ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

Mit 1100 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 322 Forrige Næste
Deutelthiere. Saugethiere. 111 sondert stehend, die unteren sehr ftein, zusammengebruckt; Eckzahne gewohnlich; Backenzahne uberall 7, mit scharf- spitzigen Hockern; die drei vorderen des Oberkiefers sind dreikantige Luckenzahne (Fig. 397. Gebitz des virginischen Opossum); Gesammtzahl der Zahne 50, baher, mit Ansnahme der Gattung. Ameisenratte (Myrmecobius), die grbtzte der bei Saugethieren vorkommenden. Futze kurz, sohlengangig, fnnfzehig, mit siarken, krummen Krallen bewehrt, der Hintere Daumen nach Junen einzn- schlagen, daS Greifen vermittelnb und nagellos, die Soh- len mit undehaarter, weicher, sehr empfindticher Haut dekteidet. Der Schwanz lang, nur an der Wurzel be- Haart, sonst nackt und mit Schuppenringen untgebeit, bei einigen Arten zu einem voltkommenen Greifschwanze umgestaltet. Der Korperbau ist gestreckt, die Grotze nicht bebeu- tend ; gleich lange, scharskraitige Futze erinnern an Mar- der und Zibetkatzen, gestatten matzig schnelten Laus und altenfatts auch das Klettern. Der Kops lang, zuge- spitzt, das Profil geradlinig; die Augen ktein, Hervorra- ■ gend, dunket gefårbt, mit autzerordentlich schmaten Augenlidern, aber einer Nickhaut versehen ; Ohren grotz, abgerundet, unbehaart; Schnauze lang, zugespitzt; Rase kahl, fast immer feucht, Nasentocher seitlich; Rachenoff- nung ungemein weit; der Gesammtausdruck der Physio- gnomie uberhaupt widerwartig. Das Gebitz ist normal, besteht aus den gemohnlichen drei Arten don Zahnen, Von welchen die Vorberzahne ftein, aber zahlreich, die Eckzahne langer als diese und bentlich unterschieden, die Backenzahne, denjenigen der Jnsectenfresser ahnlich, mit scharfspitzigen Hockern versehen sind. Der Magen einfach, die Zunge mit scharfen Warzen bekleidet. Beutel oder Bauchtasche an Einigen sackformlg, an Anberen nur durch eine Hautfalte angedeutet. 1. Die »irginisthe Beutelratte- (Didelphys virgtniana.) Fig. 39S. 399. 400. Unter den uberhaupt wenig zahlreichen Beutetthieren der neuen Welt bewohut nur eine Art, das schon im 17. Jahrhunderi entdeckte Opossum, die fatteren Gegenden jenes Continents dou Merico bis Pennsyldanien. Von der Grotze einer Katze, 18 Zolt, ohne den 1.1 Zott messen- den Schwanz, stettt es die grosite bekannte Art seiner Gattung dar und ist Weber durch Sitten und Wesen an- genehm, noch durch Farbung ausgezeichnet. Sein Pelz ist ziemlich bicht, aber werthlos und sieht altezeit aus Wie abgerieben oder von Motten angegrissen, weit fiber das dichte, hatbwoilige, weihe Grundhaar dunnverstreute, lange, schtichte, anden Spitzen schwarzliche Grannenhaare Vereinzelt Hinausragen. Die Farbung ist im Allgemeinen schmuyig weitz, zieht hier mehr in Grau, bort mehr in Gelblich, an den Futzen und um die Augen in rutziges Braun. Unangenehm wird die Phystognomie durch die grohen, dunnhautigen, schwarzlichen Ohren, die an der Spitze eben so wie die Nase und der unbehaarte Schwanz von widerlicher bleicher Fleischfarbe sind. Die Halbkug- lig vorragenden Augen, die Gewohnheit, auch unter Mitzhandlungen keinen Laut horen zu lafsen, sondern ohne Versuch ernsten Widerstandes mit weit aufgesperr- tem, inwendig hochrothen Rachen bewegungslos liegeu zu bleiben, die nachtliche ranberische Lebensweise und eine eigenthumliche uble Ausdunstung vereinen sich, um das Opossum zu einem widerlichen Thiere zu machen, Welches uberall gehatzt und schonungslos verfolgi wird. Gs vermeidet ostene Gegenden, >vohnt in Walbern, ver- schlast den Tag in hohleii Stammen, begiebt sich des Nachts aus die Wanderung, sucht Vogel, Eier, kleine Saugethiere, Reptilien und Jnsecien aus, nahert sich aber auch, durch seinas Spurvermogen geleitet, den Meierhofen, dringt mit der Gewandtheit des Jttis in Huhnerstatte, mordet da, was es irgend erreichen kann, beweist zwar eine kaum glaubliche Gefratzigfeit, findet aber augenscheinlich auch im zwecklosen Blutvergietzen eiiten hohen Genutz. Nachstettungen vermeidet es zwar nicht immer mit