ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
270 Snugethicre. Ueunte Vr-nung. ostmals fo wenig fest, tap es schwer halt, fte gehorig zu sondern. Klima, Nahrung und uberhaupt uligere Ver- Haltniste haben viele Abanderungen Hervorgebrachi, die mit Worten schwer zu beschreiben sind, und andere haben die Lanbwirthe durch Kreuzungen herbeigerufen, je nach- dem sie zuui Zuge oder zum Melken oder fur den Flei- scher brauchbare Thiere zu erziehen wunschten. In vieten Gegenden von Mitteleuropa, besonders aber inEngland, wird der erste Zweck wenig beachtet, iit cinigen Landern bes ostlichen Europa und in Frankreich Hingegen ver- folgt, weil Ochsen, bei der grogen Starte des Kopfes und der Schultern, fur gewifse Arbeiten geschickter sind als Pferbe, ihr Unterhalt weniger kostet und sie nach cinigen Dienstjahren als Schlachtvieh noch nutzlich blei- ben. Eine auf anatomische oder gute zoologische Merk- inale gegrundete Eintheilung dieser mannichfachen Raffen ist zwar mehrmals, aber nie mit Erfolg versucht worden. Man ist daher gezwungen, sie auf allerdings mangelhafte Weise, namlich nacki ihren Heimathslandern, zu ordueil. I. Deutsche Rassen. An der Spitze derselben steht das mit Rechi beruhmte Schweizervieh (Fig. 975.), mit langem, grogen Korper, starkem Halse, langer Wamme, geradem Rucken, sehr hohem Kreuze, kurzem, dicken Kopfe, nach augen gebogenen, an der Wurzel starten Hornern, grogen, etwas Horizontalen Ohren, hoch ange- setztem, mit feinhaariger Endquaste versehenen Schwauze, kurzen, kraftigen Beinen, kleinen und Harteit Hufen, sehr starter Haut und grobein, dicken Haar. Die Farbe ist nteist schwarz. Man kann das Schweizervieh als Re- praientanten der Grttppe betrachten, welche vou mehre- ren Schriftstellern mit dem Natnen des Bergviehes belegt wird und auger der genannten Rasse noch folgende einjchliegt: die freiburger Kuh mit Horizontalem Ruckeu und Kreuze, starkknochigem Korper, breitem Runtpfe, kurzen und dunnen Hornern, kttrzem Schwauze, dunter, rothbrauner und weiger oder schwarzer und Weiger Farbung; die Hasli-Kuh von kleiner Statur und feinent Batte, mit dunnen Fugen, kleinen Hufen, langetu Schwanze, schmalem und kleinen Kopfe, langen Haar- buscheln an den Ohren, schwarzbrauner tind weiger Far- bung; die tyroler und vorarlberger Kuh mit kurzen Hornern, langen Haarbuscheln an den Ohren, sehr lang herabhangender Wamme, etwas grobein Baue, dunkelrothbraunein Korper, gelbfahlem Rucken und Streif am Bauche. Durch Kreuzung sind aus diesen Rassen an- dere zahlreiche entsprungen. Das Bergvieh giebt wenige, aber sehr fette Milch, pagt aber nicht zttr Mastung oder zum Zuge. Jhiit gegenuber steht das Niederungsvieh, unter welchem als am Besten charakteristrbar folgende Rassen Hervorhebung verdienen: die ostfriesische Kuh mit kurzent, nach vorn verschmalerten Kopfe, nach vorn unb wenig nach augen gebogeneu Hornern, auf- rechten, weit Hinten stehenden Ohren, schmalem und nach der Brust hin an Hohe zunehtnenden Halse, langetn, brei- ten und starten Korper, hohem Miderrist, Horizontalem