ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
WitUIjicte. Saugethierc. 299 ost fauin 1 Zoll uber das Zahnfleisch hervor. Die blau- lichen, sehr kleinen Augen stehen 4 Zoll toeit vom Mund- winkel und in gleicher Hohe mit demselben. Die Haut tyat 3—4 Linien Dicke, seidenartigen Glanz und Glatte; die Farde der obeten Korperseite ist schwatzgtau, theils ganz schwarz; an der Unterseite steht eiite weihe Langs- binde. Der Kops ertyalt einen eigenthiimlichen und nicht leicht zu verkennenden Charakter durch die Kutze der Gestchts- und Oberkieferknochen, welche zusammen einen abgerundeten Schnabel tyerstellen. 4. Der gemeine Delphin. (Delphinus Delphis.) Fig. 1058. 1061. Unter allen Arlen der Gattung wird der gemeine Delphin am Weitesten verbreitet gefunden; er bewotynt alle etttopaischen Meere und getyt auf der einen Seite nach dem Hohett Norden, auf der anderen bis unter den Aequator. Durch Korpergestalt und den sehr entwickel- ten Schwanz, sowie durch eine dichte, uberall einhullende Specklage wird er vorzugsweis befahigt zum Leben auf tyohem Meere, entkommt durch ungemeine Schnelligkeit muhelos seinen Feinden, scheint sich ini Wettlaufen mit segelnden Schiffen zu gefallen und uberholt sie spie- lend, indem er sie umkreist und haufig aus dem Wasser Hervorspringt. Bisweilen dringt er auch in Flusimttn- bungen ein und verweilt dort so geraume Zeit, dasi man ihm die Fahigkeit, im Stthwasset allein zu eristiren, nicht absprechen faun ; nicht selten wird er dttrch atthal- tend Hestige Stutnie an etttopaische Kusten geworsen. Dennoch ist seine Geschichte nichts weniger als vollkom- men aufgehellt, denn in den uberflusstg vorhandenen Nachrichten treten sich Widerspruche zahlreich entgegen, wahrend die alteren, zum Theil aus der Zeit der Gtie- chen herstammenden mit den wunderlichsten Fabeln un- termengt sind. Es mag als Beweis genugen, wenn au die Geschichte von der warmen und ausdauernden Zunei- gung erinnert wird, welche der Delphin gegen den Men- schen suhlen soll. In der Wirklichkeit ist von ihr feine Spur vorhanden, sie ist nicht einmal als moglich vot- auszusetzen, und der Glaube an sie fann Hochstens aus einem Blihverstandnih der muthwilligen und neugierigen Annaherung des Delphins an Schiffe und Bote entsprun- gen sein. Unter einander ausiern diese Thiere allerdings unverfennbar grosie Anhanglichkeit und zwar nicht allein die Manuchen zu den Weibchen und diest zu ihren Jun- gen, sondern auch die Familien, welche in grosien Ge- sellschasten umherstreisen; sie trennen sich nicht leicht, scheinen der Leitung alter und tapstrer Jndividuen sich zu unterwersen und sogar dem gemeinsamen Feinde in gedrangter Schlachtordnung entgegenzugehen. Mitschwa- cheren Meeresbewohnern, besonders den wandernden Fi- schen, befinden sie sich im ununterbrochenett Kriege; aus dem atlantischen Meere erfennt man ihre Anwesenheit schon in grosier Ferne durch die Reihen silberglanzender fliegender Fische, die durch hohe Sprunge den rasch fol- genden Feinden zu entkommen suchett, aber ihnen dennoch in Menge znr Bente werden. Auch gilt von ihnett die uralte Erzahlung von Wetter verkundenden und den Seemann warnenden Tumulten ganzer Heerdeii, die, an- anstatt mit gleichsormiger Schnelle dahinzuschiehen, aus den kransen Wellen in kurzen und unregelmahigen Sprungen sich bewegen und gleichsam Herumtaumeln. Dasrasche Schwimmen geschieht auf ganz eigenthumliche Art; der Korper krnmmt sich dabei im Halbkreife und tritt, bei dem Schwimmen an der Oberflache, mit dem halben Rucken abwechselnd hervor, eine Bewegnng, die sich aus der Stellung des Schwanzes erklaren lasit, der allein den Korper vorwarts treibt und ohne Krnmmung der Hinteren Halfie in die ihm znkommende Horizontale Stellung nicht wieder gebracht werden kann. Schatfsich- tig und bei allein Mnthwillen sehr mihtranisch, wird der Delphin nur von dem geubten Harpunirer