ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

Mit 950 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 298 Forrige Næste
Naubvogel. V o g c l. 51 an die Kfiste des grohen Oceans bewohnt. Sie liebt die Katte und dermeidet die milderen Breiten von Pennsyl- vanien; Wilson sah sie fiberhaupt nur zweimal Initer- halb der Granzen der Vereinigten Staaten. In Deutsch- lanb, tu o sie allein aus dem Zuge gelegentlich einirifft, lebt sie uon Mausen und uberhaupt uon kleinen Sauge- , thieren; in Nordamerika erscheint sie stets im Gefolge der im Fruhjahre nach Norden wandernden Schneehuhner, bon welchen sie ebenso wahrenb der Zngzeit als wah- rend des kurzen Sommers erstaunliche Zahleit tobtet. Fehlt i hr besseres Futter, fo friht sie auch Jnfecten, >vird aber durch Hunger so kfihn, dah sie, vom Knalle deS Fettergetuehrs herbeigelockc, dem Jager unbemerkt solgt und vor seinen Augen auf das geschvssene Schneehuhn herabsinrzt und es mindestens zu entsuhren sucht, ob- gleich die Grohe und Schmere des letzteren den Raub gewohnlich mihliitgen lassen. Furchtlos umschwirrt sie des Nachts die Feuer der gelagerten Jndier, tvelche sie mit grohem Wiberwillen betrachlen. Sie bauet ihr Nest aus abgesallenen durren Aesten, trockenem Gras und Federn, nicht am Boden, sonderir aus hohen Baumens und legt ztvei tveihe Eier. In Frankreich gehort sie zu den grohten Seltenheitent in England tuard sie, soviel man weih, niemals gesehen, denn eine einzige, die 1830 aus fin Schiff in einiger Entsernung von der Kfiste von Corntvallis niedersank und in Gefangenschast gerieth, mag durch Sturme ans Nortuegen verschlagen getuesen sein. Es scheint, dah uberall nur der anherste Mangel sie zum Verlaffen ihrer kalten Heimath und dem Anf- suchen sudlicherer Lander zwingen kann. Jhren Nainen verdankt sie der an einen Sperber erinnernden Zeichnung ihres Gefieders, tvelches oben dunkelbraun, aus Kops und Hinterhals mit runden, rueihetr Flecken uberstreuet, nuf den Schultern qnergestreist, aus der weihen Brnst, Bauch, Seiten und unteren Schtuanzdecksedern mit schmalen, schwarzbraunen Querstrichen gezeichnet ist. Ueber den Schwanz lansen zehn weihe Querbinden. Die beiden Geschlechter gleichen sich im Aeuheren so sehr, dah Unterscheidung ohne anatomische Untersnchung nicht sicher aussallt. Junge Vogel sind braungelblich und uberhaupt von mehr unbestimmter Farbung. III. Schuhu. (Bubo.) Gattungscharakter: Ohrmuschel eisormig, der halben Hohe des Schadels gleichkontmenb; Schleier nn- deutlich; ztvei Feberbfische oberhalb der Augen. 1. Der gemeine Schuhu. (Bubo maximus.) Fig. 1284. 1285. Unter den europaischen Nachtvogeln besitzt jedensalls der gemeine Schuhu das abenteuerlichste Anseh^; er ubertrifft nicht allein alle andere an Grohe, sandern auch durch die Furchtbarkeit seiner Waffen, durch Muth und Starke. Schon im gewohnlichen, ruhigen Zustande erscheint er wegen des starken und langen Gesieders weit groher, als er tvirklich ist; Schrecken kann er selbst dem Muthigsten einfihhen, wenn er, durch Neckereien gereizt, sich aufblaht, unter lautem Zischen und Schnauben mit dem Schnabel klappert und das erstaunlich grohe Auge drohend leuchten laht. Solche Drohungen sind ubrigens ernstlich gemeint, denn er steht nicht an, sich aus seden Feind zu sturzen, und soll selbst die groheren Adler nicht scheum. Was er emmal ergriffen hat, laht er nicht leicht wieder los und verrath im Kampse uberhaupt eine eben so auherordentliche Erbitternug als grohe Harmlosig- keit im ungereizten Zustande. Dasur ist er freilich allen kleineren Saugethieren und Vogeln hhchft gefahrlich. Zur Wohnung erwahlt er hohe Felswanbe oder dunkle und abgelegene Waldorte, die vielen Generationen Hin- ter einander dienen mussen, denn in manchen Gegenden kennt man Horste, die seit einem Jahrhunderte alljahr- lich benutzt tvurden, ziemlich grohen Umfang erreichen, ost drei ffis vier Fuh im Durchmeffer haben und aus starken, mit Moos, Grasbuscheln und abgesallenen Blåt- tern belegten Reisern und