ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
134 Saugethiere. Sechsle Vr-nung jene und theils durch die mehr dunkelgrane Farbung, theils durch vollig runde Ohren unterschieden. Xlir. HaasenmauS. (Lagotis.) Gattungscharakter: Nagezahne spitzig. Backeit- zahne uberall 4, jeder aus drei schiefqestelllen BlLlteni zusammengesetzl (Gebis Fig. 495 1, Schadel von oben, von unten, ° Unterkiefer, 4 Kauflache von zwei unte- ren, e von zwei oberen Backenzahnen vergroserl.). Scha- del stark gewolbt. Fuse vierzehig, ohne Spur von Dan- men, mit kleinen Krallen. Ohren sehr lang. Schwanz mittellang. Lippen tiefgespalten. I. Die Peruanische Haasenmaus. (Lagotis Cuvieri.) Fig. 49(5. Die spanischen Beschreiber von Sudamerika Haben unter dem Namen Viscacha mehrere Thiere zusaiumen- geworsen, aus wel<l>en die Zoologen nicht allein beson- dere Arten, sondern sogar neue Gattungen zu bilden ge- zwungen waren. Die Viscacha der Pampas ist mit einem sehr verschiedcnen Thiere aus Peru verwechselt worden, welches jetzt zu der oben charakterisirten Gattung Haa- senmaus gehort und von den Quellenschriftstellem uber Amerika (von Cieza 1554 bis auf Ulloa 1772) vielfach erwahnt worden ist. Die peruanische Haasenmaus lebt nur in Hohen von 12 — 13,000 Fus uber dem Meere, also nahe am ewigen Schnee der Andeskette, hat die Gestalt eines Kaninchen, oben breites Gestcht, spitzige Schnauze, lange, steife Schnurrhaare, einen sehr fein be- Haarten, weichen, aschgrauen, braunlich uberlaufenen Pelz / dem Kopfe an Lange gleichende, oben abgerundete, an den Rattbem eingerollte Ohren, 16 Zvll langen Kor- per, 11 Zoll langen, mit grobent, steifem Haar besetzten Schwanz. Die von Ulloa 1772 uber dieses Thier ge- gebenen Nachrichten sind vollig zuverlassig und bis jetzt nur menig durch Beobachtungen neuerer Reisenden ver- mehrt worden. Sie besagen, das die Haasemnatye ge- sellig, aber nicht in unterirdischen Banen, sondern in Felsspalten leben, sich von Krautern und den jungen Zweigen von allerlei Buschwerk tiahreit, sehr lebhast sind, der Gefahr nicht durch schnelles Davonlaufen, sott- dern dadttrch entfommen, das sie bei der geringsten Ver- anlassung iit die Tiefe ihrer Batte sich Hinabsturzen. Das Haar soll die uble Eigenschast haben, bald nach dem Tode des Thieres auszufallen und das Fell daher utiantveitbbar fur gewohnliche Zwecke und werthlos fein. Das Fleifch ist zwar weih, aber nicht frei von einem gewissen unangenehmen Geruche und daher periodisch ganz ungeniesbar. Feuille traf diese sogenannte perua- nische Viscacha in Lima als Hausthier an. XIV. Strauchratte. (Octodon.) Gattungscharakter: Nagezahne spitzig, ttttge- furcht; Backenzahne uberall4, znsantmengesetzi, die oberen vorn breiter, hinten schtttåler, auf der Krone mit schleifett- formiger Schmelzleiste (Sch^bel tind Gebis Fig. 497.). Fuse funfzehig, mit spitzigen Krallennageln, Dattmett- nagel breit. Schwanz am Ende buschelformig. 1. Der Tegu. (Octodon Cummingii.) Fig. 498. Der Degn gehort zu den gemeinsten Thieren der mitt- leren Provinzen von Chile. Hunderte bevolkern die Hecken und Busche selbst in der uninittelbaren Nahe leb- haster Stadie, laufen furchtlos an den Heerstrasen um- her und teringen ungescheuet in Garten tinte Fruchtfelteer, wo sie burch muthwilliges Zernagen teer Pflattzen fast eben so vielen Schateen ihittt, wie tettrch Gefrahigkeit. Selteit entfernen sie sich vom Boteett, um bie unteren Aeste teer Busche zu erklettern, warten mit Herausforteern- teer Kuhnheit tete Annaherung ihrer Feintee ab, sturzen aber teattn im bunten Gewimtnel und teen Schwanz anf- recht trggettb in bie Munbungett ihrer vielverzweigten Batte, ttttt ttach wenigen Augenblicken an einer anbereit Stelle wieber hervor zn kommen. Ueberhaupt gleicht ber Degn im Aettheren unb in seinett Sitten weniger einer Ratte als einem kleinen Eichhortte, fur welches er von Molitta, bem Verfasser ber ersten Naturgefchichte, von Chile