geitoffen; er versteht es, dem senkrecht, mit grosier Kraft geworfenen Eisen im Angenblicke zu entgehen, verfchwindet und nahert sich bald darauf und gleichsam Herausfordernd von Neuem dem Schiffe. Unter dem Wasser gefallt er, zumal an sonnigen Tagen, durch theils blane, theils petl- graue Farbung; gefangen und auf das Deck gezogen, et- scheint er grunlichbraun, bisweilen schwarzlich. Eine eigenthumliche, den Seeleuten bekanute, von Naturfor- schern mit Unrecht in Zweifel gezogene Vetandetung des Colorits zeigt sich im Angenblicke des Sterbens. Der eigentliche Glanz und die blauschillernde Farbe stellen sich wieder ein, verbreiten sich von vorit nach Hinten gradtveis, aber schnell uberlaufend und stehen wenige Seeunden; ihr ebenso rasch und in gleicher Richtung geschehendes Verschwinden verkundet den Moment des Todes. Von der Schonheit des lebenden Thieres bietet das todte nicht die geringste Spur; das getrocknete Fell entbehrt ganz den seidenartigen, von der unteren Speck- schicht Herleitbaren Glanz und hat das Ansehen eines schwarzlichen Leders. Die Lange des Korpers betragt 6 — 7 Fusi; die grosite Umfangslinie liegt unmittelbar vor den Flossen und ist etwa dem funften Theile der Lange gleich. Die gegen 18 Zoll hohe Ruckenflosse liegt kttrz hinter der Mitte des Ruckens. Am mittellangen Schnabel ragt der untere Kiefer etwas weiter Hervor als der obere; ein feber enthalt, je nach dem Lilter des Thie- teg, 64 — 94 kegelformige, leicht gektummie Zahne, die naturlich nicht zum Katten, sondern zum Festhalten er- griffener Beute dienen. Die Sinnesorgane denten auf keine besondere Scharfe, indessen sollen Delphine eben so scharf sehen als horen. Das Harte, bisweilen sehr ubel- riechende Fleisch wird von eivilistrten Volkern nicht ge- schatzt und hochstens aus Noth gegessen. Das am Ende eitter zehnmonatlichen Tragezeit geborene einzige Junge ersreuet sich derselben mutterlichen Vorsorge wie alle attdere Wale, wachst rasch, soll jedoch erst ini zehnten Jahre seine volle Lange erreichen. 5. D-r indisch- Schnubeldelphin. (Delphinus gangeticus.) Fig. 1062. Die Gruppe der Schttabeldelphine (Delphinorhynchus) erreicht eine attsehnliche, ost bis 30 Fusi ansteigende Lange; sie unterscheidet sich dttrch gewblbten Schadel und sehr vetlangerte, in der Regel mit spitzigen, Hakenfotmigen Zahtten besetzte Kiefern. Die ini Ganges und sonach im Stthwasset ledende Art ward zu Ansang dieses Jahrhttit- derts bekannt und mag schon Plinius bekanut gewesen und unter dem Namen Platanista von ihm angedeutet worden sein. Durch Gestalt gleicht sie den eigenilichett Delphinen, misit uber 7 Fusi in der Lange, ist nicht drehrund, sondern seitlich zusammengedruckt und zeichnet sich auf den erften Blick aus durch die steil abfallende Stirn und den sehr langen, dunnen, lippenlofen Schna- bel. Im nassen Zustande ist die Oberfeite des Korpers graufchivarzlich, abtrocknend nimmt sie eine Perlgraue Farbung an, die Unterseite ist weisilich. In jedent Kiefer stehen 64 nicht obenauf, sondern seitlich angewachsene Zahne, die, an sich scharf, durch vielen Gebrauch abge- stumpft gefunden iverden. Die Eingeborenen Bengalens neitnen diesen Delphin Susu; er bewohnt den unteren Theil des Ganges und diejenigen seiner zahlreichen Mundungsarme, welche selbst fur die Schifffahrt Hin- reichende Tiefe besitzen. In ruhigen Gewassern schwimmt er nach Art der meisten Delphine, indem er abwechfelnd den Korper krummt und gerade ausstreckt. Wahrschein- lich lebt er, wie die Verwandten, vorzuglich von Fifchen oder anderen Wafferthieren; Rorburgh fand auherdem im Magen unverdaueten Reis und bemerkt, dah er von Eingetoeidewutmettt sehr heimgefucht werde. 