ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
298 Snugethierc. Lifte Vrbnung. Zahnen in Letben Kiefern oder mit langen und geraden Stohzahnen des Zwischenkieferknochens versehen sind (Delphin und Narwal), und in Potwale mit Zahnen des Unterkiefers allein. Mit Ausnahme Weniger Arten eigentlicher Delphine bewohnen die fleischfressenden Wale ausschliehlich das Meer; ihre geographische Verbreitung unierliegt nicht weniger strengen, wenn auch noch nicht erkannten Gesetzen als die Verbreitung der Landsauge- thiere. Eigentlich kosmopolitische Arien durfte es unter ihnen nicht geben, ungeachtet der Leichtigkeit, mit welcher eine regellos Herumstreifende Lebensweise im Meere durchzufuhren sein wurde. IV. Delphiu. (Delphinus.) Gattungscharakter: Kegelformige Zahne in beiden Kiefern rings herumstehend. 1, Das Meerschwein. (Delphinus Phocaena.) Fig. 1054—1057. Da die Delphine eine sehr artenreiche Gruppe dilden, so sind sie von den Systematikern in mehrere Gattungen gespalten worden, welche auf die Prostllinie des Kopfes (vgl. Fig. 1065. 1069. 1074^), die Zahl der Zahne und Verbaltnihmahige Lange der Kiefer (vgl. Fig. 1058. 1066. 1068.), die Anwefenheit oder den Mangel einer Rucken- flofse begrundet sind. Die mit kurzem, gewolbien Ober- kiefer oder Schnabel, mit zahlreichen, unregelmahigen Zahnen und einer Ruckenstosse versehenen bilden die Gattung Meerschwein (Phocaena), unter welchen die abgebildete Art die in allen enropaischen Meeren ge- meinste ist und selbst der Ostsee nicht fehlt. Sie erreicht im Verhaltnisse zu ihren Verwandten nur geringe Grohe, wird selien isinger als 5 Fusi und zeichnet sich durch die Stumpfheit des Kopfes aus. Die dreieckige Ruckenstosse ist 3‘/a Zoll hoch, der Schwanz gegen 5 Zoll breit. In jevem Kiefer stehen 40—46 kegelfsirmige, seiilich zusam- mengedruckte, oben etwas verbreiterte, leicht ruckwarts gebogene Zsihne. Die schwsirzliche Oberseite des Korpers spiegelt in das Violette oder Grunliche, die Unterseite ist weisi. Die Meerschweine leben in zahlreichen Gesellschaf- ten an der Oberstsiche des Meeres, welche sie nur verlas- sen, um, schnell untertauchend, einen Fisch zu erhaschen. Niemand mag von Deutschland nach einem englischen Hafen segeln, ohne nuf solche Heerden zu tressen, die zwischen den rollenden Wecken herumzutaumeln fcheinen, eine eigenthumliche Art der Bewegung, die sich aus der Horizontalen Steckung des Schwanzes und den senkrech- ten Ruderschlsigen deffelben erklsiren lsiht. Sie entfernen sich nicht weit von den Kusten, Halten sich vorzuglich gern in den weiten Flupmundungen auf und gehen in den Flussen selbst bedeutend hoch aufwsirts. Man Hat sie einige Male unfern Paris in der Seine, in der Ga- ronne, der Schelde u. s. w. gefangen. Ihre Gestahigkeit ist mindestens unter den Fischen spruchwsirtlich grosi; sie verdauen so schneck und bedurfen einer so ansehnlichen Menge von Nahrung, dah sie in gewissen, von feineren und gesuchteren Fischen bewohnten Kustengegenden als Verderber sehr gehasit werden. Die dunnen Netze zer- reisien sie ohne Muhe, nachdem sie die gefangenen Fische verzehrt, in den stsirkeren bleiben sie Hingegen Hsingen und sterben, am Lnftathmen gehindert, durch Erstickung. Sie gesecken sich als die furchtbarsten zu den vielen Fein- den, welche die wandernden Schaaren der Hsiringe ver- folgen, und gerathen dann nicht felten in die Hsinde der gegen sie keine Schonung ubenden Fischer. Wahrend der im Sommer eintretenden Paarungszeit verfacken sie in einen Zustand so leidenschaftlicher Verblendung, dah sie keine Gefahr erkennen oder furchten, in der Verfolgung der Weibchen gegen segelnde Schiffe anrennen und, ohne es zu bemerken, sich auf das trockene Ufer sturzen. Ihre Tragezeit sock sechs Monate dauern und bei feder Geburt nur ein Junges zur Welt kommen, welches im