Holzstficken bestehen. Die Brutezeit fallt aus den Ansang des Aprilmonats; die 2— 3, den Huhnereiern an Grohe gleichkommenden, kegelrunden, weihen Eier sind durch elgenthfimliche Rauhheit der Schaale ausgezeichnet. Zur Nahrung dienen alle irgend erreichbaren Thiere von den Rehkal- bern, jungen Haasen, Birkhahnen und Fasanen bis zu den Froschen und sogar Kafern. Alle kleinere Bente wird ganz verschlungen, und die von den groheren abge- rissenen Bissen sind stets von ansehnlichem Umsange. Die mitverschlungenen kleineren Knochen, Haare und Federn bleiben unvcrdauet und werden als Gewolle ausgestohen, die groheren zerbricht der Schuhtl, und Graten von Fi- schen soll er vorsichtig beseitigen. Er liebt es, das ge- todtete Thier aus dem Felle herauszuschalen und dieses zuletzt zn verschlingen, und vertragt die Gefangenschast nicht lange, wenn man ihm allein zurecht geschnittene Fleischstucken darreicht und die Gelegenheit verweigert, nach elgener Manier sein Futter zu zerlegen. Nach eini- gen Beobachtern sturzt er sich aus jeden ihm Hlngewor- senen Vogel, todtet und zecreiht ihn mit wenigen Griffen, nach anderen tvagt er kaum zu freffen, wenn man lebende Krahen in seinem Kasige einquartiert. Natfirliche Cha- rakrerverschiedenheit erklart dieses ungleiche Benehmeti nicht genugend; wahrscheinlich wirkt das Gesnhl der Gefangenschast auf einzelne sehr entmuthigend, auf an- dere erbilternd. Der Flug ist nicht sehr geschwind, aber gleichfvrmig und gerauschlos; am Tage verlaht der Schuhu ungern seinen Ruheplatz und streicht nach Sto- rnttgen nahe am Boden Hin, in der Abeubbammerung steigt er Hingegen zu bedcutenden Hohen empor und greift danil andere Vbgel und selbst Milane mit anher- ster Entschiedenhett an. Ohne irgend eine Neigung zur Geselligkeit vermeidet er seines Gleichen, nistet nicht in der unmittelbaren Nahe anderer Schuhn's und lebt mit seinem Weibchen nur in der Fortpflanzungsperivde. Immer einsam und an Baumaste angedruckt und daher leicht zu fibersehen oder in tiefen Felsspalten verborgeit, Wurde er kanin bemerkt werden, verriethe er seine nachi- lichen Raubzuge nicht durch ein lautes und schreckbares Geschrei, welches, der manitichfachen Abanderung fahig, zu den grausigen Sagen vom wfithenben Heere Veratt- laffung gegeben hat. Auch scheitten diese Klange allen anderen Thieren Furcht einzuflohen und mågen nicht roenig dazu beitragen, sie muthlos und zu jedem Wider- stande unfahig zu macheit. Am Tage rachen sich wenlg- stens die Vogel fur die nachtlichen Schrecken; sie um- flattern mit dem Ausdrucke eitter allen gemeinfamen, sehr Heftigen, aber ohnmachtigen Feindschast den entdeckten Schuhu, necken ihn mit Unermfiblichkeit und verlieren die blinde Wuth selbst dann nicht, roenn einige knhnere von dem ruhig dasitzenden Gegner ergriffen oder schroer verronitdet roorden sind. Auf diesem angestamtuten Hasse, der den kleinen Singvogel nicht minder anfeuert als die Krahen und Tagraubvogel, beruht die Anroendung des Schuhu in den sogenamtten Krahenhutten. Ein jung eingefangener und gehorig aufgezogener Schuhu wird, auf hoher Stange angefesselt, auf einen freien Waldplatz Hingestellt; sein Anblick lockt bald die naturlichen Feinde Herbei, die durch lautes Geschrei von weit und breit die Genvssen herbeiziehen; selbst Adler und Falken fin- den aus Neugierde sich ein, und alle bieten dem in der Nahe wohlverborgenen Schutzen ein stcheres Ziel. — Der Schuhu roird in allen etroas bergigen und zugleich beroaldeten Gegenden Deutschlands und Ungarns, Ruh- lands und Nvrdasiens bis Kamtschalka und sfiblich bis Astrachan angetroffen, gehort in England und Frankreich zu den feltenen Vbgeln und wird in Holland nie gesehen, weil er offene Ebenen uberhaupt vermeidet. Auch im arktischen Amerika Hat man ihn bemerkt. Er wird gegen 2 Fuh lang, klastert 5% — 5% Fuh, ist sonach einer der grohten, von wenigen auslanbischen ubertroffenen Nachtraubvvgel und hat gelbbraunes, unordentlich ruh- schwarz oder dunkelbraun geflammtes Gefieder. Diese Zeichnung