ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
Fleischsteffer. Sangethiere. 91 gelblich gesprenkelt, am Bauche Hestgelblich. Er scheint in Bengalen sehr Haufig zu sein unb gleicht Hinstchtlich seiiier Sitteii und stines Benehmens ganz ver vorher- gehenden Art. Bennett war Zenge, bay ein in der To- wer-Menagerie gehaltenes Jndividuum innerhalb weniger Minuten zivolf ansgetoachstne Ratten ertourgie, die man in stinen sechzehn Quadratfntz groyen Kafig gesttzt Hatte. 3. Der juvanische Zchneumoii. (Herpestes javanicus.) Sig. 330. Der von den Javanern Garangan genannte Jchneumon des arktischen Archipels bewohnt besonders die aus Tenk- baumen bestehenben Urtoalber, greift stlbst grohe Schlan- gen mil nngewohnllcher Knhnheit an, grabt sthr geschickt nnd verfolgt stlbst nnter der Erde die Ratten, besttzt vielen natnrlicheii Scharfsinn nnd sucht freiwillig die Nahe und den Schutz der Menschen. Als Hausthier entwickelt er vielen natnrlichen Scharfsinn, Gelehrigkeit, Anhanglichkeit und Reugierde, solgt stinem Herrn wie tin Hund, freut sich uber Liebkosungen, sitzt haufig aus- recht, beobachtet alle Vorgfinge mit Ausmerksamkeit, erweist sich sehr reinlich unb sehr beweglich, frifit nitr Fleisch, indessen niemals vorZeugen, sondern in verbor- genen Winkeln, beranbt aber aiich lrotz aller anheren Zahmheit die Huhnerstalle und sollte nie mit allzuviel Zutranen behandelt werden, da er plotzlichen Anwand- lungen von Wnlh unterworfen ist. XXII. Hundsmanguste. (Cynietis.) Gattungscharakter: Gebih der Jchnenmon, im Unterkiefer nur 5 Backenzfihne; Hinterfsisie vierzehig. (Fig. 331. Schadel von oben. Fig. 332. derselbe von der Seite. Fig. 333. Gebih; 1 Oberkiestr, ^ Unterkiefer.) 1. Steedmann'S Hundsmanguste. (Cyuietis Steedmaniu.) Fig. 334. Wahrscheinlich haben schon Sparrmann und Barrow das in Sudafrika vorkommenve Thier gesehen und be- schrieben, welches nnter dem oben angegebenen Namen in den letzten Jahren als ganz nen bekannt gemacht wurde. Es unterscheivet sich in Sitten von den Jchnen- monen gar nicht unb in systematischer Hinstcht nur durch die angefuhrten geringen Unterschiede. Seine Farbe ist snchsroth, der buschige Schwanz 1 Futz lang und mit Weiyer Spitze versthen. Die Korperlange betragt andert- Halbeii Fuy. Man kennt noch einige andere, theils in West - theils in Sudafrika wohnende Arten. XXIII. Rollinarder. (Paradoxurus.) Gattungscharakteri Vorderzahne 6 oben und unten, die mittleren knrzer; Eckzahne konisch; Backen- zahne 6 uberall, wovon oben 3, unten 4 Luckenzahne, oben 2, unten 1 Hockerzahn; Schnanze verlangert; Rase vorstehend. Fnye haldsohlengangig, funfzehlg; Zehen verwachsen; Krallen zuruckziehbar. Schwanz von sehr eigenthumlichem anatomischen Bane, als Wickelschwanz anwendbar. 1. Der Palmenmarder. (Paradoxurus Typus.) Fig. 335. 336. Alle Arten der Gattung bewohnen vaS Festland In- diens und die Sunda-Jnseln, erklettern mit Leichtigkeit die hochsten Baume und nahren sich juni grohen Theile von Fruchten. Man kennt an zwolf Arten, unter welchen der Palmenrollmarder oder Paugune zuerst deschrieben wurde, durch schwerfalligeu Gang an den Dachs erinnert und eine Katze an Grohe ubertrifst; die Farbe stines Pelzes ist gelblich grau, erscheint unter veranderten Sehwinkeln svgar schwarz, die Schnauze schwarz; ein weiher Streifen tåuft uber die Wange, ein anderer um- giebt die Brauen. Horsfield beobachtete dieses Thier im zahmen Zustande. Es benahm sich gutmuthig und sanft, genoh somohl Fleisch als Pstanzenkost, begnugte sich mit allerlei Speistresten, bedurfte uberhanptkelner beson- deren Pstege, gad freilich aber suyen, breiigen Fruchten den Bvrzug und griff aus Huilger die Huhner an. In der Nahe groherer Walddorfer sehr gewohnlich, wird er bisweilen durch nachtliche Angriffe nuf das Hausge- flugel ziemlich lastig und wohnt in Nestern, die in