dem Scharssinne und der List des Jttis, wird aber dennoch nicht ost in Fatteu gefangen. Em- mat im Morden begriffeu, vergitzt es altes Andere und wird in Huhnerstallen teicht uberrascht und durch Hunde gefangen, Wenn das anhaltende Geschrei der geangsteten Vogel den Landmanit zur rechten Zeit aufmerksam ge- inacht hat. Verinag das Opossum keiiie lebenbe Beute aufzutreiben, so begnugt es sich auch mit Fruchten und uberhaupt mit Vegetabitien und sott geraume Zeit bei sotcher Nahrung ausdauern konnen. In den Waldern verstehi es sich den Verfolgungen der Jager mit vielein Geschick zu entziehen. Sobatd es die Annaherung eines folcheu entdeckt, druckt es sich entweder platt nuf einen Ast ilieder, oder schmiegt sich so genan als moglich in eine Gabeltheitung des Stammes, wirv indefsen durch seine Ausdunstung, die unter der Einwirkung von Furcht oder Zorn bedeuteud zunimmt) schnelt den Hunden ver- rathen, die unter Wuthendem Gebett den Baum umrin- geu. Kann der Jager nicht zum Schusse gelangen, so ersteigt er den Baum und zwingt das Opossum durch heftiges Schutteln des Aftes, entweder bie Ftucht zu er- greifeu, oder toszulasseu unb hinabzuspriiigen. Aber alich daiill i ft es nicht immer vertoren, benn silib bie Hunde nicht besouders wachsam, so schteichtes sich schnelt und geraufchlos davon, wahtt zwischen dem nahen Un- terholze und in der Mitte uppig aufgeschosseneu Wald- grafes einen Ptatz, roltt sich in einen moglichst kleinen Uinfang zusammeu, liegt vvllig bewegungslos und ent- geht so mindestens dem Auge des suchendeu Jagers. Aufgefunden und bedroht, behauptet es hartuackig den Schein des Todes, ertragt Sibtze und Verwundungen ohne einen Laut und ohne eine verratherische Zuckultg und besitzt uberhaupt eine so grotze Lebenszahigkeit, dah selbst starfe Verletzungén es nicht hindern, die Flucht zu ergreifen, sobald der Feind sich entfernt Hat. Die attesten Beschreiber Norbamerika's (1649) gebenken be- reits mit Verwunberung bieser Eigenschaft. Ein zer- schtagener Schabel, zerbrochene Wirbetsaute unb ©tieber Hinbern bas Opossum nicht, sich fortzuschleppen unb vielleicht noch tagetang zu leben. Der startste Falt tobtet es nicht, obgteich sein schwerfattiger ®nu nicht be- rechnet ist, ben Fotgen eines Sturzes zu begegnen. Es tlettert baher mit Furchttosigteit in ben Baumen unrher unb Wagt sogar, an seineiu Wicketschwauze ausgehangt, fich in schwiiigenbe Bewegungen zu versetzen, um aus einen sonst unerreichbaren nahen Ast zu gefangen. Sein Fleisch ift weitz, zart unb fett, aber iiieinals ganz fret von bent erwahuten eigeitthumticheu Geruche unb wirb baher nur von Negern gegessen. In ber Gefangenschast entwickett es burchaus keiite irgettb bemerteuswertheit Zuge, wirb bann ungemein fett, fritzt viet, fcheuet bas Licht, beweist sonst weitige Empfangtichteit, scheint seine Warter nie fennen ztt ternen, tatzt sich zwar anfassen, bleibt aber gegen Liebtosungen unempfitibtich unb scheint Weber Jnteltigenz noch besonbers scharfen Justinct zu besitzen. Unter seiiten Simtett mag ber Riechsinn ber am meisteit entwickette seitt. Gereizt tatzt es ben zischenben Laut einer erzurttten Katze horen, scheint aber im Allge- meinen nicht teicht in Witih versetzbar zu sein. Die Jun- gen werben zu 12 — 16 bei sebem Murfe geborett unb gteichen Aufangs Halbgallertartigen, fonnlosen Klumpen, wiegett, trotz ber Grotze ber Mutter, nur 10 Gran unb stub ohne Attgeit, Ohren, sogar ohne beutliche Munb- spatte. Ungeachtet bieses Hochst unvotttommeuen Zu- stanbes hangen sie sich au bie im Beutel ber Mutter befinblichen Zitzen, scheineu batb eine Munboffnung zu erhatten unb sich festzusaugen unb bleiben, btirch bie in sie uberftronteube Mileh, wie bie Psianze btirch bie Feuch- tigkeit bes Bobens, ernahrt, in bem schutzenbeii Behalter bis zur voltigen Ausbitbung, bie gegen ben 50. Tag er- reicht zu werben scheint. Sie sinb um biefe Zeit niemats blinb, sonbertt bichtbehaart unb an Grotze einer Matts gteichenb gefunbeit worben. Mahreub ber Periobe ber erstett Entwicketung haben sie, ungeachtet ber ununter- brochenett