ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
110 Saugethiere. Fiiiistc Wrdnung. Kinne reichl. Der Schmanz ist in den erften drei Vier- theilen sudisroth, im letzten schwarz, das Weib von viet rotherer Farbung und noch undeutlicher geflecft als das mannliche Jnbivibuiim. Die Schweden haben von seher zwischen den Luchsen Ihies Landes einen Anfangs von Linne anerkannten, spater von ihm verworfenen Unter- schied gemacht, indeni sie einen Wolsluchs, eineu Kab e.n 1 it ch s und einen Fuchsluchs annahmen , die, wenigstens juni Theil, gegenwartig den Rang besonderer Arten wiedererhalten haben. Der erste (Felis virgata, schwedisch Varg-lo) bewohnt den Norden Seandmaviens und tragt ans besonders ret(liebem Grunde minder beitt- liche, kleinere, etwas Verlangerte Flecken; der zweite (Felis cervaria, schwedisch Kat-lo), genieinlid} Silber- l l> ch s genannt, erreicht die Grosie eines Wolfes, ist rbthlichgrau, mit silberweisien, nuf den Flecken schwarzen Spitzen deS Grannenhaares. Die Flecken sind in drei Reihen geordnet, fehlen auch dem Kopfe, Schwanze, Ge- sicht und Gliedern und mahig langem Backenbarte nicht. Sehr lange und weiche Behaarung giebt dem Fette im Pelzhaiitéel verhaltnisimasilg hohen Werth. Der soge- nannte F uchsluch s ist ein und basselbe Thier mil dem Polari n ch s (Fig. 396.) deutscher und dem canadischen Luchse englischer und nordamerikanischer Zoologen, steht an Grosie nicht unterdem vorhergehenden, hat aber tinter allen den kurzesten, nur dem Kopfe an Lange gleichenden und alleiu an der Spitze schwarzen Schwanz, die Fusie ausgenommen toeniger langes und weicheS Haar als der Silberluchs/austoendig grane, mit schwarzem Haarpinsel versehene Ohren, langen, vorn meipen, hinten schwarz- braunen Backenbart. Endlich mag auch der sogenanute Pardelluchs, der im ganzen toarmeren Europa von Griechenland bis Portugal augetrossen wird und durch glanzend rothbraunes, mit schwarzen, gleichsormigen Flecken gezeichnetes Fell sich nuterscheidel, als eigene Art gellen. — Der Lnchs und seine Abarten oder wirk- lichen 'Arten gehort zu den am weitesten verbreiteten Katzen. Die gewohnlichste Form, die in Dentschlatid jetzt ziemlich seltene, wird im sudlichen Schweden und von da bis an ben sudlichen Fus der Alpen, westlich bis zu den Pyrenaen, ostlich bis in die Karpathen und in Ruhland und Polen als Bewohner dichter und duukler Walder angetroffen. In England ist der Lnchs seit Jahr- hunderten ausgerottet, auch in Frankreich selten, too er zur Zeit der Romer zu den getoohnlichsten Raubthiereu ge- hort zn haben scheint. WaS umstandlicher von nuberen, aus Baumen im Vorzuge lebenben Katzen gesagt worben, erhalt anf ihu besonders Anweitbung. Er stellt bas verberblichste Raudthier des Norbens bar unb richtet, too er hausiger ist, mindestens unter Edeltoilb, groferen Schaden an, als der Wolf. Grosie und Kryste besahi- gen ibit zum 'Angrisse aus Hirsche und hindern ihu nicht an der Ersteignug von Baumen und Beschleichung von Pogeln. Der Pelz toechselt sehr an Gute, se nach dem Lande, aus toelchem er kommt, und der Jahreszeik, und Hat daher sehr verschiedenen Werth, erscheint aber in grosieu Mengen aus den Markten. Der Polarluchs lebt auch in Nordamerika, von Canada bis an die Fel- senberge, tourbe unter bem 660 N.-Br. am Mackenzie- flusse getrofsen und ist einigen Abanberungenber Farbung untertoorfeu, welche von Pelzhatiblern richtig erkannt und mit besonberen 'Namen bezeichnet toerben. Nach Richarbson's Aussage besitzt er keineswegs ben Muth vertoandter Arten, toagt sich nicht an grofere Sauge- thtere, sonderit nahrt sich toesentlich von amerikanischen Haasen, die er leirbt gettug eimangt. Breite Pfoten, magere Lendengegend, lange unb bicke Hinterglleder, sehr bickes, vor bem kurzen Schwanze sogleich absetzenbes HiMertbeil geben ihm ein ungeschicktes unb schwerfal- liges Ansehen. Aus einem Battme uberrafcht, leistet er bem Jager geringen unb ersolglosen Widerstanb unb wird leicht durch einen Stockschlag