ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

Mit 950 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 298 Forrige Næste
Hacker. V o g c l. 59 das in der Grundfarbe aschgraubraune Gefieder wird durch welhliche oder rostfarbige Flecken und stine Striche sehr bunt; Rucken und Schulterstbern sind dunkler und rostgelb eIngefuht; ein weitzer Fleck steht an der Spitze jeder Schwingfeder; die Unterseite erscheint im Ganzen Heller und gelblicher als die obere, zeigl aber dieselben zarten Striche und Werben feine, wellenfor- mige Querbander. Die Rachenspalle hal nicht die Weite wie bei anderen Arten. Die Lange betragt 16 Zoll. 3. Der javanische Tagschlafer. (Podargus javanensis.) Fig. 1310. Der javanische Tagschlafer hat im Allgernelnen eine Helle, in Ledergelb ubergehende Rostsarbe; rings unt den Korper ziehen wellenformige, dunkelbraune Bander; ein breites, weisies, mit zwei dunkeln Streisen eingefah- tes Halsband umgiebt den Unterhals und verlangert sich uber die Schultern und bis aus den Mittelrucken; auf der Brust und dem Unterleibe stehen verstreuete weisie Langsstecken, auf dem abgerundeten Schwanze breite dunkle Querbander. Die Fuhe sind rsthlich, die Kral- len schwarz; der gelbliche Schnabel besitzt einen eigen- thumlichen Glanz. Die Lange betragt 10 Zoll. Die wenigen uber seine Lebensart vorhanbenen Nachrichten stimmen ganz mit dem uber die ganze Gruppe dieser Nachlvogel Bekannten. 4. Der langvarige Tagschlafer. (Podargus auritus.) Fig. 1309. Iliiter allen Tagschlafern besitzen jedenfalls die auf den indischen Jnseln heimischen, mit aufrichtbaren Wangen- und Ohrfedern versehenen das abenteuerlichste Ansehen. Diese Federbusche bestehen aus Harten und elastischen mit zerzaserten Barten elngefuhten Schasten, die, au der Spitze in Borsten auslaufend, wahrscheinlich nicht eine blohe Zierde ubgeben sollen, sondern, durch Aufrichtung wie Schirme hervorstehend, den llmkreis des Gesichts Vergrohern und den Jnsectenfang erleichtern. Zu ihnen gesellt sich die, gerade in dieser kteiuen Unterubtheilung das Aeuherste erreichende Weite ver Ruchenspalte als wesentlichstes Mittel, unt dem fliegenden Nuchtschmetter- ling das Entkommen moglich zu machen. Im Uebrigen wird aber Irrihunillch angenommen, dast Nachtschwalben und Tagschlafer stets mit weit aufgesperrtem Rachen Her- umjagen; sie hffneii ihn vielmehr nur in dem Augenblicke, wo sie der fliegenden Beute nahe genug gekoinmen sind, und sitzen sogur Haufig an der Erbe, unt Jnsecten eden so ruhig und ganz in verselben Art aufzulesen, wie undere auf gleiche Nahrung ungewiesene, aber mit sehr oerschie- denem Schnabel versehene Vogel. Bienenfrefser, Schwal- ben und undere im Sluge jagende Vogel offnen ebenfalls den Schnabel nur daiin, wenn sie das Jnsect eben ergrei- feu luolien. An allen Nachtschwalben nnd Tagschlafern gewahrt man denselben Ban des Schnabels; stets sind die Halsten desselben so gebildet, datz sie mit den Run- dern sich gegenseitig umfassen. Das ganze Organ er- scheint daher im geschlossenen Znstande weit flacher und kleiner, als es wirklich ist. Die Natnr, welche niemuls etwas umsonst thnt, Wurbe jenem Schnabel diese Ein- richtnng nicht gegeben, ihn nicht hermetisch verschliestbar gemacht haben, Ware es seine Bestimmung gewesen, beim Aussuchen der Nahrung allezeit weit geofsnet zu bleiben. — Der langohrige Tagschlafer bewohnt Sumutru und gleicht im Allcwntelnen einer kleinen Eule durch den er- staunlichen Unstang des Kopfes, die grosten Augen und feine Zeichnung. Das Gefieder ist oben rothbraun, Weist gesprenkelt, tinten weist; auf der rothbruunen Brust stehen weiste Flecken. Die Federbusche wurzeln theils auf der Ohrengegend und am Hinteren Rande der Augen- spalte, theils auf dem Oberkiefer und gehen nach vom in eigentliche ungefiederte Bartborsten uber. Zweite Familie. Mauerschwalbe Die Mauerschwalben sind hinsichtlick .genieln- Heiten den Bogeln der ersten Familie se' ,andt, un- terscheiden sich uber