Augen- blicke seines Erscheinens 20 Zoll in der Lange misit und von der Mutter mit der an acken Eetaceen im hohen Grade Hervoriretenden, furchtlosen Liebe gepflegt und vertheidigt wird, ubrigens ein vockes Jahr braucht, um zur Selbststandigkeit zu erwachsen Verfolgt oder selbst verfolgend, vermogen die Meerschweine in gerader Rich- tung und mit grosier Schnelligkeit zu schwimmen; burch das Vorgefuhl kommender Sturme ergriffen, nahern sie sich der Oberstache noch mehr als gewohnlich, schwimmen dann gegen den eben Herrschenden Wind und springen gelegentlich aus dem Meere hervor, eine schon den Alten bekannte Empfindlichkeit gegen atmospharische Zustande, die indeffen in ihrem Umfange und in ihren Darlegungen sehr ubertrieben geschildert worden ist. Die Verbrei- tungsgranzen der Art sind noch nicht genau festgesetzt; sie umgiebt ganz Europa, geht durch das mittecksindi- sche Meer bis an die Dardanecken, wird aber nicht uberall zu denselben Jahreszeiten angetrossen und mag wohl Wanderungen vornehmen, die, vom Sommer abhangig, abwechselnd nach Suden oder nach Norden gerichtet sind. An den nordeuropaischen Kusten ist ste im Fruhjahre und Herbste am Gemcinsten, in Gronland im Sommer. Das Meerschwein tragt auch den Namen des Braun- fisches und kleinen Tummlers, in Danemark Heisit es Bruskop, in Norwegen Niser, in Island Suinhual (Schweine-Wal); sein Fleisch ist schwarzlich, thranig und von einem anwidernden Fischgeruche durchdrungen, wird aber in Island und Gronland gegessen. In Eng- land galt es einst ebenfalls als Leckerbissen, der zumal bei den grohen Festmahlern der Corporationen von Lon- don nicht fehlen durfte, jetzt durch die Seeschildkroten vollig verdrangt ist und den Beweis liefert, dah man im Mittelalter leichter zu befriedigen gewesen oder einen ungleich weniger verfeinerten Geschmack besessen Haben musse als in unseren Zeiten. 2. Das graue M-erschwein. (Delphinus griseus.) Fig. 1003. Die Kenntnih der Wale ist um so unvollkommener, je weniger Zeitdie Beobachter in der Regel gehabt haben, um die feltener vorkommenden Arten zu beobachten, und je langere Perioden zwischen dem Erscheinen derselben in der Nahe der Kusten verstricheu sind. Diese Bemer- kung sindet vockkommene Anwendung auf den sogenann- ten grauen Delphin, der vielleicht schon von alteren Zoologen unvockkommen beschrieben sein mag, den man aber auf keine der seit langen Zeiten bekannten Arten mit Sicherheit zuruckfuhren kann. Der altere Cuvier verfuhr ganz recht, als er diesem um 1822 zuerst erhal- tenen Thiere einen neuen Namen beilegte, statt uber die Aufklarung einer zweiselhaften Synonymie Zeit und Muhe zu verlieren. In Paris Ward das erste Skelett des grauen Meerschweines von Brest erhalten; d'Orbigny zeichnete spater eines derselben Thiere, welches in Gesell- fchaft mit drei anderen unfern Aiguillon in der Vendée an die Kuste geworfen worden war. Eine zahlreiche Heerve gerieth bort auf die sandigen Uniiefen, wahrend sie die Zuge eines wandernden Fisches (Mugil cephalus) ver- solgte. Die Fischer wurden um Mitternacht durch einen furchtbaren Larm geweckt, der aus dem Meere aufzustei- gen schien, und welchen sie spaterhin in ihren Erzahlun- gen mit dem gleichzeitigen Gebrull vieler Hunderte von Siieren verglichen. Die Muthigsten wagten sich bis an den Strand, kehrten aber, durch die furchtbaren, wahrend der eben herrschenden Meeresstille um so vernehmbareren Stimmen geschreckt, nach Hause zuruck. Mit Tages- granen sich von Neuem dem Ufer nahernd, fanden ste, zu ihrem nicht geringen Erstaunen, ben Sand auf meh- rere Hundert Schritte Entfernung aufgewuhlt und ge- furcht und entdeckten endlich vier grohe, unter schreck- lichem Geschrei sich walzende und mit dem Tode ringende Meerschweine, ben Rest einer grohen Heerbe, bie gluck- licher gewesen unb nach vielen