ForsideBøgerDenkschrift Aus Anlass De…ive Frabriknummer 10.000

Denkschrift Aus Anlass Des Hundertjahrigen Bestehens Der Maschinen Und Lokomotivfabrik
Und Der Vollendung Der Lokomotive Frabriknummer 10.000

År: 1910

Forlag: Henschel & Sohn

Sted: Cassel

UDK: St.f. 061.5(43)Hen

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Side af 187 Forrige Næste
II. DIE CASSELER WERKE UND IHRE EINRICHTUNGEN. Zwei räumlich getrennte, etwa 2 km voneinander entfernte Großbetriebe, die Stamm- fabrik am Möncheberg und das Werk Rothenditmold, bilden die Casseler Werke. Die früher selbständige Gemeinde Rothenditmold ist seit 1906 eingemeindet und stellt heute einen Stadtteil Cassels dar. Beide Werke sind durch eine Gleisanlage, welche über den staatlichen Güterbahn- hof führt, miteinander verbunden. Das Werk am Möncheberg blickt auf ein Alter von mehr als 70 Jahren zurück, das Werk Rothenditmold hat eine Vergangenheit von nahezu 40 Jahren. Wenn auch diese Betriebe seit ihrem Beginn eine stetige Entwickelung und fortlaufende Verbesserungen in ihren Einrichtungen erfahren haben, so hat ihre Um- gestaltung doch in den letzten 20 Jahren, besonders aber im letzten Jahrzehnt, die größten Fortschritte aufzuweisen. Dem heutigen Besucher der Werke bieten sich nur noch wenige Gebäude aus älterer Zeit dar. Fast alles Alte mußte den umfangreichen Verbesserungen an Werkstätten und Einrichtungen zum Opfer fallen, ohne welche die heutige Leistungs- fähigkeit der beiden Betriebsstätten unmöglich gewesen wäre. Alle Neubauten wurden als massive Gebäude in Ziegelrohbau von einfacher aber ansprechender Form ausgeführt. Wo die örtlichen Verhältnisse zur Anlage mehrerer Geschosse zwangen, sind massive Decken in Eisenbeton und feuersichere Treppen durchgeführt worden. Die Dachkonstruktionen sind bei allen neueren Werkstätten in Eisen ausgeführt. Auch zur Dachdeckung ist viel- fach Schlackenbeton mit Doppelpappe, an anderen Stellen wieder der Falzziegel oder die Doppelpappe auf Holzschalung gewählt worden. Die Fenster sind an Zahl und Größe reichlich bemessen und ebenso wie alle Tore und Türen in Eisen konstruiert. Die Breite der Räume bedingte die Verstärkung der Seitenbeleuchtung durch ausreichende Ober- lichter, welche auf die Dachkonstruktion meist in Sattelform aufgesetzt sind. Die künstliche Beleuchtung aller Betriebs- und Verwaltungsräume wird mittels elektrischen Lichtes be- wirkt. Abgesehen von den Schmieden und Gießereien sind fast alle Fußböden im Erd- geschoß der Werkstätten aus Holzklotzpflaster auf starker Betonsohle gebildet. Diese Fußbodenbefestigung — bei der Anschaffung zwar teuer — ist aber hinsichtlich der Be- währung nicht zu übertreffen. Die Fußböden der Obergeschosse bestehen aus einem Asphaltüberzug auf den massiven Decken. Sämtliche Arbeitsstätten sind mit Dampf von den Zentralkesselhäusern aus beheizt. Beide Werke sind mit doppelter Wasserleitung für Gebrauchs- und Trinkwasser versehen und entwässert. Hand in Hand mit der baulichen Verbesserung der Anlagen gingen die Neuanschaffungen an Maschinen zum Ersatz oder zur Vermehrung der Leistungsfähigkeit. Alle neu erscheinenden Arbeitsweisen wurden fortgesetzt mit größter Aufmerksamkeit verfolgt, auf ihre Zweckmäßigkeit geprüft und, wenn diese feststand, zur Anwendung gebracht. So enthält die heutige maschinentech- nische Ausstattung der Werke das Beste und Leistungsfähigste, was der Werkzeugmaschinen- markt für den vorliegenden Industriezweig zu leisten vermag. Sämtliche Maschinen werden elektrisch von den Zentralen aus angetrieben. Die schwereren Maschinen haben Einzel- antrieb, während die leichteren, zu Gruppen vereinigt, angetrieben werden. Besondere Bedeutung für die Verbesserung der Einrichtungen wurde mit Recht auch allen denjenigen Hilfsmitteln beigemessen, die zur Bewältigung und Beförderung der Massen und Gewichte 24