Hoh- len Baumen, wie die unserer Eichhornchen, angelegt und mit Hen gefuttert sind. Er pfiegt anch Garten und Pstanzungen zu besuchen und sugt den reisen Fruchten aller Art, zumal den Ananas, nicht geringen Schaden zu. In einigen Gegenden wird er den Kaffeepflanzungen nachtheilig, iildem er die besten und reifsten Beereil anf- friht, deren Saamen jedoch unversehrt wieder abgehen nnd das sehr Haufige Vorkommen von Wilden Kaffee- strauchen in den Waldern erklaren. Die Colonisten geben ihm daher den Namen „ Kaffeeratte". Zahnbau und Wahl der Nahrungsmittel dezeichnen den Rollmarder als Omnivoren, der die Familie der Zidetthiere mit den Baren ebenso verbindet, wie die Jchneumonen den Ueber- gang zu den Blardern darstellen. 2. Ter Musanga. (Paradoxurus Musanga.) Fig. 337. Die zweite Art dieser ziemlich umfanglichen Gattung lebt gleichfalls aus den astatischen Jnseln unb Hat al s einzigen bestfindigetl Charakter eine breite, welhliche Stirn- biiide. Die ubrige Farbung wechselt so sehr, bah man bereits acht Spielarten unterschieben Hat, ist im Allge- meinen braungelb, intern bie rostgelben Haare mitschwar- zen Spitzen versthen sinb. Die schwarzlicheii Langebinben bes Rumpsts treten mehr ober weniger beutlich Hervor, erscheinen aber anch bisweilen in verwaschene Flecken aufgelvst. Die Lebensart ist wie bei bem Palmenmarber. Sechste Familie. Katzenartige Raubthiere. Die letzte grohe Gruppe ber Raubthiere begreist bie Katzen, ist in zoologischer Beziehung leichter zu befiniren als alle ubrige unb giebt sich auch bem gewohnlichsten Beobachter als eine tovhlbegranzte, mit anberen kaum zu verwechselllbe zu erkennen. Unter ben vielen hierher gehorenben Thieren Herrscht eine so grohe Aehnlichkeit bes phhstschen unb moralischen Charakters, bah alle Versuche, bie einzige Gattung Katze (Felis) in mehrere zu zerfallen, ersolglos geblieben sinb. Alle Katzen kom- men uberein burch stumpstn, kurzen, kegelformigen Kopf, zuruckziehbare Kratlen, Bilduiig ber voril funfzehigen, Hinteil vierzehigen Fuhe, scharfwarzige Zunge unb Form beS Gebisses. Sie sinb bie einzigen Raubthiere, welche oben nur vier Backenzahne besitzen, unb welchen unten ber Hockerzahn ganz fehlt. Jhre Gestalt umstanblich zu beschreiben, ist uberstussig, benn bie gemeine Hauskatze giebt von berselben ein Bilb, welches, abgesehen von Grohe unb Farbung, burch bie ganze Familie wieberholt ist. Der burch Ruhe, Gebulb, Geschmeibigkeit unb List bezeichnete Charakter brurft sich vollkommen im Aeiiye- ren aller Katzenarten aus, vie alle anberen Sangethiere burch Abrunbuilg ber Korperformen unb Glieberverbin- bungen unb burch sanste, gewanbte unb benuoch kraft- volle Bewegungen ubertreffen. Sie geheit langsam unb vorsichtig, inbem sie bie Hinterfuhe krummen, vermogen ihren fast cylinbrischen unb niemals bicken Leib itothi- genfalls zusammenzubrucken unb sich zusammenzurollen, branchen ihre Pfoten mit vielem Geschick, taufen ichnest, aber ganz gerauschlos unb fuhren leicht unb sicher bie weitesten Sprunge aus. Der ganze Ban bezeichnet bas zu groher Anstrengung befahigte, aber mehr durch List unb Ueberraschung als durch offenes Entgegentreten stegende Raubthier. Der knrze, sehr muskulose Hals macht das Fortschleppen ber ergriffenen Bente moglich; ber Lowe tragt ohne Schwierigkeit Thiere bavon, bie sein elgenes Gewicht ubertreffen. Die Steltung beS Rumpfes ist fast wagerecht, inbessen ist bie Wirbetsaule groher Krnmmung fahig. Alle Arten haben einen mehr ober minber langen, brehrunden Schwanz, ber, gleichmahig behaart, nur am Lbwen in einen Haarbi^chet auålåuft, nbrigens niemals geschleppt, sckiderii frei gettågen ,'virb Die Behaarung bes Korpers ist kurz, glatt anliegend, bald weich, balb etwas rauh, wirb nur am mannlichen Lowen zur Mahne, verlangert sich an Luchsen zu pin- stlsormigen Buscheln ber Ohrenspitze; bie