6. Der Ueinftoffige Schnabeldelthin. (Delphinus micropterus.) Fig. 1068—1071. Die Kenntuih diefes Delphins beruht auf einem ein- zigen, am 9. Sept. 1825 in der Mundung der Seine und in der unmittelbaren Nahe von Havre auf den Strand gelaufenen und ohne viele Muhe getodteten Thiere, wel- ches, von ungefchickten Hånden zerlegt, viel von den Theilen verlor, die den befchreibenden Zoologen interef- streit. Der Schadel bildet den allein geretteten Theil und besindet sich im pariser Museum. Der Abbildung liegt eine leichte, wahrscheinlich nicht ganz zuverlassige Skizze zu Grunde; der Schadel Hingegen ist vom alteren Cuvier genau verglichen und unter seilter Aufsicht gezeichnet worden und so ziemlich das einzige vorhandene Mittel znr Festsetzung der speeifischen Unterschiede. Blaittville allein Hatte Gelegenheit, den schon stark in Fsiulnisi ubergegangenen ititd. verstummelten Korper zu uuiet- suchen; er giebt ihm 15 Fusi Lange, 7‘Å Fusi Untfang in der Brustgegend und beschreibt die Stirn gewolbt, daS Auge zwei Zoll breit, die Kiefern zu einem Halbehliudri- schen Schnabel verlangert, die Rachenoffnung ungentein grosi. Die Vorderglieder maasien nur 18 Zoll in der Lange, waren also im Vethalinisse ungentein klein, im Nmrisse oval, 6 Zoll breit; auch die dreieckige Rucken- flosse ruar sehr klein, hingegen die Schwattzflosse tint so inehr entwickelt. Die allgemeiite glattzend graue Farbung erschien am Bauche heller als auf der Oberseite. Kein Fischer Hatte je diesen Delphin gesehen; dah er selbst weitgereisten Seeleuten uie vorgekommen war, mag eiiter- seits attf seine Seltenheit uberhaupt denten und fuhrt auherdem zu der Vermuthung, dah er zu den Seethieren gehore, die sich nur im offenen Ocean aufhalten und allein in Folge anhaltender Sturme gelegentlich in die Nahe der Kusten gerathen. 7, Dcr meixe Delphin. Beluga. (Delphinus Leucas.) Fig. 1073. In allen germanischen und selbst in der russischen Sprache tragt dieser Delphin einen seine eigenthumlich weihe Farbung bezeichnenden Namen. Von allen inehr oder weniger dunkeln Verwandten sticht er auffallig dttrch weihgelbes Colorit ab und mitsite daher fruhzeitig die Ausmerksamkeit der Seefahrer erregett. Mattens, Chitutg eines hamburger Walfischfangers, det 1671 Spitzbetgen besuchte, beschtieb ihn ziterst; spater fanden ihn Stellet im Meere von Kamtschatka, Pallas im sibe- rischett Eismeere, Attdere in Gtonland und selbst im Lotenzflusst; eiust ward et sogat in Schottland unferit Stirling gefangen, wohiit ihn die Wandetungen det Lachse gezogen haben mochten, und wo glucklicherweise zwei wissenschaftlich gebildete Manner, Neill und Barclay, ihn anatomirten und genau beschrieben. Et vertritt eine det Gattungen (Delphinapterus), in welche man den Linite'schen Delphin getrennt hat, ahnelt durch stuitt- pstit Schnabel den Meerschweinen, hat aber einen etwas langeren, kegelsormigen Kopf und unteftcheidet sich nedst dtei oder vier Verwandteit durch Mangel einet Rucken- flosse. Das an det schottischen Kitste gefangene Eremplar war maunlichen Ge^chlechts, maasi 13 Fusi in det Lange, 9 Fusi int Untfange an det Brust, zeigte eine kaunt zoll- hohe Spur einet Ruckenflosse, schieit einet Gehotmun- dttiig ganz zu entbehren und hatte im Unterkiefer jeder- stits 6 dicke, abgerundete, im Obetkiefet 9 Zahne. Ein jungetes, 1793 ttnfetn Portland getodtetes Jndividuum trug auf Helletem Grunde btattne und graue Flecken; eine schon von anderen Beschreibetn der arktischen Thiet- welt erwahnte Farbung, die sich erst nach Vollendung des Wachsthumes ganz verliert. Gemeinlich trifft man den Beluga in kleinen Gesellschaften und itttt in den hoheren Breiten, nicht sudlichet als 560 n. Br., zitinal in fischreichen Fluhmundungen; durch die stiehende Beute vetsuhti, steigt er bisweilen sehr weit die ©trunte Hin- auf, besonders in Siberien, wo ihn die Eingeborenen stiites angeblich dem Schweinefette ahitlichen Speckes toegen viel vetfolgen, Harpuniten, in gropen Netzen oder mit Hakett fangen, an tvelche als Koder Fische befestigt sind. Sein schtoatzes Fleisch soll nicht tidel schmecken, und 38*