt man die Federn,.welche den Hinteren Nand des Schleiers dilden (Fig. 1270. 1271.), so findet man die Mundung des Gehorganges zu beiden Seiten durch eine Hantfalte umgeben und fast geschlofsen, auf welcher die sehr eigen- thumlich gebildeten, fein zerschlitzten, aber Harten Federn (Fig. 1270. a) stehen, die in gleicher Art sich im Schleier des Gesichts (Fig. 1275.) wiederholen. Die Bestimmung dieser Federkreise bleibt im Ganzen an beiden Sinnes- organen dieselbe; sie dietten, indeni sie das Auge iititge- bett, zttr Auffangung der Lichtstrahlen, am Ohre zur Auffangung des Schalles. Jette klappensdrutigen Hattt- faltett fchiitzen, eng zusammengezogen, das sehr empfind- liche Ohr gegen das verletzende und abstumpfenve Ge- rattsch des'Tages; sie offnen'sich des Nachts so weit, das die Mundung des Horganges kreisrund wird und jeder Laut eindringen kann, der, wenn auch noch so leiser Art, unt so deutlicher gehort wird, als zwischen den Knochen- platten des Schadels weite zellige Schallhohlen liegen, die, zur Resonanz dienend, mit dem Jnneren des Gehor- ganges in Verbindung stehen. Das Trommelfell ist nicht allein sehr dunn und vaher durchseheinend, sondertt wird auch durch ein eittzelttes stielformiges Knochelchett (Fig. 1276.), welches nach oben eine knorpelige, drei- eckige Ansbreitung tragt, unterstutzt, ausgespanut und erschlafft, indem dieses an seiner Spitze mit einem knor- peligen, die Mitte des Trommelfelles erreichenden Fadett in Verbindung steht. (Fig. 1269. Kopf einer jungen Ettle; a blosgelegte Hirttschaale ; b Nasenlocher; c Hals- wirbelsaule; d Auge; e hinteres Ende der das Ohr faltig umgebenden Haut; fvordere Falle derselbett Haut; g Theil des sogenannten Quadratbeines ; It Trommelfell.) — Alle Flugbewegungen der Eulen geschehen ohtte Ge- rattsch und sind statig, wenn auch nicht besonders kraftig und grose Schnelligkeit oder Erhebung in hohere Regio- nen gestattend. Die Federn des Korpers decken sich. An den Schwingfedern ist die ausere Halfte der Fahtie sehr charakteristisch, indem ihre Faserti, anstatt wie gewohnlich an einander zu hangen und eine scharfe Schneide zu dil- den, von einander so abstehen, das die Schneide gleich- satil wie mit Sagezahneti eingeschnitten aussieht. Die vom Flttgelschlage weggedrangte Luft sindet ihren Weg durch die zahlreichen kleitten Zwischenrnume, und fontit entsteht nicht jettes eigenthumliche sansende Gerattsch, welches man an ttahe vortiberfliegendeit Vogeltt allezeit wahrnimmt. Leicht und lautlos geht der Flugel der Ettle nuf und ab, und keitt Laut Warttl das fchlafende oder seiner Nahrung nachgehende Thier vor der Ankunft des verderblichen Feittdes. Das folche Einrichtung einen adlerartigen Slug nicht zitlafse, liegt auf der Hattd, in- deffeti ist solcher der zur Nachtzeit am Boden und zwi- fchen Bautnen jagenden Ettle ganz unttothig. In den verschiedenen Gattungen der Eulen ist indeffett nicht immer das Flugvermogen gleich gering; vielmehr zeich- nett sich eittige durch unerivnrtete Schnelligkeit aus. Im Ganzen bemerkt man an ihren an dem unteren Ratt^e doppelt ausgeschnittetten Brustbeitten (Fig. 1274.) durch- aus geringere Hohe des Mittelkammes und weniger fcharfes Hervortreten desselben nach oben als bei Falkett- vogeltt, auch ist der Gabelknochett deutlicher dreieckig, seine Aeste sind dutttter und stehen nach oben minder bogenfortnig hervor, der ganze Flugapparat erscheint, mit einent Worte, zu kraftigen Bewegungen minder ge- schickt. Zttr Nahrung tvahlen die Eulen nur