ans die Wirbelsaule getodtet, obgleich er die Haare emporftraubt und in brohender Stellnng wie elite Katzc schnaubt. NiemalS greift er Menschen an, betoegt sich in kurzen Sprungen gerade vorwarts, springt mit gefrummtem Ruckett unb failt babei stets aus alle Fusie zugleich tiieber, ist nicht im Stanbe, aus ebeneitt Boden schnell zu lausen, schwimmt aber gefchickt unb setzt schwimmenb selbst uber Seen von Halbstunbiger Breite. Das Weib wirst ein Mal im Jahre zwei Junge. Die Jnbier essen sein weisies unb zartes Fleisch, welches nicht wie basjenige anberer Katzeu eineu besonberen ober unaugenehnteit Geruch besitzt, sonbern ebeit so geniesibar sein soli als basjenige eines Haasen. Sein Pelz bilbet einen toidttigen Hanbelsar- tikel, iitbeni bie Hubsonsbaheompagnie jahrlich von 7000 bis 9000 Stilck nach Europa verschifst. (jruiiftc Ordnung. Beutelthie r e. Die meisteit Zoologen pflichten gegenwartig ben ver- gleichenben Anatomeu bel, ble seit langer Zeit bie Bett- telthiere als elite besonbere, schars geschiebene Gruppe ber Saugethiere zu betrachten gewohnt sinb. Die stren- gen, aus ansiere, besonders augensallige Kettnzeicheit ben Hochsten Werth legenben Systematiker Haben sich schwer mit bieser Ansicht befreundet unb sene Thiere in verschie- benen Orbituttgeit untergebracht; sie Haben somit elite grosie, auch hinsichilich ihrer geographischen Verbrei- tung eigenthumlich begranzte Gruppe zerrissen, well sie Geschopse enthalt, bie, bel vieler Manuichfaltigkeit beb Ansehelts, ber Tracht, bes Gebisses, ber Fusibilbung unb ber Lebensart, nur itt einer Hinsicht unb burch elite, oft- mals nur unbeutlich Hervortretenbe Eigenthumlichkeit ubereinkommen. Die Steltung ber Beutelthiere ist mit einem Worte geraume Zeit eine unfteberé geblieben, unb bel ben uber bieselbe gefrthrten Streiten hat sich beutlich Herausgestellt, wie luckenhast auch bie besten Systente sinb, unb tvie menig unsere Anorbnungett mit ber unver- ketttibarett Strigling der Natur, Verbinbungen zwisdtett scheinbar isolirten Gruppen herzustelleu, sich vertragen. Die grosie Familie ber Beutelthiere nnifasit Formen, bie theils sehr eigenthumlicher Art sinb, theilS aber auch an Jnsectensresser, au eigentliche Raubthiere, enblich an fruchtsressenbe Nagethiere, wie Siebenschlafer u. s. w. er- ittttern. Jhr toesentlicher littterschied von alten anderen Saugethleren ist reitt phystologischer Art unb besteht in ber 'Art ihrer Fortpstanzung. Sie allein tragen iltre Jungen nicht bis ^ur voltkommenen Reise aus, sonbern gebaren biese in kanin halb entwickeltem Zustaube, bilben also ben Uebergang von ber ubrigen Mehrzahl ber Sau- gethiere zu ben eigentlicheti eierlegenben Wirbelthieren, beren Ei einen lebettsfahigett Keim enthalt, welcher niiit- besteus bei den Vogelit ber Brutung bebarf, unt sich entfalten unb zu einem selbststanbigen Organismiis er- wachsen zu kottuett. Diese nothwenbige Eittwirkung bes Mutterkorpers aus bas Junge wirb bei ben Beutel- thieren durch ein Organ ermoglicht, welches, se nach ber Gattung tttehr ober minber beutlich vorhanben, in eliter Hautfalte besteht, bie, am llnterleibe bes Weibchens ge- legett, bisweilen einen tiefen Sack barstellt unb bie Be- nennung ber ganzett Gruppe veranlasite. Das oft gattz formlose, liteist ber Glieber noch ermangelnbe unb im Verhåltnisi ungentein kleitte Junge gelangt sogleich nach seitter Gebtirl, attf eine noch nicht hinreichenb erforschte Art, in senen Behalter, ber, an ben Ranbern sich zusatit- menziehenb, einen Warnten Schutzort abgiebt unb, toeil er zugleich bie Zitzeit enthalt, Nahrung barbietet unb bas gelegentliche Hervorgehen bes Jungen ganz unnothig titachi. Mit biesem so abweichenbem Procesi ber Fort- pflanzung steht naturlich audt ber Ban ber tuneren Fortpflanzungswerkzeuge in Verbinbung, ber in gewissett Beziehungen ein unvollkontmener genannt Werbeit bars unb ein Berweilen bes Jungen bis zur voltigen Reife burchaus nicht gestalten wurbe. Keineswegs wird aber jetter ansiere Behalter