Rucken, abschitssigem, schmalen Kreuze, meist rother Farbung; die oldenburger Kuh mit langetn Kopfe, bogenformig nach attgett gekruminten, mit der Spitze einwarts gerichteten Hornern, langetn und schmalen Halse, etwas knrzein Korper, wenig vorragendem Mider- rist, hohem Kreuze, schwarzer, nicht felten gcschackter Farbe. Man rechnet zu dem Niederungsvieh noch eine Metige von Rassen, wie die danziger, oderbrucher, wil- Helinsburger, brabanter, flandrische, limburger und jut- landische. Alle Rassen, die weder unter dem Bergvieh noch unter dem Niederungsvieh ihren Platz finden kon- uen, neniit man Landrassen, die, an sich unzahlbar, dttrch absichtliche Kret^ung aNjahrlich so verntehri werden, bag beinahe fede Heine, zur Viehzucht geeignete Provinz eine eigenthuntliche aufzuweisen hat. Andere gehen freilich wieder unter, weil entweder nicht mit gehoriger Sorgfalt auf ihrer Reiithaltung geachtet wird oder diefe nicht ausreicht, utit dem Zuruckgehen tind llmfchlagen der be- fonderen Eigenschaften vorzitbeugen. 2. Englische Rassen. Man theilt das Rindvieh in England itt kurz- und langgehornte Rassen. Unter den letzteren scheinen einige sehr alt zu seiti, so der Cra- Ven-Ochs (Fig. 973'), der seinen Nanten von einent Districte von Uorkshire erhielt, wo er seit ben altesten Zeiteit heimisch war, bis um bie Mitte bes vorigen Jahr- hunberts gluckliche Kreuzungen ihn umgestalteten. Er war grog, grobknochig, hatte langen, eckigen Korper, platte Seiten, augerorbentlich lange, bisweilen recht- winklig utib Horizontal vom Kopfe abstehenbe, in ber Regel aber nach innen unb mit ben Spitzeti nach tinten gebogene, bis unter bas Maul hinabreichenbe, bisweilen am Grafen Hinbernbe Horner. Aus ihnt entstanb burch Kreuzung bie langgehornte Leieester-Rasse (Fig. 973°), bie sich burch bie Beschaffenheit ihrer Milch weni- ger empfahl als ber Urstamm, aber besseres Fleisch lie- ferte. Unter ben langgehornteit Rassen nimmt bie von Shropshire (Fig. 973b) einen Hervorragenben Platz ein. Sie ist ebenfalls burch starkknochigen Batt attsge- zeichnet, alleitt felten reitt aiizutreffen. Zwischen ben lang- unb kurzgehornten Rassen stehett gewifse itt ber Mitte, z. B. bie Devonshire-Rasse (Fig. 973d), welche burch ihre Schonheit beruhmt ist, seit alten Zeiteit eristirt zu haben scheint, einen feingebilbeten, aber guer tiber bie Stirit sehr breiieit, gegen vorn verschmalerten Kopf, gefassig aufwarts gebogene Horner, breite Brust tiiib geraben Rucken hat, in ihrer Heimath vorzugsweis als Zugthier angeivetibet, aber auch zur Mastung geeig- net ist unb vortressliches Fleisch, inbessen geringe, wenn auch reichliche Milch liefert. Die Hereforb-Rasse (Fig. 973° Ochs, f Kuh) ist beruhmt tvegen ber Eigen- schaft, auch bei geriitgem Futter fett zu werbett, giebt wenig Milch, aber sehr gutes Fleisch. Die Susser- Rasse (Fig. 973°) enblich steht in ber Mitte ztvischeit ben zwei vorhergehenben, gleicht burch Starte ber Rasse von Devonshire, burch Beschaffenheit bes Fleisches ber Rasse von Hereforb. Ochsen bieses Schlages sinb so start