ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
66 Voge l. Zweite Ordnung. Jnnere des Nestes verhalt sich wie bel anbereu Schwalben. Die Hohe deffelben betragt gegen 7 Zoll, der Horizontale Durchmesser 8 Zoll. Bald nach Herstellung der Woh- nung legt das Weibchen 4 — 6 dunnschalige, reinweihe Eier, bebrutet sie gegen 12 Tage und wird in der Zwischen- zeit vom Mannchen mit zugetragenen Jnsecten ernahrt, verlast aber auch das Nest, um fur sich selbst zu sorgen, wenn es dem ubrigens zartlichen Genofsen nicht gelingen will, Nahrung in Hinreichender Menge Herbeizuschaffen. Beide Aeltern tragen mit feltener Unermudlichkeit den immer Hungernden Jungen das Futter zu, stecken ihnen Anfangs die zerrissenen Jnsecten in die weit geoffneten Schnabel und sahren fort, sie im Fluge zu fnttern, wenn sie schon erwachsen genug sind, um den Alten auf kurze Entfernungen folgen zu tonnen. Im Nesie herrscht grohe Reinlichkeit, indem die Aeltern die Auswurfstoffe der Jun- gen sorgfaltig beseitigen. Von den Vogellausen, die in besonderen Arten auf ihnen vorkommen, sich zu befreien, gelingt ihnen jedoch nicht, denn bisweilen sind die Nester so erfullt mit diesen uberaus Hahlichen Jnsecten, bah man nicht begreift, wie die zarten Jungen die Plage und die Aussaugung ertragen. Die znr Nahrung dienenden Jn- secten werden im Fluge gefangen und gehoren mehrentheils der Ordnung der Zweifluger an, indem die Bedecknngen groherer Kafer zu Hart befunden werden; im Sitzen frist keine Hausschwalbe, und wenn sie am Boden Hinsireichend und gelegentlich anhaltend bemerkt wird, so mag dieses eben mit dem Fange sehr kleiner, vielleicht ntuckenartiger Jnsecten zusammenhangen, die bei gewiffen Witterungs- zustanden ties an der Erboberflache schwarmen, statt Hoch empor zu schweben. Sowohl im Fluge als bei dem Fut- tern der Jungen wird die Stimme horbar, die recht froh- lich klingt, aber den Namen des Gesanges nicht verdient. An Flugfertigkeit giebt die Hausschwalbe teiner anderen etwas nach; der Flug ist ubrigens gleichformiger als bei der Rauchschwalbe, und plotzliche Wendungen kommen wahrend deffelben feltener vor. Wenn die zmeite Brut etwa Ende August gros gezogen ist, nimmt das genaue Hausliche Leben ein Ende ; die Paare trennen sich, die Ein- zelnen scheinen zum Schluffe ihr Leben geniesen zu wollen und fliegen haufiger und anhaltender Herum als zu ande- ren Zeiten. Jndeffen nimmt dieser Genus der Unabhan- gigkeit gar bald ein Ende. Die gewohnlichen Vorbedeu- tnngen der erwachenden Reiselust werden bald bemerkt, das frohliche Umherstreifen verwandelt sich in Unruhe, die Gesellschaften, die rathpflegend oder ihre Krafte ubenb sich zu versammeln pstegen, wachsen so an, dah bisweilen Tausende ein Kirchendach bedecken, bis endlich an einem Abende das Heer aufbricht. In Dentschland dnrste man in der zweiten Halfte Septembers schwerlich gesund zuruck- gebliebene Hausschwalben antreffen; um so sonderbarer ist es, dah White und andere Naturbeschreiber Englands die Abreise von dort in die zweite Halfte Oclobers setzen und als letzten Termin den 6—8 November annehmen. — Die Hausschwalbe ist oben glanzend schwarz, unten und am Burzel reinweih, an Fusen und Zehen dicht befiedert, uberhaupt durch Farbung leicht kenntlich und dabei kleiner als die Rauchschwalbe. Der Schwanz ist ubrigens minder ties eingeschnitten und nicht so gabel- formig als bei jener. Mannchen und Weibchen laffen sich anherlich taum unterscheiden; junge Vogel sind nur blei- cher als die ausgefarbten alten, Spielarten nicht selten. 