srisch ge- todtete Thiere; die starkerett verzehren Saugethiere bis zur Grose rittes Haasett oder auch Vogel, die fchwnche- rett leben von Mausett, Mnulwursen und allerlei Nep- tilien, alle verschmahett todte oder gnr in Faulnis ttber- gegangene Thiere. Jhr Hnutiger und weit dehnbnrer Magen entspricht solchem Futter, dessett unverdnuliche Reste als sogenannte Gewolle ausgeworfen werden. Mit wenigen Austtahmett sehr lichtscheu, verbergett sie sich am Tage in dunkeln Winkeln, pslegett selbst unter eiit- nnder keinerlei Geselligkeit und nisten nn nhnlichen utt - zugattglichen oder von Tagthieren vermiedenen Orteit, in Felsspalten, Hohlen, dem Jnneren niter Baumstamme, in verlaffenem Gemauer oder in uttbewohnteii Gebauden, alten Thurnten u. s. tv. Int Nesterbane eittwickeln sie ebett fettten Kunstsiitu und thun wenig zum Schutze ihrer meistens weisen und durch kugelrunde Gestalt leicht kenittlicheit Eier. Mehrentheils lassen sie des Nachts eigenthumliche, bisweilen fast klngenve Laute horen, die in Gemeinschaft mit dem unheimlichen Leben in der Eitt- ode und der Nacht und mit der Wunderlichkeit der atttze- rett Erscheinung zu vielett nberglnubischen Sagen oder doch zu einer gewissen Scheu Veranlaffung gegeben habett, welche die meisten, mit Naturgeschichte nicht Ver- traueten bei ihrem Anblicke empfinden. Bei alteren Systematikern bildeten sie eine eittzige Gattung; die neueren zerfallen sie itt mehrere, indem sie nach Bor- gange Cuvier's 511111 Princip der Eintheilung die Bil- diittg des ausereti Ohres, die Umrifse des Schadels tind zuletzt die Federbuschel erwahlett, welche im gemeinen Leben Ohren gennnnt wordeit sind, aber ziemlich entfernt von denfelben wnrzeln. T. Schleterenle. (Strix.) Gattungscharnkter: Kopf etwas stach, ohne Federbusche; Ohrettoffmiiig (Ohrmiifchel) itu Halbkreise von der Schnabeltvurzel fast auf den Scheitel reichettd, nach vorn mit breiter Hantfalte umgeben; Schnabel ge- streckt, nur an der Spitze nbergebogen; Augen mit ge- fchlitzten Federn in weitein, dichten Kreise (Schleier) umgeben (Fig. 1275.). Lnttfe befiedert; Zehen hanrig (Fig. 1277.). 1. Die gemeine Schleiereule. (Strix ilammea.) Fig. 1278. 1279. Ungenchtet ihrer weiten Verbreitiing titid Hnitfigkeit in den gegenseitig entferntesten Gegenden verdient gernde die gemeine Schleiereitle vor anderen, den Norden der Erde bewohnendeti Verwandten den Preis nuserer Schonheit. Seidenartige Feinheit titid Glanz des Gefie- ders vereitiigeii sich nit ihr mit ungemein znrter Farbung, wnhrend das grose, schwarze Auge einen itnchdenklicheit, innit mochte sagen iitetischlich verstandigen Ausdruck be- sitzt. Sie schenet sehr kalte Klininte, wird daher in Schweden ebett so felten angetroffen, als in Schottland, tomnit weiter fndlich, z. B. in England, Irland und Deutfchland, immer haufiger vor und gehort in Mittel- enropa und bis weit nach Asien zu den gemeinfien Vo- geln. Ehedeitl vermuthete man sie auch itu Marineren Amerika bis Brasilien, hat aber bei gennuer Unter- suchung gefunden, das die ihr gleichgehnltene Enle eine eigette, wenn auch ahitliche Art (Strix perlata) nusmacht; am Cap der gitten Hoffitung und in Nordamerika ist sie nicht minder gentein als in Europa und zerfallt dort in ebett so znhlreiche Spielarten. Die menfchliche Nahe surchtet sie nicht und last sich nicht felten iti der Mitte groser und lebhafter Stadte nuf Boden oder in underen wenig befuchten Orten groser Gebaude tiieder, roo sie den Tag verfchlnft. Das Klima von Mitteldentschlaiid