unb so schnell, bag Gespanne mehrere Mochen Hinter einanber taglich 15 ettgl. Meilen zuruckgelegt haben. Die Alderney-Rasse (976' u. b) stammi eigentlich aus ber Normanbie unb von ben Jnselit bes britischen Canals, ist klein, von ungeschicktem Ansehen, im Rucken sonberbar gekrummt, kurzgehornt, uberhaupt ntehr ober weniger fehlerhaft gebauet, aber beruhntt burch bie Gute unb Menge ihrer Milch. Durch Kreuzung er- Hielten beruhmte Lanbwirthe tteue Rassen, z. B. Allop (Fig. 976 ° r), Lorb Althorp s Rasse (4 •) unb bie Zuchten von L in c olitshire (') unb V ortf^ire(k). ^ltich Schottlanb besitzt eigene Rassen, unter Welchen biesenige ber westlichen Hochlaitbe (Fig. 974. unb 976s) in ansehnlichen Heerben subwarts getrieben wirb unb in Lonbon einen guten Markt finbet. Sie zerfallt wieberum in mancherlei Schlage, z. B. bie sogenanuten Kyloes ber westlichen Jnseln unb ber Hebriben, welche zwar keine bebeutenbe Groge erreichen, alleiit sehr gutes Fleisch liefern unb mit bent grobsten Futter sich begitfi- gen. Man glaubt, bag auf ben Hebriben zufammen an 150,000 Stuck leben, von welchen jahrlich ohngefahr ber fuiifte Theil nach bent Festlanbe gebracht wirb; zu 5 Pfb. Sterl. bas Stuck gerechnet, schaffen sie ber Vevolkerung eities soitst sehr unfruchibaren Archipels eine Jahresein- nahiite von miubestens 150,000 Pfb. Sterl. Auf beat schottischen Festlanbe finbet man anger ber Glantor- gan-Rasse (Fig. 976h) zuntal in Argyleshire bie besten Schlage von Rinbvieh, welches einen grogen Theil bes Jahres in ben unbewohnten Milbnissen frei Herunt- "treift unb baher weniger zahnt ist. 3. Franzosische Rassen. Desmarest fuhrt 20 franzosische Raffen an, bie burch Beschreibung kanut alle kenntlich zu machen sein burften. Unter ihnen verforgt Hauptsåchlich bie Rasse von Perigorb Paris mit Fleisch; sie ist stark gebauet, sehr hell gefarbt, hat groge, gekrninmte Homer nnb wiegtsOO—850 Pfnnb. Man treibi sie jung nach ber Norntanbie, unt sie bort fur ben Gebrauch ber grogen Stabte zu masten. DieRasse von Gaseogne wirb eben so schwer unb ist eben so hell gefarbt, hat aber auger- orbentlich groge Horner. Ihr Fleisch wirb in Borbeaur unb ber Untgegenb mehrentheils zum Verbrauche ber franzosischen Secinacht eingesalzen. Die Rasse von Auvergne ist stark gebauet, erlangt aber kein sehr bebeu- teiibes Gewicht. Ihre Farbe ist genteinlich roth o‘ er branit; bie kurzen Horner kruntiiten sich aufwarts. Als bie beste aller Rassen betrachtet Desmarest bie bes Pays b'Auge; sie wachst zu sehr ansehitlicher Groge, wirb dis 1200 Pfnnb schwer, ist wohl proportionirt, hat einen kurzen unb breiten Kopf, kurze, weige, ant Enbe abge- runbete Horner, roth unb weig, roth tinb schwarz ober schwarz unb weig geschacktes, grobhaariges Fess. Die Rafie von Eotentin ist burch Kreuzung ber vorhergeheu- ben mit hossanbischem Vieh entstanben, wiegt ost bis 1400 Pfnnb, hat lange, bunne, zngefpitzte Horner, schwarzbraitne Farbe, giebt gelben Talg, vieles unb gules Fleisch unb bilbet eine Ausnahme ber int llebrigen keineswegs auf hoher Slitfe