4. Die Uferschwalbe. (Hirundo riparia.) gig. 1316 c. 1320. Die Uferschwalbe, die kleinste der in Dentschland vor- kommenden, theilt nicht die lebhafte, wenn auch einfache Farbung der beiden anderen, denn sie ist oben graubraun, an Kehle und Brust weih, hat kleine, schwache, ganz un- befiederte Fuse und einen kleinen, aber sehr spitzigen (Fig. 1320.) und ungemein Harten Schnabel. Der letztere ge- wahrt ihr das Mittel zur Anlegung des Nestes an den sichersten Orten. Findet sie keinen Spalt oder sonst eine naturliche Oeffnung in Felsen, alten Mauern, sandigen Fluhusern, lehmigen Abhangen oder hohlen Baumen, die sie zur Anstedelung allein auswahlt, so grabt sie eine solche aus, ohne jemals ihre Muhe an ein loses und leicht nachsturzendes Erdreich zu verschwenden. Munderbar bleibt es immer, das bei so kleinem Korper und geringer Muskelkraft und mit so einsachem und scheinbar unvoll- tommenen Werkzeuge, wie der Schnabel zu fein scheint, diese Schwalben ellenlange Canale ini Lehm ausgraben und nach Hinten in Halbkugelige Kammern erweitern konnen, die, mit allerlei weichen Stoffen ausgefuttert, das eigent- liche Nest darstellen. Was die Korperkraft versagte, er- setzt in diesem Falle Geschick nnd Unermudlichkeit. Stun- denlang hangen die kleinen Arbeiter an der Lehmwand, ein Schlag des scheinbar schwachen Schnabels folgt ohne Unterbrechung dem anderen, und wenn endlich Raum fur den Korper gewonnen ist, werden die Fuse angewendet, um scharrend und kratzend das umgebende Erdreich abzn- losen und ans der schnell wachsenden Rohre Hinauszusor- dern. Mannchen und Weibchen unterstntzen sich trenlich und geben nur dann die Arbeit auf, wenn vielleicht im Jnneren eine Baumwurzel oder ein groser Stein das weitere Vordringen verhindert, verlieren aber den Muth nicht, sondern beginnen von Neuem und in kurzer Ent- fernung vom Orte des mislungenen Versnches. Bisweilen haben diese engen, bald geraden bald etwas gekrummten Rohren die Lange von 5 Fuh. Im Vorzuge werden fur die Nester solche Wande oder schroffe Abhange gewahlt, die, ein Flusufer ausmachend, von unten nicht zngang- lich sind und daher gegen Raubthiere vollige Sicherheit gewahren. Der alten Schwalben anhangende Trieb nach Geselligkeit zeichnet auch diese aus. Fast niemals siedelt sie sich vereinzelt an, sondern sie nimmt colonienweis von geeigneten Orten Besitz. In Cheshire in England giebt es sandige, schroff abfattende Hugel, beren Seiten, von der Userschwalbe vottkommen minirt, wie Siebe durch- lochert aussehen, und am Jrtisch sah Pallas dergleichen Riederlaffungen von solchem Untfange, dah er nieinte, die Zahl der durch einen Schuh erschreckt Hervorsturzenden Bewohner mit Richts treffenver vergleichen zu konnen, als mit einem Fliegenschwarme. Die im Fruhjahre ankom- menden Paare suchen gewohnlich ihre vorjahrigen Rester wieder auf, und die im vergangenen Jahre Ausgedruteten, die nun zum ersten Male einen Haushalt errichten, siedeln sich in der Rahe an. Wird dieColonie zu groh, so schei- nen sreiwillige Trennungen zu geschehen und neue Gesell- schaften sich zu bilden, die irgendwo eine eigene Riederlas- sung begrunden. Deutsche Beobachter schildern die Ufer- schwalbe als einen zartlichen, gegen Kalte sehr empsind- lichen Vogel, der im Fruhjahre spater als seine Verwand- ten ankomme, selten vor Anfang Mai's gesehen werde; englische behaupten gerade das Gegentheil und nennen als Zeit der Ankunft die zweite Halfte des Marzmonats. Wie viel milder das Klima Englands auch sein ntoge, so bleibt doch eine so bedeutende Verschiedenheit schwer zu begreifen. Man mochte fast vermuthen, dah in diesem Falle eine fehlerhafte Beobachtung der Zeit zu Grunde liegen ninffe, indem eine Verwechselung des Vogels selbst nicht moglich ist. Der Weggang erfolgt in Deutschland schon im August, und daher ist die Zeit des Aufenthalts zu kurz, um mehr als eine einmalige Brutung zu gestalten. Der Flug geschieht schnell, aber selten in sehr bebeutenden Hohen und Hat etwas eigenthumlich Schwankendes, was von den spanischen Landleuten ganz gut aufgefaht worden ist, indem sie die Uferschwalbe mit dem Ramen Mariposa de montana , d. h. Bergschmetterling, belegen. Gegen Abend, oder wenn Regenwetter im Anzuge ist, schiehen ganze Fluge nber den Teichen und Flnffen Hin und Her, streisen die Wasserflache nur mit den Spitzen der Schwing- federn oder tauchen den gaiizen Korper unter, gankeln, necken sich und entwickeln die wunderbarste Gewandtheit. In Valencia werden Nferschwalben regelmahig zu Markte gebracht, in Dentschland wohl nirgends gegessen, obgleich sie im Herbste sehr felt find. 5. Dir Klippenschwalbe. (Hirundo rufa.) Fig. 1321. In Landern, wo Kultur uberhaupt neueren Ursprungs ist und noch immer