ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
162 Saugethicre. Sicbeitte tØrbnung. fle utzborsichtig genug sind, uber die mit Ameisenhugeln bebeckien wusten Flachen zu galloppiren. Die Gestalt des Ameisenscharrers deutet nuf ansehnliche Starte; der Korper ist zwar ettoas in die Lange gezogen, alleln die kurzen, dicken Glieder sind groHer Kraftausierung fahig. Ein knochiger Panzer fehlt, wird aber durch ein unge= toohnlich dickes, zahes und Hartes Fell ersetzt, auf toel- chem borstenahiiliches Haar dunnverstreuet steht. Der vorzugstoeis bfinnbehaarte Kops endet in eine berlan- gerte, fast rufselformige Schnauze; daS Maul ist sehr kleiu und toenig ausdehnbar, die Zunge Hingegen um so langer; besondere Drusen ergiehen auf sie einen kle- brigen Speichel. In das Jnnere der Ameisenhaufen versenkt, toird sie in kurzer Zeit mit den geschaftig Her- beieilenden Jnseeten bedeckt und stellt daher ein eben so einfaches als sicheres Werkzeug der Ernahrung dar. Die Augen sind klein toie bei atten unterirdischen Thie- ren, die Ohren ungemein grosi, anfrichibar tind geschickl, den leisesten Schatt aufzufangen. Die Grabenagel zeich- nen sich bnrch beispiettose Grosie und Starte aus und sind ganz geeignet, den Boden der sudafrikanischen Wfi- sten auszutouhlen, der in der trockenen Jahreszeit eine steinartige Harte und Festigkeit erlangt. Der dicke Schtoanz misit 2 Fusi, der Korper 4 Fusi ; die Farbung ziebt in das Rothlichgraue, an den Gliedern in das Schwarzbraune. Das Getoicht eines vollig ausgetoachse- nen Thieres sott bisweilen einen Centner betragen. Vil. Ilmeisenfresser. (Myrmecophaga.) Gattungsch arakter:Zahnefehlen ganz. Schnauze russelformig, mit sehr kleiner Mundofsnung. Zunge sehr lang, fast tourmformig, sehr vorstreckbar. Borderfusie ztoei- bis vierzehig, mit sehr starten Grabekratten; Hin- terfusie vier- bis funszehig. 1. Tik grofe Ameisenfresser. (Myrmecophaga jubata.) gig. 821. Bei oberflachlicher Beschauung Linn ein Ameisen- fresser toie eine Zusammenstettung der tounderlichsten Anomalien erscheinen, bei genauer Untersuchung Hinge- gen erfeunt man in seinem Bane und seiner Ausrustung eine Ztoeckmahigteit, die mit anderen Alitteln enttoeder gar nicht, oder mindestens nicht auf gleich einfache Art zu erreichen getoefen sein tofirbe. Die Einrichtung der Glieder ist zumal hochst eigenthumlich, denn sie bezieht sich attsschliesilich auf die Bestimmungen eines grabenden Thieres, toelches naturgemasi seine Nahrung am Boden finben und diese ergreifen sott, ohne zu raschen oder all- gemeinen Betoegungen geztoungen zu fein. In der gnu- zen Borberhalste des Korpers enttoickelt sich eine den Hinteren Theilen mangelnde Starte; die sast durchaus gleichbicken Borderglieder gleichen mehr Armen als eigentlichen, zur Ortsbetoegung dienenden Fusien, schei- nen ini Ellbogengelenke unbetoeglich oder doch steis und beruhren keinestoeges mit dem unteren Ende den Boden auf getoohnliche Art, sondern sind vielmehr dort so scharf eintoarts gedreht, dasi sie nur mit dem ausieren, ein dickes Schtoielenkissen darstettenden Rande sich auf- stutzen. Die Zehen sind nicht affein sehr turz, sondern auch toenig betoeglich und teint Gange geschlossen, toie die geballte Hand. Sotoohl sene verdrehte Stettung des Fusies als diese Einschlagung der Zehen beztoecken die Schonung der grohen Kratten, die, nicht zurfickziehbar toie bei den Katzen, im Gange bald abgenutzt toerben musiten, lagen sie am Ende einer platt austretenden Sohle gerade ausgestreckt und mit dem Boden in Be- ruhrung. Die Kratten der Borderfusie sind bei dem groheit, vierzehigen Ameisenfresser bon ungleicher Lange, aber ungemein start, gekrfinimt, an den Ranbern schnei- benb und hart; dieienigen der in atten Beziehungeu fchtoachen und in getoohnlicher Art austretenden Hin- terfutze sind im entsprechenden Berhaltnisse klein und unbedeutend. Da die Nahrung der Ameisenfresser Zer- kleinerung nicht bedarf, so sind die Kiefern nicht nur vollig zahnlos, sondern auch oberflachlich eingelenkt und mit flachen und schmalen Kaumuskelu versehen, toah- rend die Munboffnung einen engen Spalt