stehenben Viehzucht Frank, reichs. Rur bie norbwestlichen Provinzen, Bretagne, Maine, bie iintere Norntanbie unb ein Theil von Poitoii, erzeugen hinreichenbes Rinbvieh zur Betreibung eines grogartigen Hanbels; weniger reich an Heerben sinb bie westlichen an Dentschlanb granzenben Gegenben; ant armsten ist ber Stiben, ber jenseitSlves 45° fast gar keine Rinberheerbeit besitzt. Unter beiti mittleren Proviiizen konneit allein bie Auvergne u. s. ns, , unb unter ben norb- lichen Flanbern unb Artois sich einer bebeutenben Vieh- zucht ruhinen. Das Zahlenverha tnig ber menschlichen Bevolkerung zu bent Rinbvieh stellt sich in Frankreich ohngefahr wie 5:1, in ben Nieberlanbeit, Norbbeutsch- lanb ti. s. w. wie 3:1; in Englaitb, Murtemberg, Schwe- ben ist bie Zahl beiber fast gleich. Der Verbratich bes Rinbviehs ubersteigt in Frankreich bie Erzeugnng unt 30 — 40,000 Stuck, bie assjahrlich aus Belgien unb Dentschlanb eingesuhrt werbett mussen. Paris allein ver- zehrt jahrlich uber 150,000 StucE verschiebenen Alters; inbessen ist int Allgemeinen ber Verbrauch von Rinbfieisch in Frankreich weit geringer als in Englanb: in Paris kontmen gegen 60 Pfnnb jahrlich auf jeben Einwohner, in Lonbon gegen 150 Psttttb. In letzterer Stabt wttrben int Jahre 1832 1,364,160 Stfick Rinbvieh geschlachtet. 4. S ttbeurop aische Raffen. Italien besitzt eine ntehr als Halbwilbe Rasse (Fig. 971.) in ber Marenttita, einent fast ganz flachen, von Genua bis Gaeta rcichenben, fehr fruchtbaren, aber augerorbentlich ungefunben, beitt Fremben tobtlichen unb fehr bunn bewohnten Kustenstriche. Groge Heerben wattdern bort bas gaitze Jahr Hinburch Herniit, entfernen sich jeboch nientals weil von ber Gegeitb, in ber sie heimisch sinb, unb ffihrett fast basselbe Leben wie bie berfihntteit Heerben ber aiiterikanischen Pampas. Ihre Besitzer fennen ost kaunt ben eigenen Reichlhum unb vertrauen Sorge unb Ueberwachung einent rohen Schlage von Menschen, unter welchem nicht felten cntflohene Verbrecher Aufnahme finben. Solche Aufseher leben wie bie amerikanischen Gauchos nteist int Sattel, sinb gegen Entbehrungen unb bas giftige Klima gleich abgehartet, treiben bie Heerben gelegentlich zusamnten, tint sie ztt zahlen unb ztt zeichnen, unb geleiten bie ausgewahlten Stficke nach ben Markten jenseits ber Maremnta. So- wohl biese Rasse als biejenige ber inenscheiileeren Catit- pagna von Rom (Fig. 972.) ist sehr grog, wohl gebilbet, hat lange, seitlich stehenbe, gerabe aufwarts unb nach atigen gekrfimnite, oben an brei Sug von einanber ent- ifemte, spitzige, weigliche Horner, ist von btinkelgrauer, auf bent Rucken unb bent Kopfe in bas Braunliche ziehen- ber, bisweilen Hellgrauer, am Kopfe weiger Farbung tiitb fommt mit bent ungarischen Rinbvieh sehr uberein. Mahrscheinlich staiitmi sie auch baher ober boch aus bent ostlichen Europa unb ntag burch bie Gotheit zugleich mit bent Bfiffel eingeffihrt worben fein, benn auf altromischen Basreliefs ist sie nirgenbs bargestesst. In Toscana eristirt Hingegen ein nahe verwanbter Schlag, ben titan fur tiralt