fortfahrt, Wildnisse umzugestalten, Hat man bisweilen Gelegenheit, wahrznnehmen, wie Thiere sich den fruher nicht gekannten Menschen anschliehen, vor- ausgesetzt, dah fte uberhaupt zu Gattnngen gehoren, wel- chen ein naturlicherTrieb zur Geselligkeit beiwohnt. Die Cliff-Schwalbe der Nordamerikaner, welche Audubon die republikanische genannt hat, liefert hiervon ein merk- wurdiges Beispiel. Sie ward zuerst in den westlichen Gegenden der Vereinigten Staaten entdeckt, wo sie men- schenleere Wildnisse bewohnte, naherte sich bald den An- siedlern, leritte die Gesellschaft schatzen, begann sich ostlich auszubreiten und ist zuletzt bis in die dichter bevolkerten, ihr eigentlich vollig fremden Gegenden des Staates New- Vork vorgedrnngen. Solche Ereignisse sind in berThier- welt allerdings selten, denn mehrentheils wirkt der Mensch auf fle nur insofern umandernd, als er bei seinem Vor- dringen in die Wildnih sie vertreibt oder ausrottet. Wie alle Schwalben der nordlichen Halbkugel zieht auch diese im Winter nach tropischen Landern und bringt nur die Heinere Halfte des Jahres unter den gemahigten Breiten zu. Sie erscheint im April und nistet gesellig. Ihr Nest ist vollig shmmetrisch und stellt eineHalbkugel dar, welche an der angehefteten Bodenflache 5 Zoll im Durchmesser hat und nach oben durch eine kurze, etwas nach unten ge- krummte und rohrenartige Verlangerung zuganglich ist. Es besteht wie gewohnlich aus wohlverbundenen Kluntp- chen von Lehm, enthalt trockenes Gras und Strohhalme als Unterlage der vier weisien, braungefleckten Eier und wird in drei bis vier Tagen fertig, obgleich die kleinen Arbeiter nur von der Morgendammerung bis Mittag thatig sind und den Nachmittag auf die Jnsectenjagd verwenden oder sich frohlich Herumtummeln. In unbewohnten Wild- nissen Hangen diese ihre Nester an solchen Felseitwattben auf, wo ein uberhangenber Rand gegen Regen Schutz ge- wahrt, in bevolkerten Hingegen geben sie Hauswanden den Vorzug, ohne deswegen die Gestalt des Banes zu ver- andern. In ihren Sitten scheint diese Schwalbe mehr unserer Hausschwalbe als der Rauchschwalbe verwandt zu sein; sie fliegt schnell, ist den ganzen Tag in Bewegung und fangt Jnsecten mit bewundernswerther Sicherheit im raschesten Fluge. Ihre Stimme ist eigenthumlich genug, aber nicht angenehm nnd wird mit dem Tone verglichen, welchen ein nasser Kork hervorbringt, wenn man ihn langsam in einem Flaschenhalse umdreht. Die obere Korperseit ist glanzend schwarz mit violettem Schiller, der Bauch schmutzig weih, die Brnst rothlich - aschgrau, der Unterrucken nicht weih wie an unserer Hausschwalbe, sondern blos rostfarben, ebenso der Vorderkops; ein schmaler, schwarzer Streis laust durch das Auge bis auf den Schnabel. Der Schwanz ist sehr wenig eingeschnitten. Die Lange betragt 6 Zoll. 6. Die Purpurschwalbe. (Hirundo purpurea.) Fig. 1322. Die Purpurschwalbe bewohnt ganz Nordamerika. In den Sndprovinzen der Vereinigten Staaten erscheint sie gegen Ende Februar oder Anfangs Marz, in Pennsylva- nien um ben 1. April, um Hubsousbai im Mai unb zieht in entsprechenben Zeitraumen wieber weg, so bah sie bie norblichsten Gegenben schon im August, bie sublichsten erst zu Anfang Octobers verlaht. Gleich ber beutschen Hausschwalbe schlieht sie sich bent Menschen an, wirb aller Orten gern gesehen unb empfangt uberall Schutz gegen muthwillige Verfolgungen. Man erlaubt ihr, von ben Kasten Besitz zu nehnien, bie man eigentlich fur einen kleinen Sanger (Sylvia sialis Fig. 1414,) hestimmt unb eben so aufstellt wie in Deutschlanb bie Meisenkasten; man ftort fte nicht, wenn sie in Taubenhausern sich ansiebelt, obgleich sie ein gattzes Fach bes Gerustes sur sich in Be« schlag nimmt unb keiner Taube gestattet, sich ebettba Hin- zusetzett. Manche Lanbleute lieben sie so sehr, bah sie aus Bretern eigentliche Hauser mit eliter Menge von Ab- theilungen fur sie errichten. Selbst bie ungeselligen Jnbier theilen biese Zuneigung. Ehoctaw unb Chickasaws be- rauben einen in ber Nahe ihrer Hutten stehenben jungen Battnt seiner oberett Zweige bis auf einen, an dessett Ga- belenbe sie einen gehorig ausgehohlten unb mit Oeffnung