ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
182 Saugethiere. Achte Gr-iiunti- die Makayen Kuda-Ayer, d. H. Fluspserd, nannten, und das er sur villig unbekannt Hiell, Iveil er nicht toagte, die von einem niederlandischen Beamteten, Wahlfeldt, um 1772 gegebene Notiz uber einen in den Flusinunbun- gen Suinatra's vorkonnnenden Hippopolamns auf den wiedergefundenen Tapir zu beziehen. Gegentoarlig ist dieser nicht allein genau bekannt und osters nach dem Leben gezeichnet und anatomisch zuerst von Home unter- sucht, sondern auch zu mehreren Malen lebend nach Europa gebracht toorden. In Gestalt gleicht er dem amerikanischen, ist aber groser und durch scharfe Gegen- satze der Farbung nicht allein von jenen unterschieden, sondern macht durch dieselbe eine merktourdige Aus- nahme von der Regel, das Saugethiere selten sehr bunt und mindestens nicht grelt und abstechend gesarbt sind. Der Korper ist theils schtoarz mit Purpurschimmer, theils toeip, Farben, die, ohne in einander uberzugehen, sich scharf scheiden und, toie die Abbildung es am besten ver- sinnlicht, vertheilt sind. Das Junge ist bis zum vierten Monate nrit Flecken und Streifen schon gezeichnet, die auf dem Rucken rehsarben, am Bauche toeis sind, jedoch spater dunkler toerden und mit dem sechsten Monate ganz verschwinden. Sitten und Lebensweise entsprechen, soviel man rveitz, ganz den auf die bekanntere Geschichte des amerikanischen Tapir begrundeten Voraussetzungen. Das asiatische Thier ist im gleichen Grade amphibisch, fuhrt dasselbe harmlose Waldleben und nahrt sich ebenfarts von Pflanzen der verschiedensten Arten. ES soll nicht cigent- lich schwimmen, sondern unter dem Wasser toie ein Nil- pserd hin- und hergehen. In Indien Hat ntan vorgeschla- gen, den Tapir zum Hausthiere zu erziehen, und Hofft manche Vortheile durch ihn zu erlangen, denn obgleich sein unangenehmes und trockenes Fleisch zur Speise nicht taugt, so kann er als Zugthier um so nutzlicher toerden, indem er mit groser Krast viele Gelehrigkeit verbindet. Die Lange des Korpers betragt 6Vs Fus, die Schulter- hohe 3 Fils. Merktourdig ist es immerhin, das ein Thier von so bedeutender Grose, toelches obenein in Malacca, Borneo und Sumatra gar nicht selten ist, so lange ubersehen toerden konnte. Diejenigen Naturfor- scher, toelche es nicht fur uninoglich halten, das manche der fur erloschen gehaltenen Saugethiere in der Jetzttoelt noch eristiren und dereinst in jetzt unzuganglichen Wild- iiissen aufgefunden toerden bursten, haben in der spaten Entdeckung des indischen Tapir eine ihren Satz unter- stutzende Thatsache erblickt. In der vortoeltlichen Schopfung sind Thiere von Ge- stalt des Tapir und von unverkennbarer Vertoandtschaft mit demselben ziemlich Hflufig getoesen. Man hat ihre Reste in mehreren Gegenden von Frankreich und Wur- temberg entdeckt, allein die alteste und reichste Fundgrube bietet der grofientheils aus Gpps bestehende Montmartre. Cuvier sammelte dort eine auserordentliche Menge von Knochen und unternahm es, diese verstuminelten Ueber- bleibsel mehrerer Hunderte von Skeletten, die toenigstens ztoanzig verschiedenen Thierarten angehorten, zusaminen- zusetzen. Das Gelingen dieserAufgabe ivar einTriuinph der Wifsenschast und betoies, das fle die in der Natur geltenden Gesetze richtig erkannt Hatte. Die Deutung und Zufammenfugung sener Denkmaler einer untergegangenen Schopfung konnte nur einem in vergleichender Amtomie sehr Ersahrenen gelingen und setzte vollstandige Auf- fafsung der Harmonie und Angemefsenheit voraus, die ztoischen den einzelnen Organen eines jeden Thieres herrscht. So bildet unter anderen fene enge Verbin- dung ztoischen der Einrichtung der Betoegungswerkzeuge und den Organen der Nahrungsaufnahme einen der ein- sacheren Lehrsatze der vergleichenden Anatomie, auf toet- chen an mehreren Orten diefes Werkes die Ausinerksam- keit bereits gelenkt toorden ist. Es toird tein Verstan- diger Fusknochen, die augenscheinlich einem Husthiere angehort haben, mit Gebissen in Verbindung bringen, die sich verhalten