En Samling Afhandlinger Om Veje 1876-1881

8 Es ist klar, dass das anzuwendende Bitumen genau dieselben Eigenschaften besitzen und von gleicher Beschaffenheit sein muss wie das im Asphaltstein selbst enthaltene, indem Letzteres dazu dient dem Erstem das Eindringen in die Poren zu erleichtern, um so die Verbin- dung inniger zu gestalten. Die Geologen nehmen an, dass das Bitumen der gleichzeitigen Wirkung eines grossen Druckes und einer hohen Temperatur auf eine eingeschlossene Pflanzenmasse seine Entstehung verdanke, dass bei dieser Destillation die bituminösen Dämpfe durch Erdspalten geleitet, die Kalksteinlager imprägnirt und so den Asphalt gebildet hätten. Äusser in der Kalkformation finden sich solche bituminöse Ein- lagerungen auch in der Molasse, in Sand- und Kiesschicliten. Aus den bituminösen Melassen die in grosser Mächtigkeit neben den Asphaltlagern in Seyssel Vorkommen wird hauptsächlich das Bitumen gewonnen, entweder durch Auslaugen in heissem Wasser oder durch Einwirkung von Schwefelkohlenstoff oder andern Lösungsmitteln. Die physischen Eigenschaften des natürlichen Bitumens (auch Erdpech, Goudron mineral, Bitumo solide genannt) sind folgende: Dasselbe ist klebrig zwischen 20 und 40°, fest darunter, und flüssig darüber, oder es besitzt Zähigkeit bei gewöhnlicher, Festigkeit bei niederei’ und Schmelzbarkeit bei höherer Temperatur. Bei Hand- warme soll sich die Masse zu dünnen Fäden ausziehen lassen. Die Farbe ist glänzend schwarz, in Fäden ausgezogen mit etwas röthlichem Reflex. Der Geruch ist ähnlich demjenigen des Asphaltes, aber nicht wider- lich wie derjenige des Steinkohlenpechs, durch welche das Bitumen oft ersetzt wird. 5. Der künstliche Asphalt Der künstliche Asphalt (Asphalt factice, Bitume factice), ist eine Nachahmung des Natürlichen und hat den Zweck den Letztem durch ein wesentlich billigeres Material zu verdrängen. Hiezu werden Thon, Mergel, Strassenstaub etc. genommen, Materialien von geringem Werth die in der Natur überall vorkommen und somit ohne Transportkosten hergeschafft werden können. Diese Materialien werden pulverisirt und mit Steinkohlentheer oder sonstigen Produkten die aus der Destillation bituminöser Schiefer herrühren, gekocht. — Man erhält auf diese