wesenilich durch Klantinerfithe, In- dem die Hlnterzehe ganz nach vorn gewendet und den ubrigen drei Zehen parallel gestellt werden fann ; sturke, sehr gekrnmmte Krallennugel erleichtern dus Anhacken an senkrechte Waiibe und Felsen. Der Flugel ist sehr lang und spitzig, der Oberurmknochen kurz nnd dick, das Brnstbein ohne Ausschnitte, die ganze Bilonng aber auf sehr schnellen und ausdauernden Flug berechnet. Mit den Schwalben kommen sie austerlich uberein, konnen aber der Fuhbildung wegen nicht zu denselben gestellt werden. IV. Mauerschwalbe. Segler. (Cypselus.) Guttungscharakter: Schnabel klein, schwach, plattgedruckt, hinten breit, bis unter die Augen gespalten ; Oberkiefer mit kurzent, ubergebogenen Haken; Nasen- locher der Firste parallel, eiforinig. Laufe dicht befiedert, niedrig; alle Zehen dreigliederig. 1. Die gemeine Mauerschwalbe. (Cypselus apus.) Fig. 1312. 1316 d. Die Stellung der Mauerschwalben im Systeme Hat zu manchen Zweifeln Veranlaffung gegeben. Aeustere Gestalt, gewisse Verhaltnisse des Knochengebandes und llkahrung wnrden sie neben die Schwalben bringen, allein manche Eigenthumlichkeiten des inneren Baues, beson- ders der Weichtheile, entstrnen sie von jenen. Dah groste Verwandtschast zwischen beiden bestehe, bewelstn gewisse auslandilche Gattungen, die, den llebergang darstellend, eben so gut zu der einen als der anveren dieser zwei Gruppen gerechnet iverben konnen. Im Ganzen gehoren sie zn den kleinen Vogeln; ihre scheinbare Groste ver- dunken sie den erstuunlich lungen Flugeln, die zum Kor- per und zu den sehr kurzen Fusten in demselben Ver- haltnisse stehen, wie bei den Colibris. Sie fliegen mit ausnehinender Schnelligkeit, schiehen geradlinig und fast ohne Flugelschlage dahin, sind zwar gewundt, vermogen indessen nicht die Richtnng des Fluges unter scharsen Winkeln zu andern. Den Nanien Segler fuhren sie mit vollem Rechte, indem sie wenigstens alle enropaischen Vsgel im Fliegen ubertrefsen. Europa besitzt nur zwei Arten, tinter welchen die abgebildete den weitesten Ver- breitungsbezirk einnimmt, indem sie von Griechenlund ttitb Sieilien bis in dus norbliche Norwegen vorkommt. Sie begnugt sich inbessen nicht mit biesem weiten Raunie; wemi ihr Temminck ben Aeguator zur Granze gab, so toar es ihm vielleicht unbekunnt, bast sie, wie Montagu iiachgewlesen, gegen Snben bis zum Eap ber guten Hoff- itung streist. Anch in Mabeiru ist sie Hetmisch. Nach Osten bringt sie ebensalls nngemein weit vor; zwar ist sie, wie Barrel versichert, in Jnbieit niemals gesehen worben, allein, bah sie aus ber Gegenb beS Buikulsees in SammlnngenRnstlanbs gelangt unb bast sie tint Erzerum in Armenien vom Mai bis September eben so gentein sti als irgenbwo int Mitteleuropa, unterliegt burchuns keinem Zweifel. JnDentschlanb mag es wenige mit hohen Thiirmen versehene Stabte ohne eine Mauerschwalbe geben; nur bie niebrigen, ganz ebenen Lanber unb bie Dvrfer vermeibet sie, weil biese bie hohen Ptinkte nicht barbieteii, auf welchen sie sich vorzugsweis gern aufhalt. Sie fehlt auch in nnbewohnten Gebirgsgegenben nicht, weim biese itur Felsen unb Walb barbieten, Halt sich jeboch im Norben nie lunger als brei ober hochstens vier Monate auf. Ihre Ankunft fadt tn Mittelbeutschlanb unb selbst im milberen Englanb auf bie zweite Halfte Llprils, ihr Weggang auf bie ersten Wochen bes August; in Subeuropa scheint sie etwas langer zu verweilen, brutet aber nirgenbs mehr als ein Mal. Dah sie, in Winterschlaf verfallenb ^ tin Norben bie kalteste Jahres- zeit verlebe, gehort zu ben Fabeln, bie weiterhin bei Besprechung ber Schwalben erortert iverben sollen. Den grohten Theil ber Zeit verbringt sie fliegenb ; man konule sagen, bah bie Luft ihre eigentliche Heimath sti. Sie setzt sich nie auf Baumzweige unb laht sich noch weniger auf ben ebenen Boben nieber, weil ber Ban ber Zehen ihr einen gesicherten Sitz nicht gewahrt unb bie Lange ber sabelformig gekruntmten unb starren Schwingen bas Auffliegen von