Farbung ist selten einfach, vielmehr oft sehr bunt und lebhaft, bis- weilen breisarbig nnd dann in Flecken vertheilt, bie entweder als Streifen, oder als Ringe, oder, wenn sie mit einem dunkeln Mittelpunkte versehen sind, als sogenannte Augenslecken aus einent helleren Grunde stehen. Das Skelett (Lowenskelett Fig. 338.) aller Katzen zelgt viel Uebereinstimmendes, theils in Gestalt, theils iit Zahl der einiger Abanderung unterworsenen Knochen. Zu ben letzteren gehoren bie Wirbel, die, im Ganzen groh unb stark, zumal als Halswirbel eine Ansbilbung erreichen, bie nnr bei ben Hyanen uber- troffen wirb. Das Schlusselbein erscheint nur als kleine, schwache unb gekrummte Knochengrate, bie sich nicht, wie gewohnlich, anfugt unb gewisse Bewegungen ber vorberen Glieber beschrankt ober unterstuyt, sondern nur durch sehnige Bander befeftigt ist. Dip Knochen der Glieber sinb ansgezeichnet burch Knrze, ansehnlichen Dnrchmesser unb Festigkelt; sie erlangen bei alten In- bivibnen eine grohe Harte ober Sprobigkeit, sinb ver- haltnihmahig kraftiger unb svliber gebant als bel Hunden unb Hhanen unb tuerben burch ungentein entwickelte Aluskeln in Bewegung gesttzt. Die Kraft ber Glieber, zumal ber vorderen, ist baher uttbeschreiblich groy; man Hat gesehen, bah bengalische Tiger mit einem einzigen Schlage ber groyen Tatze ben Schadel elites Mannes zertrummert Haben. Charakterlstlsch sinb bie brelten, abge- runbeten, an ben Sohlen mit welchen Ballen versehenen, ost bicht behaarten unb mit furchibaren, immer scharfen Kral- len bewehrten Pfoten, beren Spur von berjenigen anberer Raubthiere sich burch mangelnben Abbruck der Krallen unterscheidet. Die Zehen erscheinen knrzer, als sie in Wahrheit sind, weil bas letzte Glieb berselben aufrecht getragen wirb unb ini Gange ben Boden nicht bernhrt. Die Abstcht bieses Banes ist Schonung ber Krallen burch Berhiitung bes Abreibens unb wirb burch eine sehr eigenthumliche Einrichtiing erreicht. Der letzte, die Kralle tragenbe Zehenknochen (Fig. 3398) steht namtich nicht in gerabliniger Fortsetznng an ben zweiten ober Mittelknochen angereiht, sondern kappensormig a uf bemselben. 3n dieser aiifgerlchteteii Stettniig wird er burch zwei etastische Bander erhalten, von welchen das Hintere (Fig. 340. 341"), uber seine Ruckseite gespannt, sich oben anheftet unb vom vorberen Knorren bes zweiten Zehenktiochens entspringt, bas stitliche (Fig. 340. 341’), weniger elastische bie intierc Seite bes Krallenknochens an ben zweiten Zehenknochen in ber Mitte befeftigt. Diesen Banberit entgegen wirken die starten Sehnen ves sogenannten tiefen Bengemnskels (Fig. 340. 341. 342 d ), welche, uber einen Hervorspringenben Hocker ber Basis bes Krallengliebes (Fig. 341 e) wie uber einen Kloben weglaustnd, hoher oben sich anheften nnd in ihrer Lage burch eln ringformiges Band (Fig. 340°) erhalten werden. Zleheit diest Alusketn sich kraftvvll znsammen, fo schiiellen sie das letzte Zehenglied nach vorn und unten dadnrch, bah sie es mit dem vorletzten in eine Linie brin- gen. Die Wiederanfrlchtung wirb durch den Ausstrecke- muskel (Fig. 341b 342c) vermittelt. Die fonstigen osteologlschett Verhaltnisse ves Fuhes ergeben sich aus Fig. 339., too '" ble vorberen Enden der belben Unter- armknochen, °°die Hanbwurzelknocheit (Metacarpen), 4 4 ble Mittelhandknochen (Metacarpen), °° bie erste, " bie ztoelte, 88 bie dritte Relhe ber Zehenknochen (Phalangen) andeutet, iitiv Fig. 343. stellt bie mit toel- chen Ballen versehene Sohle var. Der Schadel (Lo- toenschabel Fig. 344—346.) i ft von bemjenigen aller anberen Raubthiere unb stlbst ber Hhane burch abge- runbete, aus ber Kurze bes Gesichtstheites entsprnngene Form verschieben. Der runbefte sindet sich am Ocelot; viestnigen bes Tigers unb Lotvens sind kaum zn nn- terscheiben, inbessen ist ber letztere weniger gewotbt unb 12*