wirklich erklsirt wvrben ist. Er sammelt, ungeach- tet bes milben Klinta'S, Vorrathe ein, verfallt aber nicht in Winterschlaf, wirb leicht zahttt, ist branngelb, unten gran, auf bem Rncken mit schwarzen Streifen gezeichnet, bisweilett schackig ober weis, unb mist ohne ben 3 Zoll langen Schwanz ziemlich 6 Zoll. XV. Ferkelratte. (Capromys.) Gattungscharakter: Nagezahne mit keiiformi- ger Schneibe, ungefnrcht; Backenzahne uberall 4, zusam- mengesetzt, vom ersten bis zittti letzten an Grose abtteh- ntenb, auf ber Krone mit schief qnergestellten Schmelz- leisten. Fuse fohlengangig, bie vorberett vierzehig, mit Dattntenwarze, bie Hinteren funfzehig; Krallennagel. Schwanz bick, fast unbehaart, mit Schttppenringett. 1. Hutia. (Capromys Furnieri.) Fig. 499. Oviebo, ber alteste Geschichtschreider Westinbiens, erwahnt schott in seittem 1525 verfasten Werke ein auf St. Domingo vorkomntenbes, bem Kaninchen ahnliches Thier, bessett gattze Beschreibung auf bie erst in unferer Zeit gettatt bekannt geworbene Ferkelratte past, bie einst auf allen Antillen hattfig, gegenwartig nur auf Cuba angetroffen wirb, wo bichtere unb ansgebreitetere Wålber ihr Sicherheit verleihen. Sie halt sich nteist itttr auf Bautnen auf, klettert ztvar nicht geschwinb, aber boch mit Geschick, kontint nur beS Nachts attf ben Boben Herab unb hat, bei groher Entwickelung ber Hinteren Korper- Halste, ben schwerfalligen Gang ber Baren. Sie sitzt nicht felten aufrecht unb last bantt wie Haasen bie Vor- berpfoten Herabhsngen, gebraucht ben Schwanz im Klet- tern, um sich festzuhalten, unb im Lattse auf Aesten, um bas Gleichgewicht zu bewahren, vertnag mit ben Vorber- gliebern in ttitvollkommener Art zu greifen, fuhrt kttrze Sprunge attS, spielt gutmuthig unb ohne je in Streit zn gerathen mit anberen, ist gesellig, mehr Nacht- als Tag- thiere, leicht zu zahmen, verrath aber nicht ntehr Jntelli- genz als Eichhorner unb ahnliche Nager. Lin Scharfe bes Gehors steht sie tief unter ben Haasen, besitzt aber bafur einen feinen Riechsintt. Die stumpfe Schnauzen- spitze unb bie wetten, schiefgestellten, mit einem erhabe- nen Ranbe umgebenen unb burch eine tiefe Fttrche ge- trennten Siasenlocher (Fig. 500 *) sinb in fottwahrenber Bewegung, zitntal menn irgenb ein neuer unb unbekannter Gegenstanb in bie Nahe gebracht mirb. Die Beschaffen- heit bes Futters erkennen bie Ferkelratten, minbestens in ver Gefangenschaft, mit Sicherheit unb Schnelle, sinb ziemlich wahlerisch, auhern ben entschiebensten Abscheu vor beigemischter animalischer Kost unD verschntahen selbst solche Liahruitg, bie burch Zufall mit etwas Thie- rischent in Beruhruttg gekommen ist. Im milben unb zahmen Zustaitbe gleich gesellig, auhern sie, absichtlich getrennt, viele Unruhe, rusen sich burch scharfe, an bas Pfeifen ber Ratten erinnernbe Lånte, begrusen sich bei Wiebervereiitigung burch bumpfes Grunzeit, vertragen sich selbst beint Fressen, spielen unb balgen sich, ohne je bie gute Laune zn verlieren, unb sitzen babei, von ben breiten Sohlen (Fig. 500 ° Vorberfus, 4 Hinterfuh) unb ber starken Schmanzwurzel (Fig. 500 b) unterstutzt, in aufrechter Stellung. Auch an ben Menschen gewohneit sie sich leicht unb sucheit seilte Liebkosuttgett. Jhre Nah- ruttg besteht in Fruchten, jungen Blattern unb Rinbett; in ber Gefangenschaft zeigen sie besonbere Neigting zn stark riechenben Pflattzett, mie Pelargonien, Minze, Me- lisse tt. s. w., beburfen menig Wasser unb trinfen selten, inbent sie Wie Eichhorner sangen. Man hat sie ofters lebettb nach Europa gebracht. In manchen Gegenbett Cttba's sinb sie sehr hansig unb iverben bes Fleisches roegen von Negern auf ben Baunteit aufgesncht, ober bes Nachts am Boben mit Hunben gejagt. Die Behaa- rttng ist grob, schlicht unb glanzenb, bie Farbung bratttt in Gelbgrau; bie Lange bes Korpers betragt 15 Zoll, bes Schwanzes 6 Zoll. In benselben Gegenbett rovhul eine ziveite, ber beschriebenen ziemlich ahnliche Art. XVI. Stachelratte. (Loncheres.) Gattungscharakter: Nagezahne ungefnrcht, mit keilformiger Schneibe; Backenzahne uberall 3, zusattt- mengesetzt, mit breiter, vertiefter, burch eine Schmelz- schicht eingefahter Krone (Gebis Fig. 501.). Fuse tief- gespalten, bie vorberett vierzehig mit Datitnenstuntmel, bie Hinteren funfzehig; vorbere Krallen scharf, Hintere etwas breit. Behaarung borstig mit untermengten langeren, blatt- artigen Stacheln. 