toie bei den groseit Katzen den Wolfen | oder Baren der Jetztzeit, die aber allesammt und bunt durcheinandergetoorfen in derselben Gebirgsschicht liegen. Dem Anatomen sind aber eine grose Menge von gerin- geren Verschiedenheiten bekannt, die an den Knochen ein- zelner Thiergattungen vorkommen, sich auf relative Berhaltnisse der Lange, der Ausbildung oder Verkunt- merung einzelner Fortsatze, Vorsprunge, Gelenkkopse tuid Kanten der Knochen beziehen und ihni die Mittet zur Deutung von fogar unvollkommenen Bruchstucken darbieten. Gestutzt auf diese und eine grose Menge ahit- licher Erfahrungen, barf er von dem Borliegenden und Bekannten aus das Fehlende um fo eher und sicherer schliesen, weil bie Natur zu teiner Zeit launenhast und toirtkurtich zu Werke gegangen ist, sonderu stets die noch fetzt geltenden Gesetze der Organisation streng beobach- tete. Lange fortgefetztes Arbeiten in diefer Richtung der Naturforschung verleiht einen Hohen Grad von Schars- sinn, und so durste Cuvier toohl von sich sagen, das er nur eines Zahnes und einiger Knochenirtmuner eines ihm ganz unbekannten Thieres bedurse, um ohne viele Muhe bie Gestalt unb Lebenstoeise bes letzteren mit Richtigkeit zu solgern. Seine Leistungen aus diesent Gebiete sind in der That staunenstoerth, und ihm bleibt das Verdienst, zuerst den Weg der Forschung betreten zu haben, aus toelchem ihm spater viele Andere gesolgt sind. Zu feinen glanzendsten Entdeckungen gehort eine ganze Rcihe von vortoeltlichen Packydermen, die in mehrere Gattungen getrennt tvorden sind und verhaltnismasig viele Arten umsaffen. Unter diefen befinden sich die Palaothe- rien (Palaeolherium), bie dem Tapir nahe vertoandt getoefett sind und ztoischen diesem und bent Rhinoceros in ber Mitte gestanben haben. Man kennt ztools Arten, bie Cuvier zuerst im Montmartre entbectte. Sie sinb von sehr verschiebener Grose; theils geben sie bem Rhi- uoeeros unb Pserbe nichts nach, theils kommen sie nur bem Schtoeine gleich. Gelebt haben sie, wie man burch- aus nicht zweiseln fann, nach Art bes Tapir unb ver- toanbter Pachybermen an ben Ufern groser Fluffe unb Lanbfeen, benn bie Gesteinarten, bie ihre Reste enthalten, fchliesen zahtreiche Sustoaffermuscheln ein. Die Aehn- lichkeit bes Skelettes (Fig. 694. 695.) mit bemfenigen bes Tapir ist nicht zu tierfennen; bie Nafenbeine sinb ebett so gebilbet (^chabel Fig. 696.) toie an biefent unb laffen aus eine ruffelartige Bilbung ber Nase fchliesen. Cuvier Hat, auf solche Vorlagen gestutzt, bie Untrisse ztoeier Arten enttoorsen (Fig. 697. 698.). Die Palåo- therien befahen ubrigens beutliche Eckzahne, bie von ben Backenzahnen burch einen freien Raum getrennt toaren. Backenzahne (Fig. 699. 700.) sinb jeberfeits oben unb unten sieben tiorhanben ; sie sinb viereckig unb aus der Kauflache mit Hatbinoubsormigen Schmelzsalten versehen. — Von einer ztoeiten, Lophiobou genanuten Gattung, deren Knochen in beufelben Sustoaffernieberschlagen ber Erbrinbe gefunben toerben, toelche bie Reste ber Palao- therieu enthalten, Hat Cuvier nicht toeniger als sunszehn Arten entdeckt. Sie liegen um Argenton, Montpellier, Montabufsard, Vuchsweiler u. s. tu. in einer Schicht, bie tion sehr hohent Alter feip mus, toeil eine anbere, mit Seethieren ersullte uber ihr lagert. Da bie Schichten, toelche Mammuth-unb Mastobonknochen enthalten, gleich- salls ber Oberflache genåherter liegen, so i si man zu bem Schtufse berechtigt, bas bie Lophiobon gelebt haben unb ausgeftorben sinb,' ehe jene grosen Thiere austraten, beren Trummeru man allein im ausgefchtoemmten Boben an- trifst, unb bah sie bie altesten ber uns bekcmnten vorwelt- lichen Saugethiere sinb. Ihre Eristenz fartl in bie seru- stett Zeiten, benn ber Theil bes europaifchen Cvntinents, toelchen sie betoohnten, ist spater vom Meere unb ziuar wahrenb einer fo langen Periobe bebeckt toorben, bas sich eine Felsschicht von untierfeunbar neuerem Urfpruuge auf iHin nieberfchlagen fonnte. Die Reste tion Lophio- bon sinb nicht gut erhalten, sehr tierftreuet unb mit ånde- ren