Ernahrung, feitte Darntausteerungen, eine Einrichtung, berett Rutztichkeit fich ergiebt, wenn man an bie Fotgen benkt, wetche bie Anhaufutig scharfer ober fautenber Auswursstoste innerhatb bes warntett Beutels sowohl fur Flutter als Junge haben tuutzte. Die letztere verinag mittels eines befonberen Hautmuskets bie Muit- buttg bes Beutets zu tierengen unb i ft burch feitte Marter bahitt zli bringen, ihn zu ostnett unb ber Hanb bes For- schers bett Zugang ztt gestatten. Die Jungen bleiben noch eittige Zeit bei ber Mutter, auch nachdem sie schon taufen geternt Haben, unb suchen itu Beutel berselbett ge= tegentlicheu Schtttz. Mas man fiber bie Bilbungsgeschichte ber Beutelthiere uberhaupt weitz , ist meisteus auf Beob- achtungen begrunbet, bie titan am Opossum, bem ziemlich tierbreiteten Bewohtter eines an wissenschaftlichen For- scherti nicht armen unb gattz zugangtichen Lanbes, ange- stellt hat. Datz ungeachtet bieser begunftigenben Itm- stattbe noch inttuer sehr Vietes in seiner Geschichte bun- fet gebliebeit, beweist, wie schwierig bie Erforschung unb Darstellung alter vom Gewohntichen starf abweichenben physiotogischen Erscheinungen seitt tuftsse. 2. Merian's Beutelratte. (Didelphys dorsigera.) Fig. 401. Die Amerika allein angehorenbe Gattung tier Beu- tetratten zerfatti, wie schon erwahnt, in sotche mit votl- fontmen schtietzbarem Betttel unb anbere, too eine flache Hautfatte allein ben Schtttz ber an ben Zitzen festhangen- ben Jungen barsteltt. Als Reprasentant bieser zweiten Gruppe mag bie seit fast 200 Jahrett bekannte surinanti- sche Beutetratre um so eher angefuhrt ztt tverbett verbie- ttett, als sie burch bie besondere Sitte, bie Hatbertvachsenen Jungen mit sich auf bent Ruckett Herumzutragen unb i(men ben eigenett Schwanz zttnt Anhatt barzubieten, fruhzeitig beruhitit geworben unb schon in ben attesten Werfett, unter anberen auch vott ber befauuten Frau Merian, abgebilbet worben ist. Matt hat ehebetu biese Art ber Pstege weniger richtig genommen unb nicht als eine Naturnothwenbigfeit, sonbertt ats freiwiltige Hattb- tung attgesehett unb ihr woht gar eine poetische Bebeu- tiing untergetegt, bie sie inbessen bem ruhigen Forscher um so weniger barbietet, ats sie sich bei atten einen eigent- tichen Bauchtasche entbehrenben Beutelratten wieberhott unb nothwenbig wieberholen ntutz. Tracht unb Anseheu bieser Art eutspricht bem oben eittworfetteit Bilbe ber Gattung. Der nur 6 Zolt lange Korper ist mit weichem, bichten Haar befleibet, oben graubraun fast wie bei ber Wanberratte gefarbt, tinten weitzlich gelb; ein schwarz- brauner Ring umgiebt baS Auge; Stim, Oberkopf, Maiigen, Autzenseite ber Glieber unb Futze sinb gelblich tveitz. Der 7 Zolt tange Schwanz ist nur an ber Wurzel behaart. Die Lebensweise ist biejenige bes Opossum, bas Vaterlanb bie niebrigett, mit ttrwalb bedeckten Ebenen tion Surinam, Guyana unb bem norbostlichen Brasilien. 11. Lchwimiltbentler. (Chironectes.) Gattungscharakter: Gebitz ber Beutelratte, fe- boch nur 5 Backenzahne uberall, bon welchen zwei Lucken- zahite. Futze fnnfzehig, bie Hinteren mit abstehenben, nagelloseu Daumen unb Schwinimhauten. Schwanz att ber Wurzet behaart, sonst nackt unb schuppig. Grotze Backentascheu. Das Weibchen Hat einen tioltkommenen Beutel. I. Dcr aniceikanischc Schwimmbcutlcr, Uapok. (Chironectes palmatus.) Fig. 402. Iit ber Familie ber Beutelthiere fittbeit sich, wie bereitS erklart, bie meiften Grundformen ber anberen Sauge- thiere tiertreten ober gteichsam wieberhott. Selbst bie Wafserspitzmause - unb ahntiche schwimnieitbe Jusecten- fresser erhatten einen Reprasentanten burch ben tion Bustoti sogenannten Uapok, ber mit bem Anseheu einer Ratte bie Fuhbilbung einer Otter unb antphibische Le- bensweise tierbinbet, zum Ktettern gattz unfahig ist unb seine Nahrung allein im Wasfer, ober miittiestens an Stupufern aufsucht. Der von niebrigett Futzen getragene Korper iititzt, ohne ben 11 Zolt tangen Schwanz, 12—13 Zolt, ist envaS verlangert unb cytinbrisch, also bemjeiti- geu ber Wastersaugethiere uberhaupt ahnlich unb mit