immer in so vollkontmenem Zu- stande gesunden, wie bei bem bekannten Kanguru, soitbern erscheint bisweilen nur als eine stache Hautfalte, bie bem Jungen, nach unseren Begriffen, eineu faunt genugenben Schutz verleiht, inbesseit boch ausreichenb sein tittisi. In allen Fallen wirb ber Beutel jeboch burch ein Paar byfonderer, anberen Saugethiere.n fehlenber Knochen ttit- terstutzt (Fig. 398" 41a" 437 "), bie, mit ibren nitteren Eubeu attf ben Schoosibeineit ruheiib, senkrecht eittpor- stehen, in verschiebenen Gattungen zwar von verschiebe- iter Bilbttitg gefunben werbeit, aber tiberall bie Bestint- ntung haben, ben mit mehreren Jungen erfullten, mit ber Zeit an Gewicht zunehntenben Beutel zu tragen unb gegen ansieren Druck zu schutzen. Einen Beweis, wie sehr bie Natur strebe, auch ihre eigenthuntlichst gebilbe- ten Gruppen mit anberen zu verbinben, liefert jebenfalls bie Thastache, basi ben Weibchen einiger wenigen Gat- tungen der Beutelthiere sener charakteristische Sack ganz fehlt oder derselbe nur periobisch unb dann wahrscheinlich in itiivvllkommenster Form vorhanden ist, Hierburch alsv ber Uebergang in bie Normalbilbung anberer Saugethiere vermittelt ist. Die Zahl ber bei jebeiu Wurfe gebore- nen Jungen scheint in manchen Gattungen ziemlich grosi zu sein, bebeutenber bei ben nach Raubthierart orgattistr- ten als bei ben von Pstanzen sich nahrenben Beutelthie- ren. Sie verweilen, soviel man weitz, meist sehr lange Zeit in ihrem Schutzorte und kehren auch battit noch in benselben zuruck, weittt sie, bereits von ihren Gliebern Gebrauch zu machen fahig, aus Augenblicke Herausgestie- gett tvåren, unt in der Nahe ihrer Mutter zu spielett. Bollige Trennung der letzleren von ihrer Nachkontmen- schast tritt ntir erst ein, toenn biese Hinreichende Selbst- stanbigkeit erlangt hat. — Ueber ansiere Bilbung und Lebettsweise ber Beutelthiere lasit Allgemeines sich unt so Weniger sagen, als sich in biesett bie Grunbsormen sehr verschiebetter Familien wieberholen. Ihre geogra- phische Verbreitung ist schars begranzt. Beutelthiere fehlen in Europa, Afrika unb auf bent Festlande Asiens, sind in Amerika minber zahlreich, Wiegen aber in der Fauna bes sonberbaren Nenhollanbs gattz unverhaltnisi- ntaHig vor und machen dort gegen siebett Neuntel aller vorkommenden Saugethiere aus. Genauere Kenutnisi von ihrer Naturgeschichte besitzt ittait nur, seit Australien zugauglicher unb von vielen Forschern besuckt worben ilt. Die ersten den Europaern bekanut gewordenen Beutelthiere wareu amerikanischen Ursprungs. Obgleich weniger auffallend gebildet als die itenbollandischen unb eben nicht artenreich, erregten sie doch grosie Verwnnbe- riiitg, unb viele auf sie bezugliche, von rohett Colonisten oder ben Jnbiern Herstammenbe Fabeln fanbett geraume Zeit bei ben europaischen Gelehrten vollen Glauben. Spater leritte man eiitige nuf ben subasiatischen Jitseln Hausenbe Arten fennen ; burch Cook erhielt man zuerst zuverlassige Nachrichten uber bas gegeinvartig in alten Menagerien genteine Kanguru, unb zu ben burch Eiit- beckungsreisenbe vereinzelt ausgefunbenen Arten ist in nettester Zeit, besonbers burch bie Bemuhungen von Gould ti. A. eine ansehnliche Zahl Hinzugekommen. Die Zahl ber beschriebenen Species belauft sich auf etwa neunzig; Linne fanitte nur brei. Ihre systematische Ein- theilung beruht auf ber Bilbung bes Gebisses, welches in den brei Familien ber Fleisch fressenben, ber Jnsecten freffenben unb ber Pstanzen fressenben sehr charakterlstisch austritt. Aus anatomischen Grunben reiht man an bie Beutelthiere enblich noch bie rathselhaften Monotremen, bie, von alten anberen Saugethleren abweichenb, am ersten noch Verwanbtschaft mit ber in Rebe steheitbeit Orbnung verrathen, zwar ohne Beutel sinb, iitbeffen gleichsalts ganz unentwickelte Junge gebaren. Erste Familie. Fleischfressende Beutelthiere. I. Beutelratte. (Didelphys.) Gattungscharakter: Vorberzahne oben 10, nitten 8, von ben oberen bie mittelfteii langer, etwas ge-