von Sustoafserschildkroten, Krokobilen unb fogar von Lanbthieren untermengt, beren Ebenbilber in der jetzigen Schopfung ganz sehlen. Die Korpergrose eini- ger Arten muh erstaunlich getoefen sein, namentlich fo im Rieseu-Lophiobon (Lophiodon gigantens), ben man bei Argenton zuerst auffanb. Dargestellt ist unter Fig. 701. einer ber Hinteren Backenzahne bes Unterfiesers, unter Fig. 702. einer ber oberen Backenzahne, unter Fig. 703. ein Eckzahu, unter Fig. 704. ein paar Border- zahne ber genanuten Art. VII. Bifamschwein. (Dicotyles.) Gattungscharakter: Vorberzahne oben unb unten rier; Eckzahne uberall einer, zufammengebruckt, fpitzig, gerabe, nicht auftoarts gebogen; Backenzahne uberall sechs, mit stumpfhockeriger Kauflache (Gebis Fig. 705 — 707.). Aus bem Hinterrucken eine nach ausen geoffnete Drufe. Vorbersuse mit vier, Hinier- suse mit brei Zehen, toovon vorn ztoei, hinten eine Asier- zehe. Statt bes Schwanzes ein Stummet. I. Das rociplirrige Bisamschw-in. (Dicotyles labiatus.) Sig. 708. Die Bifamschweine gleichen ztvar nicht durch Grose, soubern burch allgerneines Ansehen unb Befleibung mit Borstenhaar bem gemeinen Schtoein, unterfcheiben sich aber toefentlich burch Manget an Schtoanz, burch gerabe, niernats hauersormig gekrununte Eckzahne unb befonbers burch bie Bilbung ber Fuse. Nur bie beiden toahren mit kleinen Husen versehen Zehen beruhren ben Boben, bie Asterzehen stehen von bemsetben entfernt; am Hiti- terfuse ift nur eine solche, nicht ein Paar vorhanben toie bei bem Schtoeine. Die Mittelsusknochen ber Vorber- zehen sinb nicht ungetrenut toie an bem letzteren, soubern in einen Knochen verwachseu, verhatten sich alfo toie bei ben Wieberkauern, mit welchen bie Bifamschweine, bie ubrigens einen mehrkammerigen Magen besitzen, offenbar vertoandt sind. Die Glieder sinb im Verhaltniffe niebri- ger unb bunner als bei ben Schtoeinen ber osttichen Hatb- fugel, ber Kops ist bicker unb kurzer. Ztvar sinb mehrere Schtoauztoirbel vorhanben, allein sie treten so toenig hervor, bah ausertich uur ein tteiner platter Stummel bemerkbar toirb. Der aus bem Krenze gelegene Dru- fenbeuiet enthatt eine satbeuartige, sehr unangenehm riechenbe Feuchtigkeit, bie burch eine Oessnnng von bem Durchmeffer eines Feberkiets abstiesi. Wirb biefer Theil nach bem Tobe nicht sogteich ausgeschnitten, fo theilt sich ber uble Geruch bem Fleische mit unb macht es vottig ungeniesbar. Die Bisamschtoeine (Nabetschtoeine, Pecari ober Tafaffu) sinb uur in Subamerika Heimisch, in ihren Sitten, ihrer Nahrung unb ber Wahl ihrer Ausenthaltsorte ben ubrigen Schtoeinen sehr ahnlich unb furz nach ber Entbeckung fenes Weltiheites in Europa bekannt toorden. Man unterscheibet ztvei Arten. Das toeislippige Bifamschwein erreicht die Lange von 3 Fus, i ft einsarbig fchtoarztich braun, au der Unterkinulade toeis; feine Borsten sind am unteren Theile gran, gegen bie Spitze schtoarz, auf bem Rucken befonbers lang und platt. Es Halt sich stets mit anderen in 50— 80 Stuck zahlenben Heerben zufammen, bie unter ber Leituug eines alten Ebers bie Walber larmend burchstreiseu unb auf leben Feinb lossturzen, sobalb sie ihn getoahren. Men- fchen, Hunbe unb felbst die Onze unterliegen in biefent ungleichen Kantpse unb toerben, toenu sie sich nicht aus einen Baunt zu retten tiemtogen, von ber touthenben Menge in Stuckeu zerrisfen. Glucklichertoeise besitzen biefe Thiere toeber scharses Gesicht noch viete Schnertig- keit und vertieren baher teicht bie Spur bes Ftiehenben. Die Jubler hulen sich vor gerabent Zufammen tressen mit fotchen Heerben, beschteichen sie aber ober verber- gen sich an bestintmlen von fenen haufig befuchten Orten ober besteigen hohe Baunie unb tobten banit mehrere mit ihren geraufchtos fliegenben Gistpseiten, ehe bie ganze Gefellschaft bie Niedertage getoahrt unb entfliehl ober, toie bistoeiten gefchieht, toulhenb ben Baunt unt- stetlt. Solche Betagerungen forten dann nicht felten einige Stunden, inbessen nie uber Sounenuntergang bauern. Ztoischen Jubivibuen verfchiebeneit Gefchlechts ift ein