laht so viele Mannichfaltigkelt zu, dah eine Aufzahlung der im Ganzen nicht wesentlichen Abanbe- ruttgen kaum moglich sein wurde. Der uiibeutliche Schleier besteht aus hellgrauen, zerschlissenen Borsten- federn; die nach Willkuhr aufrichtbaren Feberbfische messen zwischett 3—4 Zoll in der Lange. Auf S5u= fen und Oberseite der Zehen stehen dichte Federn mit Haaren untermengt, die brautten Krallen messen gegen 2 —2‘/2 Zoll und stellen furchterliche Masten dar. Nicht leicht findel man an einer anderen, eben fo grohen Eulenart ein Auge von gleichem Umsange und eben fo lebhafter orangenrother Farbung. Der Schnabel folgt in seiner Biegung gennu dem Kreisbogen und ist eben so Hart als spitzig. Zwischett Weibchen und Mannchen herrscht kein bemerklicher Unterschied; das letztere ist stets ettvas kleiner, schlanker, mit dickerem Kopfe und langerem Federbusche versehen. Nestvogel sind mit roth- lichweihem, punktirten und gebanderten, sehr zarteti Flaum dicht umhullt. 2. Ter virginif^e Schuhu. (Bubo virginianus.) Sig. i280. Der nordamerikanische Schuhu wird von Florida bis in die Nahe des Polarkreises angetroffen und ersetzt bort die gemeine europaische Art, beren Vorkommen in Norbamerika noch nicht uber allen Zweifel erhaben sein bfirfte. Zwischen beiben herrscht, minbestens Hinsichtlich ber Sitten, bie grohte Uebereinstimmung. Wilson fanb ben virginischen Schuhu fast nur in ben bunkeln und von Menschen gestvhenen Einoben jener ausgebehuten Sfimpfe, bie schon aus weiter Ferne burch bie Riesen- grohe ber in ihnen tvurzelnben Walbbaunte kenntlich sinb. An bfistern Tagen oder bei Eintritt ber Nacht er- schallen von bort Schreie ber grausigsten Art, bie man kaum einem irbischen Wefen zuschreiben mochte, nnb bie nicht allein bie Jubier, sonbern auch bie weihen Jager in Schrecken setzen. Sie sinb laut genug, um bie schlafenbe Bevolkerung elites ganzen Dorfes zn erwecken, bringen auf jeben Horer eine unbefchreibliche Wirkung Hervor, klingen bisweilen tvie ber unterbrfickte Schmerzeitsruf eittes erstickenbett ober gerourgten Mettfchett nnb rfihren bei aller Mannichfaltigkeit boch nur von jenent Schuhu her. Wahrenb seiner nachtlichen Streifzfige verhalt sich bieser, fo lange er fliegt, in ber Regel ruhig, steigt nnb sinkt in weiten Kreifen nnb ohne bemerkbare Attstrenguttg nnb bewegt sich fiberhaupt fchttell unb, wie es scheint, mittels sehr geringer Wenbungen ber Flfigel unb bes Schwanzes. Bisweilen streift er blitzschnell am Boben hin, fallt herab unb verschwinbet, als tvåre er nieberge- schossen, sobalb er eine Bente im Grafe gewahrt, ober setzt sich, gleich plotzlich erscheinenb, auf einen alten Bauntstuitttnel unb stohtalsbalb seinen schrecklicheii Schrei mit solcher Kraft aus, bah ringsumher ber obe Forst wiberhallt. Wahrenb bieses Kreischens bewegt er ben Korper unb besonbers ben Kopf in ntancherlei wunber- lichen Wenbungen unb knappt unb klappert zur Abwech- seluitg mit bettt Schnabel. An Starke unb Muth ubertrifft er alle anbere norbamerikanische Eulen; nicht zufrieben mit Walbhfihnern, Enten, Kaninchen, Opossum, Eich- Hornern unb anbereit wilben Thieren, beraubt er furcht- los bie Hfihnerhofe, packt schlafenbe Perlhfihner, Trut- Heitnen unb zahme Enten unb schleppt sie zwischen seinen starken Krallen in ben entlegeneit Walb. In titaitchen Gegenben erschwert er ben Colonisten gerabezu bas Leben burch seine nachtlichen Besuche, bie ben vereinfamten Bewohnern bes Blockhauses bie Ruhe rauben unb ben fibelverwahrten Hfihnerstallen Verberben bringen. Ver- wunbungen reizen ihn so, bah er, statt bavonzukriechen, sich gegen ben Feinb tuenbet unb mit einem Muthe, ben kein Abler in hoherem Grabe besitzt, ben Kampf rachbe- gierig sucht. Solche verschiebene unb ungewohnliche Eigenschasteit haben nicht verfehlt, bie Jubler von aber- glaubischer Scheu vor blesem Vogel zu erfttllen; Ihre Prlester unb Beschworer bebleneit sich seiner als bes Symbols ihrer Macht unb ihres Berufs unb ffihren stets ein ausgestopfles unb mit Glasaugen versehenes