ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

Mit 1100 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 322 Forrige Næste
Weitigzahnige. Saugethiere. 159 Der 20 3oll lange Korper ist schwerfallig, der Kops breit, statt Schildern mit Harter, gekornter Haut bebeckt, unb tragt 3 Zoll lange Ohren. Die Panzerhalsten toer- den durch 13 Gurtel verbunden ; am Bauche stehen runde Hornwarzchen. Die funf Vorberkrallen stnd ausnehmend lang, zumal die mittelste. Das Naterland schcint be- schrankter als bei underen Arten, und nur einige Pro- vinzen Brasiliens zu begreifen; uber die Sitten des Tatuay fehlen Nachrichten. 5. DaS Riefengurtelthier. (Dasypus Gigas ) gig. 599. Zil toelchem Zweck dem Niesengurtelthiere die er- staunlicheZahl von 96 Zahnen verliehen sei, ist unerklar- lich, da dasselbe, soviel man aus sparsam vorhandenen Nachrichten schliehen kann, in Lebensart und Nahrung sich durchaus nicht von den ubrigen Gurtelthieren ent- fernt. Azara, dem man die vollstandigsten Beobachtun- gen uber die ganze Gattung verdaukt, erklsirt das Riesen- gurtelthier fur sehr selten, und bekam bei mehrjahrigem Ausenthalte ein einziges zu sehen. In den fast granzen- losen Walbern, die daS noch unerforschte Land zwischen Paraguay und Peru bevecken, soll es, nach Aussage der Jndier, Haufiger gefunben werden und eine erstaunliche Grohe erreichen. Andere Retsenbe fanden es jedoch auch in Brasilien, toø es gerade nicht genuin aber Hinreichend bekannt ist, und die Eingeborenen bei zufalliger Begeg- nung nicht in Schrecken setzt. Sein Korper miht ohne den 17 Zoll langen Schtoanz 3 Fuh; der 7 Zoll lange Kopf ist verhalinihmahig kleiner als bei anderen Arten und ungemein zugespitzt. Der Panzer besteht aus 12 bis 13 Gurtein, die toiederum auS viereckigen Schuppen zusammengesetzt sind; den Panzer der Schultern bilden 9, den Panzer des Hiniertheiles 18 Gurtel; den an der Wurzel hit Umfange 10 Zoll messenden Schwanz unu geben ringformig, toeiter nach der Spitze hin spiralisch gestellte, sehr Harte Schuppen. Mit Ausnahme des Weihlichen Kopfes, Schtoanzes und einer Seitenbinde ist der ganze Korper schtoarz. Getoaltige Krallen, die nbrigens in Bau und Bestimmung sich verhalten toie bei den anderen Arten, verstarken die kurzen, fast unbetoeg- lichen Zehen. V. Gurtelmaus. (Chlamyphorus.) Gattungscharakter: Border - und Eckzahue fehlenz Backenzahne uberall acht (Gebih und Schadel Fig. 600 — 603.). Futze funfzehig, mit sehr grohen Gra- benageln. Leib mit betoeglichen, an der Wirbelsaule angehefteten, einen hinten abgestutzten Panzer bilvenben Gurteln bekleidet. Schtoanz kurz, unbetoeglich, nach unten umgebogen. 1. Die abgestutzte Gurt-lmaus. (Chlamyphorus truncatus.) 8ig. 609. 610. Die Erfahrung Hat bisher gelehrt, dah sehr eigen- thumlich gebildete Thiergruppen, die man aus den ersten Blick fiit vollkommen gesonderte ansehen mochte, alle- zeit Formen einschlieheu, durch ivelche, nach einer oder der anderen Richtung, Berbindungen mit anderen Fa- milien hergesteilt toerden. Man hielt die ersten der ent- deckten Beutelthiere fur ganz, isolirte, nirgends Hinpas- sende Saugethiere, bis bei genauerer Erforschung Neu- Hollands eine ansehnliche Zahl aufgefunden rourbe, bie, abgesehen von ber besonberen Art ber Fortpflanzung, bem Begrifse scheinbar fernliegenber Orbnungen, toie ber Nager unb Jnsectenfresser vollig entsprachen, also Uebergange vermittelten. Die Gurtelthiere allein wiber- sprechen bem Lehrsatze von bem Vorhanbensein unb ber Nothlvenbigkeit naturlicher Verwanbtschaften; sie sinb gewissermaahen bie Reprasentanten einer besonberen Schopfung unb stehen so allein, bah auch bie scharf- sinnigsten Zoologen sich umsonst bemuht haben, ihre Annaherung an anbere Saugethiergruppen nachzuivei- sen. Auch bas zuletzt entbeckte, ztoerghafte Glieb ber Gurtelthierfamilie, bie Gurtelmaus, geht uber ben eng- begranzten Kreis nicht hinauS, schlieht sich in auherer Bilbung ben Bertoanbten genau an unb theilt mit ihnen sogar ben auffallig beschrankten geographischen Berbrei- tungsbezirk. Sie tourbe burch einen Norbamerikaner im 3. 