1. Die langschwanzige Stachelratte. (Loncheres myosurus.) Fig. 502. Die Stachelratten zeichiteu sich wefeiitlich burch bie boppelte Art ber Behaarung aus. Attf Rncken unb Seite steyen bei alfen platte, auf ber oberen Seite ritt- nenformig vertiefte Stacheln, bie, bisweilett fast lanzett- forntig, bei zientlicher Harte scharf zugespitzt sinb, baher eine Art von Verthelbigungsmittel barstellen, in ber Regel eine anbere Farbung haben als bas ubrige ratthe Vorstenhaar unb baher bem Felle ein getupfeltes Ansehett gebett. Alle Sorten ber Gattung sinb im tropischen Subatnerika Heimisch, 6—12 Zoll lang ohne Schwanz, bie groherett sonach einer Wanberratte gleichkommenb, inbessen boch in Tracht unb Ansehen etwas verschieben. Sie leben theils in ben Walteerit, theils in ber Nahe von angebauten Lanbereien, grabett tvie Ratten, nahren sich aber nur von Vegetabilien. Obgleich schoit an zivan- zig Arten beschrieben sinb, so fehit es boch an genatteren Nachrichten uber ihre Lebeitsiveise. — Die lang- schwanzige Stachelratte ist oben braunroth, att ben Seiteit gelblich, am Battche weih; ber 8 Zoll lange Schwanz ist schuppig unb mit Weisent, am Ettbe bu- schelformigent Haar besetzt. Der Korper mist 9 Zoll. Die gelbe Stachelratte (Loncheres paleacea) Fig. 503 ist obett ttttb unten roftgelb, ber Kops schwarz mit weisent Scheitelstreifen. Korper unb Schwanz sinb gleich- lang; bieser tttihl 11 Zoll, ist brattit, am Ettbe weis unb stark behaart. Stacheln von 32—36 Lin. Lange bebeckett Rncken unb Selten. Die glatte Stachelratte (Loncheres inermis) Fig. 504. weicht von allen Ber- wanteten baburch ab, bah ein Theil ihrer Haare zwar plattgebruckt ist, abet nte zu volligen Stacheln wirb. Sie ist ubrigens braungelb. Der Schwanz mist etwas tveniger als ber 7‘/g Zvll lange Korper. Den Stachelratten sehr nahe verwatibt ist bie Gat- tung Ramsratte (Cercomys), beren Backenzahne eine seitlich ausgeschweifte, mit brei elliptischen Schmelz- leistett uttigebene Krone Habett. Die mittlere ber funf hinteren Zehen sinb sehr lang unb krumnikrallig unb beuteit auf grose Befahigung ztttn Klettern. Matt kennt erst eine Art (C. cunicularius) Fig. 505., bie in ber brastlischen Provinz Minas nicht selten, oben buttkel- bratttt, an ben Seiteit unb bem Battche biasser ist, burch Oro^e unb Schwanz einer Ratte gleicht unb mit auf- gegrabenen Pstanzenrourzeltt sich nahrt. Ftt lifte Familie. Wuhlmause. XVII. Blindmoll. (Spalax.) Gattungscharakter: Nagezahne weitvorstehenb, nteihelforntig, mit breiter Schneibe; Backenzahne uberall 3, ztisanintengesetzl, attf ber Kauflache mit vorstehenbeit Schtnelzleisten versehen. Augen unter teer Haut verbor- gen. Fuse funfzehig, mit Krallennageln. Schwanz itur angeteeutet. 1. Der Slinemotl. (Spalax Typlilus.) Fig. 506. 507. In ber Gestalt ber Wuhlmause ist bie Bestimmung zu ber in ihrent Namen angebeuteten Lebensweise leicht zu errathen. Ein bicker, fast walzenrunber, fchwerfalliger Korper, kttrze, zum schttellen Latif teurchaus nicht be- fahigenbe Glieber, von welchen aber bie vorberen burch Starfe unb Bau zum Graben geschickt sinb, Kleinheit unb Unvollfommenheit ber bei unterirbischein Leben We- nig ttutzlichen Augen, Beseitigung Hervorragenber Theile, bie wie bie auheren Ohren unb ein langer Schwanz ber Bewegung unter ber Erbe unb in engen Gangen nur hinberlich .gewesen waren, gewaltige, weit vorragenbe Nagezahne, bie, ohne weite Oeffnung bes Mattles zu erhelschen, burch Holzwurzeln unb anbere Hinberntfse