darstellt und Hierdurch der Kleinheit der zur Nahrung dienenden Jnsecten entspricht, die aus einem weitgeLssneten Rachen leicht entkommen koniiten. Auch die langgestreckte Ge- stalt des Kopfes ist nicht ohne Bedeutung; sie gestattet das Eiiidriitgen desselben in enge, von Ameisen bemohnie Oeffnungen. Das Fell der grohen Arten ist von vieler Dicke und Festigkeit und mit rauhen, borstenartigen Haa- ren betoachsen; in Berbindung mit einer attgemeinen und nitter Sangethieren beispiettosen Lebenszahigkeit, setzt es diese sast vertheidigungslosen Thiere in die Lage, Ber- letzungen ohne groheit Schaden zu ertragen. Die aus toeiligen Arten bestehende Gattung toird ubrigens gleich den vorhergehendeu allein in Sudamerika angetroffen. Der grosie oder gemahnte Ameiseiisresser betoohnt einsame, sumpfige Urivalber von Paraguay bis Guyana, scheint aber nirgends gentein zu sein. Er ist schou den alteren Beschreiberit Brasiliens bekanut getoefen und nteistens ettoas ubertrieben geschildert toorden, denn toenn er anch vier Fuh in der Lange misit, fo ist er dårum itoch tein Riesenthier, dem selbst die Onze aus- toeicht, toie alte Berichte anfuhreii. Schomburgt bemerkt sehr richtig, dasi er in der Ferne uberhaupt groher er- scheine, als er toirklich sei, toeil er die lange Mahne sast ausrecht und den Biischschtoanz horizontal ausge- streckt trage. Er lauft in furjent Trott, jedoch keines- toeges fo unbeholfen, toie ehedem gesagt tourde, und toird von Menschen nicht leicht eingeholt, vermag viel- mehr in der Noth schnett und ausdauernd genug zu lansen, um auf ettoas betoachsenem Boden einem Rei- ter zu entkommen. In die Enge getrieben, kehrt er sich gegen den Berfolger, richtet sich auf den Hinterfusien auf und ertoartet mit ausgebreiteten Armen den Angriff. So moglich es atich ist, dasi er den einntal erfahten Hund 'durch die ungeheure Krast seiner illrine erbrficke, so ist es doch nicht toahrscheinlich, dasi die getoandte und nicht minder starke Onze sich dieser Umarmung preisgeben oder ihr erliegen toerde, indeni sie durch einen einzigen Schlag ahrer furchtbaren Tatze den unbeholfenen Geg- ner todt niederstrecken konnte. Ganz unglanblich ist es, dasi unvorsichtig angreifende Menschen von dem Ameisenfresser erdrnckt toorden selen, denn, ohne Behen- digkelt und ohne bemerkliche Jntelllgenz, vertheldigt sich dieser durch eine elnzlge, maschinenartige Betoegung, vermag aber einem veranderten Angriffe nicht zu ent- gehen und unterllegt zuletzt immer dem getoandteren Felnde. Seine toesentliche Nahrung besteht lu Termiten oder sogenannten toelhen Amelsen, die er mit der langen, klebrigen Zunge fangt, nachdem er den ost manushohen und kegelformigen Bau derselben mit seiiien getoaltigen Krallen zerrissen hat. Aeltere und tienere Reisende, unter den letzteren Schomburgk, sprecheu mit gleicher Berivnn- derung von der autzerordentlich raschen Wechselbetoeguug der Zunge, die in einer Minute bis fnnfzigmal Herans- geschuellt und zuruckgezogen toird, indessen nicht in das Jnnere des Terniitenbaues eindringt, sondern nur fiber die blosgelegten Flachen desselben Hingleitet. Ertoagt man die Schnelligkelt dieser Betoegung in Berbindung mit den unsaglichen Mengen der gebrangt umhertoim- melnden Termiten, so sindet man es nicht langer toun- berbar, dah ein so ansehnliches Thier von kleinen Jnsec- ten allein leben kann. Uebrigens versahrt der Anieisen- fresser haushalterisch mit selnen Borrathen und zerstort niemals einen ganzen Termitenbau aus einmal, sondern eben nur ein zu seiner Satllgung hinreicheudes Stuck. Bemerkt er, dasi die Termiten an der Oberflache des Banes und in der Nahe der eingerlsseuen Stelle desselben abnehmen, um in groherer Tiefe Sicherheit zu suchen, so richtet er keinestoeges sogleich nene Zerstorungeu an, sondern ergreist die grosieit abgelosten Brocken des Banes mit den Kratten des einen Fusies, zerkleinert sie mit denjenigen des anderen und sucht die vereinzelt znrfick- gebliebenen Jnsecten auf. Zugleich mit den letzteren verschliugt er eine ansehnliche Portion des Banes selbst, der, aus unzahligen Schichten und Blattern von