1824 unfern Menboza, einer Stabt am iveftlichen Enbe ber Pampas entbeckt, koninit nur bort vor unb keinesweges toestlich von ben AnbeS in Chile, einem Lanbe von ganz entgegengesetzter Beschaffenheit, in welchem nicht ein Gurtelthier gefunben wirb, zu welchem aber in alten Zeiten Menboza gehort hat. Aus Un- kenutnih bieses Umstanbes ist ein vielfach wieberholter Jrrthum entstanben, unb einer kleinen, sehr eigenthum- lich gebilbeten Thiergruppe bie aller Erfahrung wiber- sprechenbe Fahigkeit zugetraut werven, eben so zwischen hohen Schneegebirgen als auf niebrigen, meist wasser- losen Steppen leben zu konnen. Die Gurtelmaus ober Pitschisiago ber Eingeborenen mag verbreiteter sein als man weih, ist aber bisfetzt nur sublich von Menboza auf sanbigen Ebenen gefunben, vielleicht anberwarts ihrer Kleinheit wegen ubersehen morben. Man kennt nur zwei Eremplare, bie in ben Sammlungen zu Philabelphia unb Lonbon aufbewahrt iverben, inbefsen auf bas Ge- naiuste untersucht sinb. Das Aeuhere beutet auf bie ganz nahe Verwanbtschaft mit ben Gurtelthieren. Den ganzen Korper beekt ein Panzer von ziemlicher Dicke, jeboch nur von leberartiger Harte, ber, hinter bem Kopfe an- fangenb, uber ben Rucken bis auf bas Hintertheil sich erstreckt unb bort auf einmal so senkrecht abgestutzt ist, bah bas Thier toie verstummelt erscheint. Er besteht aus einer Reihe von 24 Gurteln, bie, burch Furchen geschieben, mit 16 — 20 rechttoinkligen Knochenplatten belegt, aber nw in ber Mitte auf ben Dornfortsatzen ber Wirbelknochen befestigt, einen ziemlichen Grab von Beweglichkeit besttzen unb baher bas Zusammenkugeln bes Leibes gestatten. Nach vorn ist ber Ruekenpanzer bis auf bie Vorberstirn verlangert unb bort an ein paar Halbkugelige Hervorragungen bes Stirnbeines (Profil bes Schabels Fig. 603.) angeheftet, sonach nur entlang seiner Mittellinie angetoachsen, ubrigens aber uberall .fret unb etwas abklastenb. Das Hintertheil schutzt eine senkrechte Leberplatte, bie ebenfalls mit Knochenschilbern von etwas unregelmahiger Gestalt bekleibet unb mit bem nach unten untgebogenen, an ber Spitze breiteren Schwanze (Fig. 611.) ziemlich fest verwachsen ist. Die ganze llnterfeite bes Schilbes unb bie gesammie Ober- flache bes Korpers beckt ein seibenartig feines, Hellblon- bes Haar, welches weich toie basjenige bes Alaultourfes, inbefsen nicht ganz so bicht stehenb, an ben Seiten beson- bers lang unb franzenartig herabhangt. Einige Aehn- lichkeit mit bem letztgenannten Thiere toirb noch burch bie bebeutenbe Enttoickelung ber mit grohen Grabekral- len versehenen Borberglieber unb bie Verhaltnihinahige Schwache ber Hinterfuhe hervorgebracht. Man schlieht aus bieser Bilbung auf'grohe Fahigkeit zur Fortbetoe- gung unter bem Boben, Hingegen auf langsamen unb ungeschickten Gang an ber Oberstache. Ueberhaupt beu- tet bie ganze Organisation auf unterirbisches Leben; bie ganze Vorberhfilfte bes Korpers ist kraftiger als bie Hintere, ber spitze, kurze, recht eigentlich zum Wuhleii geschaffene Kops toirb burch einen Atlas (obersten Hals- toirbel) von besonberer Starte (Fig. 607.) unterstutzt, unb ist mit bemselben burch breite unb steise Banber verbunben; auch unter Am Skelett ben starten bas Auge ist nicht allein klein, sonbern bem uberhangenben Haar Halbverborgen. (Fig. 604.) finben sich ahnliche Aitzeigen; Schabel schutzen bie Hervorragungen bes Stirnbeines, ben Brustkasten bie breiten Rippen gegen jeben zu starken Druck, unb ahnliche Dienste leisten nach Hinten bie sehr eigenthumlich gebilbeten Huftknochen (Beckett Fig. 605. 