ForsideBøgerSchloss Gottorp : ein nordischer Fürstensitz

Schloss Gottorp
ein nordischer Fürstensitz

Forfatter: Robert Schmidt

År: 1887

Forlag: Ernst Homann

Sted: Kiel

Sider: 135

UDK: st.f. 725.17 sch

Mit vielen Lithographien und Lichtdrucken

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Side af 143 Forrige Næste
Wenn auch Schleswig - Holstein keine hervorragenden Façaden aus dem Mittelalter besitzt1) und in diesem Lande die Renaissance - Architektur wegen der Beschaffenheit des Klimas, des heimischen Bau- materials und bei dem nüchternen, mehr auf Arbeit, als auf Genuss, mehr auf Festigkeit, als auf Glanz gerichteten Sinne des schleswig-holsteinischen Volkes auch nicht in so prächtigen Beispielen wie im übrigen Deutschland vertreten ist, so sollte uns dies eben recht gemahnen, das Wenige, was uns das Schicksal noch gelassen, nicht pietätlos zu vergessen, und gerade in unseren Tagen ist es hohe Zeit, die vaterländischen Kunstschätze jeder Gattung eingehender zu untersuchen und durch Publicationen in weiteren Kreisen bekannt zu machen. Der Charakter derartiger Veröffentlichungen erfordert aber eine Durchgeistigung des behandelten Gegenstandes, welcher nicht nur mit dem leiblichen Auge der unmittelbaren Anschauung, sondern gleichzeitig mit dem geistigen Auge der geschichtlichen und kulturhistorischen Reflexion betrachtet sein will. Deshalb und zugleich auch, um die eigentliche Baubeschreibung des Schlosses Gottorp nicht zu oft durch geschichtliche Daten und Belege unterbrechen zu müssen, gebe ich vor derselben einen historischen Ueberblick mit bezüglichen Notizen zur Kultur- und Baugeschichte. Aucli wird das Interesse an einem alten Bauwerke vielfach gesteigert, wenn es als der Schauplatz bedeutender Personen und ihrer Bestrebungen erscheint und die Rücksichtnahme auf die allgemeine Gescliichte dem Bilde der localen Bauentwickelung manchen ergänzenden Zug und zugleich einen passenden Rahmen und Hinter- grund darbietet. Die Kunstdenkmäler lassen sich schliesslich nicht richtig würdigen, wenn nicht der Charakter und die Geschichte der Zeit, der sie angehören, berücksichtigt werden; denn besonders die Architektur, „die herbste der Musen“, ist mit tausend Banden an das practische Leben gefesselt. Jedes Kunstwerk, auch das höchste und vollendetste, trägt die Spuren seiner Zeit und seines Volkes; es ist nur richtig zu verstehen, wenn man die Sitten, Gebräuche und Anschauungen der Zeit, in welcher es entstand, berücksichtigt, und zu unterscheiden vermag, was an ihm ein Erforderniss des Zeitgeschmackes, was rein persönliche Auffassung oder Ergänzung des Künstlers war, und unter welchen Einflüssen derselbe sich entwickelte. Soweit es mir thunlich erschien, war ich bemüht, alle diese Punkte in den Kreis der Betrachtung zu ziehen. Aufgefordert und ermuntert seitens vieler Freunde, denen ich ein besonders hervorragendes Verständ- niss für dieses Thema zuschreiben darf, und ermuthigt durch die durchaus günstige Aufnahme und Kritik, welche meine bisherigen Arbeiten über die Kunstdenkmäler Schleswig-Holsteins fanden, veröffent- liche ich somit einen Theil meiner beim Studium der Kunstschätze im schönen Vaterland gesammel- ten Skizzen und hoffe damit wiederum ein Scherflein zur Erweiterung der Kenntnisse von Denkmälern unserer schleswig-holsteinischen Kunst beizutragen und zugleich meine Fachgenossen zur Veröffentlichung ähnlicher Studien anzuregen. Mannigfache Hindernisse, insbesondere vielfach practische, meine bisherige amtliche Thätigkeit, sowie andere Unternehmungen haben diese längst vorbereitete Publication leider verzögert, bis es mir endlich jetzt vergönnt ist, dieselbe zum Abschluss zu bringen. Schliesslich habe ich noch die angenehme Pflicht, nachstehenden Behörden und Personen für gütige Unterstützung und Förderung dieser Arbeit meinen besonderen Dank abzustatten, nämlich: der Königl. Garnisonverwaltung zu Schleswig, der Königl. Staatsarchiv-Verwaltung zu Schleswig, dem Vorstand des Königl. Geheimen Staats-Archivs zu Kopenhagen, Sr. Excellenz dem Oberkammerherrn v. Alten zu Olden- burg, den Herren Dr. A. Sach zu Schleswig, L. Ziegler, A. v. Gaasbach und Ad. Schmidt (zu Hamburg). ') Siehe Hieron. Hennings Genealogia fainil. nobilium, sowie Darstellungen von Schlössern und Herrenhäusern der W^r^ogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg von Joh. Schröder (Hamburg 1862), ferner die Berichte der Königl. Schleswig- Holstein - Lauenburgischen Gesellschaft für die Sammlung und Erhaltung vaterländischer Alterthümer 1836—1866 und die obenerwähnte Publication d. Dr. Rich. Haupt.