der Dicke eines starken Papiers znsammeugesetzt, aus sein zernagten, durch eine Art von Leint zusammengehaltenen Holztheilchen besteht und hierdurch einige Aehnlichkelt mit den Nestern getolsser, unter der Erboberflache barten- der Wespen oder Httutmeln verrath. Der Ameisenfresser scheint dieseii pflauzlichen Zusatz zu seiner gemohulichen Nahrung absichtllch auszuuehmen, denn bie in bent Ma- gen ber anatomirten Jnblvlbuen angetroffene iNenge toar immer so grosi, bah man nicht anuehmen konnte, sie sei burch Zufatt allein in benselben gelangt. Wahrscheinlich mag ble Belmlschung solcher nicht thierischer Stoffe bie Berbanung bes Jnsectenfutters erleichtern, toelches an scharfer Ameisensaure so reich ist, bah ble Amelsenfresser atter Arten bis tn ihre innersteu Theile mit bent Geruche berselben burchbruugeu siub, ber selbst ben trockenen Bal- gen geraume Zelt anhangt. Uebrigens lebt ber grohe Llmeisenftesser nicht ausschliehlich von Ameisen unb Ter- ntiten , toie man ehemals annahin, sonbern scheint auch anbere Jnsecten unb selbst Wurmer zu verzehren, voraus- gesetzt, bah ihre Grohe ber engen Munboffnung entspricht unb bah sie mit ber betoeglichen Oberlippe ergriffen toer- ben kouueii. Schomburgk fanb in bem Magen finger- lange Julits, tourntformige, vielfuhige, mit Harten Korper- rlngen versehene Glleberthiere, bie zumal in ben fetich- ten Urtoalbern Anterlka's in vielen Arten vorkontmeu; berselbe Relsenbe tvarf einem gefangeueit 'Ameisenfresser Stucke von sehr klein gehacktem Fleische vor unb be- nierkte, bah sie mit vielein Appetite verzehrt tourben. Nach alteren Nachrichten hat man basselbe Thier bis- toeilen mit elngetoeichtem Brote unb toeichgekochten Hulsensruchten ernahrt; schtoerlich tolrb aber eine von ber naturlichen so abtoeicheube Nahrung lange Zeit vertrageu toorben sein. Schomburgk besah ein zahines Weibchen, toelches sogar kleingeschnittene Fische srah, ganz zahin tourbe, jeboch nur sehr gerluge Jntettlgenz verrieth, ubrigens seine Borberpsoten recht geschickt brauchte, mit benselben Gegeustaube ergriff unb aushob unb, im Wiberspruche gegen Berichte alterer Beobachter, schnett und gemandt kletterte. Es schlief in sitzender Stettung, srah, indeni eS, toie auch Ziegen oft thun, am die Borderfuhe niederknieete, und zeigte keine Neignng, sich eine Hohle oder besondere Schlafstette zu graben. Auch im toildeit Zustande legt der grohe Ameisenfresser keine unterirdische Behausung an, sondern schfitzt sich gegen das Wetter mit seinem dichibehaarten, biischigen Schtoanze. Das Weibchen Hat ztoei Brustzttzen, toirst ein einzelnes Junges, tragt dasselbe auf dent Rucken, be- halt es ein vottes Jahr bel sich und vertheldigt es niuthig durch nicht gefahrlvse Faustschlage. — Die Lange betragt 4 Fuh ohne den (mit der Behaarung) 3 Fusi langen Schtoanz. Die etivas plumpe Gestalt des von uledrigeit und dicken Gliedern getragenen Korpers sticht sonderbar ab von dem gestreckt kegelforutigen, sehr verlaugerten, bont sein zugespltzten Kopfe, mi desseti ausierstem, abgestumpften Ende die Mundoffnung steht, bie, ausgebehnt, kanin elnet Zott im Umfange Hat und mit betoeglichen Llppen umgeben ist. Die ganze Haltung deutet auf Mangel an Jntettlgenz unb voltige Theilnahinlosigkeit; ber Kopf tolrb ulebrlg getragen, unb ble Nase streist spurenb ant Bvbeit hin. Der Ge- ruchsinn scheint vorzugsiveis enttoickelt unb tit bestan- biger Thatigkeit unb mag bas toesentlichste Organ ber Wahruehuiung sein, Inbeut bie Augen zunt Sehen tut toetten Unikreise nicht gunstig gestettt unb im Berhaltnisse eben so klein siub, toie bie abgerunbeten Ohren. Ant Kopfe liegen bie Haare blcht unb glatt an, auf bent gan* zen ubrigen Korper, zumal auf bem lllacken unb Rucken, too sie eine 4 ■— 8 Zoll lange Mfihite bilbett, Hangen sie lang unb unorbentlich Herunter. Sie siub rauh unb bt'trr anzuffihlen; vie ben Schtoanz bekleibenbett erscheinen bei genauer Untersuchung platt gebruckt, Hangen zu beibett Seiten fuhlaug herab unb schleifen bel bem Gehen ant Bobett hin. Die Farbung ist am Kopfe, Gesicht unb Wangengegenb aschgrau, auf bem Rucken bunkler, an ber