ber Erbe austerorbentlich erschwert. Ge- rath sie burch Zufall auf bie letztere, so nimmi sie sich fast so ungeschickt wie eine Fledermaus, kriecht langsam unb unter unoollkomnteneni Flattern vormarts unb kanit nur nach Erreichung einer kleinen llnebenheit von ihren gewaltigen Flugeln angenteffenen Gebrauch machen. Da- fur klammert sie sich unt fo fester an Waiibe unb anbere senkrechte Flachen an unb fliegt bis auf Viele Meilen von ihrent Neste, ohne zu erntuben, unb ohne Lust zu bem luftigen Spiele unb bem muthwilligen Heruntjagen zu verlieren, in welchem sie, besonbers bei gewissen Witte- rungszustanben unb bes Abenbs mehr als am Tage, sich gefallt. lleberhaupt liebt sie bie Hitze unb bie grelle Be- leuchtung ber Mittagsstunben nicht, sonbern bewahrt sich als Mittelglieb zwischen ben Nachtschwalben unb ben eigentlichen Schwalben, inbent sie ber Dammerung ben Vorzug giebt unb noch zu einer Zeit rustig Heruitt- streift, too alle anberen Tagvogel schon langer einen Ruhe- platz aufgesucht Haben ober in Schlaf versunken sinb. Das Fliegen scheint ben Mauerschwalben Vergnugen zu gewahren, benn sie begleiten biese Bewegung, zitntal in ben Morgen- unb Abenbstunben, mit lautem Geschrei unb gaukeln, als wollten sie ber elgenen Geschicklichkeit sich freuen, unt hohe Thurmspitzen in ben Wunberbarsten Wenbungen unb mit immer gleicher Unermublichkeit. Sie erlangen ihre Nahrung, trinfen unb sammeln bie Bestanbtheile ihres Nestes unb geniehen bie Freuben ber Eristenz im Fliegen. Die Weibchen luffen sich burch mutterliche Pflicht von solchen Genussen nicht abhulten; sie sitzen nicht anhultenb auf ben Eiern unb verlusseit sie haufig unb ost auf langere Zeit, unt ihrer Nahrung nachzujagen, bie aus solchen Jnsecten allein besteht, welche bei ruhigent Wetter hoch oben Herumfliegeit unb bem weiten Rachen ber Verfolger nicht leicht entgehen. Bei sturmischent Wetter, wo Jnsecten am Boben Sicher- heit suchen, jagt bie Mauerschwalbe ebenfalls in niebrigen Regionen, schieht am Waffer hin ober tummelt sich uber Sumpfeii mit geschickter Vernteibung aller Hinbernisse, welche verwachstnes Buschwerf ober hohes Schilfrohr bereiten. Jnt Nestbaue verrath sie nicht ben Kunstsinn ber Schwalbe, benn sie begnugt sich mit lostn Stoffen, wie Strohhaliiten, Huaren, Febern unb bergleichen, bie sie in einer Hohle ober Ritze einer Wunb ober eines stel- len Felsen uber elnanber aufschichtet unb nilttels elites besonbers flebrigen Spelchelsaftes zusaiiiiitenlelntt, in welchem schon ble Anbentung einer Elgenthiintlichfelt Hervortritt, ble an ben inbischen, ble ehbaren Nester ver- fertigenben Schwalben ihre volllge Ausbilbung erlangt. Die Eler wechselit in ber Zahl von zwei bis vier unb sinb sehr fenntlich burch ihre langgestreckte, fast chllti- brlsche Gestalt unb rauhe Schaale. Ihre Farbe ist welh. Die Jungen erhalten ihre Nahrung von ben Alten, welche in bem sehr weiten Schlunbe eine Menge von Jnsecten Herbeltragen, wachsen langsam eittpor unb wer- ben sogar noch elnige Zeit lin Fluge gesuttert, wenn sie schon bie Alten zu begleiten vermogen. Durch Verfol- gung fliegenber Jnsecten wirkt bie Mauerschwalbe unge- ntein nutzlich; bah sie burch ben Menschen toenig zu lel- ben Hat, llegt jeboch nicht in ber Anerkennung jenes Verblenstes von Seiten bes Volkes, sonbern in ber grohen Schwlerigkelt, ihrer habhaft zu toerben. Jnt Fluge spottet sie bes geubtesten Schutzen unb brutet in bett unzuganglichsteit Hohen. Ihre Farbung ist ttbrl- gens einfach braunschwarz ntit theiltoeiseni nietalllsch- grunlichen Schininter; nur an ber Kehle steht ein groher, reintoeiher Fleck. Die ben Laus bis weit nach unten be- fleibenben Feberit gleichen ii*. Colorit benjenigen bes Korpers. Die kurzen Zehen sinb brauitlich, bie Augen groh unb braun. Die Lauge bes Korpers betragt 7—8 Zoll, eben so viel blejenige ber in ber Ruhe mit ben Spitzen sich krenzenben Flugel; ble Steuerfebern sinb burch Starrhelt nterkwurbig unb bleten ble erste Anbett- 8 *