606.). Die toenigen uber bie Lebens- toeise vorhaitbenen Nachrichten stimiiten vollig mit jenen auf Anatomie begrunbeten Voraussetzungen. Die Gur- telmaus grabt, toie ber Maultourf, lange Gange unter bem Boben, bewegt sich bort allein mit Schnelligkeit unb Geschick, unb vermeibet bie ihr ttngunstige Ober- stache so sorgfaltig, bah sie ben meisten Eingeborenen unbekannt bleibt unb iit ihrent eigenen Baterlanbe als Seltenheit angestaunt toirb. Aus ber Zahnbilbung muh man anf eine Nahrung schliehen, bie teiner sehr genauen Zertleinerung bebarf, unb toahrscheinlich aus Jnsecten, ben Larven berselben unb unterirbischen Wtirmerit be- steht. Die Lange bes Korpers betragt 5 Zoll, bes Schtoanzes 1 Zoll. Dah in ber vortoeltlichen Schopfung bie Gurtelthiere nicht itur nicht gefehlt haben, sonbern burch Riesen vertreten worben sinb, belveisen bie, auf ben palaontolo- gisch hochst interessanten Pampas aufgefunbenen Reste voit Panzern. Darf man von ben nach Lonbon ge- brachten Fragmenteit auf bas Ganze unb von biesent auf bas Thier selbst schliehen, so toaren bie vorivelt- licheit Arntabille von erstaunlicher Grohe unb tourbig, gemeinsam mit bem Riesenfaulthiere bas Lanb zu beivoh- nen. Es ist inbefsen noch nicht gelungen, Skelette ober boch einzeliie Kitochen in ber Nahe bieser Panzer zu filtben unb Hierburch Bermuthungen in Geivihheit zu verwanbeln. Dah solche knochige Decken nicht, toie man vermuthet hat, bem Megatherium angehort haben koti- nen, Hat Otoen bewiesen unb dieselben vielmehr einem iinberen vortoeltlichen Riesenthiere (Glyptodon) zuge- schrieben, bessen Reste gleichfalls in ben Platastaaten ge- fttnben toorben sinb unb an bie Gurtelthiere unserer Zeit ntahnen. Bon einem verivaubten, jeboch aller Wahrscheinlichkeit nach ungepanzerteit Thiere, ivelches ztoischen ben Faulthieren unb bem zunachst zu beschrei- beiiben Ameisenscharrer in ber Mitte steht, bem Sceli- dotheri uin (Fig. 612 — 616.) entbeckte Dartoin im norblichen Patagonien Schabeltrummer unb einzeliie Knochen. Dem Bane nach gleichen bie Zahne benjenigen bes Riesenfaulthieres, in ber Stellung erinnern sie an bie nachstfolgende Gattung ber Ietzttoelt. VI. Ameisenscharrer. (Orycteropus.) Gattungscharakter: Borber- unb Eckzahue fehlen; Backenzahne oben sieben, unten sechs, tourzellos, aus parallelen Fasern bestehenb, bie oberett vorberen leicht ausfallenb (Gebih Fig. 617—619.). Munbofsnung eng ; 3unge lang, ausstreckbar. Korper behaart. Fuhe vorn vier-, hinten funfzehig, mit sehr grohen Grabe- krallen. 1. Der captsche Ameisenscharrer. (Orycteropus capensis.) Fig. 020. Der Ameisenscharrer Heiht bei ben Hollanbischen Co- lonisten Subafrika's Erbschtoein, ein Nante, ber nicht entfernt auf bie Gestalt, Hochstens auf bie Behaarung bezogen toerben fann unb nut ivahrscheinlichsten von bem Geschmacke bes bort beliebten Fleisches Hergeleitet toirb. Bei sehr ansehnlicher Grohe halt sich bieses son- berbare Geschops boch ttur unter ber Erbe auf unb nahrt sich allein von Jnsecten, zumal von Terntiten tinb Ameisen, bie in nranchen Gegenben Subafrika's ben Boben mit ihreit 3—4 hohen, Tauscube von Canalen bergenben Batten bebecken. Die einzige Thatigkeit bes Ameisenscharrers besteht in Zerstorung ber letzteren unb bem Auffressen ihrer erschreckt hervorsturzenben Betooh- ner; er ist lichtscheu, konimt nur im Dunkeln auf bie Oberstache, verntag bem Angriffe keine achtungswerthe Waste entgegenzitsetzen unb sucht bei bent geringsten Ge- rausche in seiner Hohle Sicherheit. Merkt er, bah biese entbeckt ist unb an bem einen Enbe aufgegraben toirb, so touhlt er in ber entgegengesetzien Richtung mit sol- cher Schnelligkeit vorwartS, bah mehrere rustige, zugleich grabenbe Manner nicht verntogen, mit bem unterirbi- schen Arbeiter Schritt zu halten. Er hat Jnstinet genug, sotoeit als moglich senkrecht hinabzutotihlenunb Hierburch bie Dicke ber Erbschicht ztoischen sich unb ben Berfol- gern zu vergrohern. Aufgegraben stammt er sich zuletzt mit solcher Kraft an bie Wanbuiigen bes Ganges, bah ein einzelner Mann ihu nie hervorziehen kann; sein Wiberstanb erschlastt nur banit, toenn es dem Feitibe moglich getoorben ist, ihnt lahnteitbe Wuiiben beizudrin- gen. Wo bergleichen unterirbische Hohlen Haufig sinb, brechen Ochsenkarren unb Reiter burch bie Erdschicht; bie letzteren gerathen nicht selten in grohe Gesahr, ivenn