nachtlichen Anstrengungen wieberum in tieferes Wasfer entkommen war. Unter ben Liegengebliebenen nnterschieb man leicht bie alteren; sie maahen gegen 10 Fuh in ber Lauge, hatten im Ober- kiefer keine Zahne, im Unterkiefer zehn bis zwolf, einen kurzen Kopf, gewolbte Stirn, 3 Fuh lange Finnen, eine 14 Zoll hohe, in ber Mitte bes Ruckens stehenbe Flosse, 20 Zoll langen unb gleich breiten Schwanz; sie maahen an ber Brust 3 Fuh im Umfange unb waren auf ber Ober- seite nicht sowohl gran als blaulichschwarz, unten schmutzigweih gefarbt. Von ben Sitten bieses auch an anberen Kusten bisweilen gesehenen Thieres ist etwas Genaueres nicht bekannt. 3. Das rundkopfige Meerschwein. (Delphinus globiceps.) Fig. 1064 — 1067. Zufolge ber von Traick unb von Seoresby angesteck- ten Untersuchungen ist bas runbkopfige Meerschwein haufiger unb verbreiteter in ben norblichen Meeren als irgenb eine anbere Art unb nicht allein seit alten Zeiten ben Bewohnern ber schottischen Jnseln, ber Faroer unb Jslanbs sehr genau bekannt, sonbern auch Gegenstanb einer eifrig betriebenen Jagb. Die Chroniken unb Ueber- lieferungeu jener Jnseln gebenken ungemein ost ber an bie Kusten geworfenen Heerben bieser Thiere, bie, burch ihren reichlichen Thran ber armen Bevolkerung von grohem Werthe, in ihren Wanberungeu unb Sitten um so aufmerksamer beobachtet wurben, je groheren Vortheil biese Kenntnih ben Fischern versprach. Sie folgen, wie erzahlt wirb, mit blinbem Jnstinete einem Fuhrer unb stub verloren, wenn es gelingt, jenen vom Meere abzu- schueiben unb auf Uniiefen zu tretten. Solche Heerben bestehen bisweilen aus 500 Jnbivibuen; sehr gewohnlich sinb bie kleineren, 150 bis 200 Stuck zahlenben, bie, burch- aus Harmlos, nur kleinen Fischen unb Weichthieren ge- fahrlich toerben unb, in ber Verfolgung berselben begrif- fen, in bie engsten, ihnen selbst ost verderblichen Canale zwischen ben Jnseln einbringen. Wahrfcheinlich gebaren sie ihre Jungen im Spatjahre, benn man hat biese sowohl im Norben als an ben Kusten Frankreichs im Decem- ber unb Januar als Sauglinge von ber allerbings be- beutenben Lange von 5—7 Fuh angetrossen. Umstanb- lich, aber in lebhafter Darstellung beschrieb Graba, ber Naturhistoriker ber in vielen Beziehungen intereffanten Faroer, ben Fang bieses, auf jenen Jnseln Grinbewal geheihenen Delphins. Die Entbeckung einer gegen 80 Stuck zahlenben Heerve brachte bie Bewohner mehrerer Jnseln in Aufruhr. Von acken Seiten liefen wohlbe- niannte Bote aus, umzingelten bie Delphine unb trieben sie enblich in eine enge Bucht, wo bas Morben begann. Geangstigt burch Geschrei unv Wunben, wuthenb ge- macht, aber wie verdlenbet burch Anblick unb Geruch bes Blutes, welches balb bie Wasserstache farbte, versuchte keines bieser Thiere bie Linie ber Bote zu burchbrechen ober von seiner Kraft Gebrauch zu machen, sonbern acke raunten auf ben Stranb, wo sie unter ben Lanzen unb Messern bas Leben aushauchten. Fang unb Vertheilung ber Bente unterliegt sehr alten, aber streng beobachteten Gesetzen. So nutzlich bie Grinbewale ben Farvern auch sein mogen, so ist ihr Werth im Gelbe bennoch unbebeu- tenb. Jebes ausgewachsene Thier giebt etwa eine Tonne Thran unb eine grohe Menge Fleisch, welches nur am ersten Tage frisch gegessen toerben kann, eingesalzen bie Wintervorrathe vermehrt unb minbestens jenen nicht verwohnten Jnsulauern fur schmackhast gilt. Die Lange bes Kvrpers betragt bis 20 Fuh, felten mehr, ber llmfang hinter ber Ruckenfinne 10 Fuh, bie Breite ber Schtoauzstosse 4 Fuh; bie Zahl ber Zahne toechfelt; ganz, junge Thiere entbehren bie Zahne ganz, anbere haben in jebem Kiefer nur zehn; an erwachfenen zahlte man in jebem Kiefer 18 — 26, von kegelformiger Gestalt unb mit leicht nach Hinten unb tunen ubergebogener Spitze. Gewohnlich stub biese Zahne fehr abgenutzt unb ragen