Elektrische Automobile
Vortrag gehalten im Verein für die förderung des local- und Strassenbahnwesens in Wien

Forfatter: Ernst Egger

År: 1899

Sider: 26

UDK: 629.113.6 gl.

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Side af 32 Forrige Næste
2 Wir verstehen unter einem „Automobil“ ein Straßenfuhrwerk, welches ohne animalische Zugkraft und ohne continuirliche Speisung durch eine Zuleitung irgend welcher Art, sich ohne Schienengleise selbstthätig, d. h. mit dem Energieträger- und Erzeuger in sich bewegen kann, und ein Gewicht von über 200 kg besitzt. Zur Erzeugung der Energie werden heute die verschiedensten Mittel benützt, wie z. B. Benzin, Petroleum, überhitzter Dampf, comprimirte Luft und Elektricität, letztere in Form von geladenen, im Wagen mitgeführten Accumulator en. So relativ kurzer Dauer nun auch die Erfahrungen entstammen, welche mit den verschiedenen Betriebssystemen gewonnen wurden, so haben dieselben denn doch bereits eine gewisse Klarheit geschaffen. Hiernach kommen für den städtischen Verkehr wohl nur Benzin und Elektricität in Betracht. Und da ergibt sich ein wesentliches Ueberwiegen der Vor- theile des elektrischen Betriebes gegenüber dem Benzin. Denn die Motoren, welche mit diesem bethätigt werden, besitzen bedeutende principielle, d. h. dem System anhaftende Mängel. Sie können nicht belastet angehen und. lassen sich nicht überlasten, sie bieten gewisse Schwierigkeiten in der Regulirung ihrer Tourenzahl und laufen blos nach einer Richtung. Sie besitzen eine gewisse Anzahl heikler Construc- tionstheile, verursachen üblen Geruch und Lärm und bergen immerhin eine gewisse Explosionsgefahr in sich. Wenn dennoch ihnen eine ziem- liche Verbreitung zutheil geworden ist, so läßt sich dies, abgesehen von ihrem relativ billigen Preise, in erster Linie darin begründen, daß bis vor kurzem auch die elektrischen Betriebseinrichtungen für Automobile sehr unvollkommen waren. Es ist aber schon aus der bloßen Aufzählung der Nachtbeile des Benzinmotors klar, daß der Elektromotor den Sieg erringen muss, denn kein einziger der vorerwähnten Nachtheile ist ihm zu Eigen. So hat denn auch diese Erwägung die Constructeure mehr und mehr zum elektrischen Betriebe geführt, und bei den otficiellen Wettfahrten, welche der Pariser Automobil-Club heuer im Sommer ver- anstaltet hatte, war unter zehn angemeldeten Wagen blos einer mit Benzin, die übrigen neun jedoch elektrisch betrieben. Ohne auf die Gründe näher einzugehen, welche nach meiner An- sicht eine Verzögerung der technischen Entwickelung des elektrischen Automobilismus bei uns zu Lande bewirkt haben dürften, möchte ich doch andeuten, daß wohl mit daran Schuld ist, daß diese Frage bei uns von vielen Seiten als Sport- und Modesache, als eine Art technische Spielerei angesehen wird und hiedurch viele Fachleute abgehalten werden, sich damit zu beschäftigen. Der bekannten Wiener Wagenbaufirma Jacob L o h n e r & Co. gebührt unstreitig das Hauptverdienst, daß doch auch bei uns nunmehr dem Problem des Automobilismus die verdiente Aufmerksamkeit gewidmet wird. Der Chef dieses Hauses, Herr Ingenieur L. Löhner, hat sich