Elektrische Automobile
Vortrag gehalten im Verein für die förderung des local- und Strassenbahnwesens in Wien
Forfatter: Ernst Egger
År: 1899
Sider: 26
UDK: 629.113.6 gl.
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
3
gemeinsam mit Herrn Prof. Czischek mit Enthusiasmus dieser Frage
angenommen. Von den genannten Herren wurden mehrere elektrische
Fahrzeuge construirt, deren elektrischer Theil von der Vereinigten
Elektricitäts-Actien-Gesellscli aft entworfen, patentirt und ausge-
führt worden, bezw. bei dieser gegenwärtig in Ausführung begriffen ist. Die
Zeit ist heute zu kurz, nm diese Constructionen zu beschreiben; ich kann
nur zum Schluss meines Vortrages kurz darauf hinweisen; doch werde
ich mir erlauben, hierüber in einem eigenen Vortrage zu berichten.
Für heute bitte ich, es an einer Andeutung über die hiemit erzielten
Resultate genügen zu lassen.
Es wird nun zunächst zweckmässig sein, in einem üeberblick den
heutigen Stand der Automobilfrage mit Bezug auf den elektrischen Be-
trieb zusammenzufassen. Ich halte mich hiebei zum Theil an die (reif-
lichen einschlägigen Publicationen von Hospitalier, Czischek
u. a. m., und will vor allem bei den Constructionsbedingungen, die uns
hier interessiren, verweilen.
Wenn wir an die Construction eines Automobils schreiten oder
eine vorliegende fertige Type zu beurtheilen haben, müssen wir uns vor
allem über die Hauptforderungen klar sein, welchen ein derartiges Fahr-
zeug zu entsprechen hat und welche ich in der Reihenfolge ihrer Wich-
tigkeit hier aufzähle. Dies sind:
1. Unabhängigkeit der getriebenen Räder von einander. 2. Möglichst
geringer Fahrtwiderstand. 3. Lenkbarkeit. 4. Fähigkeit, alle vor-
kommenden Straßensteigungen zu überwinden. 5. Rationelles Gewicht.
6. Erzielung genügend großer Geschwindigkeit und bequeme Regulir-
barkeit derselben. 7. Relativ ökonomischer Betrieb.
Wenn ich hier vorgreifen darf, so möchte ich vor allem sagen,
daß es wohl manchen wundern wird, daß ich den ökonomischen Betrieb
als letzte Forderung aufgestellt habe, während er in den Augen der
meisten wohl die Hauptsache bilden dürfte. Nun hat dies seinen Grund
einerseits darin, daß ein billiger Betrieb ohne die technische Voll-
kommenheit des Fahrzeuges, welche durch die Erfüllung der übrigen
Hauptforderungen gegeben erscheint, nicht denkbar ist, andererseits aber
wohl auch Mehrkosten des automobilen gegenüber dem animalischen
Betriebe bis zu einer gewissen Grenze berechtigt sein dürften.
Sonach kann ich zur Erklärung der Forderungen technischer Natur
übergehen, um dann die Mittel zu schildern, welche zu deren Erfüllung
verhelfen.
Die Unabhängigkeit der getriebenen Räder ist eine Nothwendigkeit,
die sich aus dem Umstande ergibt, daß beim Befahren von Curven das
äussere Rad einen größeren Weg zurücklegt, als das innere. Dieser
Umstand, der bei Straßenbahnen mit einem fixirten Minimalcurvenradius,
der ein wesentlich Vielfaches der Spurweite bildet, nicht in’s Gewicht
1*